Wie Ihr alle wißt hatte ich gestern das von mir so erwartete und mit Angst beladene Treffen mit meiner Tochter.
Als ich ihren Vater vor 12 Jahren verließ, nahm sie mir das sehr krumm und auch die Tatsache, daß ich mich erst mal nicht um die Kinder kümmern konnte,durch meine Depressionen, entschied sie sich, bei ihrem Vater zu bleiben.Mein Sohn zog nach einem jahr, als ich stabiler war zu mir, doch sie hat mich seit dem Tag weder angeguckt noch alle 14 Tage besucht, obwohl ich das Besuchsrecht hatte. Aber ein Mädchen von fast 13 Jahren kann man nicht 14tägig dazu zwingen undich lies es sein.
Als sie letztes Jahr schwanger wurde, da näherten wir uns durchs Internet wieder an und ich schrieb ihr, mit Hilfe von Euch damals auch einen Brief des Bitten um Verzeihung und meine Sicht darzustellen, warum ich ging und daß sie allen Grund hatte auf mich böse zu sein.
Sie meldete sich und kurz bevor Mia dann am 21. 12. geboren wurde ist mein jetziger Mann sie besuchen gefahren und hat einige Geschenke hingebracht. Ich bin da nicht mitgefahren, weil ich dachte, so kurz vor der Geburt braucht sie solche Aufregung nicht.
Und gestern war es dann soweit. Sie und ihr Freund und die kleine Mia und auch mein Sohn haben die Stunde Autofahrt auf sich genommen, um ein 1. Treffen zu haben. Hier warteten wir, die Stieschwester und ihr Sohn, mein Enkel Niki und mein Mann. Ich habe mir schon seit Jahren ausgemalt, wie wohl so ein Treffen sein wird und schob Panik und soll ich Euch mal was sagen, der Tag gestern war so, als sei ich nie krank gewesen, weder Angstzustände, noch negative Gedanken, noch Zweifel, noch Trübsinnigkeit oder Depression. Ich war die Ruhe selbst und es waren 2 schöne Stunden. Keine Vorwürfe von keiner Seite, ich werde mich hüten, über die Vergangenheit zu sprechen. Ich habe ihr nur von meinen Wünschen erzählt, daß ich eine gute Freundin für sie sein möchte und das ich auch gern eine gute Oma sein möchte undob sie sich vorstellen könnte, daß wir uns wieder richtig annähern. sie sagte ja. Ich saß mit ihr alleine in der Stube, dort hat sie Mia gestillt, sie bat mich, mit reinzukommen. War ich ganz gerührt.
12 Jahre musste ich für diesen Augenblick Geduld haben, das war nicht einfach.
Da ich jetzt wieder in diese Familie dazustoße habe ich ihr schon gesagt, wenn sie oder ihr Mann oder die Kleine Geburtstag haben, dann komme ich gerne eine Woche später, damit ich den Familienablauf mit ihrem Vater und meiner Ex-Schwiegermutter nicht durcheinanderbringe.
Das nächste Mal wollen sie Ostern kommen mit ihren Schwiegereltern, damit ich sie auch mal kennenlerne. Sie sagt, sie hätte es gut getroffen.
Die kleine Mia ist krank auf die Welt gekommen. Schilddrüsenunterfunktion, aber das soll gut behandelbar sein und kann auch nur vorrübergehend sein, so muss sie nun jeden Tag Hormone nehmen. 1 x im Monat muss meine Tochter mit ihr nach Magdeburg, 10 min von mir entfernt in die Uniklinik. sie möchte dann jedesmal hier mit vorbeikommen und etwas ausruhen und die kleine in Ruhe fertig machen und dann wieder in den harz fahren. Auf diese Tage freue ich mich ganz besonders.
Nun meine Frage an Euch, habt ihr auch schon ähnliches erlebt. Jahrelang keinen Kontakt zu einem Familienmitglied. Wie seid ihr damit umgegangen, wie habt ihr das verkraftet. Ich bin fast daran zerbrochen, war aber trotzdem immer hartnäckig, mich alle 4 Wochen schriftlich gemeldet, keinen Geburtstag vergessen und auch die Feiertage nicht und nie einen Groll auf sie gehegt, denn sie ist ja das Opfer gewesen. Sie ist damals auf der Strecke geblieben, als wir uns trennten. Danke fürs zuhören, auch wenns etwas viel war. Eure Tine