Hallo liebe Mitglieder,
ich bin hier, weil ich merke, dass ich an meine persönlichen Grenzen stoße und mir partout nicht selbst helfen kann.
[FONT="]Es geht um das leidige Thema „Beziehung“. Seit einigen Jahren bin ich nun mit meinem Freund zusammen und muss leider der Realität ins Auge blicken, dass er mich kaputt macht. Ich weiß, dass eine Geschichte immer zwei Seiten hat, aber ich will sein offensichtlich unangemessenes Verhalten nicht mehr leugnen oder verdrängen. Wir hatten immer ein emotional intensives und sehr inniges Verhältnis zueinander und haben uns wahnsinnig geliebt. Nun frage ich mich aber, ob ich wirklich ihn geliebt habe, oder das, was ich gerne in ihm gesehen habe, denn so gut er mir seine Liebe zeigen konnte, so wenig ging er auf mich als Mensch und auf meine Wünsche und Bedürfnisse ein – eigentlich sehr paradox. Im Konkreten ging es darum, dass er sich z.B. nie für meine Freunde oder Familie interessiert hat; dass er nie für mich da war, wenn ich seine Hilfe gebraucht habe; dass er sein privates Vergnügen über alles andere gestellt und mich immer außen vor gelassen hat. Im Endeffekt gab es kein „uns“ in dem Sinne. Die logische Schlussfolgerung in diesem Fall wäre, eine solche Beziehung, die einem offensichtlich nicht gut tut, kurz- oder langfristig zu beenden. Doch dass ich damit ein so enormes Problem haben könnte, habe ich erst gemerkt, als das Maß voll war. Zu diesem Zeitpunkt ging es mir psychisch so schlecht, dass es auch Auswirkungen auf meine Gesundheit hatte. Ich bin durch die Hölle gegangen und habe mit Abstand die schlimmste Zeit meines Lebens durchlebt. Ich hatte dabei wochenlang Zitteranfälle, Schweißausbrüche, hohen Puls, schlaflose Nächte und habe alles, was ich zu mir genommen habe, sofort erbrochen. Ich weiß nicht, wie ich diese Zeit überstanden habe, aber dass ich an so einem Tiefpunkt, an welchen er mich gebracht hat, nicht loslassen konnte, hat mir gezeigt, dass ich ein ernsthaftes Problem habe.
Mir ist inzwischen klar, dass er selbst ernste Probleme hat, aber ich kann mich langsam nicht mehr darum kümmern und hoffen, er wird sich irgendwann ändern. Aber ich kann auch keine gutgemeinten Ratschläge aus meinem Umfeld mehr hören (dass ich das nicht verdient hätte, dass es genug andere Männer gibt, dass ich eine tolle starke Frau bin etc.).
Ich kann einfach nicht mehr die Starke spielen, die alles im Griff hat. Ich weiß wirklich nicht, wie ich das angehen kann, denn dieser Zustand frisst langsam ein sehr großes Loch in meine Seele.[/FONT]