Alkoholproblem?

  • Hallo,

    ich weiß nicht so wirklich, ob mir das hier hilft. Ich habe schon in anderen chats darüber geschrieben, und alle haben MICH für komplett bescheuert erklärt, nach einer Weile. Nun, ich stelle mich erst mal kurz vor. Ich bin 28 Jahre alt, seit 2,5 Jahren verheiratet und komme aus Bayern.

    Mein Problem ist mein Mann. Das ist jetzt wirklich ein längere Geschichte, aber ich glaube mann muss wirklich alles lesen, um verstehen zu können.

    Angefangen hat das ganze vor ca. 4 Jahren. Mein Mann war selbständiger Versicherungsvertreter im Außendienst. Firma hat Pleite gemacht, und er war arbeitslos... über ein Jahr. Er hätte nach einer Weile jeden Job angenommen, wirklich jeden! In der Zeit hat er viel getrunken, jedoch niemals heimlich (zumindest glaube ich das) und vor allem hat er mich nie belogen, also immer zugegeben wenn er mal was getrunken hat.
    Endlich hat er beschlossen zu studieren, er ist sehr intelligent, ein abi mit 1,3 sagt da schon was aus, und auch so ... na ja, er ist einfach sehr klug, das weiß ich. Also Bionformatik, das hat von allem etwas (was ihn intressiert), und ist anspruchsvoll. Ich war begeistert. Er hat die Aufnahmeprüfung bestanden, und wir waren beide sehr glücklich.

    Alles schien perfekt zu sein, also haben wir geheiratet, es war der schönste Tag in meinem Leben. Leider hat er sein Studium schon nach einer Weile stark vernachlässigt, dachte, dass er das auch so kann, da er sich schon vorher mit solchen dingen beschäftigt hat. Sein Allgemeinwissen allein reichte aber für viele Prüfungen nicht aus. Mittlerweile weiß ich (er hat es zwar nicht gesagt, aber ich weiß es einfach), dass er sehr früh für sich selbst eingesehen hat, dass er das so nicht schafft, mir und auch allen anderen das aber nicht sagen wollte oder auch konnte. Also wieder der Griff zur Flasche. Und jetzt kommt das schlimme an der Sache.

    Das was jetzt kommt, ist öfters passiert, teilweise täglich, dann mal wieder ein oder zwei Tage Pause...
    Ich komme immer gegen 18.00 uhr von der Arbeit nach Hause, er war den kompletten Tag zu Hause. Als ich die Tür aufgemacht habe, kam er mir schon lallend und schwankend entgegen, war zwar immer lieb, hätte mir nie was getan, aber eben einfach betrunken. Wenn ich ihn darauf angesprochen habe schwor er mir nichts getrunken zu haben. Auch am nächsten Tag, als er wieder nüchtern war gab er es niemals zu.
    Andere Situation: Ich kam heim, und er liegt im Arbeitszimmer auf dem Boden und schläft... mehr braucht man nicht zu sagen. Als ich ihn darauf angesprochen habe kam: "Der Boden ist aber auch sehr bequem" ok. das ist jetzt insgesamt 3 oder 4 mal vorgekommen.
    Nächstes: Ich stehe nach der Arbeit vor verschlossener Tür (schlüssel steckt von innen). Er weiß wann ich heim komme. Ich höre die laute Musik aus dem Wohnzimmer, weiß aber, dass die klingel lauter ist. Läute Sturm, er sperrt nicht auf. Das kam ziemlich häufig vor.
    Was auch sehr oft passiert, ich komme um 18.00 uhr nach hause, und er schläft... nach einem Tag voller nichts tun!!
    Ach ja, noch was. Ich komme nach hause, mein mann lallt mir was vor, von wegen ich wäre doch die ganze Zeit hier gewesen usw... lauter wirres zeug. Ich hab den Notarzt gerufen, er hatte 3,4!!! Aber wieder geschworen, dass er nichts getrunken hätte. (Danach natürlich nicht mehr, waren zu viele "Zeugen" dabei)

    Ja, solche Sachen erlebte ich sehr sehr oft.. dass er mir was vorlallt beinah täglich. Und vor allem dieses Lügen... es war offensichtlich, dass er schlichtweg besoffen war, und er hat mir ins gesicht gelogen. Die letzten Wochen hat es sich etwas gebessert... also eher gesagt sehr sehr gebessert. Aber es kommt schon noch vor, und auch zu häufig. Grund der Veränderung: Ich habe ihm klar gemacht, dass es so nicht geht, und dass er auf dem besten Wege ist, mich zu verlieren, was ich nicht wirklich vor habe. Ich liebe ihn über alles! Ich will ihm helfen... aber mir gehen die Kräfte aus. Ich weiß nicht ob ich das schaffe... und mittlerweile weiß ich auch nicht mehr, ob er wirklich ein Alkoholproblem hat. Schließlich schafft er ja auch mal 3-4 Tage ohne Alkohol.

    Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll. Seine Eltern stehen hinter ihm, und meinen ich bilde mir das alles nur ein, obwohl sie es auch schon live miterlebt haben. Auf Freunde kann ich auch nicht mehr bauen, sie sagen, dass ich verrückt bin. Klar, mal sag ich so, dann wieder anders. Meine Eltern meinen, ich soll mich scheiden lassen, oder das eben so hinnehmen, dann aber nicht jammern. Ich kann sie schon irgendwo verstehen. Aber ich steh jetzt alleine da, und alleine schaff ich es einfach nicht...nicht mehr... ich würde ihm so gerne helfen. Ich weiß nicht, wie ich mich am besten ihm gegenüber verhalten soll... soll ich alles für gut befinden was er so tut? Soll ich nix sagen, wenn er wieder was getrunken hat?? ich weiß es einfach nicht. Jeden Tag, an dem er mal nichts trinkt, bin ich überglücklich, ich klammere mich an diesen Tag, an dieses Glücksgefühl... Traurig wenn es ein Glücksgefühl ist, wenn der Mann mal nicht trinkt, oder??

    Mittlerweile hat er übrigens wieder einen Job, einen Nebenjob... sein Studium will er aufgeben, und zum Wintersemester auf Informtik wechseln. Vielleicht gibt ihm das wieder den nötigen Halt... ich hoffe so sehr.....

    LG
    Verrückte

  • Hallo nochmal,

    sorry dass ich mich verlaufen habe :O Hoffe jetzt bin ich richtig.
    Wollte noch ein paar Dinge ergänzen, ging letztens nicht mehr, da mein Mann nach Hause kam.

    Ich glaube noch sehr wichtig zu erwähnen ist folgender Vorfall: Wochenende, wir sitzen beide gemütlich vor dem Fernseher (wie jedes Wochenende, weil er kein Geld für Kino usw. ausgeben möchte) Ich schlage vor, dass wir uns irgendeinen schönen Film anschauen. Dazu muss er dann wieder was trinken. Nein nicht ein Bier oder so, sondern eine 1,5 L Flasche Lambrusko, und ein bis zwei Flaschen Sekt (alleine!). Egal was ich ihm alles vorschlage, es wird solange verhandelt, bis er zur Tankstelle läuft, und nen Großeinkauf im Alkoholregal startet.

    Ja, jetzt ist es glaube ich komplett. Ich weiß einfach nicht mehr weiter, und hoffe dass ihr mir Tipps geben könnt.

    LG
      :wink:

  • Schade dass mir hier auch keiner weiter helfen kann oder will :loudly_crying_face:
    Na ja, einen Versuch wars trotzdem wert....

    LG
    Nicole

  • Ich wuerd dir gern irgendwas hilfreiches schreiben koennen, allerdings sit das nicht mein Gebiet und ich kann dir nichts sagen was helfen koenne.

    Das einzigste was oich machen kann ist dich erstmal hier im Forum zu begruessen, bist ja noch recht neu hier im Forum :winking_face:

    Wie dem auch sie... Du kannst dich ja auch mal bei gelegenheit im Chat umsehen, da faellt es auch wesentlich einfacher Kontakte zu anderen Usern hier aufzubauen.

    Soweit dann...

    Alles Gute und liebe Gruesse,

    Lars :smiling_face:

  • Hallo verrückteshuhn,

    ich habe eben deinen Beitrag zum 2. mal gelesen und es ist nicht ganz einfach darauf zu antworten :smiling_face:

    Sicher handelt es sich bei deinem Mann nicht mehr um ein kleines Alk-Problem, ich finde er steckt ganz schön tief drinnen. Wer 2,5 Liter Wein und Sekt trinkt, der sollte sich eingestehen, dass er Hilfe braucht.
    Was dich betrifft, du musst dir einfach klar werden und dann konsequent danach handeln. Es gibt ja nur 2 Möglichkeiten, entweder ihr steht das beide durch oder du trennst dich von ihm. Ich hoffe du entscheidest dich für das erste, aber das geht nur mit fest gesteckten Regeln und wenn die nicht eingehalten werden, dann tritt die 2. Variante ein.
    Es muss also ein Gespräch stattfinden, in dem musst du klar und deutlich sagen, dass du ihm helfen wirst, aber er sofort was tun muss. Der Anfang sollte sein, dass ihr zusammen eine Beratungsstelle aufsucht. Die können deinem Mann sicher klar machen, dass er in eine 'Abhängigkeit geschlittert ist. Wer aber kämpft, der kann es auch wieder raus schaffen.
    Wenn aber dein Mann alles ablehnt und kein Problem sieht, dann solltest du klar und deutlich sagen, dass du unter keinen Umständen so weiter leben möchtest.

    Mehr schaff ich Heute nich mehr :51:

    Überdenke alles und handle, hinnehmen darfst du es so nicht! Zudem begibst du dich dann auch in die Gefahr einer 'Co-Abhängigkeit, weil es an dir auch nicht spurlos vorbei gehen wird.

    Lieben Gruß
    Franz

  • Hallo Verrückteshun,

    Dein Mann ist süchtig, er ist Alkoholiker...dieses Lügen und Abstreiten Dir gegenüber ist ein deutliches Zeichen dafür...er versucht seine Sucht zu vor Dir zu verstecken...

    Ich denke auch, dass er noch nicht bereit dazu ist zu seinem Alkoholproblem zu stehen...

    Du solltes ihm auf jeden Fall sagen, was Du denkst und dass Du weisst, dass er ein Alkoholproblem hat. Er muss dazu nichts sagen, er soll nur wissen, dass Du es weisst und er Dir nichts vormachen braucht. Diese Gespräche sollten aber stattfinden, wenn er nüchtern ist.

    Ansonsten kann ich mich nur Franz anschliessen und Euch/Dir raten, Beratungsstellen aufzusuchen...das ist unheimlich wichtig für Deine/Eure weitere Zukunft.

    LG

    Schell

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