Hi zusammen,
habe vor meiner Registrierung ausführlich viele Themen durch geschaut und bin von euren konstruktiven Ratschlägen und Hilfen recht angetan!
Nun zu meiner Problematik (alles genau zu beschreiben würde den Rahmen sprengen!):

Ich bin schon seit früher Jugend dem Alkohol sehr zugeneigt, d.h. ich habe mit 14 - 15 das erste mal Alkohol konsumiert und entwickelte mich schnell zu einem Ohnmachts-Trinker. Wo andere aufhörten fing ich gerade mal an! Man trank erst einmal im Monat, dann alle 2 Wochenenden! Aber jetzt rückblickend immer so viel bis man einschlief und zu ca. 30% am nächsten Tag einen Filmriss hatte! Selten war es so das sich der Abusus in einem normalen Bereich befand,

Nun bin ich 32 und blicke auf viele unangenehme Situationen zurück, die durch den Alkohol entstanden:

- wirsches Gerede im Jugendalter, erfundene (aber für mich in diesem Moment wahre Geschichten) die mich lange verfolgten und die ich begradigen musste
- im fortgeschrittenen Alter Lehrgänge der Bundeswehr, die ich sonst mit Bravour bestand, die aber durch eine durchzechte NAcht (und den darauf folgenden Missetaten oder Fehlverhalten) auf der Kippe standen.
- ausfälliges Benehmen oder Gewalt auf Parties
- das nach dem Saufen aufwachen und nicht wissen wo und wie man Mist gebaut hat
- Betrügen der damaligen Freundin (obwohl ich nicht sagen kann inwiefern der Geschlechtsapparat da noch funktioniert haben kann!)
- ein immer anhaltendes schlechtes Gewissen weil man auch beste Freunde nicht gut behandelt hat, ein anhaltendes Gefühl der Wiedergutmachung, dadurch verstellen der eigenen Person

das Ganze zog sich in ganz unregelmässigen Abständen zu! mal ein paar monate nicht Trinken, dann aber jede Woche Fete und Alkohol.

Nun bin ich seit ein paar Monaten, besser gesagt seit Anfang des JAhres an einem Punkt, wo ich glaube die Kontrolle zu verlieren!

Ich habe Silvester 2009/2010 mit einem sehr guten Freund eine Wette abgeschlossen, dass wir 1 Jahr keinen Alkohol trinken (nachdem ich fast meine große Liebe durch einen Ausfall beim Saufen verloren hätte)!
Und Wunder! Ich habe ein ganzes JAhr nichts getrunken. Auch wenn ich oft allen war und mir dachte " Es merkt eh niemand" habe ich die Finger vom Alkohol gelassen da ich das Gefühlt hatte mich selbst zu betrügen.
Nun, nach Aufhebeung dieses Banns bin ich schnell in alte Verhaltensmuster gefallen, besser gesagt, schlimmer als je zuvor!
Ich arbeite im Schichtdienst und bin daher ab und an spät daheim! Den ganzen Tag plane ich einen Abend wie diesen... Musik hören,,, ne Flasche Wein trinken... entspannen!
Nun würd ich mich am liebsten jeden Tag, und so kam es auch schon vor, ins Delirium saufen. Ich sag mal, wenn 4 Flaschen Wein im Haus wären, auch diese würde ich leeren und hab dies auch schon so gemacht! Ewig dieses Gefühl "da geht noch mehr!" Wenn meine Frau dann morgens aus dem HAus geht liege ich unbemerkt halbtot auf dem Sofa und schlafe, bin den ganzen Arbeitstag verkatert, und schaffe gerade so den Arbeitstag. Dann tagsüber noch denkend das dies erstmal der letzte Alkohol sei, schaue ich, dass ich so FEierabend machen kann, dass ich mir noch 1-2 Flaschen Wein an der Tanke kaufen kann oft auch mal ein paar kleine Flaschen Asbach, die ich auch schon pur getrunken habe.
Mal nebenbei, meine Freundin ist nicht stumpfsinnig, ich denke nur, dass sie mir das nicht zutraut und ich echt ein Held im "Verstecken und Verheimlichen" bin.
Ich fange schon an zwischen den NAchtdiensten zu trinken und dann "verballert" auf die Arbeit gehe (Morgens um 9 Uhr frei und abends um 20:30 wieder auf Arbeit sein). Gehe dann geplant um spätestens 13 Uhr schlafen um meiner Freundin nach dem "schweren NAchtdienst) schlaftrunken gegenüber zu stehen!
Nebenbei habe ich schon 3 Packungen Vivinox stark (immer 2-3 abends) genommen um überhaupt irgendwann mal zu normalen Zeiten zu schlafen.
Ich habe über die Arbeit Zugang zu starken Psychopharmaka, was mir zunehmend Angst bereitet da ich auch schon mit dem Gedanken gespielt habe das doch eine Pille keine Fahne macht und mich auch zudröhnt.

Ich bin mir bewusst dass ich da schon ein großes Problem habe, aberim Gegensatz steht mein eigentliches Leben! Ich bin im höchsten Maße glücklich mit meinem Leben, ich wohne in einem tollen Haus, in einer wunderschönen Stadt, habe arbeitstechnsich keine Zukunftsängste, alles läuft soweit gut! Und ich habe die größte Liebe meines Lebens in den Händen mit Planung von Nachwuchs und Heirat!!

Aber warum zum Teufel muss ich mich immer irgendwie gedämpft und fremdbestimmt fühlen??? Ich weiss nicht welche Ausmaße das noch annimmt!

Ich danke euch, dass ich mir das ganze das erste mal von der Seele schreiben konnte, fühle mich gut ( nach einer Flasche Wein) nach diesem Seelenstrip!

Aber komme ich da aus eigenem Antrieb raus?? Ich habe es bis vor 6 Monaten doch geschafft!

Liebe Grüße