Aus der Sucht ins normale Leben!?

  • Ich bin jetzt 20 jahre alt und kiffe seid ca 5 jahren. Damals als ich noch nicht gekifft hab war mein leben ganz anders, ich war recht gut in der schule hatte viele freunde sport war mein größtes hobby und überhaupt war ich ein lustiger beliebter junge. Jetzt nach 5 Jahren hab ich nichts mehr davon. Ich häng fast nurnoch zuhause hab kaum noch soziale Kontakte, krieg mein Arsch nicht hoch zur arbeit bin ziemlich abgemagert 58kilo bei 1,78m bin ruhig geworden bleibe immer passiv versuch mich aus allem rauszuhalten mit fraun läuft auch nurnoch selten was, ich fühl mich ständig beobachtet keine ahnung ich hab einfach zurzeit 0 Lebensfreude z.B wenn ich in den Spiegel guck und daran denk wie ich damals Aussah will ich garnich mehr rausgehen weil ich mich fürmich selbst schäme. Mit 20 Jahren seh ich immernoch aus wie ca 17 ich habe gehört das Cannabis das testostäron abbaut und das somit sehr lange dauert bis ich körperlich ausgereift bin. Wenn ich mir ne Schachtel ziesen kaufen will
    und ich nach nem Perso gefragt werde bin ich innerlich kurz vorm weinen weil ich mir wie ein Kind vorkomme da mich niemand richitg ernst nimmmt weil ich so jung ausehe
    Das sind alles soviel sachen das ich garnich weiss wo ich anfangen soll. Ich schaff es auch oft mal 1-2 Wochen nicht zu Kiffen aber dann ruft z.B jemand an: keule kannst du mir weiterhelfen brauch was zu rauchen bla bla und dann denk ich mir naja 1 Joint kann ich ja mal wieder rauchen. Aber aus diesem einen Joint wird dann wieder Suchtpur sodass ich jedentag losfahr und mir was hol.

    Naja ist ein langer Text meine Frage ist: Wie kriege ich es hin das ich diese positive Lebensenergie die ich damals hatte zurückbekomme? Geht oder ging es jemanden von euch auch so? Wenn ja wie seid ihr das Problem angegangen?

  • Hallo Gino,

    willkommen hier. Da hast Du ja ganz die typischen Begleiterscheinungen des Dauerkiffens geschildert - Rückzug, wenig Aktivität im Außen, wenig soziale Kontakte und wenn, dann gerne mal auch nur Kiffer-Freunde, zunahme an Unsicherheit, vernachlässigung von Nahrung, Sport etc.


    Kannst Du dir denn vorstellen, ganz aufzuhören mit der Kifferei? Denn einige der Probleme lösen sich dann schon in der Luft auf - die Unsicherheit fällt weg, das "Egal-Gefühl". Klar, ein paar andere Dinge bleiben zwar - es werden weder die Kontakte noch die Aktiviäten von alleine mehr, aber es kann deutlich einfacher werden, es anzuleihern.

    Hast Du schon mal in das Programm "Lass das Gras" geschaut? Könnte ja vielleicht was für dich sein.

    LG Wolke (die hier auch wegen des Dauerkiffens ankam - ist nun aber schon ne Weile her)

  • Hallo Gino,


    willkommen im SuS.

    Hört sich an, als wärst du nun an einem Punkt wo dir wirklich bewußt wird in was du dich da verfangen hast.
    Ich denke da solltest du nun wirklich die Notbremse ziehen.
    Und das heißt eben aufhören.

    Dazu gehört natürlich eine Menge. Wirst alte Verhaltensweisen ablegen müssen, Alternativen finden, deine Freizeit auszufüllen und für Ablenkung sorgen. deinen Alltag umstrukturieren, neue Ziele festlegen aber sicherlich auch zu schauen das du dich da von den Leuten ein wenig distanzierst um nicht immer wieder mitgerissen zu werden.

    Würde dir hier gerne nun unser LdG vorstellen ===> Lass das Gras
    Schau mal ob du dir das vielleicht vorstellen kannst.

    Wie schauts denn so aus? Wie schaut dein Alltag aus? Triffst du dich nur mit Freunden die auch kiffen?
    Das du jünger aussiehst, das wird ... da kann ich auch ein Lied von singen, aber nicht immer nur macht das jung aussehende den Eindruck aus, sondern auch ein wenig wie man auftritt.
    Ich denke das wird sicherlich auch ein wenig eine Rolle spielen, oder?

    Ich kenn es noch zu meiner Zeit ja niemanden anschauen. Schnell sagen was man will und wieder weg ...
    Spielt es sich bei dir auch so ab?

    Liebe Grüße

    Bluemchen

  • Hi Gino,

    mir hat geholfen:
    - 6 monate kontaktabbruch mit alten bekannten (gut ich wohn jetzt in einer großstadt, da gibts menschen wie sand am meer, weiß nicht wie das bei dir ist)
    - Dinge, die du den Tag über machst, nicht mehr machen (wenn du viel fern siehst, dann lass es; wenn du viel spazieren gehst, dann lass es; wenn du viel zockst, dann lass es)
    - Tabak weglassen (war noch schwerer als Kiffen und psychisch noch viel anstrengender, ich brauchte für den übergang z.B. so was hier )
    - Stricken/Nähen hat mir geholfen (da waren die Finger bschäftigt; vielleicht bei deinem Gewicht: lern leckere sachen kochen)
    - nimm dir nicht zu viel vor, rückschläge - sind für mich - integraler Bestandteil von Änderungen
    - hör auf dein Bauchgefühl, lass sachen die dich langweilen gleich weg

    Grüße

  • Erstmal danke für die deine Antwort du bist jetzt schon mein Bluemchen :winking_face:
    Ne also mit den Freunden ist das so die sind eigentlich selbst keine richtigen kiffer, d.H rauchen vieleicht 2-4 mal im monat aber wir treffen uns halt öfters alle zusammen am Wochende zu ner Runde poker e.t.c aber meistens hat halt mindestens einer was dabei wo ich mir dann denke ja gut jetzt aufn Wochende ein rauchen kann ja nich viel schiefgehen. Aber genau dieser Gedanke ist es der mich immer wieder in die Sucht treibt ich rede mir zwar immer ein das ich niewieder ein Rauche - oder halt vllt einmal im Monat aber sobald ich was vor der Nase hab schaltet sich dieser Gedanke einfach aus und ich rauch mit. Und wenn ich erstma Breit war ist es meistens so das ich direkt nächsten Morgen gleich den nächsten haben will und im Endeffekt dann selber losfahr. Ich habe auch schonmal versucht alle meine Nummern zu löschen wo ich was herbekomme aber das nützt mir dann auch nichts da meine Freunde auch Nummern haben und ich weiß halt das die mir Weiterhelfen würden weil man sich als Kiffer halt ein abfreut wenn man grad broke ist und dann jemand fragt und derjenige dann einen ausgibt. Und das traurige ist halt das ich meine Jungs von klein auf kenne und wir zusammen aufgewachsen sind, da kann ich nich einfach den Kontakt abbrechen weil die Leute halt so gut wie meine einzigen sozialen Kontakte außerhalb meiner Familie sind.

    Das mit den Jung aussehen naja das ist halt diese Unsicherheit die man als Kiffer so mitsichträgt ich bins halt gewohnt das ich nachm Perso gefragt werde und genau das macht mich halt irgendwie fertig. Vieleicht kann das der eine oder andere nicht verstehen aber fürmich selbst ist das echt hard. z. B wenn ich mich mit Kollegen treffe die sehen alle viel Reifer aus als ich und wenn dann noch ein paar Frauen / Mädchen dabei sind fühl ich mich total unsicher weil ich mir wien kleiner Bubi vorkomme :thinking_face:

    Für mich sind schon die kleinsten alltäglichen Dinge zum Problem geworden z.B fängt das schon im Bus an. Ich komm mir total beobachtet vor am liebsten sitzt ich ganz vorne beim Busfahrer wo mich bloß niemand sehen kann. Wenn ich gerade breit bin ist die Sache noch viel extremer da steig ich manchmal erst garnicht in den Bus ein und latsche lieber eine Stunde zu fuß.

    Und das Perfekte beispiel is wieder heute auch. ich hab jetzt grad wieder 2 Tage nich gekifft und war heute morgen recht zu frieden mit mir bin joggen gegangen alles Prima. Und dann vor ner Stunde ruft mich ein Kollege an und fragt ob ich lust hab heut Abend ein zu rauchen und ich kann einfach nicht nein sagen - ich weiß nicht.
    Einerseits will ich Kiffen damit ich breit werde, andererseits will ich nicht da ich weiß das mich das Graß wieder nur runterzieht. Aber meistens ist die Sucht dann leider größer als die Vernumpft :thinking_face:

    Edit:

    Nochma zu meinem alltag. Ich hatte November 2010 ein Mädchen kennengelernt und da ich grade mit meiner Ausbildung fertig war und die Zeit mit ihr halt so schön war bin ich nich mehr arbeiten gegangen und hing jeden tag nur mit ihr ab. Und jetzt bin ich wieder Single schlafe bis 16 uhr bleib bis 5 Uhr wach und verbring mein Tag meisens am PC. Naja ich hab mir heute morgen ein kleinen Plan für dich Woche erstellt was ich alles erledigen wollte. Zb wollt ich morgen los und nach Arbeit fragen, täglich etwas Trainieren 60 Liegestütze / 20 Klimmzüge / 75 Sit-Ups übern Tag verteilt und halt jeden zweiten Tag eine runde joggen gehen. Ich hoffe ich schaff das wie ich es mir selbst geschworen habe das einfachmal durchzuziehen ohne mirselbst irgendwelche Ausräden einfallen zulassen. Ich berichte euch mal die nächsten Tage wies aussieht ob das wengisten ma paar Tage schaff durchzuziehen.

  • Hey Gino,

    Auch von mir erstmal herzlich Willkommen hier.
    Ich bin selber noch nicht soo lange dabei, aber diese Seite aufzusuchen war zumindest für mich der richtige Schritt. Ich las gerade begeistert deinen letzten Beitrag, denn ich finde es toll, dass du das alles angehen willst. Du hast da auch schon gute Ideen, diesen Plan den du dir gemacht hast, hatte ich auch die ersten 3 Wochen am Schrank hängen, und jeden Tag hab ich dann was unternommen, was nichts mit dem Kiffen zu tun hatte, das ist schon `ne gute Sache. :winking_face:

    Ich hoffe auf jeden Fall, du schaffst alles, was du dir vorgenommen hast,

    Lg, Pebbels

  • Hiho,

    auch von mir die besten Wünsche. Übernimm dich aber für's Erste nicht allzu sehr mit Dingen, die ein gewisses Maß an Selbstdisziplin, bzw. dauerhafte Motivation erfordern. Rückschläge sind immer zu erwarten, und je länger die Liste, umso mehr davon sind zu erwarten. Das zieht runter, und aktiviert die alten Muster. So jedenfalls meine Erfahrung. Alles immer schön step-by-step.

    Nur kurz zu der Testosteron-Geschichte: Kannst du glaube unter urbanem Mythos verbuchen. Mir ist jedenfalls nichts wissenschaftlich Fundiertes in der Ecke bekannt. Ich selber habe über ein Jahrzehnt in weiten Teilen täglich durchgekifft, Bartwuchs wie en Bär, und die Kopfbehaarung wurde schon lange durch Brustbehaarung ersetzt. :grinning_squinting_face: Im Übrigen entsteht mein Haarausfallbild lt. aktuellem Kenntnisstand durch eine Kombination von erhöhtem Testosteronspiegel und einer Überempfindlichkeit der Kopfhat gegenüber selbigem. :winking_face: Diese "Vermännlichung" hat bei mir aber auch erst irgendwann Anfang zwanzig eingesetzt. Von daher kann ich dich beruhigen.

    Ich kann an dieser Stelle auch nur noch einmal auf LdG verweisen. Habe ich auch daran teilgenommen. War eine tolle Sache.

    Viel Kraft wünsche ich. :smiling_face:

    LG
    WbD

  • Zitat

    Naja ist ein langer Text meine Frage ist: Wie kriege ich es hin das ich diese positive Lebensenergie die ich damals hatte zurückbekomme? Geht oder ging es jemanden von euch auch so? Wenn ja wie seid ihr das Problem angegangen?


    Erstmal herzlich willkommen!

    Mir hat es unendlich geholfen & tut es noch, mich dazuzubringen täglich mindestens eine Stunde im Freien zu sein und dabei zu laufen...
    Das ist Luft und - ganz wichtig für die Stimmung - LICHT !!!
    Kannst natürlich auch andere Sportarten machen - aber Licht und Luft bringen viel.

    Der Umgang ist wichtig, wenn du ständig mit Drogis zusammen bist, ist es schwieriger, sich auf neue Werte zu besinnen.
    Versuche, dir ne positive Denkart anzugewöhnen - achte auf das, was du liest, schaust - zuviel TV und Compu Input schadet da enorm.

    Kannste mit autogenem Training, Yoga, Qigong etwas anfangen?
    Da gibt es günstige Kurse bei den Volkshochschulen - kosten nichtmal den Gegenwert von nem 5gr Eck (und werden zum Teil sogar von der Krankenkasse teilerstattet!)

    Im "Lass das Gras" POrogramm hier sind gerade 3-4 Plätze freigeworden:
    Lass das Gras Intro

    Und - was mir sehr geholfen hat - ist das Schreiben & Lesen hier.
    Zu wissen, ich bin nicht alleine mit meinem Problem & sich austauschen zu können, an HintergrundInfo zu kommen, hilft sehr!

    Viel Kraft und viel Glück.LG.Ganesha

  • Hi hab euch mich ja lang nich mehr gemeldet wollt euch ma sagen wie es mir zurzeit so geht:

    Seid 3 Wochen arbeite ich wieder, bin am Wochende mehr unterwegs und fühl mich zurzeit einfach toll. In der Arbeit habe ich mega nette Kollegen was mir den Einstieg ins Berufsleben ziemlich erleichtert hat. Ich kiffe zwar immer noch aber das Zeug zieht mich nich mehr so runter da ich weiß das ich mein Leben wieder in den Griff bekomme. Naja bis zum Nichtkiffer werden wirds wohl noch ein wenig dauern aber ich denke mit der Zeit kommt das schon :smiling_face:

    Naja aufjedenfall Danke für alle eure Antworten ihr habt mir tierisch geholfen

  • Hi Gino,

    schön das es bei dir gerade so gut läuft, freut mich zu hören. Schade, dass immernoch das olle Gras mit dabei ist. :winking_face: Hauptsache ist aber, dass du dein Leben etwas geordnet hast. Prima. :smiling_face:

    Alles Gute
    WbD

  • Hallo Gino,

    klasse, das sich bei Dir einiges positiv veraendert hat. Vielleicht die positive Veraenderung nutzen um mit dem Shit etwas kuerzer zu treten und langsam an den Ausstieg zu denken waere ja nicht die schlechteste Idee... :ce:

    Ich druecke Dir da mal die Daeumchen das das Positive weiterhin ueberwiegen wird :p:

    Viele Gruesse:

    Siegfried

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