Aus welchen Gründen habt ihr euch entschieden aufzuhören?

  • Zitat

    Wenn es nur nicht immer so verdammt anstrengend wäre...


    genau deswegen sage ich immer, es wird nie aufhören, auch nicht wenn man lange clean ist.
    Der Suchtdruck begleitet einen, nur er wird von anderen Dingen überdeckt, unterdrückt. Seit mal ehrlich, gerade die wo schon lange clean sind, wenn es einem wirklich schlecht geht, dann sind doch die ersten Gedanken wieder bei der Droge oder der 'Sucht allgemein.
    Was hält dann ab, keiner will mehr so abgefuckt sein, völlig abstürzen. Wie Minun es beschreibt, nur wer wirklich abgeschlossen hat, der kann vielleicht ohne diesen grässlichen Beigeschmack leben.

    Des öfteren habe ich schon erwähnt warum ich aufgehört habe, einfach nur weil ich nicht sterben wollte, nicht mehr oder nicht weniger.
    Vielleicht kennt ihr es, wenn man nicht mehr dosieren kann, nur noch wegkippt. Es hat mich so angenervt, immer wieder Intensivstationen oder einfach wo rumgelegen.
    Weder Knast noch andere unschöne Erinnerungen haben mich zum aufhören bewegt, einfach weil ich nicht mehr erkennen konnte, wo vorne und hinten ist.
    Der Knackpunkt war eigentlich der Tod, die 'Angst davor, immer mehr sind um mich weggestorben.

    Wer nach 11 Jahren Cleanzeit wieder anfängt, der hat nicht abgeschlossen. Bei mir war es ne reine Suchtverlagerung, Arbeitssucht!

    Einige Jahre Knast, Krankheiten oder jetzt meine Behinderung, all das ist nicht ausschlaggebend - einzig und allein ist es die hier oft angesprochene Kopfentscheidung und anschließend der immer andauernde Kraftakt "clean bleiben"!

    Alles was ich sagen will, jeder kann es schaffen, wenn es auch noch so unmöglich erscheint. Leider braucht es meist ein entscheidendes Erlebnis, dass man wirklich aufhören will. Einige Menschen haben das in meinem Umfeld nicht geschafft.

    Jetzt sind ein weiterer Grund meine Kinder, wenn ich es endgültig dann mal schaffen sollte, dass ich wegen MIR clean sein will - dann wird es auch so bleiben.

    Es geht immer nur um EUCH selbst, alle anderen Gründe klappen nicht. Erspart euch diese Umwege, das Leben ist so kurz :winking_face:

    Gruß Franz

  • also ich war und bin von nix körperlich abhänig, vom tabak mal abgesehn, gewesen.
    der höhepunkt meiner konsumzeit, nun bald 5 jahre her, was chemie und koks betrifft, am ende hat es mich einfach irgendwie nur noch angekotzt, 5 mal und mehr die woche total drauf zu sein, ich wollt aucch nie ganz aufhören, nur dieser dauerzustand hat mich wirklich angekotzt.
    hab dann auch nie wirklich ganz aufgehört, auch wenn inzwischen die zeitabstände immer länger werden, nun bald ein halbes jahr, denk ich immernoch das wird sicher nicht das letzte mal gewesen sein.
    mit dem Kiffen ging es noch bis ende letzten jahres im dauerzustand weiter, dabei hatte ich auch das grösste problem, irgendwie war dabei auch der punkt ich war eigentlich fast durchgehend dicht, sobald ich wach war, erstmal einen geraucht :face_with_rolling_eyes: ich hatte nicht wirklich was davon, nur kotzte es mich einfach an nüchtern zu sein ...
    damit hab ich zwar auch nicht ganz aufgehört, aber es ist doch etwas anderes als den dauernden druck, ich muss jetzt, irgendwie auch befreiend sich nicht immer eingeschränkt zu fühlen von der Angst es könnte mal nix da sein :smiling_face:

    also ich wollt auch nie ganz aufhören, hab auch immer den gedanken im kopf gehabt irgendwann wieder, ich wollte es einfach nicht brauchen ...

  • Ich wollte eigentlich nie mit den Drogen aufhören. Wieso auch hat ja alles wunderbar geklappt. Ich hab ne gute Arbeit gefunden, hab ne gute Beziehung und ich hab die Partys genossen. Konnte alles wunderbar miteinander vereinbaren. Hab mich in regelmäßigen Abständen immer mal wieder runterdosiert damit ich mir das finanziell Leisten kann und wieder vom täglichen Konsum wegkomme. Hat mehr oder weniger geklappt. Doch dann ich wurde immer übermütiger es hat immer geklappt, hatte immer Glück mit den Cops ... bis zum Tag X in Bayern.

    Natürlich war es blöd in Bayern mit Drogen rumzureisen und illegale Partys zu besuchen aber zu dem Zeitpunkt war mir das alles egal. Die Drogen waren mir wichtiger.
    Hab dann natürlich richtig Ärger bekommen: Verurteilung, Führerscheinstelle (ich brauch meinen Führerschein für die Arbeit), Meldung an den Arbeitgeber.

    Ich bin dann das erste Mal aufgewacht und habe gemerkte, dass ich gerade all das verliere was mir wichtig ist und dann hab ich aufgehört.

    Meinen Job konnte ich behalten aber um meinen Führerschein kämpfe ich immer noch und arm bin ich dadurch auch geworden.

    Die Entscheidung aufzuhören war bei mir also auch ne Kopf- und keine Willenssache und leider ertappe ich mich immer mal wieder dabei wie ich über kontrollierten Konsum nachdenke aber ich weiß auch, dass das nicht funktioniert.

  • Es hat lange gedauert bei mir, bis ich es so weit geschafft hab, mich wirklich vom Gift und dem Alk zu verabschieden. Irgendwann wurde mir so richtig bewußt, daß ich mich für das Leben entscheiden muß, weil ich sonst unweigerlich nicht mehr lange am Leben bleiben würde.
    Und dann waren es wohl auch die glücklichen Umstände, die mich in meinem Vorhaben super unterstützten. Bin zum dritten mal in die gleiche Therapie-Einrichtung was für mich hieß, daß ich meinen Therapeuten wieder hatte der mich schon kannte.
    Naja, und das Glück, in eine gute Gruppe reinzukommen und im Endefekt waren wir 6 Menschen die sich total vertrauten und in allem unterstützten und das sogar noch heute tun. Wir sind einfach alle zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort gelandet.
    Das Leben ist so geil. Es ist so gut sich richtig zu spüren. Warum flüchten vor etwas, was eigentlich das Leben ausmacht?
    Natürlich hat es mir auch immer viel gegeben, daß ich eine Tochter habe. Aber als Grund aufzuhören? Das hätte nichts gebracht, als sie ca. drei Jahre alt war bin ich ja das erste Mal auf Thera. Weil ich dachte, ich muß es für sie tun. Damals war ich eben noch nicht soweit. Diesmal hab ich es nur für mich getan. Der einzigste Grund warum ich clean sein will bin ich. Mein Körper, meine Seele, mein Geist. Ich will wach sein um das Leben zu spüren. Wach sein um Menschen zu spüren. Ich will Freund sein und Freunde haben. Ich will lieben. All das war mir mit Alk und Gift nicht wirklich möglich.
    Kontrolierter Konsum? Also ich glaub da schon lange nicht mehr dran. Ein Schluck... ein Druck... schon wäre mein Suchtgedächtnis auf dem Plan und würde mehr wollen. Nee, keine Droge der Welt ist es wert, daß ich mein zurückgewonnenes Leben aufs Spiel setze.

  • Ich wusste, wenn ich "so" weiter mache, werde ich sterben. Stück für Stück immer ein bisschen mehr. Die Entscheidung kam diesmal von mir ganz allein und für mich selbst.

    Alk ist wie Tod auf Raten...

    Ich habe nicht eine einzige positive Erfahrung mit dem Alk gehabt. :kotz:

    Lg
    Feefame

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!