Aufgehört mit kiffen! Autofahren?

  • Guten Tag!

    Es geht um folgendes:
    Ich war bis vor einer Woche Dauerkonsument, d.h. ich habe ca. 6 Jahre jeden Tag 1-2gr. Cannabis konsumiert.
    Ich bin zum Entschluss gekommen, das es so nicht weitergehen kann und habe mein Konsum seit 7 Tagen eingestellt!
    Ich mag endlich Autofahren ohne diese Angst kontrolliert zu werden und aufzufliegen!

    Zu mir:
    21 J. - 188cm - 100kg - seit 7 tagen 4-7 L Tee/Wasser + gesunde Ernährung

    Jetzt meine Frage:
    Wann kann ich ohne bedenken wieder ins Auto steigen und losfahren ?

    Vielen Dank schonmal für eure Antworten!
    mfg

  • Hallo axedry,

    so genau wird dir das keiner beantworten können, wesentlich dürften folgende Punkte sein:

    • Fett- und Bindegewebeanteil
    • Höhe des Stoffwechsels
    • pH-Wert des Harns, Cannabinoide lagern im Fettgewebe und werden unregelmäßig frei gesetzt
    • Testmethode


    Man sagt viel Sport und viel trinken schwemmt aus, doch ist das alles nicht fix an bestimmte Werte festgeschrieben.
    Viel trinken hilft also nicht allein, kann aber kurz vor einem Test die Konzentration verdünnen.
    Viel Sport ist sicher gut, doch kann es nicht mit Extremsport kurz vor einem Test helfen, weil es da gegenteilig wirken kann.
    Um sicher zu gehen, würde ich von mehreren Wochen ausgehen, eine verbindliche Aussage kann man da einfach nicht treffen!
    Du kannst dir ja auch mal selbst Teststreifen besorgen, doch sind billige Dinger meist nicht besonders aussagekräftig.

    Schnelltests wie ein Wischtest wird vermutlich bald nichts mehr anzeigen, doch gibt es ja auch Verfahren wie Blutnachweis oder gar Haarnalyse, was über Monate ein positives Ergebnis bringen könnte.
    Also lieber etwas länger warten, als da was übern Zaun brechen :winking_face:

    Vielleicht malo hier schauen ==> Laborlexikon: Drogenscreening, Nachweisbarkeit >>Facharztwissen fr alle!<<

    Aber tolle Entscheidung, dass nun das 'Kiffen aufgegeben hast.
    Wie gehts dir damit - Entzug usw.?

    LG Franz

  • Hmm... soweit ich mich erinnern kann, glaube ich mal gehört zu haben, dass hinsichtlich der Feststellung der Fahrtauglichkeit bzw. generellen Fahreignung reinweg eine akute Intoxikation von Belang sein soll? Sprich, dass der THC-Wert im Blut einen gewissen Grenzwert überschreiten müsse, was eigentlich selbst bei langjährigen Dauerkonsumenten nach ein paar Tagen Abstinenz nicht mehr der Fall sein dürfte, Ausschwemmung aus Fettdepots hin oder her.

    Ich kann mich jetzt natürlich auch durchaus täuschen, weil ich das auch nicht verifiziert habe. So oder so, würde eine positive Urinüberprüfung bei Polizeikontrollen erst einmal zu weiteren Unannehmlichkeiten und Ärger führen, dem man von Vornherein durch Stehenlassen des Autos aus dem Weg gehen könnte und sollte.

    LG
    WbD

  • Da hat WbD in gewisser Weise schon Recht, doch würde ich auch da nicht sagen wollen, wann der Wert unterschritten wird.
    Die Werte sind im Link von oben ja gegeben, doch verbindlich kann man eben leider keine klaren Aussagen treffen.

    Was mich da auch noch rätseln lässt, was ist wenn ein Unfall passiert?
    Bei 'Alkohol verhält es sich ja so, auch unter 0,5 kann ich eine Teilschuld bekommen, also zwischen 0,3 und 0,5.
    Wie das nun bei 'Cannabis ist, keine Ahnung ...

    Hier nochmal zu verschiedenen Test:

    • Bluttest - Nachweis bis zu 3 Tagen bei chronischen Konsum
      Abbauprodukte bis zu 3 Wochen nachweisbar, ich weiß nicht ob genau diese Abbauprodukte festgestellt werden können, also bei so einem Test herangezogen werden.
      - eigentlich eh der einzige Test der einem Rechtsverfahren dienlich ist
    • Urintest - bei chronischen Konsum 8-10 Wochen, auch wieder je nach Test ...
      - sollte man nicht machen, zu hohe Fehlerquote, führt halt automatisch zur Blutentnahme ...
    • Haaranalyse muss man nichts sagen, das weiß man heute, dass es da bis zu einem halben Jahre nachweisbar sein kann.
      - dienst normal keinem Verkehrsverfahren, gibt nur Auskunft zur langfristigen Drogenkarriere. Kann also begleitend zur MPU eingesetzt werden ...
      ==> Gericht: Jetzt hängt der Führerschein an der Haaranalyse - Gericht - DerWesten
      ==> Drogentest für das MPU Gutachten die Haaranalyse


    Hier kann man auch einiges nachlesen ==> http://www.cannabislegal.de/dateien/fuehrerschein.pdf
    Wenn man bedenkt, es kann eine Haaranalyse angeordnet werden, dann ist es echt blöd ...
    Und wie vermutet, neuere Tests können eben auch noch Abbauprodukte angeben.

    Vielleicht auch mal das lesen :winking_face: ==> Drogen - Verkehrskontrolle - Blutentnahme - übertriebener Strafbefehl Verkehrsrecht frag-einen-anwalt.de

    So, mehr kann ich nun auch ned mehr dazu schreiben :winking_face:

    LG Franz

  • Vielen Dank für eure Antworten!

    Bin nun den 9. Tag frei von Cannabis!
    Ich fühl mich komisch, hab zurzeit echt schlechte Laune!
    Die Einschlafprobleme haben sich fast gelegt, bin aber momentan schnell reizbar!
    Habe ein starken Drang zu rauchen, aber ich werde es nicht tun. Bin am kämpfen!

    Heute werd ich auch wieder Autofahren!
    Da ich ja kein aktives Thc mehr im Blut haben dürfte!

    Schöne Grüße
    axedry1337

  • Wünsche Dir ebenso viel Kraft auf Deinem drogenfreien Weg. Neun Tage cleanfrei sind eine super Leistung. Pass auf Dich auf. Bezüglich der Diskussion Autofahren ja/nein schliesse ich mich übrigens meinen Vorrednern an.

    LG Mickey

  • Danke Danke!


    Ich war gestern mit meinen "Freunden" unterwegs! Stadtfest!
    Meine Kollegen standen "natürlich" wieder voll unter Drogen.
    Aufjedenfall ist das normal, das man seine "Kiffer/Drogen-Freunde" mit ganz anderen Augen sieht?
    Ich konnte das fast nicht glauben, ich habe mich für meine Freunde geschämt .. :thinking_face:
    Mir war es peinlich mit solchen "Leuten" die ja eigentlich meine Freunde sind rumzulaufen.
    Hat jemand ähnliche erfahrungen gemacht ?

    btw. 11 Tag clean! Bin stark geblieben ..

    mfg
    axedry1337

  • Ja, ging mir auch so, und muss sagen, dass es in meinem Freundeskreis mittlerweile keinerlei Kiffer oder Druffies mehr gibt, ja, geben kann. Sich für die Leute schämen ist eine Geschichte... damit kann ich noch umgehen, aber was mich störte war der Umstand, dass bei regelmäßigem Kontakt die Drogen auch weiterhin mein Leben mitbestimmt hätten. Die Leute sind derart damit beschäftigt ihrem Konsum nachzugehen, den Nachschub zu sichern, usw. Nirgendwo kann man hingehen, hinfahren, ohne dass nicht erst einmal geklärt werden müsste, wie und wo dort konsumiert werden könnte. Das Überfahren von Grenzen war immer problematisch, man könnte ja kontrolliert werden usw., usw. Das passte nicht mehr zu mir, denn ich hatte entschieden, mich nicht mehr von den Drogen diktieren zu lassen, sondern mein eigener Meister zu sein.

    Schon Erich Fromm sagte sinngemäß, dass man sich nicht mit tratschhaften Leuten umgeben solle, wenn man nicht selbst tratschhaft werden wolle, und daran glaube ich. Ob wir wollen oder nicht, aber es sind auch die Menschen in unserer Umgebung, die uns formen und ausmachen. Mein Bekanntenkreis besteht im Wesentlichen nur noch aus grundsoliden, bodenständigen Menschen, die gern ihrer Arbeit nachgehen und ihre Freizeit nicht um den Konsum von Suchtmitteln herum arrangieren. Alles andere wäre für mich gegenwärtig undenkbar, und das finde ich auch gut so.

    Btw. gratuliere ich zum stark geblieben sein, denn ich weiß, dass das zu solchen Anlässen gerade am Anfang nicht allzu einfach ist, und einem eine Menge Beherrschung abnötigt.

    In dem Sinne: Spitze! Sei stolz auf dich, aber nicht zu stolz. :smiling_face:

    LG
    WbD

  • Ich hoffe nur meine "Freunde" sehen nur, das es mir ohne Drogen besser geht und denen zeigen kann das man auch ohne Spaß im Leben haben kann! Das hab ich ja immernoch vor Augen.
    Mal schauen, vielleicht sehen die es ja selber, was ich aber kaum glaube!

    Ich danke dir für deine Anwort :winking_face:
    Achja und ein wenig Stolz bin ich aufjedenfall auf mich! ;]
    Die konnten das alle kaum glauben! Da hab ich nur gelacht.


    mfg
    axedry1337

  • Zitat von axedry1337;205401

    Ich hoffe nur meine "Freunde" sehen nur, das es mir ohne Drogen besser geht und denen zeigen kann das man auch ohne Spaß im Leben haben kann! Das hab ich ja immernoch vor Augen.
    Mal schauen, vielleicht sehen die es ja selber, was ich aber kaum glaube!

    Ja, würde ich auch nicht dran glauben. Ich persönlich hätte während meiner Konsumzeiten jeden "Abtrünnigen" als so etwas wie einen Spinner wahrgenommen, so frei entsprechend der Einstellung: "Kommt halt nicht jeder damit klar. Ich schon." :winking_face:

    Sagt dir das Krabbenkorbphänomen? Einen Korb voll gefangener Krabben muss man nicht abdecken, um die Flucht der Tiere zu verhindern... sowie eine Krabbe gen Rand des Korbes beginnt zu klettern, wird sie von den anderen wieder hinuntergezogen. Das kann man im Allgemeinen 1:1 auf Menschen übertragen.

    Ist zwar nur meine persönliche Meinung, aber ehe du es vermagst einen positiven Einfluss auf deine Kifferkumpel zu erwirken, läuft die Sache eher anders herum. :winking_face: Mag sein, dass ich an dieser Stelle etwas zu pessimistisch bin, aber ich habe es so viele Jahre erlebt: Kommt einer daher, und erklärt, er würde jetzt die Finger zukünftig davon lassen, spielte sich immer wieder die gleiche Geschichte ab. Plötzlich mutierten die unspendabelsten Gesellen innerhalb der folgenden Tage zu wahren Gönnern und Betreffender konnte sich vor Gratis-Angeboten kaum noch retten. Wobei ich nicht einmal glaube, dass dieser Prozess bewusst abgelaufen ist. Klar mag es da den ein oder anderen "Henry Wotton" gegeben haben, den Verführer par excellence, der sich einen Spaß daraus gemacht haben mag. Das Gros der Leute haben meiner Vermutung nach aber eher unbewusst agiert.

    Ja, du darst auch ruhig stolz sein. Ich weiß, wie das am Anfang ist, und 11 Tage stellen in Anbetracht der möglichen Beschwerden einen Zeitraum der, der von einem gewissen Durchhaltewillen und einer Portion Sturheit zeugt... beides wirst du gebrauchen können. Auch meine Achtung, dass du zu so einem gesellschaftlichen Anlass nicht eingeknickt bist.

    LG
    WbD

  • Das schreibst das sehr gut nieder, respekt.
    Tut gut sowas zuhören, da ich momentan echt alleine da stehe.
    Das wird sich aber in der nächsten Zeit auch ändern, ich werde mir einen neuen Freundeskreis aufbauen müssen, da ich nur Freunde besitze die Drogen zu sich nehmen.
    Wer mit ziehen möchte, zieht mit mir mit, den Rest lass ich hinter mir!

    lg
    axedry1337

  • Das sind gute Vorsätze, genau so würde ich das Ding durchziehen. Und so bin ich ebenso mehr als ein Jahr clean und habe mich von meinen Kiffer-Kumpels getrennt.

    Denn: Das Thc brauche ich nur mit der Nase zu schnuppern, und schon wäre bei mir der Rückfall vorprogrammiert. Hier kenne ich genau meine Grenzen. Wenn ich - wirklich durch Zufall (!) - im Park oder in der Bahnhofsgegend THC-Geruch wahrnehme (vielleicht typische Kiffer-Orte bzw. eine Sensibilisierung meinerseits), so wird mir ganz schwindelig. Da will ich ein böses Schicksal nicht weiter herausfordern.

    LG Mickey

  • hi axedry!
    auch von mir erst mal: respekt zu deiner entscheidung.
    was die erfahrungen mit freunden angeht: ich selber hab ca. nen 3/4 jahr lang relativ viel gekifft und bin dann aber irgendwann drauf gekommen dass das irgendwie blöd is was ich da mache. ich war sicher nicht süchtig und hatte auch keine probleme mit entzugserscheinungen oder ähnlichem. aber was die freunde angeht hab ich das selbe beobachtet wie meine vorschreiber. hab zu ein paar leuten von früher noch kontakt und wenn ich mir die nach 2 jahren so anschau bin ich froh dass ich es gelassen hab und nicht auch so ende... teils kommen die ohne stoff nicht mehr klar bzw ernsthafte unterhaltungen kann man mit ihnen nicht mehr führen. alles dreht sich nur ums gras. ich hatte auch gehofft dass sie es irgednwann merken... ist in 2 jahren Net passiert. ich will dir jetzt keine ansgt machen. zumindest akzeptieren sie es dass ich es nicht mehr mach. zwar rauhen sie auch in meiner gegenwart aber mich selber stört das nicht. ich wünsch dir dass du evtl bessere erfahrungen machst. aber pass in erster linie auf dich selber auf!
    viel erfolg noch auf deinem weg! halt durch, es lohnt sich!

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