Hilfe, endogenen Psychose!!!

  • Grüsst Euch, die Ehefrau eines langjährigen Bekannten hat endogene Psychose. Diese hat sie schon seit 20 Jahren, was eigentlich nie ein Problem war. Aber seit ca. einem Jahr, wird Ihr Verhalten immer schlimmer. Sie macht Schulden ohne Ende, trinkt zu ihren Tabletten Alkohol und raucht Joints. Ihr Mann weiß nicht mehr ein und aus, sie stehen wegen Ihr vor dem finanziellen Ruin. Sie ist auch völlig uneinsichtig, man kann mit ihr überhaupt nicht reden. Sie bräuchte dringend eine Einweisung in eine Klinik. Es ist sogar so weit, dass jetzt ihr Mann ausziehen soll. Er kann sich Ihr gegenüber mit Wörtern überhaupt nicht zu Wehr setzen. Außerdem verbringt sie die Nächte in Kneipen und sonst wo. Also was kann man tun? Der Hausarzt meint immer, sie müsste selber in eine Klinik wollen. Ihre Tochter wird sie auch nicht mehr aufnehmen. Habt Ihr einen Rat, wie man beiden helfen kann?
    lg
    soone

  • Hallo soone,

    nun so hart es klingen mag: Der Ehefrau kann man, solange sie uneinsichtig ist und keine Hilfe will, nicht helfen. Und solange keine akute Fremd- oder Eigengefährdung von ihr ausgeht (sprich die Gefahr besteht, dass sie sich oder anderen etwas antut), gibt es auch keine Grundlage für eine Zwangseinweisung.

    Dein Bekannter sollte sich also am besten um sich selbst kümmern und sich selbst schützen. D.h. im Extremfall, dass er sich trennt, wenn es nicht anders geht. Er muss da auf sich schauen, er kann nur für seine Frau da sein, wenn sie es zu lässt.

    Weißt du, was zu dieser extremen Verschlimmerung geführt hat? Ich mein, wenn sie schon so lange damit lebt und es im Prinzip kein Problem damit gab und es jetzt seit einem Jahr immer schlimmer wird, muss das ja ne Ursache, einen Auslöser haben. War sie wegen der endogenen Psychose in den letzten 20Jahren stetig in Behandlung, hat sie Medikamente genommen? Ok, vielleicht alles Fragen, die du als Bekannter nicht beantworten kannst... Du kannst nur für deinen Bekannten da sein, ihm Kraft geben. Das ist schon sehr viel, auch wenn es sich vielleicht wenig anhört.

    Liebe Grüße
    gelberose

  • Hallo soone,

    Da hat die gelberose ja schon alles geschrieben, was ich auch geschrieben hätte :winking_face: .
    Würde noch hinzufügen, dass z.B. am besten gleich getrennte Konten etc. vorgenommen werden, damit sie ihn nicht finanziell mit ruiniert.
    Wer weiss, vielleicht wacht die Frau auch mal ein wenig auf, sobald sie merkt, dass sie niemand mehr "deckt" bzw. das mitansieht, wie sie sich selbst ruiniert. (innere, gesunde) Distanz ist auf jeden Fall wichtig, sonst besteht auch immer die Gefahr einer Co-Abhängigkeit.

    Alles Gute,
    grany

  • Danke für Eure Antworten. Mein Bekannter wird sich selber am Wochenende hier im Forum melden. Er ist so ziemlich fertig mit den Nerven. Sie bewacht ihn jetzt die ganze Zeit. Man muss hier eines sagen, vor ca einem Jahr hat sich bei Ihr eine Unzufriedenheit eingestellt. Beide hatten durch ihn früher sehr viel Geld. Jedoch ist er vor ca 7 Jahren an Krebs erkrankt und daraufhin in Frührente gegangen. Sie hat seit ca 3 Jahren ebenso die Frührente. Dann ging es los, dass sie nie eingesehen hat, dass sie sich beide finanziell einschränken müssen. Sie hat auch immer wieder beider Sparkonten geplündert. Vor einem Jahr dann kam sie meiner Meinung nach dann in eine Mitlifekrise. Es ging los, dass sie in allen möglichen Kneipen Schulden machte und immer wieder ihre Tabletten, wenn sie Alkohol trank nicht nahm. Das ganze hat sich immer mehr gesteigert. Als sie hörte, dass kein Sparvermögen mehr da war, hat sie sich von mehreren Privatleuten Geld geliehen und ist dann im November 2010 für ein paar Monate ausgezogen. Sie hat aber auch da ihre Rechnungen nicht bezahlt, nur Alkohol und Kneipe. Ihr Mann und ihre Tochter haben sie dann wieder überredet, zurückzu gehen. Sie hat kurz eingesehen, dass sie finanziell nicht alleine zurechtkommt. Dann freiwillig in die Psychatrie, aber nur 2,5 Wochen, zur Medikamenteneinstellung. Ihr Alkoholproblem hat sie immer abgeleugnet, sie hat sogar dort wieder neue Schulden gemacht. Jetzt ist sie wieder zu Hause und alles ist schlimmer als zuvor. Sie haben getrennte Kassen, aber sie gibt überhaupt nichts für Miete usw. ab. Er kann dies alles nicht mehr zahlen. Eine saftige Nebenkostenabrechnung von ca 1500 Euro steht an. Er kann keine Nacht mehr schlafen, sie räumt täglich ihr Konto ab und geht in die Kneipe. Ihre 28 jährige Tochter kann ihr auch nicht mehr helfen und ist verzweifelt. Eigentlich bräuchte sie einen Vormund. Sie ist auch nicht mehr real im Denken. So bald man ihn Ruhe was sagen will, schreit sie jeden an. Sie sagt dann sogar, sie ruft die Polizei an, sie würde misshandelt!!! Dabei ist sie diejenige, die abdreht. Seit letzter Woche nimmt sie auch wieder Drogen. Das alles verträgt sich natürlich nicht mit ihren Tabletten. Was soll man da blos tun? Kann man sie entmündigen lassen?
    lg
    soone

  • DU kannst da überhaupt nichts tun, und mein persönlicher Rat ist es, dich da so gut wie möglich rauszuhalten. Dein Bekannter kann letztlich nur einen Schlussstrich ziehen und sich schleunigst finanziell gänzlich entkoppeln. Bis es da zu einer richtigen Einsicht kommt, könnten Jahre ins Land ziehen, und der Karren endgültig im Mist gelandet sein. Manchmal passiert das auch nie. Gleiches gilt auch für die Tochter.
    Klingt zwar hart, aber mMn. hilft man den anderen am besten damit, auf sich selbst aufzupassen und sich bestmöglich abzugrenzen.

    Zwangseinweisungen, wie ja schon vorher beschrieben, nur bei akuter Eigen- oder Fremdgefährdung. Entmündigung nur, wenn der Nachweis erbracht wird, dass jemand nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu versorgen, und sich dabei permanent gefährdet, so z.B. die Aufnahme von Essen verweigert.

    Das ist jedenfalls meine Meinung dazu. Mag nicht jedem schmecken, aber so rigoros sehe ich das nun einmal.

    LG
    WbD

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