Mein Mann (Alkoholiker) redet von Suizid

  • Zitat von Doppel;220947

    Der Freund meinte noch, er ist noch nicht tief genug unten, ich solle ihn weiter fallen lassen....

    ...Dein Freund hat vollkommen recht und da eruebrigt sich alles weitere....Du kannst ihn nicht auffangen..er ist ja schon im freien Fall...lass ihn fallen, lass ihn so tief fallen bis das er unten aufschlaegt...entweder kann er da dann anfangen sein Leben zu sortieren oder er oeffnet waehrend des Fallens doch noch einen Fallschirm (Suchtklinik)...aber egal wie...er muss es tun...nicht Du

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 14:00 ---------- Vorheriger Beitrag war um 13:58 ----------

    klar tut Dir das im Moment weh...aber es wuerde Dir sicher mehr Schmerz bereiten wenn Du Dir das ueber ein paar Jahre antust und zusiehst wie er sich neben Dir kaputtmacht..

  • Hallo,
    ich melde mich mal wieder.
    Ich hatte jetzt mal drei Tage Ruhe - mein Mann rief mich nicht an! Wow dachte ich, er fängt an, sein Leben zu regeln.
    Naja, es waren halt nur die drei Tage, seitdem ruft er mich ständig auf meinem Handy an - in der Arbeit drücke ich ihn nur weg - kann ja schlecht in einer Sitzung mir sein ..... anhören.
    Einmal am Tag gehe ich zumindest hin, in der Hoffnung, mal was positives zu hören. Aber nein, immer dasselbe.
    Heute hat der Vermieter geschrieben, bis nächste Woche muss er die Miete zahlen.....
    Was soll ich sagen.... Vielleicht mal die Bank anrufen.
    Aber nachdem ich morgens immer an der alten Wohnung vorbei muss, sehe ich zumindest, dass das Auto bewegt wird. Also kann es so schlecht ihm nicht gehen - er erzählt mir ständig, er kann nicht mehr, weiß nicht, wie er vom Schreibtisch ins Bett kommt. Aber offensichtlich, schafft er die Treppen nach Draußen zum Auto.....
    Ich muss es abprallen lassen....Aber irgendwo bewegt es mich trotzdem..... sorry...

    Einen schönen 3. Advent an alle

    LG
    Doppel

  • Servus Doppel,

    solange er noch die geringste Chance sieht, dass du irgendwie doch Unterstützung gibst, da wird sich nix ändern.
    Da kannst du kaum was dran ändern und cih finde, du machst das sehr gut.
    Vor kurzer Zeit habe ich mal wem gesagt, ich halte emotionale Erpressung für echt ätzend - in dem Fall waren es Selbsttötungsandrohungen.
    Letztlich ist das aber das gleiche, wenn man wem zeigt - nur wegen dir bin ich unfähig, du bist Schuld usw. - was Süchtige halt oft praktizieren.
    Letztlich ist er krank, kapiert gar nicht was er dir eigentlich antut und sieht sich natürlich als Opfer :grinning_squinting_face:

    Sorry ist also nicht notwendig, du bist kein Stein, warst lange mit dem zusammen, also is das doch ok.
    Du hast dich geschützt, alles gut und nun ist halt er selbst dran und vermutlich braucht es halt auch den Bankstress, Kündigung usw. ...

    Schönen Sonntag, lasst euch Weihnachten nicht vermiesen :smiling_face:

    LG Franz

  • Siegfried: Danke für deine Worte. Gestern hat sich ein Freund angeboten und meinte, er würde mit ihm zur Bank gehen, damit das mal geklärt ist. Ich meinte, dass muss er selbst wissen, ich bin raus aus der Nummer. Ich kann nicht.
    Ich rate ihm stets - per Mail - dass er das mit seiner Bank klärt, in seine Wohnung zieht, vielleicht einen Hilfsjob annimmt, nur um Geld zum leben zu haben und dann müsse er sich um eine Klinik kümmern. Er braucht definitiv eine Beschäftigung, jetzt und auch später, diese Selbständigkeit macht ihn kaputt.
    Andrerseits bekommt er im Moment in dem Zustand keinen Job - außer er fängt vielleicht vorab schon mal an, sich ambulante Hilfe zu holen.
    Wie ist hier die Erfahrung mit einem ambulanten Entzug? Da braucht man wahrscheinlich viel Willenskraft, sich täglich aufzuraffen und sich die Medikamente zu holen?

    Ich versuche, mir Weihnachten nicht vermiesen zu lassen.

    Schönen 3. Advent an alle

  • Zitat

    Ich versuche, mir Weihnachten nicht vermiesen zu lassen.


    jo doppel, das wird schwer werden.
    ich wünsche dir die kraft, das durchzuhalten.

    lg uwe

  • Gestern nachmittag noch und heute - Anrufe über Anrufe. Geh schon nicht mehr hin. Und wenn es die Anrufe nicht sind, dann E-Mails.
    Habe mich jetzt mit meiner Ansprechpartnerin vom JA besprochen, die hat mir einen Nummer von einem Krisendienst gegeben. Wenn ich den Eindruck habe, es geht gar nicht mehr, dann fährt der da vorbei. Und wenn die der Meinung sind, dass er sich selbst schadet, dann .... ihr werdet das weitere Prozedere kennen.
    Also langsam geht der Telefonterror mir an die Substanz. Ich kann leider dauerhaft das Handy nicht ausstellen, da dort auch der Kita anruft. Und da meine Kids momentan ziemlich kränkeln, kann es durchaus sein, dass ich meine Arbeit liegen lassen muss, um beide wieder abzuholen.
    Mit seinem Terror, tötet er gerade sämtlich noch irgendwo versteckten Gefühle, die ich für ihn noch habe.
    So, jetzt lege ich mal die Füsse hoch. Bin total erledigt.

    LG
    Doppel

  • Hallo Doppel,

    Sind ja schon ein paar, nicht ganz unwesentliche, Tage vergangen. Wie geht es euch denn? War sicher ungewohnt an Weihnachten.
    Klappt das mit dem Abgrenzen schon etwas besser (Telefon, etc.) ?

    Lass doch mal wieder was von dir hören, wenn du magst :smiling_face: Ansonsten wünsch ich euch schöne und vorallem ruhige Feiertage.

  • grany:
    Am 20.12. hat er sich wieder mal ins KH einliefern lassen. Die Ärzte meinten nur, wenn er jetzt nichts tut, dann war das sein letztes Weihnachten. Blutwerte und Laborwerte total im Keller. Sie müssten ihn erst aufpeppeln, bevor sie ihn eine Entzugsklinik geben, da er einfach zu schwach ist.
    Die Ärztin meinte, dass sie ihm eigentlich eine Betreuung an die Seite stellen wollten, da er sein Leben nicht mehr auf die Reihe bekommt.
    Jedenfalls bekam er dann eine Überweisung zu einem Naturheil...Krankenhaus, die ihn entziehen sollten. Wie auch immer.
    Ich bin am 22.12. zu meinen Eltern gefahren (500 km). Jedenfalls bekam ich am Freitag, 23.12. den Anruf, dass er wieder daheim ist. Und seitdem höre ich immer wieder dieselbe Leier. Hilf mir, mir tut das und das weh ....
    Ich frage mich, warum er dann aus dem KH geflüchtet ist.

    Weihnachten war schön - die Kids haben wieder viel zu viel bekommen (allerdings nicht von ihrem Vater).

    Seit heute bin ich wieder zu Hause....

    LG
    Danie

  • ach mensch doppel, das liest sich nicht besonders gut.
    ich selbst bin zur erkenntnis gekommen, dass ich als nasser alki irre war und irre ist bekanntlich krank. das schlimme ist, du kannst nur helfen, indem du nicht hilfst. lass ihn muddeln und kümmere dich nur noch um dich und die kinder.
    ich glaube heute auch, wenn ich mich nicht selber aus der scheiße gezogen hätte, meine frau mir immer wieder geholfen hätte, dann wäre ich heute tot.

    lg uwe

  • @uwe53: Genau den Inhalt deiner Worte habe ich schon sooft gesagt, aber er meint ohne mich und die Kinder funktioniert das nicht.
    Ich meinte heute morgen per Mail - dann kann sich schon mal den Grabstein bestellen. Klingt hart - ist wohl aber wahr.

  • moin Doppel,

    das klingt nicht hart weil es einfach die Realitaet ist...denn er muss da was tun, du kannst ihm da absolut nichts abnehmen...und wenn er noch so sehr jammert und wimmert, solange wie er seinen Arsch nicht in Bewegung bekommt ist jegliche Hilfe und Unterstuetzung deinerseits sinnlos...er muss, ob er will oder nicht....und wenn er nicht will dann sollte er sich schon mal das letzte Ruheplaetzchen aussuchen, du kannst ihn ja fragen in welcher Kneipe er beerdigt werden will...sorry, hoert sich echt fies an, ist aber so...

    ...und ich denke mal so fuer mich, wenn ich das nicht im Juli erneut in Angriff genommen haette dann waere dieses Jahr Weihnachten fuer mich nicht mehr moeglich gewesen...ich war unten, ganz unten und da gibt es nur einen Weg raus und der faengt bei dem Betroffenen selbst an...niemals mit Hilfe von aussen...man muss selbst die Erkenntnis finden das man da rauswill und das man bereit ist da was zu tun...ohne das ist das alles nicht mehr wie Augenwischerei...die ersten drei Monate koennen da echt brutal sein aber da muss er durch, sonst wird das nichts...

    Viele Gruesse:

    Siegfried
    Siegfried

  • Siegfried: Ich gratuliere dir zu diesem Schritt.
    Ich versuche weiterhin alles an mir abprallen zu lassen. Es gibt Tage, da bin ich auch wirklich mal für mich und die Kids. Und wenn ich denke, boah ein ruhiger schöner Tag, dann ruft mich mein Schwiepa an - dass er mit mir reden will und mich braucht etc. Meine Antwort meinem Schwiepa gegenüber ist meist die gleiche. Dann soll er sich helfen lassen, ich rede nicht mehr mit ihm.

    ...Und schon klingelt wieder das Telefon ....und klingelt und klingelt....

  • Hallo,

    ich wollte allen noch ein gesundes neues Jahr 2012 wünschen.

    Bei mir ist gerade etwas still geworden. Kaum noch Anrufe, auch E-Mail kaum nennbar. So kann ich abschalten. Andererseits muss ich mir eingestehen, dass ich mir Sorgen mache, wenn ich gar nichts höre...besonders, wenn ich abends im Bett liege, dann frage ich mich, ob er nicht irgenwo in der Wohnung liegt etc. etc.
    Am Tag ist das kein Problem, da habe ich die Kids um mich.

    Aber das ich so denke, ist wahrscheinlich völlig normal. Bin gespannt, was jetzt alles noch so kommt.

    LG
    Doppel

  • Dir auch ein gutes und erfolgreiches, vor allem gesundes Jahr,

    Zitat von Doppel;225652

    Bei mir ist gerade etwas still geworden. Kaum noch Anrufe, auch E-Mail kaum nennbar. So kann ich abschalten. Andererseits muss ich mir eingestehen, dass ich mir Sorgen mache, wenn ich gar nichts höre...besonders, wenn ich abends im Bett liege, dann frage ich mich, ob er nicht irgenwo in der Wohnung liegt etc. etc.

    ...und klar liegt er hin und wieder irgendwo in der Wohnung und ist mal wieder stinkhackevoll...fuer ihn ist die Situation ja erstmal nur ein Grund mehr noch etwas mehr zu saufen weil ihn keiner versteht.....das ist leider so und manche muessen leider sehr tief fallen und so richtig derbe auf die Schnauze knallen dabei damit sie was begreifen....wenn ich so an meine aktive Trinkzeit zurueckdenke und mich da in so manchen Situationen betrachte in denen ich mich da so befunden habe, echt da wird mir heute noch speiuebel...aber bei mir ist es passiert...vielleicht macht er aehnliches durch...da brauchst Dir dann eigentlich keine Sorgen machen, er hat Gevatter Alkohol im Schlepp und er wird sich schon melden wenn es bei ihm wieder eng wird...ich denke mal, auch bei ihm hat es gerade erst Geld gegeben, in welcher Form auch immer...

    ...es waere natuerlich schoen wenn er Dich angenehm ueberrascht und vielleicht in einer Klinik ist und deshalb im Moment kein dauernder Kontakt moeglich ist...

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Hallo Siegfried,

    ich hoffe, er findet den Weg in die Klinik.
    Es gibt ein Forum, das er betreibt, da schaue ich immer nach, ob er noch schreibt.
    Und jetzt habe ich glatt den Text gefunden, dass er doch solche Ohrenschmerzen hat (das erzählt er mir auch schon seit Wochen), dass er wohl mal zum Arzt gehen muss. Na, da bin ich gespannt, ob er das macht.
    Vor was mir es graut - aber wahrscheinlich mache ich mir da umsonst Gedanken - wenn er rausfliegt aus der Wohnung, was wahrscheinlich passieren wird - dann sollte ich mich um die Dinge kümmern, die noch in der Wohnung sind, denn ich habe nicht alles mitgenommen. Aber da muss notfalls sein Vater erhalten und den dementsprechenden Sauber-, Aufräum und Entrüppelungstrupp organisieren und bezahlen.
    Ich muss am Montag endlich meinen Wohngeldantrag stellen, denn ich merke, dass doch alles etwas knapp wird....
    LG
    Doppel

  • Mal ehrlich Doppel,

    Du hast Deine Grenzen gezogen und die dementsprechenden Konsequenzen gezogen. Und das ist genau richtig fuer Dich und ob er sich da jetzt wegen "Ohrenschmerzen" zum Arzt begibt oder nicht ist sein Problem und das hat nicht viel mit seiner Sucht zu tun. Wenn er das mit seiner Sucht nicht geregelt bekommt und deshalb irgendwann die Miete zahlen kann, na, dann ist das sein Problem und nicht Deines.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Siegfried

    vielen Dank für deine Antwort.
    Die Miete kann er schon lange nicht mehr bezahlen.
    Kaum denke ich, boah Ruhe eingetreten .... da kommen schon wieder die E-Mails. Nur ich und Schnepfen von irgendeinem Krisendienst etc. können nicht helfen, nur ich kann ihm helfen....
    Der ist so auf mich fixiert, dass es fast krankhaft ist.

    Ich habe GSD gut abschalten können heute, auf dem 40. eines Freundes und die Kinder hatten Spaß und ich auch. War echt schön, mal wieder rauszukommen.

    Heute ist der letzte Urlaubstag, morgen hat mich die Arbeit wieder, oh Kraus!!!!!

    LG
    Doppel

  • Hallo Doppel,

    klar ist er auf Dich fixiert. Du warst ja die einzige die seine Sucht toleriert hat, zumindest eine gewisse Zeit. Bei Dir konnte er sich das irgendwie erlauben und das will er auch so beibehalten. Das ist nun mal die einfachste Art mit einer Sucht zu leben. Alles muss so bleiben wie es ist damit seine Sucht nicht gestoert wird. Das zeigt eigentlich nur das er noch sehr weit davon entfernt ist sich Hilfe zu suchen. Wenn er nicht einsieht das er professionelle Hilfe braucht dann will er noch nicht da raus. Sage ihm einfach klipp und klar....

    "Sorry. Ich kann Dir nicht helfen Deine Sucht zu beenden und ich kann diese Sucht nicht tolerieren. Lass Dir helfen von Leuten die dafuer ausgebildet sind oder lass es sein. Es ist Dein Leben und Deine Sucht hat kein Platz in meinem Leben. So lange wie die Sucht da ist bin ich nicht da denn nicht Du sondern Deine Sucht macht mich kaputt."

    Oder irgendetwas anderes in dieser Richtung, ich hoffe es hilft etwas. Ich denke mal das er ohne Sucht wie die meisten ein recht umgaenglicher Mensch ist.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 07:28 ---------- Vorheriger Beitrag war um 07:19 ----------

    Nachtrag:

    ...das macht natuerlich nur Sinn wenn Du Dir mit ihm ein suchtfreies Leben vorstellen kannst ansonsten ist es manchmal besser zu sagen...lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende...

  • Ich kann mir schon ein trockenes Leben mit ihm vorstellen. Aber da liegt noch ein langer Weg vor ihm. Denn Entzug alleine reicht mir diesmal nicht, das hatten wir schon. Jetzt muss es mit Therapie, Reha und der Nachweis eines Jobs sein.

    So ich habe auch die fristlose Kündigung für die Wohnung bekommen - 15.01., dann folgt wahrscheinlich die Räumungsklage - wenn er die Frist zur Verteidigungsanzeige versäumt, dann geht es schneller.

    LG
    Doppel

  • Hi Doppel,

    es ist auf alle Faelle richtig das Du gewisse Prioritaeten setzt und ein Job sollte logischerweise auch sein was allerdings beim Arbeitsmarkt an seine Grenzen stossen kann vor allem dann wenn man vorher entsprechend lange selbstaendig war. Aber es wird dabei bleiben das er erst dann etwas tut wenn er so tief unten ist das er gar nicht mehr weiss wie tief er schon abgerutscht ist. Der Weg daraus ist beschwerlich und dauert seine Zeit, das geht nicht von heute auf morgen. Pass Du in erster Linie auf Dich auf und lass ihn da aktiv werden. Anders wird das nichts. Wenn er das unter Druck beginnt dann ist das nicht seine Entscheidung, dann tut er etwas um jemanden einen Gefallen zu tun. Das geht dann meist schwer nach hinten los.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

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