3 Rückfälle und ein Leben voller Scherben

  • Hallo Stella,

    ich bin neu hier im Forum und lese mich im Moment so durch und bin so auf deinen Eintrag gestoßen.

    Ich finde auch, dass du bis jetzt sehr viel geschafft hast. Ich weiss auch, wie es sich anfühlt, wenn wieder ein Rückfall da ist. Doch du musst aufhören, dich zu schämen für die Dinge die passiert sind. Solange du das nicht aus dem Kopf bekommst ist es sehr schwierig. Ich kann mich errinnern, dass mich mein Chef am Schreibtisch mal wecken musste, weil ich so viel Pola, Pillen und Kiffen in mir hatte.
    Du bist noch so jung, für dich wird es beruflich wieder ein Möglichkeit ergeben. Du darfst nur eins nicht tun, egal wass passiert: Liegenbleiben, wenn du umgefallen bist. Umfallen ist nicht schlimm.

    LG Taddl

  • so ziemlich das gleiche wie bei mir, ein Rezept und ich dachte es geht schon und nun hänge ich das 4 mal dran. Mein freund hat es noch nicht mitbekommen, da aber seine vorige Freundin Heroinabhängig war wird es nicht mehr lange dauern. Er sagt soetwas will er nie wieder durchmachen müssen!!
    Ich dachte ich könnte jederzeit wieder damit aufhören und dabei ist es umgekehert,ich kann jederzeit wieder damit anfangen.......
    Jetzt liege ich seit 2 tagen in meinem Bett,mache einen kalten entzug,erzähle ich hätte die Grippe!!! Und bald ist Montag und ich weis das es nichts leichteres gibt um mich wieder in einen Rausch zu versetzten....
    Du bist nicht alleine und schon gar nicht bist du ein NIEMAND!!!!

  • Hallo Stella!

    Irgendwie habe ich den Eindruck, du läufst vor dir selbst davon. Hast keine hohe Meinung von dir, beurteilst dich selbst nach den Maßstäben anderer Menschen (Karriere, Erfolg, bla), fndest nichts Gutes oder Positives an dir...
    Wenn du nicht damit beginnst, dich mal um die Meinung anderer nicht mehr zu kümmern als um deine eigene, dein Ich, und deine Einzigartigkeit auch lieben und schätzen lernst, wirst du aus dem Teufelskreis nie herauskommen.
    Kein Freund, kein Arzt, kein Therapeut kann dir das abnehmen. In den Spiegel zu schauen und zu beginnen, etwas Positives darin zu sehen. Es ist das Einzige, was du allein für dich tun kannst - aber immerhin, du KANNST etwas tun. Und das hängt ganz allein von dir ab.
    Und diese Kraft HAST du. Du hast sie, wenn du danach suchst und dir selbst vertraust.
    Hättest du aufgegeben, wärs du nicht mehr hier - und es wäre dir alles egal.
    :smiling_face:

  • Hallo da draußen,

    möcht mich mal für eure Unterstützung, all die lieben Worte und Ratschläge bedanken. Es ist so verdammt viel wert, zu wissen, dass man nicht allein durch diese Hölle muss.

    Umso schwerer fällt es mir, euch zu erzählen, wie es die vergangenen Wochen, Monate gelaufen ist. Ich habe Angst davor, dass viele von euch bitter enttäuscht von mir sein werden und ich habe lange überlegt, ob ich das hier schreiben soll, aber ich tu's jetzt einfach mal - mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, von Leuten aus deren Leben geschmissen zu werden.
    Ich hatte wieder Benzorückfälle - glaub 3 oder so. Ich wollte damit lediglich mein Verlangen nach Opiaten betäuben. War aber nie so wild, dass ich körperlich abhängig war, jedoch bin ich nach jedem Absturz wieder in die Klinik (in Nürnberg gibt es ein Angebot über eine 5-tägige Krisenintervention, in die man sofort aufgenommen werden kann.) Da war immer so ein älterer Pfleger, der sich sehr rührend um mich gekümmert hat, der früher auf einer Drogenentgiftungsstelle gearbeitet hatte und er meinte er, hätte so viele Menschen in meinem Alter dahinraffen sehen und es täte ihm leid, zuzusehen, wie ich immer mehr zugrunde gehe. Er nahm mich immer zur Seite, seine Gespräche halfen mir, er war wie ein Onkel oder Opa für mich, den ich nie hatte. Nach meinem letzten Absturz jedoch ging er mir aus dem Weg, schrieb mich ab und verabschiedete sich mit den Worten, dass es ihm von nun an egal wäre, wenn ich den selben Tod sterben würde wie Whitney Houston, Janis Joplin, Jim Morrison usw. es sei mein Leben und ihm sei es von nun an egal was aus mir wird.

    Das hat mich sehr getroffen. Dennoch kann ich ihn verstehen und vielleicht weil ich ihn so gut verstehen kann, trifft es mich so sehr.
    Nicht nur das - gestern hat mich auch eine langjährige Freundin aus ihrer Wohnung geschmissen, weil sie es nicht mehr mit ansehen könne, wie ich von Exzess zu Exzess schlittere und von nichts anderem mehr spreche als Tabletten und Drogen. Mir fällt das gar nicht mehr auf. Naja, jedenfalls will sie mich nicht mehr in ihrer Wohnung sehen und man sagt ja, schmeißt man jemanden aus seiner Wohnung, so schmeißt man ihn auch aus seinem Leben.
    Ich habe gestern viel geweint, dachte, dieser dumpfe Schmerz in mir würde nie aufhören, dachte, ich müsste daran zerbrechen, doch heute ist alles nur noch taub und da ist kein Gefühl mehr, das sich in mir regt.

    Die Ärzte haben mir empfohlen wegen meiner Borderline-Störung, meinem ADHS und meiner Polytoxikomanie einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen und/ oder in Frührente zu gehen. Früher wäre ich zu stolz gewesen so etwas nur in Erwägung zu ziehen, aber heute - ach scheiss drauf. Außerdem wollen sie mich in die Salusklinik nach Frankfurt schicken - Langzeittherapie - doch ich weiß nicht wie die sich das vorstellen, denn ich habe noch kein einziges Mal ein Jahr am Stück gearbeitet ohne Klinikaufenthalt. Außerdem dreht sich bei mir schon der Magen um wenn ich bloß Therapie höre...
    Ich weiß nicht, was ich tun soll, denn eigentlich will ich doch leben, nur in mir sitzt dieses gierige unersättliche Monster namens Sucht, dass den Kragen nie voll kriegt und mich Stück für Stück zerstört. Und das schlimmste ist, wie sehr meine Selbstachtung damit schrumpft.

    Ich liege gerade hier auf meiner Couch und weiß nicht warum ich das hier alles schreibe, was ich mir dadurch erhoffe, ob es meine masochistische Ader ist, mir dadurch wieder anhören zu müssen, was für ein Versager, was für ein hoffnungsloser Fall ich bin.
    Es ist ein heller Tag und die Sonnenstrahlen fallen durch mein Fenster. Aber es interessiert mich nicht. In mir ist alles dunkel und ich spüre wie sich langsam kontinuierlich eine gähnende Leere in meinem Inneren ausbreitet und diese seltsame Stille in meinem Kopf, die keine friedliche, angenehme Stille ist - sie ist laut, sie dröhnt in meinen Ohren - sie ist eine beängstigende, tote Stille.

  • Hallo Stella...

    ...hoffnungslose Faelle gibt es nicht...

    ...wenn es auch nicht schoen ist und wenn Du da mit Sicherheit keinen Applaus fuer bekommst...Rueckfaelle koennen jedem passieren..

    ...nur wie gehst Du jetzt damit um ? Was kannst Du machen damit dieses gierige und vielgefraessige Suchtmonster zur Ruhe kommt damit Du endlich anfangen kannst zu leben ?

    ...leider sieht es bei Dir so aus das Dein Umfeld sich von Dir abwendet, Dir keine Chance mehr gibt...aber genau das kann vielleicht die beste Hilfe fuer Dich werden damit es bei Dir "Klick" macht...Deine Sucht kann Dir keiner abnehmen, die ist auch nicht mal eben so weg zu operieren oder in ein paar Monaten weg zu therapieren...Du musst etwas tun, nicht die anderen...

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Liebe Stella

    warum nur wehrst Du Dich so gegen Therapie?
    Was ist so schlimm dran?
    Wäre es für Dich nicht eine neue Chance diese Klinik aufzusuchen und eine Langzeitthera zu machen?
    Man greift doch nach jedem Strohhalm. Du schreibst doch selber, Du WILLST leben - dann greif nach den Händen, die man Dir reicht.

    Mensch - niemand würde Dich hier "verachten" oder sonst was in der Art.

    Schade isses nur, dass Du´s nicht gepackt hast - aber das heißt noch lange nicht, dass Du es NIE packst.

    Hmmmmmmmmmmm, würde mir an Deiner Stelle das mit der Therapie wirklich ganz gut überlegen, ob´s nicht doch was Tolles ist. Die sind ja nicht aus Spaß an der Freude dort - die sind da um Dir zu helfen. Lass Dir doch "einfach" helfen. :smiling_face:

    Ich drück Dich mal lieb.

    Leben

  • Ja ich weiß, dass so eine Langzeitthera bei mir echt von Nöten ist. Die Angst, die ich davor habe, kann ich nicht wirklich einordnen. Vielleicht ist es das Loslassen, der Respekt vor der nackten nüchternen Wirklichkeit.

    Ich habe einen Termin einmal beim sozialpsychiatrischen Dienst und bei der Caritas Suchtambulanz angemeldet, obwohl ich es absolut leid bin schon wieder ein eine Klinik gehen.

    Das Gefühl der inneren Leere ist immer noch da. Alles ist trostlos, trüb und abgestören. Ich halt das nicht mehr auch. Es wird immer wieder kommen, aber wie kann ich dieses Gefühl ertragen, wenn ich nicht mal mehr auf meine Pillen zurückgreifen kann?

    Traurig ist nur, dass ich mich selber beinahe genauso aufgegeben habe wie der Pfleger. Es ist ein ewiges nerviges Dilemma - hinfallen, aufstehen, hinfallen, aufstehen, kämpfen, verlieren und das ganze wieder von vorn. Immer und immer weider.
    Ich würde ja gerne hoffen, glauben, dass diese eine Therapie von einem halben Jahr mein ganzes erbärmliches Leben verändern könnte.

    Ich bin so verdammt kaputt und ausgelaugt. Wenn ich an meine Zukunft denke, sehe ich nur schwarz auf schwarz, keine Konturen, nichts.

  • Hi Stella,

    der Wiedererkennungsfaktor ist hoch für mich.
    Ich habs nie gedacht, dass ich einmal wieder - so wie heute - nüchtern, zufrieden und freudig nen Frühlingstag genießen kann!
    Ich habe die Sonne gehasst, ich konnte das 'elendige' Vögelgezwitscher nimmer ertragen; hättste mir ne Schrottflinte gegeben,
    hätt ich sie abgeknallt damals!

    Ich kann dir DEINEN Weg nicht aufzeigen, ich kann dir aber versichern, du hast gute Chancen, auch dahin zu kommen...

    Ich finde es gut, dass du hier immer wieder ehrlich bist & kann mich gut daran erinnern, wie schwer das fällt.
    Das sich nun die Leute von dir abwenden, ist - sry - nachvollziehbar!
    Ich wollte den Gane von damals heute auch nicht in meiner Bude haben...

    Probiere es doch mal mit der Langzeittherapie - was haste denn zu verlieren??? :j:

    Drück dir die Daumen! LG.Gane

  • Zitat von stella_83;240260

    Es ist ein ewiges nerviges Dilemma - hinfallen, aufstehen, hinfallen, aufstehen, kämpfen, verlieren und das ganze wieder von vorn. Immer und immer weider.

    ...und genau das wird sich aendern wenn Du einmal mehr aufstehst um nicht liegen zu bleiben...stella, Du liegst jetzt im Dreck, sortiere die Knochen so gut es geht und dann langsam wieder aufstehen...nur aufgeben ist das absolut falsche Signal fuer Dich...weiterkaempfen, es mal wieder versuchen...

    ...ich weiss nicht wieviel Jahre ich dieses rauf und runter mitgemacht habe...und ich hab so oft Dreck dabei gefressen das ich gar nicht mehr wusste wie ich nochmal Luft bekommen soll...jetzt kann ich sagen das es geht, aber ich kann auch keine Garantie dafuer geben das es so bleibt...das ist jeden Tag auf ein neues zu erarbeiten...

    ...das wird bei Dir nicht anders sein nur entscheiden musst Du was Du willst, das kann Dir keiner abnehmen und das heisst auch Du musst entscheiden Dich selbst zu ertragen...

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Ja, ich muss aufstehen, ich darf jetzt nicht aufgeben. Früher habe ich noch über die Exzesse von Amy Winehouse oder Anna Nicole Smith gelacht. Jetzt bin ich nicht besser und wenn ich mich nicht bald am Riemen reiße, wird sich auch mein Körper verabschieden.

    Es wird immer schlimmer. Die von der Krisenintervention in Nürnberg haben mich gesperrt. Ich habe bei ihnen keine Hilfe mehr zu erwarten, ehe ich nicht eine 6 monatige Suchttherapie gemacht habe. Ich hatte mich nämlich heimlich mit dem Valium von einer Mitpatientin versorgt, das nun aufgeflogen ist.

    Gestern Nacht, als dieses Gefühl der inneren Leere wieder so grausam war, da habe ich mir alle möglichen Tabletten aus meinem Arzneimittelschrank eingeworfen und 2 Flaschen Sekt getrunken. Ich hatte einen totalen Filmriss und jeder hat es mitbekommen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich schäme. Vor allem vor meiner Freundin, die bei mir übernachtet hat und mein Bruder, der auch alles live miterlebt hat. Die einzige, die nichts von alledem weiß, bin ich.

    Ich habe mir immer gedacht, wenn ich keine Benzos oder Opiate daheim hab, könne mir sowas nicht passieren. Aber der gestrige Absturz war mit Seroquel und Atosil! Ich habe mich nicht mehr unter Kontrolle, habe das Gefühl, dass sich, sobald diese Leere unerträglich ist, sofort ein Schalter in meinem Kopf umlegt und ein Mechanismus in Kraft gesetzt wird, den ich nicht mehr anhalten kann.

    In einer Klinik habe ich mal ein Mädchen kennengelernt, die genau wie ich auch Borderliner war und ein Tablettenproblem hatte. Nach unserer Entlassung erfuhr ich, dass sie eine Überdosis Tabletten hatte. Sie lag mit dem Telefonhörer in der Hand da, hatte es nicht mehr geschafft, den Notarzt zu rufen. Sie starb. Es war nur einmal zu viel.
    Und ich denke daran wie oft ich in meinem Bett gelegen habe und mir gedacht habe, Scheisse, das war zu viel heute, das werd ich nicht überleben und wie ich um mein Leben bettelte: lieber Gott, bitte lass mich morgen aufwachen. ich werde auch niewieder irgendetwas anrühren, wenn du mich nur diese eine Nacht noch überleben lässt.

    Bisher habe ich alles überlebt, doch wie lang geht das noch gut? Ich fühle mich so als hätte ich eine multiple Persönlichkeitsstörung - eine Persönlichkeit, die kämpferisch, die ehrgeizig und fröhlich ist und eine Andere, die alles, was ich mir aufgebaut habe zunichte macht und so lange nicht aufgibt, bis sie mich umgebracht hat.

    Wie kam es gestern bloß zu diesem Filmriss? Warum kann ich mich an nichts mehr erinnern? Es waren doch nicht mal mehr Benzos im Spiel!

    Ich glaub, ich geh morgen in die Klapse und lass mich wegsperren solange bis das mit der Salusklinik geklappt hab. Ich habe so eine Angst vor mir selber, das könnt ihr euch nicht vorstellen!!!

  • Hallo Stella,

    mir fehlt zwar jegliche Erfahrung mit dem fiesen H, und alles was ich weiß ist nur das was ich hier lese und was man so mitbekommt. Was ich aber weiß ist das auch wenn andere dich aufgegeben haben, und nichts mehr mit dir zu tun haben wollen ( so wie der Pfleger ), DU DICH nicht selbst aufgeben darfst.

    Das mit den dunklen Tagen Tagen kenne ich. Auch das was gane mit der Flinte und dem Vogelgezwitscher schrieb.....Wenn auch aus anderen Gründen wie du. Aber, DU mußt jeden Tag aufstehen. Hoffnungslos ist niemand ! Nur Aufgeben darfst du dich nur nicht. Du mußt Kämpfen. Jeden einzelnen verfluchten Tag. Und wenn du hinfällst, wieder aufstehen. Du mußt dir das einfach selber Wert sein. Irgendwann wirst du bestimmt weniger fallen und dafür länger stehen.

    Bitte gehe die Therasache an. Versuche dir helfen zu lassen. Und bleibe weiterhin so ehrlich und schreibe hier rein wenn es dir schlecht geht, oder du hingefallen bist. Hier wird absolut niemand mit dem Finger auf dich zeigen .....

    Nur Mut.....

    LG Jerry

  • Hallo stella,

    ich erkenne meine eigene Sucht gut bei dir wieder, vor allem dieses Kurzschluss-Was-Einwerfen, selbst wenn es tage- oder wochenlang gut ging.
    Ich weiß, dass ich keine Opiate, keine Benzos, kein Cannabis - einfach nix in der Art zu Hause haben darf (und es natürlich auch so meiden sollte).
    Ein Bekannter hat aber z. B. noch Tavor - ich fragte ihn danach, als das Thema irgendwie drauf kam und hätte sofort eine genommen. Er gibt mir aber keine, was ich dann auch gut finde, ebenso meine Ma, die ich nach Tilidin fragte, die sie gegen Schulterschmerzen bekommt. Auch sie gibt mir nix davon. Auch gut so. Aber meine Fragen danach schlagen mir meine Sucht auch anständig um die Ohren und peinlich sind sie mir obendrein eigentlich auch.

    Jedenfalls geht das Zu-Hause-Haben eben auf gar keinen Fall. Soweit bist du ja auch schon. Bei anderen Tabletten ist die Sucht zwar nicht so aktiv wie bei den genannten, aber die "Suchtidee" ist wohl = Tabletten schießen mich weg, egal welche, die einen mehr, die anderen weniger.

    Ein Bekannte von mir bekommt seine Tabletten zwei Mal täglich eingeteilt von so einem Sozialdienst. Das ist zwar einerseits nervig, aber kann auch ne Riesenunterstützung sein. Überleg mal, ob dir das was bringen könnte.

    Und miste dich doch tablettentechnisch mal ordentlich aus und behalte nur das, was du wirklich täglich nehmen musst.

    LG
    bender

  • Zitat

    Und ich denke daran wie oft ich in meinem Bett gelegen habe und mir gedacht habe, Scheisse, das war zu viel heute, das werd ich nicht überleben und wie ich um mein Leben bettelte: lieber Gott, bitte lass mich morgen aufwachen. ich werde auch niewieder irgendetwas anrühren, wenn du mich nur diese eine Nacht noch überleben lässt.


    Hi Stella,

    weißt du, wenn du noch beten kannst, wenn du noch Angst hast, dass es zu Ende sein könnte - dann hast du noch verdammt viel mehr Leben & Energie in dir,
    als du ahnst (ahnen kannst) !Echt!

    Ich finde, das ist ein gutes Zeichen! :j:

    Was das Drogen/Medis im Haus haben angeht: Ich habe jetzt 11 Jahre kein Pulver genommen.
    Ich glaube zu wissen, das es mir KEINE Ruhe lassen würde, wenn ich wüßte, hier ist was in der Wohnung - könnte auch Diazepam oder Codein sein.
    Es würde sich in meine Suchtregionen im Gehirn einfressen & nach Tagen wäre mein Denken wie das von Gollum:
    "MEIN Schatz, ich will haben.Nur einmal steicheln. Mein Schaaaatz" *sabbersabber*

    Ehrlich, ich weiß nicht, wie ich aus der Nummer rauskäme...aber noch ehrlicher:
    ich befürchte, ich hätte ganz schlechte Karten!
    Das ist einfach etwas, was Leute wie wir nicht können. Basta.

    Ich weiß ja nicht, was du nehmen MUSST, aber die Idee mit dem Medidienst ist vielleicht nicht schlecht.

    Zitat

    Bisher habe ich alles überlebt, doch wie lang geht das noch gut? Ich fühle mich so als hätte ich eine multiple Persönlichkeitsstörung - eine Persönlichkeit, die kämpferisch, die ehrgeizig und fröhlich ist und eine Andere, die alles, was ich mir aufgebaut habe zunichte macht und so lange nicht aufgibt, bis sie mich umgebracht hat.


    Das hat fast jeder Druffi - ich bin eher ein lustiger, umgänglicher & sozialer Mensch.
    Eine Woche Suff oder Pulver und ich bin ein gottverdammtes Arschloch, das bloß nach an Kick & Rausch interessiert ist.

    Das mit der Klinik wäre vielleicht wirklich ne gute Idee. Ich kenne mich da allerdings nicht wirklich aus.

    LG.Power.Gane

  • Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, liebe Stella - dass Du Hilfe annimmst.
    Lass Dir helfen bitte.

    Ich denk an Dich.

    Alles Liebe,

    Leben

  • Heute morgen bin ich zu einer teils erfreulichen doch teils eher erschreckenden Erkenntnis gekommen.

    Und zwar habe ich festgestellt, dass mein Tablettenkonsum noch im Bereich meiner Bedarfsmedikation lag und dass meine Freundin und ich gar keine 3 Flaschen Sekt vernichtet haben. Ich fand heute morgen eine volle, noch verschlossene Flasche und eine, die noch zu dreiviertel voll war.

    Mal ehrlich, reicht das für nen Filmriss aus? Hatte nicht mal einen Kater heute morgen.
    Könnte dies nicht auch eine dissoziative Fugue gewesen sein im Rahmen meiner Borderlinestörung? Oder verabschiedet sich mein Gehirn bereits bei solchen - für meine Verhältnisse - Minidosen?

    Was ist bloß los mit mir? Mein Vater erzählte mir, ich hätte auch halluziniert und das ist genau der Punkt, der mich an die Sache am Arbeitsplatz erinnert hat. In der Nacht vor der peinlichen Aktion in der Arbeit, hatte ich auch einen Filmriss und schwerwiegende Halluziationen, wie mir mein Freund erzählt hatte. Ich hab ja schon vieles gehört, aber auf Benzos zu halluzinieren???
    Vielleicht haben die Ereignisse der vergangenen Tage meine innere Anspannung so hochgeschossen, dass ich mich rational und emotional ausklinkte, um nicht mehr fühlen oder denken zu müssen.

    Dennoch: Morgen ist mein erster Termin bei der Suchtambulanz. Habe mir schon einen Zettel mit Stichpunkten geschrieben, damit ich nichts vergesse.

    Danke nochmal für eure Unterstützung. Das bedeutet mir echt viel

  • Hi,

    du, ich habe früher zeitweise problemlos 1-2 Flaschen Schnaps getrunken (plus xx gr Shit dazu gekifft),
    dann gabs Phasen, in denen mich 3 Bier und ne Tüte aus der Bahn warfen!

    Das ist total unterschiedlich!
    Drück dir die Daumen & freue mich, dass du da morgen hingehst. :j: LG.Gane

  • Zitat von ganesha;240431

    Hi,

    du, ich habe früher zeitweise problemlos 1-2 Flaschen Schnaps getrunken (plus xx gr Shit dazu gekifft),
    dann gabs Phasen, in denen mich 3 Bier und ne Tüte aus der Bahn warfen!

    Das ist total unterschiedlich!
    Drück dir die Daumen & freue mich, dass du da morgen hingehst. :j: LG.Gane

    Hmm, seltsam, was einem das Gehirn für Streiche spielen kann...

    Danke für's Daumen drücken. Hoffe ich kann von dem morgigen Termin profitieren.

    Eine Veränderung MUSS jetzt einfach her - da führt kein Weg dran vorbei.

    glg

  • Mal ehrlich Stella,

    wieso Minidosis ?...Weisst Du, Du knallst Dich ueber laengere Zeit immer wieder weg und das Zeug verschwindet ja nicht einfach von jetzt auf sofort und wenn da noch genug von drin ist, man, da kann ein Bier reichen um das Tiltzeichen zu sehen.

    Und auch bei Benzos koennen Entzugserscheinungen wie Angstzustaende, Halluzinationen, Krampfanfaelle, Psychosen, Ueberempfindlichkeit gegenueber Laerm und Licht, optische Wahrnehmungsverzerrung usw.usw.usw...auftauchen. Also kares JA...Du kannst auch wegen den Benzos halluzinieren wenn Du zuviel geworfen hast und schlagartig runterkommst...

    Ich wuensche Dir einen erfolgreichen Besuch bei der Suchtberatung und Du solltet Dir wirklich al Gedanken wegen einer Langzeittherapie machen wenn Du mit dem Mist aufhoeren willst.

    Schoene Ostertage und viele Gruess:

    Siegfried

  • So, jetzt muss ich euch doch mal Bericht erstatten, wie mein Termin bei der Suchtberatung lief:
    Er war der totale Griff ins Klo.

    Schon die ersten paar Minuten hatte ich das Gefühl, dass der Sozialpädagoge gar keinen rechten Bock hatte, sich mit mir zu unterhalten. Nach kurzer Zeit erfuhr ich dann warum. Da ich von Natur aus ein sehr zurückhaltender Mensch bin, nicht gerne über meine Probleme rede - vor allem nicht mit Fremden - und ohnehin schon ziemlich aufgeregt war, da es ja mein erster Termin bei einer Suchtberatung war, muss ich ziemlich introvertiert, verunsichert und neben der Spur gewirkt haben. Jedenfalls sagte mir dieser Typ völlig unverschämt in einem recht taktlosen Tonfall, er hätte das Gefühl, ich sei völlig zugedröhnt und mit solchen Leuten möchte er nicht arbeiten. Vielleicht war es mein ADS-Medikament, das mich schon etwas ruhig macht, aber auf gar keinen Fall prall. Ich beteuerte immer, dass ich nüchtern war, dass das nun mal meine Art ist, doch meine Worte fanden bei ihm keinen fruchtbaren Boden.
    Das war die eine Sache, die mich sehr getroffen hat, da ich offenbar auf andere wirke, als wäre ich vollkommen geistesabwesend.

    Die andere Sache war, dass er der Meinung war, ich sei bei ihm an der falschen Adresse, da er in seiner Selbsthilfegruppe "nur" Cannabis-Abhängige hätte und ich da schon ein ganz anderes Kaliber wäre mit meiner Betäubungsmittelgeschichte, den Opiaten und den Benzos und somit nicht reinpassen würde.
    Das ganze "Beratungsgespräch" dauerte maximal 15 Minuten, danach schickte er mich mit einem flüchtigen Händedruck nach draußen und ich fühlte mich verwirrt und verloren.
    So wirke ich also auf Menschen, dachte ich mir, völlig von der Rolle.

    Dieser Verein schimpft sich prop. Kann jedem nur dringend davon abraten.

  • Hallo Stella,

    habe deinen Bericht mit Entsetzen gelesen. In der Regel verhalten sich Beratungsstellen nicht so. Klar kann es sein, das die sich eher auf Cannabis speziallisiert haben. Doch das ist ihrer Homepage nicht zu entnehmen. Du kommst aus dem südlichem Raum? Es kann doch nicht sein, dass dies die einzige Beratungsstelle ist? Versuche es doch bei einem anderen Verein oder Träger, vielleicht kannst du Bewertungen aus dem Internet entnehmen.

    Wenn ich daran denke, wie ich in meiner Draufzeit auf andere gewirkt habe.......Prost Mahlzeit. Ich war da mehr wie geistesabwesend, musste mir aber sowas noch nie anhören. Es ist doch eigentlich das verständlichste der Welt, dass man breit ist, wenn man zur ner Drogenberatung geht. Deshalb nennt es sich ja auch so :r:

    Was ich dir sagen will, Net aufgeben. Vielleicht findest du ja hier im Forum verschiedene Addressen.

    Gruß Taddl

    Nachtrag: Ich habe glesen, dass du in Nürnberg zur Krisenintervension warst. Warum versucht du nicht die Beratungsstelle mudra e. V. in Nürnberg? Ich kenne sie sehr gut und weiß, dass dort mit H-Abhängigen gearbeitet wird.

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 16:45 ---------- Vorheriger Beitrag war um 16:25 ----------

    Habe jetzt ein wenig mehr von dir gelesen und ich finde es schade, dass es dir so schlecht geht. In irgendeinem Post von dir habe ich gelesen, das du die Salusklinik erwähnt hast. Du meinst die in Friedberg? Ich war dort und habe mich sehr wohl gefühlt. Du musst dabei jedoch bedenken, das sie ein sehr offenes Konzept haben. D.h. da dort mit Rückfällen gearbeitet wird, kann es immer wieder vorkommen, das es Klienten gibt die breit sind.

    Für mich war es sehr positiv, da ich mich auf Entgiftung o. Therapie gut abgrenzen kann. Deshalb fand ich das Konzept passend. Es ist die Realität. Überall können dir Menschen begegnen, die breit sind.

    Therapie und Krankenhaus an sich sind eine gute Sache. Ich war 16 Jahre auf H, Benzos, Koks usw. Klassischer Politox. Heute bin ich von Pulver, Tabs u.ä. seit 10 Jahren sauber. Denoch spielt auch mir meine Sucht einen Steich und ich ärgere mich über meinen Alkkonsum. Ich habe mich jetzt entschieden, 3 Wochen ins Krankenhaus zu gehen, um mein Hirn mal wieder auf den Rechten Weg zu bringen. Wobei ich jedoch sagen muss, ich habe keinen Körperlichen Entzug, doch laut Aussage meines Artzes kann man bei mir schon von Alkohollismus sprechen. Da musste ich auch erst mal schlucken. Sind doch "nur" 4 kleine Chantres jeden Tag :x:

    Net aufgeben, weil sonst können wir uns gleich einsargen lassen :do:

    Wünsch dir viel Kraft

    Taddl

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