Fahndung nach Straftätern über Soziale Netzwerke

  • Hallo zusammen,

    erst vorgestern hab ich wieder einen TV-Bericht zum Thema "Fahnungserfolge durch Facebook" gesehen.
    Darin ging es darum, dass eine Polizei in Niedersachsen zum Beispiel Phantombilder von gesuchten Straftätern in einem Sozialen Netzwerk veröffentlicht und die Nutzer dort um Mithilfe bittet. Wer die Personen kennt oder gesehen hat, soll sich der Aufforderung nach - wie man es 'von früher' kennt - mit sachdienlichen Hinweisen per Telefon (nicht über die Kommentarfunktion) an die angegebene Polizeidienststelle oder eine Dienststelle in seiner Nähe wenden.

    Was haltet ihr denn davon?
    Findet ihr diesen Weg in Ordnung, oder habt ihr da Bedenken?
    Denkt ihr, ein Soziales Netzwerk ist der richtige Ort für solche Hinweise oder Aufforderungen?

    Für die, die vielleicht sogar in dem genannten Sozialen Netzwerk angemeldet sind: Teilt ihr die Beiträge/Fotos, die die Polizei dort veröffentlicht und verbreitet den Aufruf weiter?


    Gruß .fibra.

  • Also, ich finde das eine gute Sache und teile solche Phantombilder dann auch! Ich mein, "früher" hat man das ja auch gemacht, mit irgendwelchen Zetteln, die irgendwo aushingen mit Phantombildern drauf. Ich finde, über soziale Netzwerke ist das nichts anderes, nur dass so auf diese Art und Weise mehr und günstiger Leute erreicht werden können als über "normale" Papiersteckbriefe!

  • Grundsatzlich betrachtet ist es sinnvoll jedes legale Hilfsmittel einzusetzen um Fahndungserfolge zu erzielen. Vielleicht hilft es ja sogar dabei die Kriminalitaetsrate zu senken, was ich selbst allerdings nicht wirklich glaube. Und warum soll die Polizei nicht die gleichen Medien benutzen duerfen wie die Gauner? Es entwickelt sich doch alles irgendwie weiter, dann sollte die Polizei auch in den Genuss kommen derartige Entwicklungen zu nutzen.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Naja - ich sehe das begrenzt schon als sinnvoll an; allerdings ist das schon bissel grenzwertig!
    Schließlich gibt es ja auch eine Unschuldsvermutung...
    Außerdem gilt es zu bedenken, das viele solcher Suchmeldungen Hoaxes sind (bedeutet in etwa, dass da Irrtümer bewußt oder unbewußt gepostet werden; oft um nen Wurm weiterzuverbreiten).
    Wenn sowas aus der Gegend hier ist, dann google ich vorher, ob das jetzt Schwachsinn ist, oder ob das wirklich von der Polizei etc kommt.
    Bei Vermißtensachen poste ich das dann schonmal...

    LG.Gane

  • Nein bin ich nicht dafür. Zuviele Möglichkeiten die Gerüchteküche richtig zum brodeln zu bringen! Sie kontrollieren sowieso alles, wir sind doch eh schon gläserne Menschen, da braucht es nicht auch noch mein aktives Zutun. Es gibt auch Nachrichten im Internet wo man das veröffentlichen kann, es gibt das Fernsehen, es gibt die Polizeifahndungsseiten. Und natürlich kommt es auch wieder auf die Fahndung selbst an. Fahnde ich nach einem Entführer eines Kindes, ja dann lässt sich darüber reden, aber bei Dingen die jetzt ganz plakativ (!) gesagt nicht so ins Gewicht fallen, bin ich nicht dafür. Wenn es darum geht in kürzester Zeit eine Masse an Leuten zu erreichen, weil sich ein Mensch in Lebensgefahr befindet, auch bei Suizid verdacht etc. ok. Allerdings muss man hier auch wieder achten, dass nicht gleich alles und jeder im Netz steht. Ich betrachte das doch ein bisschen differenzierter. Vor allem aus dem Grund das man damit wieder soviel Schindluder betreiben kann! Abgesehen von Nesh's richtig erwähnten Unschuldsvermutung und auch im Bezug auf den Datenschutz! Ein Mob lässt sich schnell aufhetzen naja und dann Gute Nacht!

  • Warum sollen Behörden nicht alles nutzen was wir machen?
    Ich seh da kein Problem, nur sollte da Kommentar- und Nachrichtenfunktion abgestellt sein ...
    Facebook trau ich nicht einen mm übern Weg :winking_face:

    Wie wird die Kontaktaufnahme geregelt, weiß man das?
    Wenn es über ein sicheres Formular geht, dann is es ok.

    Ich seh eh keinen Unterschied ob ein Fahndungsplakat irgendwo klebt oder es auf Facebook und Co zu sehen is ...

    LG Franz

  • Wenn man das aber mal ganz krass bedenkt dann könnte man dazu auch sagen. Eine offene Tür zur Selbst (Lynch)-justiz. Ich würde da gewisse Dynamiken nicht unterschätzen, die das Ganze nehmen kann. Und wenn dann ohne gefällt mir und Kommentarmöglichkeiten, was ich da schon gelesen habe, da wird einem schlecht. Da zweifelt man ernsthaft an dem Verständnis der Menschen für Demokratie.

  • Soweit ich es bis jetzt verfolgt haben, steht ausdrücklich dabei, dass man, wenn man Hinweise hat, nicht die Kommentarfunktion verwenden, sondern anrufen soll.
    Allerdings sieht man auf den ersten Blick dennoch eine hohe Kommentarzahl bei den Pinnwandeinträgen.
    Ich hab' allerdings noch nicht genauer gelesen, was da so geschrieben wird.
    Im TV sagte ein Interviewter, dass Kommentare ggfs. gelöscht werden, wenn ich mich richtig erinnere. Und dass schon Fahndungsbilder entfernt werden mussten, weil tatsächlich zu viele Hinweise als Kommentare kamen und diese zuerst überprüft werden mussten, bevor es auf diesem Weg noch mehr werden.

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