Ich muss meinem Mann helfen!

  • Hallo ihr Lieben,


    ich hab meinen Mann vor 7 Jahren kennen gelernt und nach nach hat sich raus gestellt das er eine bewegt Drogenvergangenheit hatte.
    Ein paar Monate vor unserem kennen lernen hatte er das letzte mal Crystal genommen.Danach erstmal nicht mehr , den jeder kann sich ja ändern!

    Jahre ging es gut wir haben geheiratet und unsere Tochter kam zur Welt ....bis 2010!!!
    Rückblicken ist es offensichtlich das er sich verändert hat.
    Er ist antriebslos, schläft nur noch und ich würde sagen vielleicht schon Depressiv ist.


    Es fing an als er Anfang 2010 einen Betriebsunfall und sich dabei drei Zehen gebrochen hatte und er ein halber Jahr zuhause war . Es kam noch dazu das ich in dieser Zeit mit meiner Tochter vier Wochen auf Reha musste. Als wir wieder Heim kamen haben ich in das erste mal im Keller mit einer Line Speed erwischt. Wir haben Tage lang gesprochen und ich war dafür das er sich Hilfe zu , habe ihm aber gesagt das er so was als Stärkung an sehen soll. Er bestand drauf das er das nicht braucht , und ich habe mir gedacht das ich ihn nicht zwingen kann das er diesen Schritt selber machen muss. Danach würdes es ruhiger und er hat sich wirklich versucht Mühe zu geben. Bemühte sich aktiver zu sein und mehr mit der kleinen zu machen , was leider nicht lange an hielt nach kurzer Zeit war er wieder nur müde. Ich ging mit ihm zum Arzt, sie sagte das er nicht in die Tiefschlafphase kommt und deswegen so Müde ist er bekam Tabletten (die Ärztin weiß bescheit) und es würde einwenig besser. Ich dachte wirklich das es aufwärts geht.
    Bis Freitag , da habe ich ihn wieder erwischt.
    Ich weiß nicht was ich davon halten soll , die Sachen die er mir danach gesagt hat sind mir teilweise nicht neu.
    Er hat mir zwar auch Sachen gesagt die mir neu sind wie zum beispiel das er sich einsam fühl ,nicht angenommen in meiner Familie oder das er es satt hat immer müde zu sein und endlich mal wieder den Stress vergessen will. Er wohle einfach nur alles vergessen und hat es deswegen gemacht.


    Er ist nun betrübt und weint viel. Ihm geht es nah das er uns " wieder enttäuscht" hat (ich weiß nicht wie er darauf kommt und er läßt es sich nicht ausrede)
    Dieses mal habe ich ihm auch gesagt das er sich ernsthaft hilfe suchen muss was er am nächsten Tag auch gemacht hat.
    Ich will ihm nur Helfen, mich macht es fertig zu sehen wie er immer mehr abbaut.


    Naja das ist ein kurze zusammenfassung , ich hoffe es ist einigermassen verrständlich!!


    Ich hoffe einfach nur auf ein wenig Rat wie ich mich am besten Verhalten soll und wie ich ihm helfen kann. Fakt ist er brauch Hilfe den alleine kommt er aus diesem Teufelskreis nicht raus!!!

    liebe Grüße
    I_hope

  • Hi I_hope,

    einem Angehörigen etwas zu raten, ist für mich generell immer ziemlich schwierig.

    Letztlich läuft es darauf hinaus, dass du ihn nur bei der Selbsthilfe unterstützen kannst. Ehrliche Rückmeldungen finde ich immer wichtig. Aber viel wichtiger ist wohl erst einmal der Rat, zuerst immer auf sich selbst aufzupassen, weil derlei Probleme einen ganz schön vereinnahmen können, vor allem wenn es den Partner betrifft.

    Wie ist denn die Geschichte mit der Tiefschlafphase festgestellt worden? War er in einem Schlaflabor?
    Was bedeutet, dass er sich Hilfe gesucht hat?

    LG
    WbD

  • Das größe Problem denke ich mal das er nicht mit mir über sein Probleme reden kann....

    Das mit dem Schlaf ist wirklich in einem Schlaflabor festgestellt worden, er ist dahin gegangen weil er nachts immer wach würde bzw. wird.
    Er hat sich aber letztens aber auch auf die Schilddrüse testen lassen wo raus kam das er an Eisenmangel leidet was das mit dem Schlaf auch vielleicht erklären würde.

    Hilfe gesucht bedeutet eigentlich momentan nur das er sich die nur von einer Suchtberatung gestern raus gesucht hat und möchte da morgen anrufen.
    Also richtig hilfe hat er noch nicht , war vielleicht falsch ausgedrückt !

  • Zitat von I_hope;226194

    Hilfe gesucht bedeutet eigentlich momentan nur das er sich die nur von einer Suchtberatung gestern raus gesucht hat und möchte da morgen anrufen.

    Damit hat er den richtigen Schritt gemacht und wenn er sich da meldet, dann bekommt er die Unterstuetzung die er braucht um mit seinem Suchtproblem zu arbeiten. Mitunter ist das der wichtigste Schritt weil er selbst erkennt das er es alleine nicht schaffen wird, auch nicht mit Deiner Unterstuetzung. Vielleicht wirst Du auch gar nicht in der Lage sein ihm zu helfen daraus zu kommen weil es fuer Nichtabhaengige kaum nachvollziehbar ist warum ein Rueckfall entstanden ist. Er macht es genau richtig.

    Er hat einen Rueckfall gebaut und das ist bei einer Suchterkrankung absolut normal und er geht sehr gut damit um weil er sich ziemlich schnell wieder Hilfe Sucht um da raus zu kommen. Vorbildliches Verhalten eines Suchtkranken nach einem Rueckfall, wenn er den Weg soweit geht wie es notwendig ist um seine Sucht zu stoppen.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • moin hope,

    mit einem suchtkranken zu leben ist ne schwierige sache. zum einem weiß man, dass die nichthilfe zum ziel führt, zum anderen tu ich mich mit dieser aussage schwer.
    ihr habt ne tochter, kann es sein, dass er sich hintenan gestellt fühlt? vielleicht ist er dadurch auch überfordert, weil man als suchtkranker selbst ein großes kind ist und ihm der teil zuneigung fehlt, was jetzt die tochter bekommt.
    das soll ja öfter so sein.
    die andere seite ist die, er hat ja schon erfahrung mit therapie und co, er weiß, wie er sich in dieser situation verhalten muß.
    es ist schon mal gut, dass er sich hilfe holen will.
    aber was ist, wenn solche abstürze an der tagesordnung stehen? so wie ich dich lese, hat er mit Depressionen zu tun. da wird ein suchtkranker unberechenbar, wenn er zu seiner "medizin" greift, greifen muß. viele suchtkranke müssen ADS nehmen und kommen dann erst zurecht. wäre vielleicht ne option?
    alles gute euch und die hoffnung stirbt zu letzt.

    lg uwe

  • guten morgen ihr lieben
    danke es geht mir heute schon besser und das alleine durch euer beiträge :fr:


    Zitat von uwe53;226220

    mit einem suchtkranken zu leben ist ne schwierige sache. zum einem weiß man, dass die nichthilfe zum ziel führt, zum anderen tu ich mich mit dieser aussage schwer.
    ihr habt ne tochter, kann es sein, dass er sich hintenan gestellt fühlt? vielleicht ist er dadurch auch überfordert, weil man als suchtkranker selbst ein großes kind ist und ihm der teil zuneigung fehlt, was jetzt die tochter bekommt.
    das soll ja öfter so sein.

    lg uwe



    lieber uwe ,
    ich hab ihm dieses mal die pistole auf die brust gesetz und habe ihm gesagt er soll sich hilfe zu oder ich schmeiß ihn raus, normaler weiße bin ich der ansicht er muss selber auf die idee kommen das er hilfe braucht, aber solange kann ich nicht mehr warten , wegen der kleinen.

    kann das wirklich sein das er sich durch die kleine hintenan gestellt fühlt?? da muss ich vielleicht mal vesuchen mit ihm darüber zu reden .

    er hat noch keine therapie gemacht also weiß er auch nicht was auf ihn zu kommt. er will heute bei der suchtberatung anrufen und ich denk mal das ihm schon die muffe geht. Aber ich werde bei dem anruf neben ihm sitzen und versuchen ihm mut zu machen .

    ich hoffe nur das ich mich richtig verhalte


    liebe grüße

    I_hope

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 10:29 ---------- Vorheriger Beitrag war um 10:19 ----------

    jetzt ist mir noch ne frage ein gefallen.

    er will heute bei der caritas anrufen , wenn er sich hilfe such muss ich dann Angst haben das diese leute mir irgendwie das judenamt auf den hals hetzen und ich mein kind verliere. (von dieser Angst weiß er nichts )

  • Zitat

    er will heute bei der caritas anrufen , wenn er sich hilfe such muss ich dann angst vbglossarlink.gif haben das diese leute mir irgendwie das judenamt auf den hals hetzen und ich mein kind verliere. (von dieser angst vbglossarlink.gif weiß er nichts )

    nein, ich glaube nicht. suchtberatungen haben schweigepflicht. wenn da jemand hinkommt, um sich helfen zu lassen, er es ehrlich meint, dann dürfte nichts passieren. außerdem bist du ja auch noch da.
    das problem ist, es muß von ihm kommen. er muß einsehen, dass der ganze mist, wie die Depressionen, nur besser werden, wenn er sein suchtmittel wegläßt.

    lg uwe

  • na dann bin ich beruhigt.

    also er hat heute angerufen und hat für donnerstag das erste gespräch. wie läuft das den bei diesem gespräch ab den ihm geht schon der hintern auf grundeis .

    ich habe ihm heute auch gezeigt welche nebenwirkungen die drogen haben, das wüsste er garnicht!!
    und er hat sich hier auch schon umgesehen, vielleicht kann er sich hier auch ein wenig hilfe holen aber das muss er selber wissen.

  • Zitat

    wie läuft das den bei diesem gespräch ab den ihm geht schon der hintern auf grundeis .

    ich kann dir das nur von hörensagen erzählen. (bei meinem ende, bin ich gleich zur entgiftung mit anschließender thera)
    wenn da gute leute sitzen, dann merken die schon, ob er nur geschickt wird, oder ob er auch selber will. das ist ein knackpunkt, worauf sich alles andere aufbaut. ich kenne einige, die danach erleichtert waren und der Sucht den kampf angesagt haben. ich kenne auch welche, die sich dann hinterher lieber tod gesoffen haben.
    alles gute euch.

    lg uwe

  • und trotzdem habe ich das gefühl, dass das ne lange geschichte wird. bleib am ball und schreibe hier.

    lg uwe

  • natürlich wird das ein lange geschichte dadrüber sind wir uns bewusst, es wird ne harte zeit aber ich bin optimistisch das wir das hin kriegen. den wir sind nicht alleine meine und seine familie stehen hinter uns und wollen uns so weit wie es geht unterstützen

    in den letzten tagen ist viel passiert, aber ich hab das gefühl das er sich immer mehr versucht mir gegenüber zu öffnen und das letzt mich hoffen.

    ich bleib am ball und werd hier auch weiter schreiben da ich das gefühl habe das dieses forum mir persönlich viel gibt ich bin nach diesen paar beiträge nicht mehr ganz so verzweifelt wie ich noch vor zwei tage war ......

    und deswegen möchte ich auch jetzt schon mal ein ganz dickes DANKE sagen

  • Zitat

    Wie läuft das den bei diesem gespräch ab?

    Also bei mir war das so, dass ich zur offenen Sprechstunde gegangen bin. Habe vorher nicht angerufen oder so. Gut, bei mir gings um Alkohol, aber das Prinzip der Beratungsstellen werden das gleich irgendwo sein in Sachen Sucht.
    Das 1. Gespräch läuft eigentlich ganz zügig ab. Bei mir hat das vielleicht 10-15Min gedauert. Habe meine Situation beschrieben und mir wurden ein paar Fragen gestellt von einer Sozialarbeiterin. Ich sprach also noch nicht mit einer Therapeutin/Psychologin oder so.
    Die meinte dann, dass die sich beraten wer sich in ihrem Team meiner annimmt und geeignet wäre. Dann musste ich 2 Tage später dort anrufen und mir meinen 1. richtigen Termin geben lassen.
    Und ab da gings dann praktisch richtig los mit wöchentlichen Gesprächen in der Beratungsstelle.

    Hoffe, ich konnte dir damit ein kleinen Bild vermitteln. :winking_face:

  • Zitat von I_hope;226235

    . wie läuft das den bei diesem gespräch ab den ihm geht schon der hintern auf grundeis ..

    Es beginnt eigentlich nur mit der Bestandsaufnahme und danach wird man Mittel und Wege suchen damit er seine Sucht zum Stilstand bringt. Das Erstgespraech ist wie eine Voruntersuchung beim Hausarzt zur Bestandsaufnahme bevor es ins Krankenhaus geht, allerdings bezogen auf sein Suchtverhalten. Er sollte aber bei der Wahrheit bleiben wenn ihm Fragen gestellt werden egal wie unangenehm die sein koennen. Er selbst sollte sich aber auch mit eigenen Fragen aktiv an dem Gespraech beteiligen.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • hallo ihr lieben !!!
    also mein mann hat heute das gespräch mit der hausärztin hinter sich gebracht und da habe sich bei mir ein paar fragen auf getan.

    sie meinte das eine ambulante therapie nichts bringen wird er solle lieber eine stationäre therapie machen damit habe sie bessere erfahrungen mit betroffenen gemacht .

    wie seht ihr das und wie ist das mit der arbeit ???
    mein mann geht einer geregelten arbeit nach und hat nun Angst wenn er wirklich ein stationäre therapie macht das er seine arbeit verliert.
    (ich hab jetzt erst mal geraten das er das gespräch morgen abwarten soll und das er sich nicht so verrückt machen soll)
    wie sehen eure erfahrungen aus ???

  • wie das mit der Arbeit ist, ganz einfach, er wird krankgeschrieben waehrend seiner Therapie...es kann vielleicht sinnvoll sein offen mit diesem Thema in der Personalleitung/beim Chef vorzusprechen.....meist sind die froh das sich einer selbst darum kuemmert bevor im Betrieb irgendetwas passiert was auf die Sucht zurueckzufuehren ist...das muss man aber nicht tun, wegen einem Krankenschein wird man eigentlich nicht entlassen...

    ...eine stationaere Therapie hat natuerlich den Vorteil das man aus dem zur Zeit vorhandenen Umfeld (hier laeuft ja gerade die Sucht ab) herausgezogen wird wodurch man erreichen kann das auch der Suchtgrund etwas in den Hintergrund tritt aber den sollte man unbedingt nach der Therapie auch in Angriff nehmen was aber auch waehrend der Suchttherapie bereits geschehen kann....

    ...in der ambulanten Therapie besteht recht haeufig fuer den Betroffenen ein Erklaerungsnotstand in seinem Umfeld weil er ja an gewissen Ritualen nicht mehr teilnehmen kann wenn er aus seiner Sucht raus will und dadurch wird er einfach psychisch mehr belastet und hier kann es passieren das er nach aufwuehlenden Einzel-/Gruppengespraechen sein Suchtmittel konsumiert um sich wieder runter zu bringen...

    ...die Sucht ist ja nicht immer nur durch Gewohnheit entstanden, die Frage ist ja "Was hat ihn in die Sucht getrieben und wie kann man das in Zukunft verhindern ?" - und das wird er in der Therapie oder nach der Therapie bearbeiten und/oder verarbeiten muessen...die Ursache muss man in den Griff bekommen...

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    P.S.: Ich bevorzuge eine stationaere Therapie weil ich mich dann voll und ganz auf die Sache konzentrieren kann ohne mich durch andere Einfluesse behindern oder verunsichern zu lassen.

  • moin i-hope,

    wenn ich euch so auf dem foto ansehe, kommt bei mir der gedanke, warum sucht? da scheint doch alles zu passen.
    und hier liegt das problem. es gibt so vieles im leben, was den eindruck erweckt, es ist alles paletti.
    oft ist es überforderung, was suchtauslösend zu buche schlägt. dabei merkt derjenige nicht, dass er sich ständig überfordert, er packt ja alles.
    da sind versagensängste die Depressionen auslößen können, und dann mit suchtmittelchen selbst behandelt werden. ich machs mal kurz, um auf den suchtkranken eingehen zu können, ist es besser, wenn er ne stationäre therapie macht. was ist wichtiger, gesundheit oder job?

    lg uwe

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