Eine Welt bricht zusammen

  • :gi: Hi Mann,

    nix da "Schamesröte".
    du stehst doch dazu, das ist doch schonmal ne nicht zu unterschätzende Leistung! :fr:

    Zitat

    Klar ist mir nur, dass die alte Zeit nicht mehr aufgelebt werden kann - selbst mit der Droge.


    Und DIESE Erkenntnis wird dir noch viel helfen.
    Es ist einfach so: Wenn man ES mal begriffen hat, ist die Unschuld weg & dann bringt es auch echt nix mehr.

    Und damit sind wir schon beim "Willen":
    Zu realisieren, was ich nimmer 'will' & das dann umzusetzen, beharrlich, stur - auch & gerade mit Umfallern!
    Das ist Wille, denke ich.
    oder das Ganze gleich positiv formuliert: Ich 'will' clean Freude am Leben haben...

    Aber immer nach und nach.
    Mal so nebenbei erwähnt: ich finde es klasse, dass du mit der Mutter so darüber reden kannst.
    Wird ihr vermutlich ganz schön zu schaffen machen, was?

    also, ey: Ich habe das Gefühl, dass dir der Austausch hier echt was bringen kann, bleibe am Ball.
    Sind alles Leute, die den Mist kennen & nicht verurteilen, sondern einfach erzählen, wie es BEI IHNEN war.
    DU suchst dir dann heraus, was du für dich verwenden kannst.

    Nochmal zu deinem Umfaller:
    Ein halbes Jahr anzustreben ist ne gute Sache; du hast dann die Chance, das Zeugs aus dem System rauszukriegen & dann zu beurteilen,
    was dir besser taugt!

    LG.Gane

  • Hi Freischnauze,
    möchte nur kurz erzählen wie ich das echte " Ich WILL" für mich kennengelernt habe !!
    Es gibt da ja zwei unterschiedliche " Willen " der eine ist der
    " ja ich will... ABER......." das ist der Wille über den man nur spricht
    und dann gibt es da noch einen ganz anderen "WILLEN" und den brauch man garnicht auszusprechen, den spührst du einfach in dir.
    Das ist dann der Zeitpunkt wo du dich und nur für dich entschloßen hast mit Körper und Geist deine jetzige Situation ab sofort zu änder.
    Du fängst sofort an ihn in die Tat umzusetzen und gehst mit einem großen Elan und viel Freude und Neugier daran ab sofort dein altes Verhalten zu beenden.
    Es ist einfach die absolute Entscheidung mit deinem alten Verhalten aufzuhören und die feste überzeugung das neue zu dem du dich entschlossen hast anzufangen und über dieses wollen spricht man meist nicht sondern man macht es einfach, man beginnt einfach damit und nur für sich.
    So sind bei mir 2 Situationen abgelaufen, die erste war das ich mich damals entschloss abzunehmen und hatte fast 30 Kilo in einem Jahr verloren und 9 Jahre gehalten,
    die 2te Entscheidung war mit den Drogen aufzuhören und mein Leben clean weiter zu leben und bin mitlerweile fast 3 Jahre clean und das nach 34 J. Abhängigkeit, okay aber da schrei ich jetzt nicht zu laut und bin einfach nur über jeden einzellnen weiteren Tag dankbar :gi:.
    Hoffe ich konnte verständlich machen was ich meine :gj: .
    Drück dir die Daumen das auch du diesen Willen irgendwann spühren wirst.
    Alles gute von Hexy

  • Zitat von Freischnauze;231013

    Mir ist halt klar geworden, dass ich ein Suchtproblem habe.

    Damit hast Du doch zumindest Dein Problem definiert und jetzt versuche noch zu akzeptieren das Sucht nicht von dem Verb "suchen" sondern von dem Verb "siechen" abstammt dann bist Du vielleicht noch einen kleinen Schritt weiter. Siechen bedeutet nicht mehr wie krank sein und so wie Du Dich bei Zahnschmerzen oder bei einem Beinbruch dafuer einsetzt das Du wieder gesund wirst genau so kannst Du es auch bei einer Sucht tun.

    Zitat von Freischnauze;231013

    Jetzt denke ich mir: Ok, du hast einen Krieg angefangen, den du gewinnen willst. Jedoch hast du dieses Jahr schon 2 Schlachten verloren.

    Richtig, es ist ein Krieg den Du fuehrst und bei dem Punkt faellt mir der alte Winston Churchill ein der mal gesagt haben soll "Erfolg ist einmal mehr aufzustehen als umzufallen" und dann denke mal zurueck wieviel Schlachten die verloren haben bevor sie zu den Kriegsgewinnern gehoert haben. Ein recht anschauliches Beispiel wenn auch in einem anderen Zusammenhang.

    Zitat von Freischnauze;231013

    Kann mir jemand das Wort Wille definieren?


    Ich selbst habe auch genug Rueckfaelle erlebt bevor ich soweit bin wie ich jetzt bin und klar ist, das der eigene Wille da auch sehr wichtig ist, ohne den geht es nicht. Bei mir musste sich dieser Wille aber auch im Laufe der Zeit entwickeln und zurueckschauend muss ich da feststellen das dieser Wille darauf beruht das ich fuer mich erst die Ueberzeugung finden musste das meine Sucht mir mehr geschadet als genutzt hat und das in jeder Hinsicht. Und selbst dann habe ich noch gedacht das es irgendwie so etwas wie ein "gesundes Mass" fuer mich gibt. Dieses hoffen das es so etwas gibt war fuer mich dann immer wieder der Eintritt in den naechsten Rueckfall und die wurden von mal zu mal schlimmer und nach meinem letzten Rueckfall bin ich dem Teufel noch so eben von der Schippe gesprungen. Mir ist mittlerweile klar das es da fuer mich kein gesundes Mass geben kann, vielleicht sieht es bei Dir aehnlich aus. Ein Wille der auf eigenen Erfahrungswerten beruht ist letztendlich staerker weil er auch die Grundeinstellung veraendert als wenn man sich sagt...ich will das mal eben machen...

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Hallo freischnauze,

    Umfallen und mal Ausrutschen gehört zum Weg dazu, nicht bei Jedem, aber doch bei Vielen. Darum mach dich nicht fertig - du merkst ja selber, wenn man mal gemerkt hat, daß es Sucht ist, dann ist ein Großteil des Genusses weg - und der kommt auch nicht wieder.

    Zitat

    Du, ich bin Kiffer und das ist eine Lebenseinstellung und die kriegt man aus mir nicht raus.


    Das müsstest Du mir mal erklären. Spielst Du damit auf diese Sprüche "Einmal Kiffer, immer Kiffer" an? Die stimmen aber nicht. Vielleicht magst Du eine tolerantere Lebenseinstellung haben, (über die genauen Prägungen könnte man jetzt lange diskutieren) und diese bekommt man nicht raus, aber ans Kiffen ist da nichts geknüpft. "Meine Meinung"

    Zitat

    Ich habe nur gemerkt, dass ich zu wenig Rückrat besitze und meine Psyche labil/schwach ist.

    Und auch hier stimme ich gar nicht zu. Einen Umfaller oder Ausrutscher zu haben, heißt nicht, daß die Psyche labil wäre - du hast einen Zweifel zugelassen. Das kann den stärksten Charakteren passieren. Du das ist einfach eine Frage von Sucht. Und die Sucht findet die Schlupflöcher. In deinem Fall hat sie nun das Schlupfloch "Aber ich bin doch ein Kiffer" genutzt und dann war der Zweifel da.

    Zitat

    Ich will halt, aber manchmal will ich halt nicht. Also ist doch Wille nicht gleich Wille oder?

    Wie oben schon geschrieben bei Gane und Hexy - jeder hat einen anderen Weg mit dem Willen. Ich gehöre zu den Vertretern "ohne Wille" bzw ohne diesen starken, zielgerichteten Willen - ich habs eher mit Konsequenz und Sturheit gemacht.

    Bei mir gabs in der Anfangszeit auch ab und zu ein: "Oh, ich will Kiffen - unbedingt! Wenn ich kiffe, dann ist alles schön!" - aber weil ich ja (ganz bewußt) nicht mit dem "Prinzip Wille" gehandelt hab, war es egal, ob ich will oder nicht. Ich habe diese Stimmen dann als Sucht eingestuft. Bei mir ging es über die "Entscheidung" - und dann hab ich mir eher gesagt: "Ich hab mich entschieden und dabei bleibe ich jetzt" und damit der Druck nicht zu groß wird gab es bei mir auch so eine zeitliche Begrenzung - Ziel 1 Jahr über kleiner Einzeletappen - erst drei Monate, dann verdoppeln, dann nochmal verdoppeln.

    So, nu haste schon mindestens drei verschiedene Schilderungen von Wegen.

    Gutes Gelingen
    Wolke

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