Fragen nach dem Rückfall

  • Hallo Zusammen. Seit meinem letzten Beitrag ist viel zeit verstrichen.

    Ich hatte Ende letzten Jahres erfolgreich aufehört zu Kiffen und einen neuen Job angefangen. Nun Leider hat sich das ganze als ziemliche drecks Firma herausgestellt. Nach dem ich mein Projekt noch nichteinmal beendet hatte wurde ich auf die Strasse gestellt.
    Mit dem Kiffen hatte ich über 3 Monate aufgehört. In den Ferie habe ich dann wieder mal einen geraucht. Lustiger Effekt aber ich brauchte es nciht so dringend.
    Mit der Arbeitslosigkeit und der Vielen Zeit gings dann aber wieder los. Über einen Monat habe ich jetzt wieder mehrmals am Tag Tütte geraucht. In einer Woche fängt meine neue Stelle an, also der beste Zeitpunkt zum aufhören.

    Das letzte Mal habe ich festgestellt, dass das grösste Problem die Beschäftigung ist. Wenn man beschäftigt ist stört einem gar nicht das man nichts zu rauchen hat. Daher habe ich mir mal ne List erstellt, von allem was ich gern mache (Hobbies, Leute mit denen ich gerne was unternehme, Serien, Spiele usw.). Sonst fällt mir wieder nix ein was ich machen kann...

    Mein 2tes Problem ist das Gras. Ich weiss nicht welche Einstellung ich dazu bekommen soll. In gewissen Massen hat es keine grossen Negativen Effekte auf mich. Nur steigert sich der Konsum jedes mal wieder und wird zu Zeitintensiv. Ich möchte es auf jeden Fall für die nächsten 3 Monate wieder bleiben lassen.
    Irgendwie will ich es nicht ganz aus meinem Leben streichen. Ich habe bissher nach ein paar Monaten immer wieder zurück geschraubt und aufgehört. Ist es möglich das richtige Mass zu finden? Ich kenne Leute die das durchaus zu können scheinen.

    Wichtig wird es jetzt vorallem mal sein sich an die 3 Monate zu halten. Die Entscheidung danach wird dann aber auch wieder schwierig.

  • Hallo Strong,

    Zitat von Strong;243788


    Mein 2tes Problem ist das Gras. Ich weiss nicht welche Einstellung ich dazu bekommen soll. In gewissen Massen hat es keine grossen Negativen Effekte auf mich. Nur steigert sich der Konsum jedes mal wieder und wird zu Zeitintensiv. Ich möchte es auf jeden Fall für die nächsten 3 Monate wieder bleiben lassen.
    Irgendwie will ich es nicht ganz aus meinem Leben streichen. Ich habe bissher nach ein paar Monaten immer wieder zurück geschraubt und aufgehört. Ist es möglich das richtige Mass zu finden? Ich kenne Leute die das durchaus zu können scheinen.

    Ich habe echt keine Ahnung ob es möglich ist, ein Mass zu finden. Diese Frage habe ich mir die letzten 4 Jahre mit dem Alkohol gestellt. Ich war überzeugt davon es geht. Doch auch ich erlebe es am Ende als sehr Zeitintensiv. Gedanklich ist der Schnaps öfters da, wie er es sein sollte.
    Mit dem Kiffen geht es bei mir, das kann ich mir irgendwie einteilen, doch ganz ehrlich gesagt glaube ich langsam, es gibt nur einen Weg:

    Entweder alles oder gar nix.

    Auch ich mag den Gedanken noch nicht wirklich. Doch wenn man ein süchtiger Charakter ist, geht das mit der Einteilerei immer irgendwie nach hinten los :cc:

    Taddl

  • Hi Strong,

    ich glaube nicht, dass es ein "richtiges" Maß gibt. Ich dachte es mir beim Alkohol auch immer, mein bestes Beispiel war mein Nachbar (50, Reihenhausbewohner, netter Kerl mitten im Leben, Frau, Kinder), also das was man normalerweise unter einem "gefestigten" Menschen versteht. Mit ihm habe ich gelegentlich ein oder maximal zwei Bierchen getrunken, zum Fussball schauen oder nachdem ich ihm, oder er mir im Garten geholfen hat. Ich dachte mir auch: Wie macht der Mensch das? Er trinkt zwei Bier und geht dann schlafen? Das ist doch nix halbes und nix ganzes!
    Ich hielt ihn für einen Genussmenschen, für Jemanden, der Spass daran hat sich gelegentlich ein Bier zu gönnen. Das war aber leider nur die halbe Geschichte.
    Menschen wissen ganz genau was gesellschaftlich "tabu" ist... Dazu gehört Alkoholismus. Also präsentieren sich die Menschen (Ich selber gehöre auch dazu) den anderen so, als hätten sie kein Problem.
    Ich habe vor ca. 2 Wochen gesehen wie er zum Geränkemarkt gefahren ist, die Menge an leeren Bierkästen die er weggebracht (und dann voll wieder mitgebracht) hat, hat man nicht einfach so zu Hause.
    Seitdem hab ich ein Auge drauf und siehe da: Der Kerl trinkt echt ne ganze Menge weg. Das aber ohne dass Jemand aus der Nachbarschaft bewusst etwas mitbekommt.

    Was ich damit sagen will: Wenn Jemand meint er habe alles im Griff, und dir erzählt er mache das nur aus "GEnuss", oder "zum Essen" oder so, dann ist das meines Erachtens nach meistens gelogen.

  • Tja....was in aller Welt ist denn überhaupt "das richtige Mass"...????

    Wie willst Du das definieren, woran willst Du das orientieren, an der Wechselhaftigkeit der eigenen körperlichen Verfassung oder an der Wechselhaftigkeit der Qualität des Stoffes den Du bekommst oder sind wechselnde Witterungsverhältnisse oder Gefühlsschwankungen dafür notwendig ??...

    Konsumiere es und bleib süchtig oder konsumiere es nicht und stoppe Deine Sucht, was anderes gibt es leider nicht. Etwas dazwischen geht nicht.

    Viele Grüße:

    Siegfried

  • Hi strong,

    ich bin auch gerade neu auf dem Sektor: Nüchterne Welt und kann mich ebenfalls nur sehr schwer mit dem Gedanken anfreunden dem Gras lebewohl (aber diesmal ohne mich!) zu sagen - aber um so länger ich in der Nüchternheit verweile desto mehr denke ich das es so etwas wie das richtige Maß nicht gibt. Vielmehr geht es um Fragen: z.B. Was stört dich denn überhaupt am Konsum? Was sind deine Sorgen? Und was könnten Gründe für dich sein zu kiffen? Was würde passieren wenn du das richtige Maß gefunden hättest? usw.

    ich wünsch dir viel Glück auf deinem Weg,
    observer

  • Hmm... das richtige Maß... hach, was haben mich die vielen Experimente, um irgendwie "Maß zu halten", nicht alles an Lebenszeit und Mühsal gekostet, vom lieben Geld ganz zu schweigen. So richtig begriffen, dass ich persönlich nie maßhalten können würde, hatte ich erst, als ich mich im Auto wieder fand, ne Wegstrecke von knapp 100Km überbrückend, um mir 5g Grünes zu besorgen. Da war der in die Pampa geblasene Sprit fast teurer als das zu beschaffende Zeug. :winking_face:

    Nach langer Abstinenz weiß ich heute Eines: Für mich ist es weit weniger anstrengend, komplett zu verzichten, als meine Kraft auf Rationierungsmaßnahmen und dgl. zu vergeuden. Oder anders: Die Totalabstinenz nötigt mir einen weitaus kleineren Aufwand an Selbstdisziplin ab, als die endlosen Versuche doch noch zu einem "rechten Umgang" zu finden.

    Strong
    Auf deiner Liste fehlt eindeutig etwas Sportliches. :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Im Übrigen beschreibst du so ungefähr das, was das Gros der Betroffenen erlebt, oder erlebt hat.

  • Taddl: Ich kenne beide Seiten der Alles oder Nichts Strategie. Ich weiss nicht ob ich "Nichts" für immer durchalten möchte.

    Spike: Gut Alkoholismus ist noch ne Stufe schlimmer. Das ist noch gesellschaftlich annerkannt :winking_face:

    observer: Das ist eine gute Frage. Für mich sollte es so aussehen dass es nicht zu Zeitintensiv wird und einem nicht all zu verpeilt werden lässt. Ich kenne einige Kiffer die jetzt schon auf die 50 zugehen mit ab und zu mal nem Tütchen.

    Für mich ein weiterer Faktor ist die Toleranz. Ich werde inzwischen nicht mehr so drauf wie noch vor nem Monat. Irgendwie macht es gar keinen Spass mehr soviel reinheizen zu müssen.
    Auch wie mein Arzt immer sagt "Der Mensch braucht seine Suchtmittel". Am konsum stört mich vorallem dass es irgendwann mehr Zeit in Anspruch nimmt.
    Jop Sport steht auch auf dem programm. Krafttraining und Laufen.

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