Wie kann ich mir selbst helfen??

  • Hallo.
    Ich will mich mal kurz (oder doch etwas länger) mal vorstellen und mein(e) Problem(e) schildern. (es kann sein, daß ich etwas durcheinander schreibe. Das liegt evtl. daran, daß mir sehr viel auf der Seele liegt). Vielleicht schreibe ich auch viel zu viel für jemanden, der mir vielleicht antworten will. Aber ich machs einfach.
    Als Erstes war es nicht einfach einen Titel für meinen Beitrag zu finden. Ich weiß nämlich garnicht wo ich anfangen soll.
    Ich bin 43 Jahre alt (oder jung, wie mans nimmt, bzw. wie ich mich gerade fühle) und habe in meinem Leben bisher kein großes Glück in der Liebe oder Partnerschaft gehabt.
    Ich bin hier schon eine Weile angemeldet, weil es mir schon vor einer Weile nicht gut ging. Inzwischen ist mein Seelenleben völlig durcheinander und ich fühle mich ausgelaugt und kaputt. Daher bin ich wieder auf diese Seite zurückgekommen.
    Im Laufe der letzten Monate, ja Jahre, habe ich bemerkt, wie ich mental immer mehr die Linie verlor.
    Ich denke ein Knackpunkt war im August 2008. Ich war zur Kur und habe dort eine Frau kennengelernt; habe mich in sie verliebt und erstaunlicherweise (das sage ich, weil sowas sonst nie passiert ist), hatte sie sich in mich verliebt. Für mich war es wahrlich die "Erste richtige" Liebe. Dummerweise war und ist sie verheiratet und nach anfänglichen Hoffnungen die sie mir gemacht hatte, hielt diese "Beziehung/Affäre" etwa 2 Jahre. Wir trafen uns ab und zu (sie wohnt in einer anderen Stadt), so oft es ging. Nach einiger Zeit teilte sie mir mit, daß sie sich mit ihrem Mann wieder besser versteht und sie sich nicht trennen wird. (Das war die Hoffnung, die dann schnell verpuffte). Das blieb bei mir hängen. Mein psychischer Zustand wurde immer schlechter. Blöderweise hänge ich trotzdem noch immer an ihr und kann mich einfach nicht trennen. Ich habe das Bedürfnis ihre Stadt zu besuchen, einfach um die Erinnerungen wach zu halten, und an Orte zu fahren, wo ich mit ihr war. Ich weiß, daß es verhängnisvoll wäre, sie zu sehen, also lass ich es auch. Sie würde mich gerne wiedersehen, obwohl sie eine "Beziehung" ablehnt. Aber das werde ich nicht mehr schaffen. Trotzdem hängt mir diese Sache nach. Wir haben uns zuletzt vor 2,5 Jahren gesehen.
    Durch diese Situation in der ich stecke, bin ich auch nach 4 Jahren nicht frei, um mich anderen zu öffnen und es wird schlimmer. Ich habe erstens das Vertrauen verloren, zweitens habe ich eh nicht soviel Selbstvertrauen, daß ich mich trauen würde jemanden anzusprechen oder anzuschreiben (z.B. auf Single-Seiten).
    Im letzten September ist meine Katze mit 16 Jahren gestorben, an der ich sehr gehangen habe. Ich weiß, daß ich Schwierigkeiten habe, mich von geliebten Personen (oder auch Haustieren) zu verabschieden, die ich mag oder liebe. Das hinterlässt bei mir immer wieder ein Gefühl der Trauer und Einsamkeit. Zuletzt sind meine besten Freunde und Freundinnen berufsbedingt in andere Städte gezogen. Ich fühle mich dadurch noch einsamer und verlassen. Daher kommt vielleicht auch der Gedanke mich emotionell nicht mehr binden zu wollen, damit ich bei einer Trennung oder einem Abschied keine Trauer mehr empfinden muss. Zum guten Schluss habe ich durch meine Unausgeglichenheit auf meiner Arbeit meinen Kollegen derart derbe angemacht, daß ich inzwischen gekündigt wurde und ich mich in der nächsten Zeit um Arbeit bemühen muss. Doch genau dazu fehlt mir der Elan. Ich könnte den ganzen Tag im Bett bleiben und am liebsten garnix mehr machen.
    Ich fühle mich zur Zeit nutz- und sinnlos. Ich weiß nicht mehr was ich den ganzen Tag und die folgenden Tage machen soll, weil mir alles sinnlos erscheint. Ein Gefühl, als ob ich alles verloren habe. Ich empfinde auch keine Freude mehr. Habe keine Lust irgendetwas zu unternehmen.
    Jeder kleine Misserfolg zieht mich immer mehr runter. Ich habe gegen diese Einsamkeit und diese Trägheit die ich immer wieder an den tag lege, angekämpft. Ich hatte den Plan meinen Freund und seiner Freundin hinterherzuziehen, nachdem ich gekündigt wurde. Ich war die letzten beiden Wochen zu Besuch bei ihnen und habe mich um Arbeit und um eine Wohung bemüht. Ich hatte zwei Tage Probearbeit und mehrere Wohnungsbesichtigungen. Beides hat nicht hingehauen. Und das hat mich nach ganz unten gezogen, dorthin wo ich jetzt bin.
    Jetzt komme ich nicht mehr hoch, weil ich denke, daß es keinen Sinn mehr macht, aber vor allem, weil ich nicht weiß, ob ich nocheinmal den Versuch wagen soll dorthin zu ziehen, wo die beiden wohnen. Denn in meiner Stadt ist es mir einfach zu laut, dreckig, und aggresiv geworden, so daß ich sowieso weg wollte.
    Ich war nie jemand der sich schnell für etwas entscheiden kann, blöderweise. Jetzt weiß ich überhaupt nix mehr. Bleib ich hier, ziehe weg? Will ich hier eine neue Arbeitstelle oder doch woanders? Soll ich meine "erste Liebe" vergessen oder sollen wir weiterhin Kontakt haben?
    Ich habe in letzter Zeit mehr und mehr gemerkt, das alles was man sich erhofft und erwartet, nicht eintritt. Nix davon!!! Daher bin ich jetzt versucht garnichts mehr zu erwarten. Auch das zieht mich herunter. Wenn man nichts mehr erwarten darf, weil man Angst hat, daß es eh nicht eintrifft, macht doch das alles garkeinen Sinn mehr. Man braucht sich doch auf nichts mehr freuen, denn man wird doch eh nur enttäuscht.
    So sitze ich vor dem PC höre meine Musik (immer die selbe, bei der ich in Erinnerungen schwelge) und weiß den ganzen Tag nichts mit mir anzufangen, weil ich Angst habe wieder ein Misserfolg zu ernten, wenn ich mich um irgendetwas bemühe.
    Das alles zu schreiben befreit mich schon etwas, auch wenn es niemand liest, das z.B. erwarte ich auch nicht mehr. Ich erwarte auch keine große Hilfe in diesem Forum. Das liest sich vielleicht etwas blöd, aber was sollen "andere" Leute mit meinen Informationen auch anfangen.

    Naja. Jedenfalls danke ich dafür, daß ich hier was schreiben durfte, das hat mir für die Nacht, die noch lang ist, etwas geholfen.

    Viele Grüße
    Thomas

  • Hey TheSceptic,

    erst einmal willkommen hier!
    Ich finde es gut das du dein Problem hier schilderst und keine Angst, ich fand den Text gar nicht wirr :smiling_face:
    Du sagst selber du willst dir selbst helfen, das ist doch schonmal ein Schritt vorwärts, wenn auch vielleicht ein kleiner, aber es ist ein Anfang und das solltest du für dich selbst als positiv anerkennen.


    Zitat von TheSceptic;251821

    ..daß ich inzwischen gekündigt wurde und ich mich in der nächsten Zeit um Arbeit bemühen muss. Doch genau dazu fehlt mir der Elan. Ich könnte den ganzen Tag im Bett bleiben und am liebsten garnix mehr machen.
    I


    Ansonsten hört (bzw. liest) es sich für mich ein bisschen nach einer Depression, oder depressiven Phase an. Gerade der Satz (siehe Ziat :smiling_face: ) ist meiner Meinung nach recht typisch. Dieses Gefühl "den lieben Langen Tag im Bett bleiben können" kenne ich selber. Von mir und meiner Mum, die schwere Depressionen hat(te) und das hört sich eben durchaus danach an. So schlimm ist es oder wird das natürlich nicht bei jedem, nicht das ich dir Anagst mache. So gesehen finde ich es gut, das du erkennst "Irgendwas stimmt hier nicht und so geht es nicht mehr" du willst also etwas ändern und allein das ist schonmal klasse - auch wenn sich das jetzt doof anhören mag.

    Irgendwie kann ich dich gut verstehen, gerade diese Gefühle wie Einsamkeit, verlassen sein, traurigkeit, kenne ich sehr gut von mir selbst.
    Mir hat vor drei Jahren ein Umzug in die nähe meines besten Kumpels sehr geholfen, aus einem dieser Löcher zu krabbeln. Ich habe in mitten meiner Familie gelebt, aber habe mich tierisch alleine und einsam gefühlt, weil niemand mich wirklich erreicht hat. (man muss dazu sagen, dass "dort" noch einige andere sch.... Dinge passiert sind, weswegen ich weg wollte) Da kam der Umzug ganz recht, aber das ist sicher auch kein Patentrezept. Schlussendlich musst das (leider :smiling_face: ) wieder du entscheiden.

    Was ich sagen wollte ist, dass auch das was du bezüglich Einsamkeit, traurig sein, etc. schreibst, sich durchaus nach ner Depression anhören in die du irgendwie unbemerkt hineingerutscht bist - das ist aber nichts wofür man sich schämen muss.
    Wenn du zu große Probleme hast, deinen Tag zu struckturieren, was ich so schlecht beurteilen kann, dann könnte eine Tagesklinik helfen, wieder Strucktur hinein zu bekommen. Vielleicht hast du schonmal von soetwas gehört?!
    Das soll sich jetzt natürlich nicht so anhören, als solltest du gleich in die Klinik, sollte nur ein Tip sein :smiling_face:

    So ganz genau weiss ich leider auch nicht was ich dir schlussendlich raten kann, vielleicht weil mir das alles etwas bekannt vorkommt, vielleicht überlegst du dir mal, einen Psychologen mit ins Boot zu ziehen? Zumindest mal ein erstes Gespräch z.B.

    Ich könnte noch soo viel schreiben, wenn ich deinen Text nochmal durchschau, aber fürs erste solls mal reichen :gj:

    Schön, das es für dich befreiend war hier zu schreiben! Und keine Frage, natürlich wird das hier gelesen.

    Bis dann und liebe Grüße
    die Pixeldiebin.

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