Zwischen den Stühlen

  • Hallo,

    ich glaub ich muss hier mal etwas loswerden. Ich weiß nicht ob ich im richtigen Bereich schreibe, aber selbst wenn nicht, ihr Mods werdet das schon richten :winking_face:

    Es geht um die Ex - Freundin meines Freundes und die Art und Weise wie ihre Kinder leben.
    Mein Freund hat eine Tochter von dieser Frau. Er hat nun vor kurzem endlich mal geschafft Kontakt aufzubauen und nun lernen die 2 sich nach und nach kennen, soweit es für ihn als Kraftfahrer möglich ist. Nun ja, letztes Wochenende holte er sie von ihrer Mutter ab, und bei dem was er mir davon erzählte, blieb mir die Spucke weg.

    Also, die Frau hat 4 Kinder, das 5. wird in den nächsten Tagen geboren. Es gibt in ihrem Haushalt ein Bett für die Erwachsenen, doch die Kinder müssen auf durchgesüfften, unbezogenen Matratzen ihre Nächte verbringen. Selbst für den Säugling gibt es keine Schlafmöglichkeit.

    Die älteste, die Tochter von meinem Freund hat keinerlei Schulmaterialien, so dass die Kinder aus ihrer Klasse ihr ihre Hefte kopieren, so dass sie etwas zum Schreiben hat.
    Laut Aussage der Kleinen bekommt sie nicht ordentlich zu Essen und wurde der Mutter auch schon einmal entzogen und in einer Pflegefamilie untergebracht.
    Nun frag ich mich aber, wie kann es sein dass das Jugendamt die Kleine wieder zu ihre Mutter gibt, bei den Umständen die dort herrschen???
    Ich meine, ich weiß nicht genau ob die Kinder auch geschlagen werden, aber selbst wenn nicht, die Umstände sind doch wirklich schon schlimm genug.

    Die Kleine ist 10 Jahre alt, und auf der Fahrt zu ihrer Oma sprach sie sogar davon, das sie sterben möchte. Hallo??? Menno sie ist ein 10 jähriges Kind. Ich kann es einfach nicht fassen. Da stockt mir wirklich der Atem.

    Ich weiß das nun alles und komm mir vor wie eine Mittäterin, denn ich unternehme nichts dagegen. Dabei hab ich mir als Kind doch auch nichts sehnlicher gewünscht, als Hilfe von irgendwen. Und selbst steh ich nun stumm da und lass es geschehen. Und warum? Vielleicht weil ich Feige bin ... oder weil ich Angst hab das ich der Kleinen die Mutter nehm ... Denn wie sie sagte war es in der Pflegefamilie zwar schön, aber sie hat wohl auch ihre Mama vermisst.

    Und, warum gibt das Jugendamt das Kind wieder zu ihrer Mutter wenn dort so extreme Umstände herrschen???? Nein, sie geben sie nicht nur zurück, sie sehen sogar zu, denn wie ich weiß, ist ja jeden Tag eine Haushaltshilfe vom Jugendamt dort ....

    Es macht mich unendlich traurig und durcheinander. Hab keine Ahnung was ich tun soll/kann. Ich habe auch Angst was zu unternehmen, weil ich damit meinen Freund vor den Kopf stoßen würde, denn er hat große Angst das er die Kleine nicht mehr sehen kann, wenn sie wieder in eine Pflegefamilie kommt.

  • Hallo Sweety,

    puh ich find das ziemlich heftig wie Du die Familienverhältnisse da beschreibst und auch mir stockt da der Atem. Das Jugendamt kennt die Verhältnisse und unternimmt nichts? Boh das ist etwas, was ich echt nicht verstehen kann.

    Kann gut nachvollziehen, dass Du da gerade überhaupt nicht weiter weißt. Hm..einen besonders guten Vorschlag hab ich auch nicht, aber ich finde, Du solltest mit Deinem Freund genau darüber sprechen, Deine Gefühle bei der Sache und vielleicht könnt ihr ja gemeinsam überlegen, wie Ihr auch in den "Jugendamt-Prozess" mit einbezogen werden könnt. Schließlich wohnt seine Tochter ja dort.

    Ich find es auf jeden Fall schon sehr bedrohlich, wenn die Kleine sagt, dass sie nicht mehr leben möchte. Ich würd wirklich versuchen die Situation mit dem Jugendamt zu besprechen, am besten gemeinsam mit der Mutter.

    Sorry, dass ich Dir nicht wirklich weiterhelfen konnte... ich hoffe ihr findet da eine Lösung.

    LG Minun

  • Hi Sweety,

    du schreibst, der Jugendamt kennt die Familie schon. Warum die Pappnasen von Jugendamt die Kinder wieder in die Familie zurückgegeben haben..hochwahrscheinlich aus Kostengrunden, wie in Fall Kevin.

    Aber gerade jetzt ist die richtige Zeit, was zu unternehmen, weil nach 3 Morde an Kinder in die Familien dieser Problematik doch endlich Aufmerksamkeit gewidmet wird.

    Du muss nicht dich outen, mach es anonym..betätige einen anonymen Anruf oder frag deine Freunde, ob sie das machen können.

    Klar, vermissen die Kinder ihre Mama, aber in einer Pflegefamilie wird ihnen besser gehen, die können dann gute Schulabschlusse bekommen, weil sonst wird ihnen eine Sozialhilfe-Karriere vorprogrammiert.

    Leider bin ich einem anderem Stadt, sonst hätte ich den Anruf gerne für dich gemacht

  • Hi sweety,

    besprich doch "einfach" mit deinem Freund, was ihr unternehmen könnt oder wollt. Und mach ihm klar, dass das nicht so weitergehen kann, und das er an der Reihe ist dagegen etwas zu unternehmen, immer hin ist er der Vater!
    Ansonsten geb' ich Gia Recht, anonm kannst' das auch machen.

    Ich weiß ja nicht, wie A. die Sache sieht. Aber immerhin geht's dabei ja auch um seine Tochter!
    Und vielleicht gibt es ja auch eine Möglichkeit, dass die Kleine zu ihm/euch kommt. Ich weiß ja nicht, ob das machbar wäre - Aber wie ich dich verstanden habe, kennt ihr euch noch nicht, oder?

    So oder so, warum sollte dein Freund nicht die Chance haben seine Tochter zu sehen, wenn sie bei einer Pflegefamilie ist?! Gibt's da rechtliche Dinge, die das verhindern/untersagen würden? *sich da leider nicht auskennt*

    *nur mal sagen wollt*


    Liebe Grüße
    Fibra.

  • Hallo Gia,

    ja, ich kann mir auch gut vorstellen das es an den Finanziellen liegt. So war es schließlich auch schon vor 10 Jahren.

    Du hast sicher Recht, ich kann das bestimmt anonym machen, aber was wenn das raus kommt? Oh man, ich werd damit bald wahnsinnig.

    Andererseits, die Kleine hat ja erzählt das es bei ihrer 2. Pflegefamilie schön war ... Und Hoffnung auf einen Schulabschluss und ein halbwegs "normales" Leben wäre damit sicherlich auch zum mindest aussichtsreicher als dort wo sie jetzt ist.

    Ich weiß, so kann das nicht weiter gehen ...


    Liebe Fibra,

    ja zur Zeit ist es nicht gerade gut mit ihm zu reden. Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los das er denkt ich möchte nicht das die 2 Kontakt haben, dabei hab ich seit 2 Jahren geprädigt das er zu ihr fahren soll.

    Na ja, hierher wird sie wohl nicht kommen können denn er wird in nächster Zeit eine Privatinsolvenz beantragen und dafür MUSS er arbeiten, d.h. er kann seinen Job nicht kündigen. Aber eine gute Pflegefamilie (am besten die in der sie war) ist auch besser als das was sie gerade hat.
    Soweit ich weiß müsste A. erst bei Gericht einen Antrag auf Besuchsrecht stellen. Das würde natürlich wieder Zeit in Anspruch nehmen und da hat er Angst, das es so lange dauert das die 2 sich wieder voneinander entfernen, wo sie sich doch gerade erst gefunden haben. Das alles bringt mich in eine verdammt beschissene Situation :frowning_face:

    Und nein, ich habe sie noch nicht kennengelernt. Ich möchte sie zwar kennenlernen, aber im Moment hab ich einfach viel Angst davor, und soviel ich weiß gehts der Kleinen nicht anders.

    Liebe Grüße
    sweety

  • Aber so'n Antrag auf Besuchsrecht wäre ja auch irgendwann durch.
    Wenn ich das alles richtig verstanden habe, dann wird's zukünftig wahrscheinlich ohnehin schwierig, dass sie sich sehen. Und somit besteht dann zumindest die Chance, dass es irgendwann gehen wird! Und selbst wenn das dann nicht oft sein wird, besser als wenn der Kontakt wieder komplett abbricht?!

  • sweety

    und was ist, wenn du mir es alle genau schilderst, und ich es melde.

    Ich kann ja erzählen, ich war in deisem Stadt zu Besuch, überprüfen kann man es nicht.

    Mann muss doch da was unternehmen..es ist doch heftig, wenn ein 10-jährige Kind Sui-gedanken hat

  • Sowas sollte nicht über eie "Falschausage" gemacht werden, der Vater muss was tun, dann hat es Hand und Fuß!
    Persönliches Vorsprechen ist da beim Jugendamt angesagt, dann bekommt er auch sicher das Besuchsrecht :smiling_face:

    Franz

  • Hallo,

    nachdem ich eure Antworten gelesen hab, hab ich nochmal Mut gefasst und mit meinem Freund drüber geredet. Er hat mir versprochen das er nächste Woche zum Jugendamt geht :smiling_face: Ich hoffe nur das das nicht einfach so daher geredet ist.

    Liebe Grüße
    sweety

  • Hallo sweety,

    puh, bin ich beruhigt, dass dein Freund zum Jugendamt gehen will. Es ist wichtig, dass da was unternommen wird.

    Allerdings ist es heutzutage sehr schwer, Kinder aus der Familie zu nehmen. Als ich damals beim JA gearbeitet habe, war es zwar nicht leicht, aber doch besser als bisher.

    Es gibt ja auch viele ambulante Unterstützungsformen. Von sozialpädagogischer Familienhilfe, über spezielle Betreuungsformen für die Kinder.

    Aber wie es sich liest, ist an sich die einzig sinnvolle Entscheidung, dass die Kinder außerhalb untergebracht werden.

    Ich drücke euch fest die Daumen

    Catja

  • Hallo,

    heut war mein Freund beim Jugendamt. Na ja Ämter eben, unsere hier sind dafür nicht zuständig da sie nicht hier wohnt :(.

    Nun wird er morgen mit dem zuständigen Jugendamt telefonieren, und wahrscheinlich auch dorthin fahren. Ist zwar sehr weite Strecke, aber das muss sein.

    Angst brauch er um sein Umgangsrecht nicht haben, denn das Jugendamt freut sich sogar sehr, wenn er den Kontakt zu seiner Tochter weiterhin aufrecht hält :).

    Liebe Grüße
    sweety

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