kann man vertrauen?

  • guten abend...

    ich bin grade dabei mir einen therapeuten rauszusuchen...
    ich habe allerdings ein paar bedenken...

    kann man sich einem therapeuten voll und ganz anvertrauen? oder muss man aufpassen dass man dem nicht zuviel erzählt?

    ist es schwer sich einem therapeuten anzuvertrauen?

    auf was muss man denn so achten?

    ich war das letzte mal vor 6 jahren bei einer therapeutin...an die habe ich keine wirklich guten erinnerung...
    tjo....

  • Hallo Taribi!

    Als ich finde relativ schnell Vertrauen zu Therapeuten, aber auch nur dann, wenn sie mir sympatisch sind. Ich glaube, dass es auch sehr an einem selbst liegt, wie man den Therapeuten mag oder ob er einem nicht gefällt.
    Zur Zeit habe ich einen richtig netten und dem kann ich mich gut öffnen, ich habe Vertrauen zu ihm und ich habe sogar schon im ersten Gespräch bei ihm geweint.
    Schlecht könnte es allerdings sein, wenn dein Therapeut mit einem Freund oder Bekannten von dir zu tun hat, da würd ich nicht unbedingt glauben, dass er alles für sich behält.
    Persönlich habe ich immer bessere Erfahrungen mit Männern gemacht, aber das muss wohl jeder für sich selbst herausfinden...

    Viel Glück!
    Und denk dran, nur wenn du alles erzählst, dann kann dir geholfen werden :smiling_face:

    Lg
    Taty

  • hallo taty
    ....danke für deine antwort

    nun es wurde mir eine therapeutin von einer guten bekannten empfohlen...hab da auch meine bedenken ob ich dann wirklich vertrauen kann...(habe allgemein dass problem, dass ich niemandem wirklich vertraue)

    es ist also normal das man bei einem therapeuten weinen kann? und man muss sich dafür nicht schämen? oder denkt dass der über einen lacht?

  • Hallo Taribi,

    also ich hab mehere Erfahrungen gemacht. Die Therapeuten in der Klinik fand ich nicht so berauschend und da hätt ich mir manchmal lieber auf die Zunge gebissen, als das ich zuviel erzähl.

    Meine jetzige Therapeutin ist da ganz anders. Sie ist zwar auch in ner Klinik, jedoch in der Ambulanz ...
    Ich find sie richtig gut und habe auch viel Vertrauen zu ihr. Besonders deshalb, weil sie mir versprach, nichts zu tun was ich nicht möchte ..., na es sei denn (so sagte sie es) ich würde mit einer Vergiftung bei ihr ankommen.
    Auch find ich klasse das sie Dinge gut erklärt, eben halt so das ein Leihe das auch versteht. Zwar hat die Therapie bis jetzt nicht wirklich was gebracht, aber zum mindest hab ich einen Menschen, bei dem ich mich 1 mal pro Woche richtig auslassen kann.

    Und was das weinen betrifft, ich denke schon das das in der Therapie in Ordnung geht. Meine Therapeutin hofft sogar das ich dort bald mal in Tränen ausbreche.

    Ich wünsch dir viel Erfolg bei der Therapeutensuche!

    Liebe Grüße
    sweety

  • Hallo Taribi,

    mir wurde mein Therapeut von einer Freundin empfohlen. Und ich bin sehr froh, dass ich hingegangen bin, denn ich fühle mich da sehr gut aufgehoben.
    Ich denke auch nicht, dass er irgendwas von mir ausplaudert, denn er hat ja Schweigepflicht.

    Ja, ich habe auch schon geweint beim Thera und er kann einen da immer gut abfangen. Es ist gut, wenn man seinen Gefühlen Ausdruck verleiht und es ist nicht schlimm zu weinen. Manchmal denk ich mir auch, ich bin zu nah am Wasser gebaut, doch es geht ja um Themen, die mich sehr aufwühlen und da kann man ruhig auch weinen.
    Letzens sagte mein Thera, es ist unter anderem ein Ziel der Therapie zu merken, dass man seine Gefühle ernst nehmen kann und darf. Dass man sieht, man ist aufgrund seiner Gefühle nicht blöd und dumm oder sonstwie verdreht. Alles hat seine Ursache.

    Bestimmt wird der Therapeut nicht über Dich lachen. Sondern er wird Deine Gefühle sehr ernst nehmen und Dir auf Deinem Weg helfen.

    Du kannst ihm ruhig Deine Gefühle sagen und ihm sagen, dass es Dir schwer fällt zu vertrauen. Wenn Du Dir das nicht traust, ist das auch nicht schlimm. Lass Dir Zeit auf Deinem Weg. :smiling_face:

    lg
    eternal

  • hmm,...also langsam freue ich mich schon darauf wenn ich einen therapeuten gefunden habe...
    vielleicht wird das ja doch nicht so schlimm wie ich befürchte

  • wie ist das eigentlich...wissen eure bekannten oder verwandten dass ihr zu einem therapeuten geht? und wie haben die darauf reagiert?

  • Also meiner Erfahrung und Meinung nach kann und muss man seinem Therapeuten vertrauen. Denn sonst ist die ganze Therapie umsonst!
    Ob es dir schwerfällt, dich einem Therapeuten oder einer Therapeutin anzuvertrauen, das liegt bei dir. Das ist bei jedem anders. Ich kann nicht einschätzen, ob es dir schwerfällt Vertrauen zu fassen - Aber ich kann sagen, dass es mir anfangs schwerfiel!
    Achten musst du nur darauf, was dein Gefühl die sagt. Ob du dich wohlfühlst in der Gesellschaft der/des potentiellen Therapeuten/in! Du musst das Vertrauen zu ihr/ihm aufbauen können. Und das ist bei mir eine Sachen von Minuten, in denen sich entscheidet, ob er/sie auf "meiner Wellenlänge" liegt, sozusagen. Und wenn du dich unwohl fühlst, dann ist er/sie der falsche Thera, und du solltest weitersuchen!


    Meine Eltern und Großeltern wussten, dass ich eine Therapie mache. Gesagt haben sie dazu nichts - wie immer, meine Familie sagt grundsätzlich nie irgendwas. Nur im Laufe der Zeit meinten sie dann, dass ich hingehen soll, wenn ich meine, dass es mir hilft.


    Soweit...


    Liebe Grüße
    Fibra.

  • Hallo!

    Nochmal zum Theman :Weinen
    Mein Therapeut will sogar, dass ich weine.
    Eigentlich haben das alle Therapeuten die ich hatte bisher gewollt.
    Weil ich alles, was ich von mir erzählt habe immer so erzählt hab, als würde ich gar nicht über mich sondern jemanden anderen reden.
    Und ich finde, dass es gut ist, wenn man weint, auch wenn man dann vielleicht manchmal meint, dass man eine Heulsuse ist, aber alles, was man an Tränen in sich behält, das schadet einem bzw man hat dann irgendetwas, dass man wieder in sich hereinfrisst und das muss man einfach rauslassen und das habe ich die ganzen Jahre unterdrückt.

    Meine Freunde wissen das, aber ich habe hinzu eine chronische Darmentzündung und die meisten denken glaub ich eher, dass ich deshalb da bin, weil es mit der Krankheit echt nicht leicht ist.Sie stören sich aber nicht daran, sie kennen mich ja :smiling_face:

    Erzähl uns mal, wie dein erstes Gespräch war, würd mich freuen.

    Lg
    Taty

  • huhu..

    sobald ich ein termin habe, schreib ich hier rein wie es war...
    im moment fehlt mir noch die überwindung wo anzurufen oder email zu schreiben...ich hab keien ahnung wie ich da anfangen sollte....

    aber wenns soweit ist,..schreib ich :winking_face:

  • Kann man vertrauen? Ja, man kann. Und man kann nicht nur, wenn man wirklich Hilfe will, ist es sogar unerlässlich. Denn wie soll dir jemand helfen können, wenn er/sie nicht möglichst alles von dir weiß?

    Wenn du zum Arzt gehst, weil du Beschwerden hast, dann sagst du ihm ja auch möglichst alle, damit er dir so umfassend und gut wie möglich helfen kann. Und genauso ist es bei der Therapie!

    Und ob du dort weinen kannst, es wäre toll, wenn du es könntest. Weil die Therapie soll ja dazu da sein, dass du lernst, alles raus zu lassen, dass du ein Auffangbecken hast, wo du dir keine gedanken drum machen brauchst, wie kommt das oder jenes beim anderen an? Ein guter Therapeut bewertet nichts was du sagst und/oder tust, sondern hilft dir nur!

    Ich finde es toll, dass du ne Therapie machen willst! Schau einfach mal in die gelben Seiten und telefonier rum. Frag auch vorher bei deiner Krankenkasse nach, denn nicht alle Kassen übernehmen auch alle Therapieformen!

    Liebe Grüße
    rose

  • danke....

    ich bekomme gerade schon wieder zweifel...habe Angst das mir doch nicht geholfen wird...oder dass ich mich nicht öffnen kann...
    und ich weiss dass ich nicht schnell vertrauen kann...

    das ist alles so schwer....könnte echt verzweifeln

  • Wenn Du einen Termin bei einem Therapeuten hast, werden die ersten Sitzungen dazu dienen nicht nur dein „Problem“ zu „behandeln“ sondern auch eine Vertrauensbasis zu schaffen. Du wirst fühlen ob der Therapeut sich in deine Lage versetzen kann etc. Vorraussetzung ist natürlich vollstes Vertrauen. Ein Therapeut ist eine neutrale Person, ihn darf und soll man ruhig alles anvertrauen gerade weil er neutral ist und deine Umwelt nicht persönlich kennt ( Vater, Mutter, Tochter Arbeitgeber etc.)
    Und ein kann darf man ruhig sagen: in aller Regel helfen dir die Therapeuten, man darf kein Wunder verlangen alles braucht Zeit aber gerade auch weil Zeit vergeht kommt der Zeitpunkt der Besserung


    Alles Gute

  • Zeifel und Ängste sind normal. Aber wenn du es nicht versuchst, wirst du nie herausfinden, ob es nicht vielleicht doch richtig gewesen wäre. Einen Versuch ist es doch auf alle Fälle wert, du hast nichts zu verlieren! Es ist alles lernbar, auch sich öffnen und vertrauen! Und von schnell hat sowieso niemand geredet! Klar, dass das seine Zeit dauert, aber es schreibt dir niemand vor, wann du Vertrauen haben musst!

    Liebe Grüße
    rose

  • Hallo taribi!

    Ich denke es gibt ziemlich viele Menschen die Angst haben, sich beim Therapeuten nicht öffnen zu können. Ich habe gerade zu einer neuen Therapeutin gewechselt und kriege auch nicht immer wirklich die Zähne auseinander. Aber ein guter Therapeut geht darauf ein und weiß auch damit umzugehen, wenn Du nicht da rein kommst und rufst „hallo, hier bin ich, das und das is mein problem“. Mal übertrieben dargestellt. Es fällt keinem leicht einer fremden Person Dinge über sich preis zu geben. Aber wie schon jemand sagte, ein Therapeut wird Dich niemals für das bewerten was Du sagst, sondern er wird versuchen Dir damit zu helfen.

    Deine Zweifel kann ich verstehen, aber wenn du es nicht probierst, wirst Du nicht rausfinden, ob es Dir helfen kann oder nicht. Ich hoffe Du findest den Mut und rufst einfach mal bei einem Therapeuten an. Was ich übrigens gemacht hab ist ein bisl übers Internet suchen. Viele Therapeuten haben homepages und manche auch Bilder drin. Natürlich kann man jemandem nach seinem Aussehen eigentlich nicht beurteilen, aber für mich war es eine kleine Hilfe, wenn ich wäre nicht zu jemandem mit strengem Blick, ohne lächeln und fiesem Gesicht gegangen.

    LG
    dawn

  • Ich schliesse ich mich dem voll an, was hier schon gesagt wurde: es ist notwendig, mit der Zeit ein Vertrauen aufzubauen. Aber Schritt für Schritt. Und bevor man einen Schritt getan hat, muss man eigentlich noch nicht am nächsten und übernächsten Schritt zweifeln. Wir machen uns alle oft einfach zu viele Gedanken...
    Vertrauen heisst ja auch nicht, dass man die Kontrolle über sein eigenes Leben abgibt.

    Ich hätte meinen Weg ohne etwas therapeutische Hilfe niemals geschafft. Und ich hätte den Schritt wohl nie gemacht, wenn mir nicht eine Freundin das ernsthaft empfohlen hätte.

    Übrigens glaube ich, dass es gar nicht so entscheidend ist, dass man den besten Therapeuten der Welt hat :smiling_face: viel wichtiger ist, dass man einen Rahmen hat, in dem man beginnt, offen und ehrlich zu sein, ohne Angst haben zu müssen.

    Schönen Gruß, Suchttrottel

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