Ist dies schon Alkoholsucht ?

  • Guten Tag liebe Forenmitglieder
    Ich bin 54 Jahre alt, habe zwei erwachsene alleinerziehend gut gediehene Töchter r und stand immer selbständig im Berufsleben.
    Seit einem Jahr bin ich mit einem Mann zusammen( zur zeit nicht mehr) der Wirt ist. Wir haben dieses Jahr Juli zusammen ein kleines Restaurant eröffnet. Meine Frage:
    Am Anfang war die Beziehung wirklcih super, wir haben uns auf fast allen Ebenen verstanden bis auf die sexuelle Ebene . Da ging bei ihm gar nichts mehr, beziehungsweise er hatte nie Lust darauf auf gemeinsame gemütliche Kuschelstunden und auf das was folgen KÖNNTE. Darunter habe ich monatelang gelitten, geweint Gespräche geführt. Dann gedacht , das kommt wieder wenn ich ihm Zeit lasse . Aber nach einem Jahr ist alles gleich gebleiben, trotz seiner Versprechungen das zu ändern. Es hat ein paar Monate gedauert bis ich merkte dass er immer und zuviel bei jeder Gelegenheit trank. Bier und Veteranos. Eigentlich gabs fast jeden Tag einen Grund zum trinken. Das schlimme ist, dass er am Tag danach meist übellaunig war und ist , genervt, gereizt, herrisch und arrogant dass es mir sehr sehr peinlich war und ist. Unser Personal ist uns zum Teil deswegen weggelaufen, Gäste bleiben aus.
    Mich hat er jeden Tag nur verbal fertig gemacht,mich auflaufen lassen, dabei hat er selber nichts auf die Reihe bekommen. Kam immer zu spät in das Lokal,weil er morgens kaputt war., während ich schon die Schichten schob. Sollte er für Gäste kochen war er genervt, lustlos. Zu guter letzt hat er meine Familie und meine guten langjährigen Freunde mit seiner unbeherrschten arroganten Art beleidigt und verletzt mit Worten . Wobei er dann sich "das als doch Spass " zurecht rückt und die Menschen sollen doch nicht so empfindlcih sein .
    Andere sind immer schuld an seinem Versagen oder an dem was nciht gerade positiv für ihn verläuft.( er hat vor mir schon mehrere Lokale in den Sand gesetzt eben wegen dieser Trinkerei, was ich jetzt erst erfahre da Schluss ist und von allen Seiten offene Worte JETZT fallen.
    Seine Lieblingsgäste sind seine Freund die er meist ausgehalten hat und die lediglich zum trinken kommen, die er meist aushält, also das Geld zum Fenster rauswirft, das können dann schon mal 300 euro in einer Nacht sein.
    Die müssen nur wieder eingearbeitet werden, wozu er am allerwenigsten Lust hat.
    Das Thema Alkohol sieht er nicht so..weil: er trank schon immer und wird immer trinken, sein Bier. Er fährt auch oft mit Alkohol Auto...und überhaupt finde ich es peinlich wenn ein Wirt sein bester Gast ist.
    Vor der Eröffnung habe ich ihm gesagt wenn er in diesem schicken Lokal trinkt und sich betrinkt werde ich ihn verlassen.
    Nun der Zeitpunkt war nach 14 Tagen dann schon da und ich bin konsequent gegangen. Nun bin ich die BÖSE die ihn im Stich lässt.
    Ich habe mit ihm sehr sehr viel Arbeit in das Lokal gesteckt, es sollte unsere gemeinsame Zukunft werden. Dennoch weis ich dass es richtig war , aber da kommen dann Zweifel ob ich das mit dem Alkohol übertreibe ? oder doch nicht ? Nach dem Alkohol raucht er zuhause noch einen Joint um dann Schlafen zu können.
    Seit ich weg bin , läuft der Laden fast gar nicht mehr, morgens bleibt der Laden meist zu. Obwohl Frühstück angeboten wird. Er selber macht fast gar nichts mehr ausser dort trinken und Zeitung lesen. Personal wechselt fast wöchentlich bis 14 tägig, das Personal, welches blieb, trinkt selber fleissig mit und feiert Parties um Mitternacht bis in die Morgenstunden ohne ihn, da er ja schon zuhause im Sulver liegt .
    Ich habe versucht mit seiner Mutter zu reden , auch weil sie die Bürgin all dessen ist. Aber da habe ich gründlcih falsch gelgen. Sie will das nicht hören und glaubte mir nicht . Sie springt mit allem für ihn ein,auch finaziell, denn Miete kann jciht mehr gezhlt werden, sie kauft seine Unterwäsche und putzt seine Wohnung. Diese Frau ist 76, er 54.
    Auch er sagt , wehrt sich dagegen, dass er zuviel Alkohol trinkt.
    Das hat mich alles fassungslos gemacht. Ich ahbe im dem Laden mein Bestes gegenben, habe dort jeden Tag 14 Stunden gearbeitet , seinen Haushalt mitgemacht ..ich Depp, muss ich sagen .
    Als ich ihn verliess hatte ich zumindest gehofft dass von ihm ne art Entschuldigung kommt für sein Verhalten, das ist jetzt 8 Wochen her.
    Aber da kommt kein Einsehen.
    Alkoholmenge ist täglcih 5-6 Bier und zwei drei Vetranos..am Wochenende sinds dann viel viel mehr , wenn er ganz voll ist, nässt er auch schon mal ein ohne es zu merken, was besonders peinlich ist.
    Und mich auf glühenden Kohlen sitzenliess, dass dies auch vor unseren gästen passieren könnte.
    Er trinkt seit er 20 ist, hat viele Jahre gekokst. Ich bin seine große Liebe, Freundin und alles . Jetzt ist er verwundert weil ich so sauer abfahre und so rigoros ihm ins Gesicht sage dass ich denke dass er Hilfe braucht und zuviel trinkt und dass ich SO keine zuverlässige Partnerschaft wie Zukunft mit ihm aufbauen kann. ZUletzt war ich psychisch so fertig dass ich gehen MUSSTE!!
    Trotzdem kommen mir Zweifel ob es richtig war zu gehen, einerseits hatte er ja mal liebe Züge an sich, die allerdings schon lange nicht mehr zum Vorschein kommen.
    Ichhabe viel über Alkohol mittlerweile gelesen und was er verursachen kann, dennoch will man ja vielleicht lieber hören ..dass es in diesem Falle nciht so ist ? !

    Ihr habt Erfahrung und eventuell Vergleiche
    ich hoffe soo, er besinnt sich und sieht ein und unternimmt etwas.

    Vielen Dank für euer lesen und ich hoffe ich bekomme offene klare Worte zurück ..
    Sabine

  • Servus Sabine,

    ich werde dir leider nicht liefern können, was du vielleicht „lieber“ hören würdest. Aus deinem Beitrag entnehme ich aber auch eher – ich will und muss nun eine Entscheidung treffen …

    Das Gute daran, du hast bereits klare Ansagen gemacht und auch dementsprechend gehandelt.

    Genau das ist der Weg den du gehen musst, zum einen für dich und genauso für deinen Freund.
    Letztlich musst du auf dich achten, dein Gegenüber tut es nicht und daran wird sich solange nichts ändern, bis er zur Einsicht kommt, dass er wirklich große Probleme hat!

    Aber auch für einen Süchtigen ist es wichtig zu spüren, jetzt muss ich eine Entscheidung treffen oder ich verliere meine Freundin.
    Leider ist das für viele nicht einfach, alles läuft in ihren Augen gut, also warum was ändern?
    Die Mama wird’s schon richten und hier haben wir eine klassische 'Co-Abhängigkeit – sie macht eigentlich alles um das Gleichgewicht zu halten und zu vertuschen.
    Lange wird das aber vermutlich nicht mehr gehen, wenn die jetzt schon Miete und Co berappen muss.

    Zu deiner generellen Frage – ja, hier ist eine klare Suchterkrankung vorhanden.
    Täglicher Konsum in der Menge (wobei das ja nicht allein ein Kriterium dafür ist), die Auswirkungen daraus (weil er ja kaum was auf die Reihe bekommt), Schuldzuweisungen an alle – nur nicht an sich selbst, die nächtlichen „Pannen“ und zu guter Letzt das 'Kiffen um schlafen zu können – das besagt, hier ist Handlungsbedarf!
    Dass er dann auch noch Auto fährt, nun das ist die Krönung, aber das bestätigt ja die fehlende Einsicht …

    Daher kann man dir nur raten, sprich noch mal mit ihm, kläre deinen Standpunkt und dann musst du aber den auch konsequent umsetzen und dich ganz und gar verabschieden.
    Genauso kannst du natürlich ein Angebot machen, wenn er sich in Behandlung begeben würde, dass du ihn dabei unterstützen willst.
    Nur muss er von sich aus alles anleiern, das gehört für mich zu einer erfolgreichen Therapie dazu und unter 'Zwang würde es eh nichts bringen.

    So schwer es werden wird, nimm dich selbst aus der Situation und kümmer dich wirklich mal nur um dich!
    Nur wenn es dir gut geht, dann kannst du auch unterstützen und es scheint als wenn sich die Wege eh trennen, also überlege wie es für dich weitergehen kann.

    LG Franz

  • Lieber Franz
    erstmal danke für die schnelle Antwort. Ich bin " froh " über diese Antwort. Ein Versuch zu reden scheitert, da er im Vorfeld dieses Thema abblockt. Meine Begründung für meine Entscheidung fällt unter den Tisch , wird leider nicht wahrgenommen.
    Die Beziehung zu seiner Mutter ist auch auffällig, zumindest bilde ich mir das ein. Wir haben in diesem Jahr keinen einzigen tag alleine miteinander verbracht . Und das einemal da wir wirklich Zeit gehabt hätten war an Pfingsten, da fuhr er lieber zu seiner Mutter ( drei Tage!! ) um sich auf der Coach verwöhnen zu lassen, was mich schwer gekränkt hat, was mcih drei Tage lang weinen liess ...dabei bin ich seine große Liebe, mit mir wollte er alt werden .
    Vorher gabs in seinem Leben keine einzige feste dauerhafte Beziehung.
    Gut, vielen Dank ich habe mir von der Seele geredet. Meine Entscheidung hat sich gestärkt, auch wenns ziemlich weh tut .

  • Entschuldigung
    der zweite Beitrag eschien zuerstnicht , dann schrieb ich noch einen neuen, der erscheint zweimal..nun, ich bin nicht versiert in diesen Dingen.
    lg
    sabine

  • Hallo isidora,

    es ist schon klar das manche Entscheidungen nicht einfach sind.

    Zitat

    Meine Entscheidung hat sich gestärkt, auch wenns ziemlich weh tut .

    Aber sind wir doch mal ganz ehrlich. Wenn Du keine Entscheidung triffst bzw. alles so weiterlaufen lässt wie es die letzte Zeit gelaufen ist dann wird Dir doch wesentlich mehr Schmerz zugefügt. Du musst da einfach für Dich klare Linien schaffen. Entweder er zieht mit oder sein Suff ist ihm wichtiger. Leider ist das bei uns Schnapsdrosseln (ich habe selbst 30 Jahre gesoffen) so. Ohne klare Ansage funktioniert da nichts.

    Viele Grüße:

    Siegfried

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