Vorneweg, mir geht’s im großen und Ganzen mittlerweile ganz gut, ich hab mit mir selbst keine Probleme mehr und ich lebe auch gerne...
Ich hatte keine leichte Vergangenheit, aber nichts desto trotz hab ich mir im Laufe der Zeit ein Leben aufgebaut, das halbwegs erträglich ist... mein eigenes kleines Leben... Ich höre viel Musik und bin einer dieser Menschen, die aus Überzeugung „schwarz“ sind und schwarz verkörpern, wenn ich mich richtig erinnern kann seit meinem 15 Lebensjahr.
Ich schreibe sehr viel Gedichte und hab nie aufgehört von besseren Zeiten zu träumen, wonach sich meine Seele so sehr sehnt. Ich bin jemand, der trotz vieler Enttäuschungen an die eine wahre Liebe glaubt...
Ich bin ein Träumer, der davon überzeugt ist, dass diese Träume irgendwann Realität werden und ich glaube an sowas wie Seelenverwandtschaft... vielleicht bin ich auch nur einer von vielen 18-21 jährigen mit einer schwarzromantischen Ader.
Dennoch gibt es ein kleines Problem, dass ich im Moment habe und da es mir sehr schwer fällt, über mich selbst zu reden Es gäbe sicher viele Menschen die mir zuhören würden, aber ich möchte nicht, dass bestimmte Menschen soviel über mich wissen, deswegen nutze ich dieses Forum um mir das einfach mal ein bisschen von der Seele zu schreiben.
Angefangen hat alles mir meiner Exfreundin. Sie ist mittlerweile in der geschlossenen Psychiatrie. Es war aufgrund ihrer Borderline Erkrankung, SVV Betroffenheit etc. nie einfach mit ihr gewesen und erforderte sehr viel Feingefühl. Auch die Tatsache, dass sie ein Jahr vorher vergewaltigt wurde machte die Beziehung nicht einfacher. Ich musste sehr viel Rücksicht auf sie nehmen, was für mich aber nie ein Problem gewesen ist. Nichts desto trotz war irgendwann der Punkt, an dem ich einfach nichts mehr für sie tun konnte. Sie hatte mich betrogen, die Beziehung war kaputt und auch ich war am Ende. Es war nichtmehr das selbe und irgendwann musste ich das einsehen und den Kontakt zu ihr abbrechen.
Es gab Zeiten, da hab ich sie für all das gehasst, vor allem weil ich nie verstanden habe warum und vor allem, warum sie heute noch darauf besteht, dass sie mich angeblich über alles geliebt hätte. Ich hab seitdem keine neue Beziehung mehr geführt. Das ist nunmehr 7 Monate her. Warum werde ich in den folgenden Zeilen versuchen zu erklären.
Ich wohne noch bei meinen Eltern, da ich mir als Azubi nicht wirklich eine eigene Wohnung leisten kann
und der Alltag in diesem kalten verlassenen Haus besteht aus Trauer, daran hat sich auch 11 Monate nach der Krebserkrankung meiner Schwester nichts geändert. Das Hauptgesprächsthema sind Krankheiten, Medizin, Ärzte oder vorzugsweise die Tatsache, wie schlimm doch alles wäre. Wenn dies mal nicht der Fall ist, streiten sich meine Eltern und verbreiten dadurch eine dermaßen feindselige Stimmung, dass alles um ihnen herum erfriert.
Ich halte mich daher sehr selten in der Gegenwart meiner Eltern auf und zugegebenermaßen... ich fühl mich oft mehr als nur einsam in dieser Situation. Einsam hier und einsam allgemein.
Das unvermeidbare lässt sich leider, egal wie schade und grausam das auch ist, nicht vermeiden, zumindest nicht ohne dass ich emotional erfriere.
Ich sollte also wohl oder übel das tun, was so in etwa 90 Prozent aller Jungs in dem Alter tun die sich nach Nähe und Wärme sehnen. Sie halten möglichst unauffällig Ausschau nach netten, bei mir vorzugsweise warmherzigen und schwarzdenkenden, weiblichen Wesen...
Soweit so gut und bisher auch recht nachvollziehbar... ein Blick in den Spiegel sagt mir, dass ich so schlecht auch gar nicht ausschaue und auch nicht gerade der größte Tyrann bin... ok, zugegeben, vielleicht ein bisschen verrückt aber da bin ich auch sehr stolz drauf... und wenn man nicht nicht zufällig ärgert kann ich auch ganz nett sein. Auch die Tatsache, dass ich ein sehr schüchterner, manchmal auch unsicherer Mensch bin war für mich nie ein Problem, da ich bisher nie den ersten Schritt machen musste.
Probleme hab ich auch keine, also alles prima und nun könnte ich eigentlich glücklich sein... ja... die Betonung liegt auf könnte.
Es ist für mich unheimlich schwer, nach all dem was passiert ist wieder Vertrauen zu fassen und deswegen werde ich es immer schwer haben jemals wieder eine richtige Beziehung einzugehen, was zur Folge hat, dass ich im Moment überall und doch nirgends bin...
Das geht sogar so weit, dass ich mich von Menschen, die mir sehr nahe gekommen sind urplötzlich abwende und mir auf einmal irgendwo parallel wieder etwas aufbaue, oder erst garnicht über einen gewissen Punkt gehe und vorher schon zurückziehe... egal wieviel mir das alles bedeutet hat, ich schaffe es einfach nicht und ich merke erst jetzt, wieviel meine letzte Beziehung in mir wirklich zerstört hat.
Diese Menschen verstehen(natürlich)nicht warum, sind enttäuscht von mir, nehmen es persönlich oder denken schlicht, dass ich entweder nicht interessiert oder bereits anderweitig vergeben bin...
klar, würde ich auch denken, ich tu ja auch alles dafür damit es so aussieht.
Immer wenn ich einen Schritt gehen müsste, dann gehe ich ihn nicht sondern verziehe mich, erscheine nicht zu ausgemachten Treffen oder ignoriere diese Personen völlig, geschweigedenn dass ich von mir aus auf die Idee kommen könnte ein Treffen auszumachen... das nimmt mittlerweile solche Ausmaße an, dass es mir Angst macht. Umso wichtiger mir jemand wird, desto schneller und intensiver suche ich die Flucht.
Ich weiss, dass ich auf diese Weise früher oder später alles wieder verlieren werde was mir auch nur annähernd etwas bedeutet aber egal was ich auch tu, ich finde dafür keine Lösung... Mal davon abgesehen, dass ich dadurch nicht nur mich sondern auch andere verletzte, was meinem Gewissen zusätzlich zu schaffen macht.
Mir kann niemand helfen, und deswegen werde ich wohl immer eine heimatlose Seele bleiben, eine Seele die sich so sehr nach der Erlösung sehnt, welche sie nie gefunden hat.
Kann man überhaupt lieben ohne dabei zu leiden?
Lg Nove