• Hallo liebes Forum,
    ich bin 24 Jahre alt und ganz übel spielsüchtig. Niemals hätte ich gedacht, dass mir so etwas passieren könnte. Nach außen in bin ich ganz normal, ein glücklicher und zufriedener, erfolgreicher Student. Aber es gibt auch die schwarze Seite, die niemand kennt; es ist die spielsüchtige Seite, die mich immer mehr von innen her auffrisst. Ich komme aus einem ganz normalen Mittelschicht-Elternhaus, Mutter Grundschullehrerin, Vater Sachbearbeiter bei ner Versicherung. Geld war nie besonders viel da, aber wir nagten auch nicht am Hungertuch. Halt ganz normal. In meiner Schule waren allerdings praktisch nur Ärzte-, Zahnärzte- oder Juristenkinder, also alles Familien, bei denen sich das Geld schon über Generationen potenziert hatte. Da war es normal, zum 18. nen nagelneuen BMW geschenkt zu bekommen, oder mal von Papi 500 Euro zum Schoppen am Wochenende zu bekommen. Ich war aber nie so jemand, ich war ein ganz normaler Junge. Und da liegt wohl auch das Problem meiner Sucht. Ich fing an, mich mehr und mehr über Geld zu definieren. Wie schön wäre es wohl, auch so reich zu sein. Niemals Sorgen haben zu müssen und sich alles kaufen zu können. Ich war immer einer, der nach dem Leistungsprinzip gelebt hat: Ich habe mich immer angestrengt, war fleißig, habe gelernt, habe ein traumhaftes Abi gemacht und studiere jetzt erfolgreich Medizin. Ich fand immer, dass harte Arbeit belohnt werden sollte, aber sowas ist inzwischen leider selten in unserer heutigen Gesellschaft. Ich dachte immer: Wie schön wäre es, doch ein bisschen mehr Geld zu haben. Ich spielte ein paarmal Lotto und gewann gleich beim ersten Mal. Dann fingen ein paar Schulfreunde an, von Ihren Erfolgen bei Betandwin zu erzählen. Ich hatte null Plan von Fußball, geschweige denn von Sportwetten allgemein, aber ich eröffnete auch ein Konto und zahlte meine ersten 10 Euro ein. Der größte Fehler meines ganzen Lebens. Ich setzte immer auf die wahrscheinlichen Ergebnisse und Quoten, aber nach ca ner Woche war alles weg. Ich dachte mir: Das ist doch Schwachsinn, natürlich gewinnt immer die Bank. Ich hätte die geringen Wahrscheinlichkeiten sogar locker selbst ausrechnen können. Jeder Einsatz war schlimm, denn ich hatte vielmehr Angst vor dem Verlieren als den Wunsch, zu gewinnen. Ich hatte gar kein Verlangen danach, weiter zu spielen. Das ist jetzt 4 Jahre her. Aber die Geschichte nahm ihren Lauf. Nach ein paar Monaten sah ich, dass BWIN auch Poker anbietet. Ich fing an, Poker zu erlernen und dachte mir: Versuch es doch einfach mal, 10 Euro sind doch nichts. Also wurden die nächsten 10 Euro eingezahlt. Der zweitgrößte Fehler meines Lebens. Ich gewann und verlor, wurde besser, aber nicht gut. Die Beträge, die ich setzte, waren immer sehr klein und die Zeiten zwischen den Einzahlungen immer sehr groß. Ich war immer vorsichtig, hatte totale Angst davor, mein Geld sinnlos zu verlieren. Ich spielte nur selten und nur zum Spaß oder um mich zu entspannen, z.B. nach nem richtig harten Training. Dann sah ich, dass man auch Roulette und Blackjack spielen konnte. Ich hatte noch nie etwas davon gehört und las mir die Wikipedia-Artikel durch. Ich probierte es aus und spielte nach der Wikipedia-Strategie. Und siehe da, es funktionierte! Ich gewann mehr und mehr in kurzer Zeit. Ich wurde waghalsiger und waghalsiger. Und dann vernichtete ich sämtliche Gewinne in ein paar unglücklichen Händen. Das war der Anfang vom Ende. Denn ich dachte fortan nur noch daran, wie gut das Gewinnen geklappt hatte, nicht mehr daran, wie viel ich verloren hatte. Ich hielt mich für schlauer als das System. Ich glaubte, damit ein Taschengeld bzw. ein konstantes Einkommen erzielen zu können, die typische Spielerillusion halt. Die Einzahlabstände wurden kürzer und die Beträge langsam höher. Die Relationen verschoben sich, hier ein Beispiel: Ich zahlte 10 ein und sagte mir: Du spielst vorsichtig bis 30, dann lässt du dir alles auszahlen. Als ich dann 30 hatte, dachte ich: Bis 50, dann ist Schluss. Ende vom Lied war natürlich, dass am Ende alles Weg war. Dann kam dieses verzweifelte Gefühl: Scheiß drauf, leckt mich doch alle, ich versuchs jetzt noch einmal mit nem fetten Betrag und wenn das nichts bringt, dann ist endgültig Schluss. Irgendwann hatte ich nichts mehr und ich setzte mich über meine größte Hemmschwelle hinweg: Ich brach mein Sparbuch an, das von meinen Eltern lange für mich angespart worden war. Noch heute könnte ich weinen, so sehr schäme ich mich dafür! Aber es half nichts, ich wollte zunehmend spielen. Nach einer größeren Verlustserie hörte ich auf. Ich schloss mit mir den Deal: Deine Freundin (die ich seit 2 Monaten hatte) darf nie davon erfahren, deshalb hörst du jetzt auf, ihretwegen. Und es funktionierte, ich blieb ca ein halbes Jahr lang clean, ohne dass es mir etwas ausmachte. Ich hatte null Probleme, dachte praktisch nie ans Spielen. Ich hatte alles im Griff, damals war das sowieso noch kein so großes bzw. lebensbestimmendes Problem, alles bewegte sich so im 20-30 Euro/Monat-Rahmen. Ich dachte schon, das Thema wäre durch. Aber als die Beziehung dann zu Ende ging, fing ich wieder an, und zwar richtig schlimm diesmal. Der Kontrollverlust nahm immer mehr zu, ich setzte immer mehr, nahm immer größere Risiken in Kauf. Es ging schon lange nicht mehr ums vorsichtige Gewinnen, sondern nur noch ums blanke Zocken, um möglichst viele Spannungsmomente pro Minute. Manchmal gewann ich, z.T. auch echt viel (500 und mehr). Ich ließ es mir auszahlen, nahm mir fest vor, vom Gewinn was schönes zu kaufen. Tat ich natürlich nicht, dafür war ich dann wieder zu geizig. Echt verrückt, denn um die Kohle dann wieder zum Spielen einzusetzen, dafür war ich natürlich nicht zu geizig -.- Und immer wieder der Gedanke: Es geht doch! Du kannst es doch! Du warst am Ende nur zu unvorsichtig, deshalb hast du wieder alles verloren. Ich spielte ganze Nächte durch, wie im Wahn und verlor am Ende doch alles. Das Gefühl war echt furchtbar: Der akute Selbsthass, die Verzweiflung, wenn man wieder alles verspielt hatte. Warum hast du nicht aufgehört? Warum musstest du weitermachen? Du hattest doch sogar schon Gewinn gemacht! Aber jetzt hast du gar nichts mehr, es ist alles weg! Ein riesengroßer Mist. Ich fühlte mich wie ein Zombie. Der Drang, bei Verlust nochmehr einzuzahlen, wurde immer größer. Du musst deine Verluste zurückholen! Irgendwann fing ich an, mit Geld zu spielen, das mir nicht gehörte. Oder mit Geld, das ich brauchte. Aber wie das als Suchti nunmal ist, man findet irgendwie immer doch noch irgendwelche Geldquellen. Wenigstens habe ich keinen Kredit aufgenommen und auch keine Schulden.
    Vorgestern habe ich - wie in den letzten paar Monaten auch - nun fast mein gesamtes Monatsgeld verzockt und ich bin mit den Nerven am Ende. Ich will das alles nicht mehr, ich will, dass dieses Leiden endlich aufhört. Ich kann das nicht mehr. Ich stand immer unter enormem Druck: Ich hatte immer nur wenig Geld, konnte aber niemandem von meinem Problem erzählen. Heute nun habe ich mich meinem Bruder und meinem engsten Freund anvertraut und natürlich euch hier. Endlich ist es raus, endlich fühle ich mich befreit. Es tut so gut. Der erste Schritt in Richtung Aufhören ist getan.
    Erstaunlicherweise habe ich Online-Spielsucht, aber absolut keine Offline-Spielsucht, d.h. es zieht mich absolut gar nichts in ein echtes Casino. Ich war ein paar Mal dort in den letzten Jahren, habe aber insgesamt maximal 10 Euro gesetzt und fühlte mich immer total unwohl und fehl am Platz, ich weiß nicht warum. Umso besser. Ich habe mich jetzt wieder mal bei BWIN gesperrt - diesmal aber für immer. Außerdem habe ich für Donnerstag nen Termin bei der Suchtberatung gemacht. Ich werde da raus kommen. Das Problem ist, das Spielsucht etwas total Abartiges ist, damit bist du in der Gesellschaft total gebranntmarkt. Das hat mich sehr lange davon abgehalten, mir Hilfe zu suchen. Aber auch das ist mir jetzt egal, denn jetzt bin ich endlich soweit, dass ich mich aus diesem Sumpf herausziehen werde! Ich leide so sehr unter dieser Sucht, das ist echt unbeschreiblich. Sie bestimmt mein Denken und verändert meine Persönlichkeit. Sie zerstört zielstrebig mein Leben. Ich will doch nur ein normales Leben führen! Aber es ist zum Glück noch nicht alles kaputt, es gibt noch Hoffnung! Ich bin zwar schon tief gefallen, aber es gibt noch Dinge in meinem Leben, für die ich jetzt kämpfen werde! Ich werde jetzt aufhören, bevor alles ruiniert ist! Bin jetzt seit 2 Tagen spielfrei. Ich weiß, das ist gar nichts. Aber besser als 0 Tage spielfrei.
    Ich weiß, es wird ein beschwerlicher Weg, aber ich bin froh, dass ich mich hier angemeldet habe und dass ich das mit euch teilen kann. Ich werde euch über die Entwicklung auf dem Laufenden halten.
    Man es hat richtig gut getan, hier mal sämtlichen Frust loszuwerden!
    Danke und gute Nacht, beste Grüße und ein besinnliches Adventswochenende wünscht
    Tourgott :smiling_face:

  • Hallo Tourgott,

    irgendwie eine bewegende Geschichte trotz aller Normalitaet die sich darin wiederfindet. Erst einmal herzlich willkommen hier und nutze den Thread um Dir das von der Seele zu schreiben was Dich belastet und was Dich in die Sucht gefuehrt hat. Du offenbarst eine Unzufriedenheit in Deinem Leben die einfach nur auf das profane Geld bezogen ist. Deiner Meinung nach scheintst Du da zu wenig von zu haben. Das Dumme daran ist wenn Du Millionaer waerst wuerdest Du auch nicht anders denken. Es muss immer mehr sein wie da ist. Und wenn Du so manche ehemaligen Lottomillionaere siehst die heute auch wieder nix haben weil sie so gedacht haben dann kann man das Verlieren beim Gluecksspiel leider als normal betrachten. Es ist letztendlich Nebensache wo und was Du spielst. Alle Wettanbieter verdienen daran sonst wuerden sie es nicht machen.

    Zitat

    Geld war nie besonders viel da, aber wir nagten auch nicht am Hungertuch. Halt ganz normal. In meiner Schule waren allerdings praktisch nur Ärzte-, Zahnärzte- oder Juristenkinder, also alles Familien, bei denen sich das Geld schon über Generationen potenziert hatte. Da war es normal, zum 18. nen nagelneuen BMW geschenkt zu bekommen, oder mal von Papi 500 Euro zum Schoppen am Wochenende zu bekommen. Ich war aber nie so jemand, ich war ein ganz normaler Junge. Und da liegt wohl auch das Problem meiner Sucht. Ich fing an, mich mehr und mehr über Geld zu definieren. Wie schön wäre es wohl, auch so reich zu sein. Niemals Sorgen haben zu müssen und sich alles kaufen zu können.


    Hier sehe ich zwei gravierende Denkfehler bei Dir mit denen Du Dich mal auseinandersetzen solltest. Der erste ist leider der haeufige Denkfehler das man aus einer normalen Arbeiterfamilie kommt und sich mit Familien vergleicht die aus einer anderen Gesellschaftsschicht kommen. Das wird den aus der unteren Gesellschaftsschicht immer als Verlierer dastehen lassen. Damit machst Du Dich im Unterbewusstsein selbst fertig. Der zweite und viel gravierendere Fehler ist die Meinung das man sich mit Geld alles kaufen kann und man dann keine Sorgen haben muesste. Den solltest Du mal ganz schnell aus dem Kopf raus bekommen. Sorgen wirst Du dauernd haben das das Geld nicht ausgeht und solche Sachen wie innere Zufriedenheit, ehrliche Freundschaft und Liebe sowie persoenliches Glueck...sorry, so etwas kann man nicht kaufen, das muss man sich im Leben erarbeiten. Nur ist das eine Arbeit fuer die Du nie einen Cent sehen wirst.

    Zitat

    Ich war immer einer, der nach dem Leistungsprinzip gelebt hat: Ich habe mich immer angestrengt, war fleißig, habe gelernt, habe ein traumhaftes Abi gemacht und studiere jetzt erfolgreich Medizin. Ich fand immer, dass harte Arbeit belohnt werden sollte, aber sowas ist inzwischen leider selten in unserer heutigen Gesellschaft.


    ...doch, das gilt auch heute noch, das Leistungsprinzip. Aber Du stehst doch noch gar nicht in diesem leistungsbedingten Arbeitsleben, Du studierst noch und erwirbst Dir gerade die Kenntnisse an diesem Leistungsprinzip teilnehmen zu koennen und auch hier gilt, egal ob Student oder Auszubildender, Lehrjahre sind keine Herrenjahre....und selbst nach Deinem Studium wirst Du Dein Leben lang irgendwie weiterlernen um Dich selbst immer weiter zu verbessern, Du stehst hier noch am Anfang und da frage ich Dich mal warum Du da bereits ein Stadium fuer Dich definierst was noch gar nicht vorhanden sein kann ?

    Zitat

    Ich habe mich jetzt wieder mal bei BWIN gesperrt - diesmal aber für immer. Außerdem habe ich für Donnerstag nen Termin bei der Suchtberatung gemacht.


    Zwei sehr gute Entscheidungen und mit der Suchtberatung solltest Du auch einen Weg daraus finden. Wichtig sollte Dir aber auch sein weiterhin mit Deinem Bruder und Deinem Freund ueber dieses Problem zu reden. Es gibt einfach nichts wichtigeres als das Gespraech. Am Dienstag solltest Du die Suchtberatung auch nach einer Selbsthilfegruppe fragen. Die kennen da sicher eine und dann kommst Du auch mit Leuten zusammen die genau das gleiche Problem haben. Der Erfahrungsaustausch in diesen Selbsthilfegruppen kann sehr hilfreich sein, aber das muss da jeder fuer sich selbst rausfinden. Teste es ruhig aus.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    Einmal editiert, zuletzt von Siegfried (16. Dezember 2012 um 10:15)

  • Lieber Siegfried!
    Danke für deine schnelle Antwort!
    Du sprichst ein paar wichtige Punkte an, die ich vllt noch ein bisschen genauer erläutern sollte. Mit diesem "Egal wie viel ich habe, ich würde trotzdem gern mehr haben" hast du absolut recht. Diese Gier nach mehr ein wichtiger Punkt, der meine Sucht lange weiter unterhalten hat. Bei Licht betrachtet ist das natürlich völliger Schwachsinn. Davon muss ich mich endlich lösen! Den eigentlichen Kern der Sache hast total treffend beschrieben, nämlich diese Unzufriedeneit, die deutlich zur Suchtentstehung beigetragen hat.
    Bei dieser Sache mit dem "Sich alles kaufen können" habe ich mich leider ungenau ausgedrückt, denn das ist mir durchaus bewusst, dass man sich die wirklich wichtigen Dinge im Leben niemals mit Geld kaufen kann und dass Liebe und Glück unbezahlbar sind. Ich habe es mir aber damals mehr und mehr eingeredet, so lange bis ich fast selbst dran geglaubt habe. Zu der Zeit, als ich mich bei besagtem Wettanbieter anmeldete, hatte ich ja sonst auch alles: Erfolg in der Schule, ne tolle Freundin, nicht so viele aber dafür gute Freunde, gesunde Familie. Nur das Geld war halt nicht da. Das war das, was mir zu meinem persönlichen German Dream noch fehlte. Deshalb war ich ja am Anfang auch so vorsichtig und hatte große Angst davor, mein Geld zu verlieren und hab nur alle paar Monate mal gespielt. Nach der Schule kam dann ein ziemlicher Break: Umzug, Trennung, weg von den Freunden, Unsicherheit. Da hatte ich auf einmal nicht mehr alles und so begann ich häufiger zu spielen. Unbewusst verlagerte sich mein Denken mehr und mehr auf Geld und materielle Dinge, um den Verlust der anderen Sachen zu kompensieren. Was ich eigentlich sagen will ist, dass mein Umfeld bei den ganzen Bonzenkindern nicht der Auslöser war, aber auf jeden Fall den Weg geebnet hat, auf dem ich dann schließlich in die Sucht geschlittert bin. Genau wie du es sagst, unterbewusst habe ich mich immer mit ihnen verglichen, was zu so ner unterschwellig-latentem Unzufriedeneit und Neid geführt hat.
    Weißt du, ich mache seit meinem 10. Lebensjahr Ausdauersport, nämlich Laufsport bzw. Leichtathletik. Und darüber bin ich extrem froh, denn das hat mir unbewusst auch immer geholfen, gegen dieses negative Denken anzukämpfen. Sport ist für mich einer der wenigen ehrlichen Maßstäbe im Leben. Hier wirst du nur belohnt, wenn du viel und hart gearbeitet sprich trainiert hast. Ich bin auch schon mehrere Marathons gelaufen und ich kann dir sagen, das Gefühl wenn du das Ziel erreicht hast, das ist unbeschreiblich. Auch das ist so ein Moment, den du mit keinem Geld der Welt kaufen kannst! Daran habe ich immer gedacht, wenn mich diese Unzufriedenheit überkam, denn das ist ein Punkt, den ich selbst erreicht habe. Das halte ich eigentlich für wertvoller als von Papi nen A8 geschenkt zu kriegen. Aber als Suchti lebt man ja in seiner eigenen Welt, da sind solche Gedanken irgendwann sehr selten bzw. man spielt trotzdem. Leider steckte ich irgendwann schon zu tief drin in der Sucht, da half dann auch alles positive Denken nichts mehr.
    Mit Leistungsprinzip meine ungefähr das, was ich schon beim Sport geschrieben hab. Ich finde, dass harte Arbeit und Einsatz entsprechend belohnt werden soll. Ich hab aber in meinem Leben sehr häufig gesehen, dass andere Leute, die nichts tun, genausoweit oder sogar weiter kommen. Ich könnte dir jetzt ein paar Beispiele nennen, aber das ist ein eigenes großes Thema für sich, darüber können wir ja einandermal diskutieren. Sagen wir einfach, ich hab da meine Erfahrungen gesammelt. Ich bemühe mich inzwischen darum, mich nicht mehr mit anderen zu vergleichen. Ich zieh mein eigenes Ding durch und bin stolz auf alles, was ich selbst erreicht habe (genau wie im Sport).

    Ich habe jetzt vor allem in den letzten 2 Jahren Sucht ziemlich viel Mist mitmachen und ertragen müssen; ich habe sehr gelitten, vieles ist schiefgelaufen und ganz anders gekommen als ich es wollte. Aber - und das ist mir ganz wichtig - tief in meinem Herzen wollte und will ich niemals ein anderer sein. Vielleicht sollte es ja so sein, dass ich jetzt mein Leben neu ordnen und einen Neuanfang machen kann. Ich muss meine Prioritäten wieder richtig setzen. Ich bin froh, dass ich diese Chance bekomme. Es gibt so viel Schönes, was ich erlebt und so viel, was ich in meinem Leben erreicht habe. In ein paar Jahren möchte ich stolz zurückschauen und sagen können: Ich habe die Sucht besiegt!

    Vielen Dank, jeder Kommentar hilft mir :smiling_face:

    Beste Grüße, Thomas

  • Hi,

    gut, dass du nun ein eigenes Thema (DEIN eigenes) Thema eröffnet hast.
    Schreiben bringt einfach viel, da man - mit dem richtigen Willen - feststellen kann,
    wo man anfängt sich selbst zu belügen!

    Ich drück dir die Daumen & freue mich, dass du die Herausforderung :winking_face: annimmst! LG.Gane

  • Servus Thomas


    Anfangen sich hilfe zu suchen ist schon mal ein guter schritt und einer Selbsthilfegruppe sich anzuschliessen ein noch besserer.
    Allerdings wirkt das nicht immer sofort, bei mir hat es auch eine weile gedauert bis ich gemerkt habe wie gut das Tut.
    Zumindest hatte ich erst mal dort gelernt überhaupt über das Thema zu sprechen.
    Mir hilft es z.b. auch täglich in verschiedenen Foren darüber zu lesen um immer daran zu Denken, weil die doch sehr heimtückisch ist.

    Alles Gute erstmal und wenn du fragen hast dann frag einfach.
    Toni

  • Erstmal danke für eure Anteilnahme an meinem Problem und den ganzen Zuspruch!
    Ich bin sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben. Hätte ich noch vor ein paar Wochen niemals für möglich gehalten, aber mir gefällt es sehr gut hier bei euch!

    Zur Zeit überwiegt bei mir die Erleichterung, dass ich grade nicht mehr diesem Zwang unterliege: Ich bin froh, dieses Gefühl nicht mehr erleben zu müssen, wenn man nach einer langen Zeit des vorsichtigen Gewinnens immer mehr setzt und nach ein paar hohen Verlusten dann aus Frust, Enttäuschung, Ärger, Verzweiflung, Trotz einen noch größeren Batzen setzt und dann nur noch darum betet, dass man nur dieses eine Spiel noch gewinnt (im Pokerjargon heißt das tilt spielen). Das ist echt Hölle - vor allem, wenn man dann verliert, aus seiner Spiel-Trance aufwacht und sich danach die ganze Zeit über sich selbst und sein eigenes Fehlverhalten ärgert. Ich bin glücklich, dass das vorbei ist. Zum ersten Mal seit Wochen fühle ich mich endlich mal wieder richtig FREI!

    Auch wenns mir zur Zeit recht gut geht, muss ich trotzdem gerade jetzt ganz besonders aufmerksam bleiben und die Augen offen halten. Ich glaube nicht, dass der Spielsucht-Dämon mich so einfach gehen lassen wird.
    Ich habe mir jetzt übrigens vorgenommen, für jeden spielfreien Tag 2 Euro in meine Spardose zu werfen, quasi als Belohnung für meinen Ausstieg. Übermorgen ist Beratungstermin. Ich werde auf jeden Fall dranbleiben.

    @Gane: Danke, dass du mir gezeigt hast, dass ich Hilfe brauche und da von alleine nicht rauskomme. Ohne dich wäre ich jetzt wahrscheinlich weiterhin munter dabei, mein Leben kaputt zu machen.

    Beste Grüße an euch alle!

  • Hi Jungs, endlich hab ich nach dem ganzen Vorweihnachtsstress jetzt mal Zeit zum antworten.
    Ja, am Donnerstag war der Termin und ich bin schon mit gemischten Gefühlen hingegangen. Je näher der Termin kam, desto schwieriger wurde es für mich... Hatte vorher mit meinem Bruder besprochen, dass er mich hinfährt und dafür sorgt, dass ich auch wirklich hingehe (ich hatte schon geahnt, dass das nicht so leicht werden würde). Ich bin also hin und dann kam die erste Hürde: Ich stand vor der Tür und wollte einfach nicht reingehen. Alles in mir hat sich gesträubt, ich wollte da nicht rein, auf keinen Fall. Ich wollte keinem wildfremden Menschen meine Geschichte mit allen Details erzählen. Ich wollte nicht, dass irgendjemand Fremdes von meiner Sucht erfährt und mich als abartigen Spieler kennenlernt. Da kamen so Gedanken wie: Das geht die gar nichts an, das ist mein eigenes Problem, du schaffst das auch alleine, du hast dich doch auch schon im Forum angemeldet usw. Und dann war da wieder diese Scham und der Ekel vor mir selbst. Das war ein sehr schwieriger Moment für mich. Schlussendlich hab ich mich dann aber mit Hilfe meines Bruders zusammengerissen und bin doch reingegangen. Ich wusste, wenn ich aus meinem Problem rauskommen will, dann ist das der nächste Schritt, dann muss ich hier jetzt zu dem Termin hingehen. Dieser Schritt hat mich aber enorm viel Überwindung gekostet, dann war alles andere als leicht. Ich war ziemlich fertig als ich drinnen war.
    Hatte dann ein Gespräch mit ner noch recht jungen Psychologin, vllt so Mitte 30. Auch das war nicht einfach. Die hatte auch wieder diese Eigenschaft, die ich an den meisten Psychologen nicht leiden kann, nämlich diesen ich nenn es mal "Analyseblick". Schon als ich den Raum betreten hab, hatte ich das Gefühl, dass sie mich mit meinem Unterbewusstsein und meinem Verhalten analysiert. Ich finde es gruselig, wenn jemand versucht, in meine Seele zu schauen. Naja, andererseits ist das ja auch ihr Job. Und wenn es mir hilft... Das Gespräch hat dann nicht so viel Neues ergeben: Halt, dass es ja irgendein Problem hinter der Sucht gibt oder gab, dass wir das herausfinden und beseitigen sollten, dass ich motiviert und bereit zum Handeln bin usw. Dann hab ich gefragt, wie die Therapieoptionen aussehen und sie meinte, dass sie aufgrund der großen Nachfrage erst Ende Februar wieder Sitzungen in der ambulanten Einzeltherapie anbieten können -.- Ich könnte aber schon vorher jederzeit zu den wöchentlichen Sitzungen der Selbsthilfegruppe gehen.
    Ich habe lange über alles nachgedacht und werde mich jetzt der Selbsthilfegruppe anschließen, das ist für mich jetzt der nächste Schritt auf der Leiter zur langfristigen Abstinenz.
    Insgesamt war es ein sehr anstrengender Tag. Der Termin hat mich viel Kraft und Überwindung gekostet. Bin aber im Nachhinein stolz auf mich, dass ich es trotzdem durchgezogen habe :smiling_face:
    Ich bin echt froh, wenn jetzt bald das Jahr vorbei ist und ich nach 2012 nochmal so einen mentalen Cut machen kann, um dann mit 2013 einen guten Neuanfang zu starten. Bis dahin aber erstmal vielen Dank für euer Interesse und ein frohes Weihnachtsfest euch allen! LG

  • Hey, klasse!
    Das haste super geregelt & so...
    War dir klar, dass es ne große Schwelle sein wird und hast dir den Bruder mitgenommen!
    Finde es immer toll, wenn man anfängt, die subtile Energie, die man vorher nutzte, um seine Sucht vor sich zu rechtfertigen,
    FÜR sich selbst einzusetzen!!! :top:

    So long & jo: paar friedliche Tage auch für dich! Lg.Gane

  • Ich hoffe, ihr habt heute auch so einen schönen und friedlichen Tag im Kreise eurer Liebsten verbracht wie ich :smiling_face:
    Hab Weihnachten zum Anlass genommen, um heute seit Jahren mal wieder in die Kirche zu gehen. Hab da auch für Kraft und Hilfe beim Aufgeben der Sucht gebetet, vllt hilft es ja. Hat sich jedenfalls gut und richtig angefühlt...

    Leider schiebe ich aber gerade ein bisschen Frust, den ich mir kurz in ein paar Sätzen runterschreiben will: Die meisten Geschenke, die ich heute überreicht habe, waren nicht die Sachen, die ich ursprünglich verschenken wollte. Es waren quasi billigere "2.Wahl Geschenke", eigentlich waren ein paar andere und z.T. größere Geschenke geplant. Und warum konnte ich nicht die größeren Sachen verschenken? Weil ich es mir nicht leisten konnte. Und warum hatte ich nicht genug Geld und konnte es mir nicht leisten? Weil ich diesen Monat fast alles verzockt hatte. So weit ist es also mit mir gekommen, dass ich lieber gespielt habe anstatt genug Geld für gute Geschenke zu haben. Da sieht man mal, wie wenig mir meine Mitmenschen im Gegensatz zum Spielen bis vor kurzem nur noch bedeutet haben. Was für ein Mensch tut so etwas? Ich ärgere mich so sehr darüber! Ich bin grade wütend auf mich selbst und enttäuscht von mir :frowning_face: Alles nur wegen dieser gottverdammten Sucht...!
    Vllt hat diese Wut aber auch was Gutes, denn jetzt kann ich - so wie du sagst, Gane - diese negative Energie auch für mich nutzbar machen: Denn ich will auf keinen Fall, dass so etwas noch einmal passiert! So wie jetzt will ich mich nicht wieder fühlen müssen!

    Heute 10 Tage zockfrei übrigens. Nicht berauschend, aber ein Anfang. Schon ein Drittel eines Monats. Danke für die Unterstützung!

    Ich wünsche euch noch zwei besinnliche und friedliche Weihnachtstage!

  • Danke der Nachfrage :smiling_face: Bin zur Zeit ziemlich im Prüfungsstress versunken und hatte daher leider kaum Zeit fürs Forum..
    Insgesamt gehts mir grade eher mittelmäßig, ziemlich gemischt. Schwankt von Tag zu Tag. Es gibt Tage - so wie heute - da fühl ich mich richtig gut. Ich merke, es geht aufwärts, ich bin optimistisch und zuversichtlich, ich komme voran, kann den ganzen Kram langsam hinter mir lassen! Mein Leben fängt so langsam wieder an sich zu normalisieren! Dann fühlt es sich gut an, nicht mehr der Sucht zu unterliegen :smiling_face: Dann zähle ich die zockfreien Tage und bin stolz, wie weit ich schon gekommen bin! Und vor allem, ich habe endlich mal wieder Geld im Portmone und kann mir wieder was leisten!
    Aber es gibt dann halt auch die Tage, an denen ich mir große Vorwürfe mache und mich richtig mies fühle, so richtig elend. Wo ich denke: Man wie tief hast du dich da reingeritten, wie tief bist du gesunken. Und dann ärgere ich mich wieder über mich selbst. Dann merke ich auch, wie sehr es mich reizt, wie sehr es in meinem Körper kribbelt und mein Kopf mir sagt: SPIELEN SPIELEN SPIELEN! Früher hätte ich sofort den PC angeschmissen und erstmal schön gezockt um einfach nichtmehr dran denken zu müssen. Aber das geht jetzt ja nicht mehr! Einen Tag war es ganz schlimm, da war ich schon drauf und dran, mit nem 50er geradewegs in die Spielbank an den BlackJack Tisch zu laufen :kotz: Hab mich dann aber zusammengerissen und erstmal ne Minute durchgeatmet um den Kopf freizubekommen und mir dann meinen elenden Eröffnungsbeitrag von diesem Thread durchgelesen. Das hat seitdem immer sehr gut funktioniert, wenn ich mal wieder Anflüge von Spielverlangen hatte. Hab mir dann statt zu spielen für 3 Euro nen Döner gegönnt :grinning_squinting_face:
    Allgemein bin ich grad froh, dass ich Prüfungszeit habe. Dadurch hab ich viel weniger Zeit um an solche Sachen denken zu müssen. Das Lernen bietet eine sehr gute Ablenkung.

    Es ist alles andere als einfach, langfristig davon wegzukommen. Das merke ich inzwischen sehr sehr deutlich. Aber ich bleib auf jeden Fall dran. Und hey, morgen sind es schon 4 Wochen ohne Zocken! Diese durchgehaltenen Tage geben mir Kraft, diese Serie möchte ich nicht durch einen Rückfall zerstören und wieder von vorne anfangen müssen!
    Alles Gute an dich, Gane!

  • Hallo tourgott,

    finde ich echt super, das Du den 50er nur fuer einen Doener angekratzt hast und ncht am Black Jack Tisch aufgeloest hast. :top:

    Hab mich dann aber zusammengerissen und erstmal ne Minute durchgeatmet um den Kopf freizubekommen und mir dann meinen elenden Eröffnungsbeitrag von diesem Thread durchgelesen.


    Druck Dir diesen Beitrag doch aus und nutze ihn als Affirmation. Das kann durchaus Sinn machen, dann hast ihn vielleicht am Monitor haengen und musst Dich nicht erst ueberwinden den zu suchen wenn es mal wieder kribbelt.

    Es ist alles andere als einfach, langfristig davon wegzukommen.


    Sucht ist nicht einfach, sie ist einfach nur brutal, unbarmherzig und verlangt nach Befriedigung. Das dauert leider seine Zeit aber 4 Wochen spielfrei sind doch ein guter Anfang. Weitermachen nicht vergessen. =)

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Hey, cooooooool!

    Das freut mich echt!
    ich habe ja nen Haufen harte Drogen genommen & x-mal Entzüge geschoben!
    Aber das schwarze Loch nach dem Zocken war MIT das Übelste, was ich erlebt habe...

    Jo, das mit deinen Prüfungen hilft dir sicher zur Zeit, passt gut! :top:

    Bleib weiter stur; halte dir bewußt, wie es dich runtergezogen hat (DAFÜR schreibt man & dafür ist das Forum äußerst hilfreich!)
    Und halte die andererseits vor Augen, wie gut es sich anfühlt, aus diesem Elendskreislauf von Sucht und schlechtem Gewissen rauszuwachsen! :smiling_face:

    LG.Gane

  • Danke für eure aufmunternden Worte!
    Heute ist es auf den Tag genau 1 Monat her seit ich zum letzten Mal gespielt habe. Fühlt sich gut an! Ich weiß gar nicht, wie lange es her ist, dass ich mal so lange nicht gezockt habe... Ich glaube, ich bin auf einem guten Weg. Ein Monat ist doch schon mal eine Basis, auf der man aufbauen kann :smiling_face:
    Beste Grüße, Thomas

  • Ja klar, ist ein Monat schon mal eine Basis...

    Du weisst doch...der ERSTE ist der SCHWERSTE...jetzt mach weiter...lass Dich da nicht aufhalten, das wird nach und nach einfacher :winking_face:

    LG Siegfried

  • Oh man. Ich glaub ich hab was Dummes angestellt -.- Ich hab in den letzten Tagen immer mal wieder meine restlichen Poker- und Casino-Accounts bei diversen Anbietern gelöscht bzw gesperrt (was ich euch am Anfang von betandwin erzählt habe war nur die Spitze des Eisberges...), damit ich nie wieder in Versuchung kommen kann. Letzten Donnerstag hab ich dann auf einem Konto noch 10 Euro gefunden. Toll, hab ich mir gedacht, lässt du dir gleich auszahlen, zehn Euro einfach so zusätzlich im Monat, das ist ja mal ne angenehme Überraschung! Auszahlungsgrenze liegt aber bei 30 Euro :frowning_face: Also was tun? Einfach so das Konto löschen und dem Online-Casino in den Rachen werfen wollt ich auch nicht. Also dachte ich mir: Du knalllst das Geld jetzt in irgendeine Slotmaschine rein, wenn du Glück hast lässt du es auszahlen und wenn du Pech hast dann hast du nichts verloren. Hab also bei dem erstbesten Spiel auf Auto-Spielen 50 Runden a 20 Cent gestellt und bin weggegangen (um nicht wieder in den Spielstrudel gerissen zu werden). Hat auch zunächst gut geklappt. Als ich wieder kam hatte ich 450 Euro gewonnen...! Und ab da gabs kein Halten mehr. Hab damit gespielt und gezockt, drei Tage lang und hatte sogar 610 (!) Euro erspielt. Aber mein altes Muster hatte mich wieder voll im Griff - ihr könnt euch denken was passiert ist... Hab im Wahn die ganze Kohle restlos verzockt. Hab meinen Account danach sofort gelöscht (was ich eigentlich von Anfang an vorhatte). Obwohl ich aktiv kein Geld verloren hatte, fühlte ich mich echt beschissen, so wie früher wenn wieder alles weg war: "Was hättest du dir mit dem ganzen Geld nur alles leisten können", "Was bist du für ein Idiot dass du nicht aufhören konntest" usw.

    Frage an euch: Muss ich das jetzt als Rückfall betrachten?
    Ich hab ja nicht aktiv Geld eingezahlt, sondern nur mit dem Betrag gespielt, der ohnehin drauf gewesen war. Wär echt blöd, wenn ich jetzt wieder von vorn anfangen müsste mit dem Zählen der Clean-Tage. Am Freitag sind es sieben Wochen. Bei der Suchbewältigung geht es mir ja auch sehr darum, dass ich mein Geld nicht mehr sinnlos verspiele und nicht mehr monatelang pleite bin. Das ist mir bisher sehr gut gelungen ist und darüber freue ich mich sehr. Ich glaub ich werd es einfach unter 'Rückfallerfahrung' abhaken und daraus versuchen zu lernen. Vielleicht ist das jetzt auch nur eine Art der Selbstverarschung, aber ich brauche den Glauben an die 7 Wochen clean sein. Wenn ich jetzt von vorn anfangen muss, dann habe ich Angst, dass ich mich als Versager fühle und dann mit einer Scheißegal-das-hat-doch-alles-keinen-Sinn-Haltung wahrscheinlich wirklich hart rückfällig werde. Das will ich nicht!
    Spielsucht ist richtig dreckig. Ich hasse es. Ich war so gut davor! Aber das bin ich immer noch. Ich werd mein Ding weiter durchziehen.
    Das Schreiben hat sehr gut getan. Am Forum hier gefällt mir sehr gut, dass ich mich verpflichtet fühle. Ich fühle mich euch gegenüber verpflichtet, nicht rückfällig zu werden!
    Ich werd Mittwoch mal darüber in der Gruppe sprechen.
    Gane, was sagst du dazu? Freue mich über jeden Beitrag.
    Beste Grüße

  • Hi Mann!

    Was ne -total normale - Scheiße!!!
    Jepp, zocken ist grausam - und man fühlt sich dann wirklich wie der letzte Depp,
    während inseitig noch die berühmten "MilchmädchenHochrechnungen" laufen:
    "Hätte ich DA aufgehört!"
    "kann ja nochmal probieren!"
    "Da MÜSSTE jetzt bald ein großer Gewinn kommen!"

    Letzteres war immer MEIN LieblingsMindFuck!
    (Und, ich habe im Casino gearbeitet: Ich W U S S T E !!! was Sache ist...)
    Naja... :face_with_tongue: :53: :face_with_rolling_eyes:

    Zitat

    Frage an euch: Muss ich das jetzt als Rückfall betrachten?

    Ich hab ja nicht aktiv Geld eingezahlt, sondern nur mit dem Betrag gespielt, der ohnehin drauf gewesen war.

    Hmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm! ? !
    An und für sich, ist das ne Frage, die berechtigt ist!
    ALLERDINGS - lies dir das mal durch: Du hast da schon wieder ne Entschuldigung eingebaut! :angry_face:
    Als Drogist würde das so klingen: Ich habe mir ja das Pulver nicht selbst kleingehäckelt - es lag schon so auf'm Spiegel !!!
    :16: Gemerkt??!!!

    Ansonsten würde ich sagen: EINMAL darfste das ruhig als AUSRUTSCHER definieren!
    Deine Begründung ist ja nachvollziehbar:

    Zitat

    aber ich brauche den Glauben an die 7 Wochen clean sein.

    Also, zähle mal weiter - und verbuche das jetzt als Erfahrungswert!
    Ich definiere das für mich so:
    Egal, wie stark, cool und selbstbewußt ich (wieder) sein mag:
    Wenn es um Sucht geht, weiß ich, das ich ein verführbarer Schwächling ohne Rückgrat bin!
    Also setze ich mich solchen Situationen nicht aus!

    Ich hoffe, du hast nun ALLE Accounts gelöscht! :top:

    LG.Gane

    Einmal editiert, zuletzt von ganesha (29. Januar 2013 um 11:58)

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