Hallo Ihr,
ich habe mich hier angemeldet, um mich ein wenig mit anderen Betroffenen oder ehemaligen Betroffenen auszutauschen. Ich habe meinen Freund durch die Drogen verloren und es nimmt mich auch nach 3 Monaten ziemlich mit. Nein er ist nicht gestorben. Er ist vom liebevollen und wunderbaren Menschen zum aggressiven, desinteressierten und gefühlskalten Monster mutiert. Der Kontakt habe ich endgültig abgebrochen, da er mir sehr geschadet hat. Durch sein Verhalten hatte ich mir immer sehr große Sorgen gemacht und diese ständigen Vorwürfe und der Hass in seinen Augen.... Ich habe heute noch Alpträume.
Mir ging es in diesem einen Jahr Beziehung so schlecht, dass meine Migräneattacken bald täglich wurden und ich zwei Mal im Krankenhaus lag. Er konnte seine Stimmungen von euphorisch liebevoll zu hasserfüllt in wenigen Sekunden ändern. Nur leere Worte und Versprechungen. Ich wollte mich mehrmals von ihm trennen. Bereits nach ein paar Wochen merkte ich schon, dass was nicht stimmt. Ich wollte eine Auszeit. Er hatte sich dann sehr bemüht angehört... Aber es hielt nie lange an und im Sommer hab ich ihn dann endgültig vor die Wahl gestellt. Ich oder Drogen. Er entschied sich für mich, aber dadurch dass wir nur eine Fernbeziehung hatten, merkte ich nicht so schnell, dass er immer so weitermachte. Ich kam dann im Herbst wegen meines Bandscheibenvorfalles in Reha. Ich hatte eine Klinik gefunden ganz in seiner Nähe. Da merkte ich erst, wie er wirklich ist. Es ging schleichend. Er hat sich für nichts mehr interessiert. Hatte mich ständig vergessen und versetzt. Dann war ich immer an allem Schuld, Vorwürfe und er wurde aggressiv. Dachte oft er würde mich bald schlagen. Nach kurzer Zeit später, war alles vergesssen und er tat so als ob nichts wäre...
Er gestand mir im Oktober dann unter Tränen, dass er mich nur angelogen hätte. Ich wollte eigentlich Schluss machen, aber er tat mir so leid... Ein großer Fehler. Drei Wochen später kam er zu mir (die Reha eine Woche vorher beendet) um mit mir den Jahrestag zu feiern. Er rastete wieder aus und machte Schluss. Ich war echt blind und bin sogar noch mal zu ihm gefahren. Er war eiskalt und es hat ihn nichts mehr interessiert. Am Ende habe ich von einem Kumpel erfahren, wie schlecht er über mich redet und er schrieb mir dann noch, dass ich der Grund war, warum er sich wieder in seiner Drogenwelt wohlgefühlt hatte...
Ich habe ihm dann geschrieben, was ich von ihm halte und wie schwach er doch ist... Für mich existiert er deswegen nicht mehr, da ich mir die Schuld für so etwas bestimmt nicht geben lasse! Jeder ist für sein Leben verantwortlich und man darf sich niemals so vergessen wie ich das getan habe!