Beziehungsunfähigkeit?

  • Heh,

    ich würde jetzt gern mal ein Kapitel aufschlagen, was ich bisher irgendwie immer mit mir allein ausgekaspert habe (vielleicht trifft es auch verdrängt besser). Hier hoffe ich jetzt ein bisschen Input und Erfahrungsaustausch zu bekommen. Das Thema steckt ja schon in der Überschrift.

    Ich bin nicht einsam. Ich bin ein sehr geselliger Mensch mit einem relativ großen Freundeskreis. Wenn ich ein Problem habe oder etwas brauche, fällt mir immer jemand ein, den ich anrufen kann. Ich habe auch einen kleineren Kreis von richtig guten Freunden, mit denen ich sehr persönliche Gespräche führe und die mich auch mal herzlich knuddeln.

    Was ich nicht so richtig habe, ist die Fähigkeit, eine Liebesbeziehung aufzubauen, nicht mal eine Romanze oder wenigstens mal knutschen :frowning_face: . In meinem Kifferrausch habe ich das immer irgendwie verdrängt, aber jetzt fällt mir auf, dass seit meiner letzten sehr kurzen Liason nun doch schon wieder 4 Jahre vergangen sind und ich fühle mich langsam frigide :20: Meine letzte Beziehung ist vor knapp 10 Jahren zu Ende gegangen, das war die zu dem Vater meiner Tochter - Hilfe!!! Was ist nur los mit mir? Angst, Vorsicht? Aber verdammt, ich werde jedes Jahr ein Stück älter und inzwischen ist es nicht mehr so, dass mir die Vorstellung eine Beziehung zu haben Angst macht, sondern viel mehr die Vorstellung, zu verklemmt geworden zu sein, um eine aufzubauen.

    Mein Freundeskreis besteht inzwischen zu einem Großteil aus Pärchen und Familien und ich fühle mich dann doch auch manchmal ein bisschen deplaziert so allein mit mir und so unnahbar aber auch. Wenn ich sonntags aus dem Haus gehe und meine Tochter gerade bei ihrem Papa ist und ich mich dann zwischen all den scheinbar glücklichen Familien wiederfinde, beschleicht mich dieses Gefühl von Einsamkeit, diese Schwere der Sehnsucht nach Geborgenheit. Ich habe mich ganz bewusst verschlossen irgendwann, das Kiffen hat mich wunderbar dabei unterstützt. Jetzt kommt es mir manchmal so vor, als ob ich so zu bin, dass ich da gar nicht mehr so ohne Weiteres rausfinde. :22: Schöner Mist...

    Gibt es ähnliche Erfahrungen, Bewältigungs-Strategien, Vorschläge für Trainingsmaßnahmen? :ce:

    Lieben Gruß
    Luciente

  • Hallo Luciente
    Das ist ein Thema, bei dem ich ein paar erfahrungen beisteuern kann.
    Meine letzte Beziehung ging 1998 in die BBrüche.
    Seit dem war da nichts mehr, auch weniger das Verlangen.
    Dazu kam dann noch, daß ich mich allgemein von den Menschen distanziert habe und mich in Einsamkeit, Depressionen und Schmerzen gesuhlt habe.
    Den Kontakt zu meinen Mitmenschen habe ich dank betreuten WGs wieder aufbauen können.
    Und ich bin jetzt soweit, daß ich im Dezember mit einer meiner früheren Mitbewohnerinnen in eine Zweier-WG zusammengezogen bin.Wir sind jetzt nicht ein Paar oder so etwas, aber es ist wieder ein geregeltes Leben mit einem anderen Menschen zusammen.

    Vielleicht möchtest Du die Beziehung zu sehr?
    Denn ich habe die Erfahrung gemacht, daß,. wenn man sich etwas zu sehr wünscht, man verkrampft und das ersehnte Ziel nicht erreicht. Ansonsten gibt es ja genug Möglichkeiten, Menschen kennen zu lernen. Eventuell musst Du aber wieder ganz vorne anfangen und, zum Beispiel, das Flirten wieder lernen.
    Und nicht e Mnner beissen, e gibt auch handzahme :smiling_face:
    Einfach maal ran an den Feind

  • Wie wärs vielleicht mal mit ner Single-Freundin abends weggehen? Was essen gehen oder auf ne Party und dann schauen, ob du noch flirten kannst? :winking_face:
    Ich mein, auf Partys geht sowas ja meist recht einfach. Und das nur nutzt um wieder ein wenig Übung zu bekommen.

    Aber ich sehs auch ähnlich wie dunge. Will man unbedingt, dann klappt es eh nicht und man wird immer mehr frustriert.
    Mein Motto ist da immer "Ich suche nicht, ich lass mich finden!" Und irgendwann wirds vielleicht so sein.

  • Ach naja, ist ja auch nicht so, dass ich verzweifelt auf der Suche bin. War ja bisher auch ganz o.k. so. Ich komm schon auch ganz gut klar mit mir. Nur ist mir eben kürzlich aufgefallen, dass ich in meinem Freundeskreis inzwischen nur noch von Pärchen umgeben bin. Und mir ist aufgefallen, dass ich eben nicht mehr so richtig flirten kann, sondern eher die Tendenz habe, so schnell wie möglich die Flucht zu ergreifen, wenn ich in Flirtsituationen komme - um mich anschließend in Frage zu stellen. :14: Solang alles schön auf kumpelhafter Basis bleibt, bin ich sehr offen und kommunikativ und habe im Allgemeinen kein besonders großes Problem, neue Leute kennenzulernen.
    Flirten lernen, hmm... Vielleicht besorg ich mir ja mal ein Buch "Flirten für Dummies" oder so :7:
    Es belastet mich auch nicht permantent, es gibt nur immer mal Situationen (seit ich nicht mehr kiffe), in denen ich irgendwie darauf gestoßen werde und dann bekomm ich schon so was wie leichte Panikattacken, Torschlusspanik vielleicht - die sich dann in Form dieses Posts äußert. Jetzt komm ich mir fast schon wieder ein bisschen blöd vor :o

    Einfach maal ran an den Feind

    Hehe, ach ganz so feindlich bin ich der Männerwelt gegenüber ja gar nicht eingestellt :8: nur halt eben verklemmt...

    Ich mein, auf Partys geht sowas ja meist recht einfach.

    Ja, das war mal so. Inzwischen hab ich auf die ganze Partybaggerei ja gar nicht mehr so richtig große Lust, irgendwie ist mir das alles zu oberflächlich. Ach verdammt, ich bin auch einfach zu anspruchsvoll, zugegeben :winking_face:

  • Zitat

    Es belastet mich auch nicht permantent, es gibt nur immer mal
    Situationen (seit ich nicht mehr kiffe), in denen ich irgendwie darauf
    gestoßen werde

    Klar, Du siehst jetzt Deine Umwelt wieder. Dir wird noch öfters auffallen, daß Du Dinge wahrnimmst, die unter Cannabis verschüttet waren.
    Nach meinem letzten Morphinentzug war das ähnlich. Ich habe wirklich wieder angefangen, meine Umwelt wahrzunehmen. Und das war ein tolles Gefühl.
    Natürlich bemerkt man dann auch, wo so Defizite liegen und wo die eigenen Sehnsüchte stecken. Aber Du hast es bemerkt, und kannst ganz bewusst, und mit klarem Kopf, Strategien ausarbeiten, wie Du dem Problem Herr werden kannst.

    Zitat

    Jetzt komm ich mir fast schon wieder ein bisschen blöd vor

    Da braucht Dir nichts blöd vorkommen.
    Das ist ein Punkt, der einem ernsthafte Probleme bereiten kann. Was meinst Du, wieviele Menschen in psychiatrisch-stationärer Behandlung sind, die mit der Einsamkeit nicht zurecht kamen? Das sind jede Menge.
    Aber Du hast das Problem erkannt, und kannst rechtzeitig dagegen anrudern, bevor der Sog Richtung Wasserfall zu stark wird.

  • Hi,

    einer DER Gründe für meinen Rückfall nach Therapie und dem darauffolgenden Jahr cleansein....eindeutig. (das ist jetzt allerding schon 13 Jahre her.)
    ein ungeheuer belastendes Gefühl damals für mich...der Witz bei der Sache (und zumindest für mich hab ich das bis heute so in etwa draus gelernt)
    solche Gefühle, speziell was halt Partnerschaft oder Beziehung angeht, kann man halt nicht einfach abtrainieren und man kann sie somit also auch nicht antrainieren.

    ich seh jedenfalls für mich keinen Sinn, das sozusagen "zielgerichtet" über speziell dafür
    von mir ausgesuchte Wege trainieren zu wollen.....viel mach ich zielgerichtet, viele Dinge mach ich mit dem Hintergrund "Training",... aber DAS nun nicht!

    selten nehm ich ja das Wort scheitern in den Mund, aber DAS wär sowas wo ich sagen würde, "das wäre von vorneherein bei mir zum Scheitern verurteilt":-)

    tja....verklemmt, frigide, langweilig, unsexuell, beziehungsunfähig, ....? tja, was ist "man" denn nun???
    als allererstes bin ich so zu der Erkenntnis gekommen, daß "man" vieles sein kann, aber
    ich bin halt ich:-)

    also irgendwie bin ich über die Zeit von diesen Wörtern weggekommen, von heut auf Morgen
    ging das nicht...schon klar.
    wenn ich meinen "Wandel" der Einstellung (was ja dann logischerweise, im besten Falle, einen Wandel des Gefühls nach sich zieht) an den Wörtern erklären soll, heißt es in etwa (Gefühle sind ja immer schlecht in Worte zu fassen):

    von beziehungsunfähig eher rüber zu beziehungsunwillig, wobei ich da ja auch als allerstes mal meine Begrifflichkeit von Beziehung definieren muß...
    von frigide und unsexuell zu, "also sry, ich hab halt Lust WANN ICH Lust hab und richt mich da nicht nach dem Otto-Normal-Durchschnitts-Muß-Sex-Orgasmus-Verhalten, außerdem liegt vieles im Auge des Betrachters".... und ich bin ja genauso ein Betrachter wie mein Gegenüber auch beispielsweise:-)))"

    und wenns sein muß, haben halt Papi-und-Mami-händchenhaltend-mit-Kinderwagen so ihre ganz eigenen Eheprobleme:-)
    vorteil der Abstinenz find ich, ist , daß ich mir die Menschen richtig, genau, nüchtern anschauen kann (wenn ich das will)....ehrlich gesagt, was ich da manchmal sehe, reicht mir!....aber ich muß sagen, dieses nüchternanschauen gefällt mir immer mehr :5:

    irgendwie ging das halt darüber, daß ich mich langsam von diesem

    zwischen all den scheinbar glücklichen Familien wiederfinde,

    äußerst radikal entfernt habe

    ich empfehl das nicht, sondern für MICH wars halt der einzigst gangbare Weg,....nunja, letztendlich eben auch um clean zu bleiben.

    und so über die Zeit ist dieses "Thema" zwar nicht unbedingt in den Hintergrund gerückt...
    also DAS kann ich beim besten Willen nicht behaupten :o ...Thema ists geblieben, logisch,
    aber es ist eben kein FestbeißThema:-) mehr, bei dem ich mich nur dauernd selbst in den Sch...Hintern! beiße

    das ging aber halt nur darüber, daß ich für mich halt irgendwie definiert habe, was brauch ich eigentlich (eben z.B. in einer Partnerschaft) und was brauch ich definitiv nicht.

    ich muß es ja erstmal selbst für mich WISSEN, damit ich dann das auch mal "testen" kann..
    irgendwann mal:-)
    wenn ich da ständig zwischen Märchenbüchern und Hochglanzzeitschriften rumeiere, also
    sprich mich nach anderen orientiere, funktioniert das für mich nicht (ist übrigens zu ner Lebenseinstellung geworden, wird mehr und mehr ausgebaut:-)

    was auch ne große Rolle gespielt hat, war Zeit....früher dacht ich immer, die Zeit rennt mir davon, grad in dem Bereich...
    jetzt bin ich eher auf dem Trip: ich hab alle Zeit der Welt...
    jagut, mathematisch gesehen natürlich schon mal ganz klar widerlegt....

    trotzdem....ich muß mir diesbezüglich nix mehr abbrechen:-))

    wie du dir halt bei dir nen Wandel des Gefühls "erarbeitest?...tja, kann ich dir ja auch nicht sagen...
    jeder Mensch ist anders.

    irgendwie ist mir das alles zu oberflächlich. Ach verdammt, ich bin auch einfach zu anspruchsvoll, zugegeben


    siehs mal so....also wenn da auf dem See auf der Oberfläche mordsviel Modder,Laub und Kram rumtreibt...also ich find das dann nicht sooo anspruchsvoll übertrieben von mir, wenn ich dann sage, also neee, da geh ich jetzt aber nicht schwimmen, ich such mir lieber nen sauberen See aus:-))))
    und Fakt....es existieren genug "saubere Seen" in denen sichs prima schwimmen läßt....klar, ich fall jetzt grad auch nicht zur Haustür raus und hab einen direkt vor meiner Nase....
    uhhh....heut hab ich wieder meinen philosophischen:-)..
    Gruß
    doggy

  • uhhh....heut hab ich wieder meinen philosophischen:-)..


    Ich mag deinen Philosophischen :go: Also der mit dem See war echt gut. Wirklich guter Vergleich. Ich sollte bei der Aussage

    ich bin auch einfach zu anspruchsvoll

    das "zu" weg lassen und dann kann ich das im Grunde genommen ruhigen Gewissens mir selbst gegenüber so stehen lassen. Das hat ja auch alles seine Gründe, Erfahrungen, die ich gesammelt habe und die mich zu dem haben werden lassen, was ich bin.


    Ja, ganz klar ein Anfall von Torschlusspanik. Ich bin kürzlich 35 geworden, erwache aus meiner Grasblase und stelle fest, dass die Welt um mich herum irgendwie anders tickt, als meine. Menschen um mich herum in meinem Alter haben sich schon halbwegs feste Strukturen aufgebaut, haben ein klares Ziel vor Augen, das sie verfolgen. Ich weiß noch nicht so recht wohin mit mir, tausend Ideen, tausend Dinge, von denen ich glaube, sie noch lernen zu müssen, bevor ich Boden unter den Füßen bekomme, tausend Dinge, die ich noch erleben will, tausend Orte, an die ich noch reisen möchte. Und ich hatte aus irgendwelchen Gründen plötzlich das Gefühl, nicht mehr alle Zeit der Welt zu haben. Das bezieht sich nicht nur auf Beziehungsdings (die Frage nach der Definition ist tatsächlich eine Interessante, die ich mir auch schon gestellt und auf die ich noch nicht wirklich eine Antwort gefunden habe, ich weiß nur, alles was vorher war, will ich so nicht mehr), das schlägt sich auch auf andere Bereiche nieder. Schnell Studium zuende bringen und schnell nen vernünftigen Job bekommen, in dem ich anständig bezahlt werde, schnell etwas werden, von dem ich sagen kann: "Das bin ich." weil ich das Gefühl habe, nichts Greifbares zu sein. Aber vielleicht ist das ja auch etwas... Diesen sicheren Hafen, den ich mir von außen erhoffe, kann ich ohnehin nur in mir finden, aber das erfordert tatsächlich noch ein gutes Stück Arbeit.

    was auch ne große Rolle gespielt hat, war Zeit....früher dacht ich immer, die Zeit rennt mir davon, grad in dem Bereich...
    jetzt bin ich eher auf dem Trip: ich hab alle Zeit der Welt...

    Das klingt echt gut, klingt super entspannt. Wahrscheinlich ist es jetzt einfach grad noch gar nicht dran. Im Moment bin ich fast täglich mit Erinnerungen konfrontiert, die in irgendeinem Gehirnareal eingesperrt waren und sich teilweise recht gewaltsam einen Weg an die Oberfläche bahnen. Alles muss nun auch erstmal aufgearbeitet werden. Verdrängungsmechanismen funktionieren nicht mehr. Und ja - das braucht Zeit, viel mehr Zeit, als ich mir im Moment bereit bin, zu nehmen.

    Ich hatte kürzlich erst wieder Momo im Kopf und bin gestern nacht zufällig im Radio wieder drüber gestolpert, als Beppo der Straßenkehrer zitiert wurde:

    [leftbox]Zitat wurde entfernt. Entspricht den nicht Zitierregeln. (Teamhinweis)[/leftbox]


    Klar - durchatmen, innehalten, mal wieder Momo lesen und nichts überstürzen. Ich danke euch :gv:

    Einmal editiert, zuletzt von SoccerLady (1. April 2013 um 22:34)

  • Hi,

    hab da auch so meine Erfahrungen mit!
    Lange Zeit habe ich mich auch als "Beziehungsunfähig" eingeordnet.
    Zum einen natürlich, weil ich mit 30 Jahren Witwer wurde, aber auch, weil die Drogen mich derart kaputt gemacht hatten,
    dass einfach gar kein Raum für sowas gewesen ist!
    Als ich dann vor gut 13 Jahren mit den harten Sachen aufgehört habe, erkannte ich erstmal folgerichtig:
    Du BIST beziehungsunfähig!
    Was insofern auch okay war, da ich ja erst einmal wieder die Fähigkeit erlernen mußte, mich SELBST lieben zu lernen.
    Und mir klar war: Ohne diese Selbstliebe ziehst du dich PLUS die jeweilige Partnerin nur runter, weil es eben SO nix wird!
    Ich hab mir dann tatsächlich ne Auszeit angeordnet, was Beziehungen angeht und mir auch die One Night Stands abgeschminkt...
    (Naja - ich war da 40 jahre alt & irgendwann wird das mit diesen Eintagsfliegennümmerchen echt fade) *find*

    Paar Jahre später war ich dann "wieder auf dem Markt!" :winking_face::4:
    Die erste Beziehung kam und ging - und es hatte sich nicht groß was geändert!
    Höhenflug mit anschließendem freien Fall! *aufklatsch*
    Dann erkannte ich langsam das Muster, die Programmierung, die Erwartungshaltungen & so.

    Die nächste Beziehung war dann wirklich so, dass ich wirklich voll dabei sein konnte UND WOLLTE!
    Klare Vorlage für nen "INstant Karma" Scherz der feinen Art:
    Jetzt war es die Partnerin, die das Handtuch warf.
    Herrgott - was hab ich NICHT gelacht (erstmal zumindest).

    Und nun isses so, dass ich mich nicht mehr als "Beziehungsunfähig" einzustufen brauche UND möchte:
    Habe weder den üblichen Mechanismen Raum gegeben (Beziehungsende = Absturz in die Sucht!), noch mich der Bitterkeit hingegeben.

    Ich kann mich auf eine immens intensive Liebe mit meiner verstorbenen Frau besinnen; 3 sehr tief empfundene Beziehungen danach & arbeite jetzt eher mit dem Begriff der Dankbarkeit:
    Sprich: Alles, was mir jetzt noch geschieht ist Bonusmaterial :winking_face:
    Ein großes Geschenk; ich erwarte nichts, ich renne nichst hinterher, bin nicht bitter & schon garnicht "unfähig".

    Ergo: Sich seine "Beziehungsunfähigkeit" einzugestehen ist schon ein wichtiger Schritt!
    Aber es sollte einen nicht davon abhalten, diesen "Ist Zustand" zu überwinden & bereit zu sein, wenn es den berühmten Brizzel gibt! :8::4::bet::top::20::ep:

    LG.Gane

    Einmal editiert, zuletzt von ganesha (2. April 2013 um 14:14)

  • Ja, ganz klar ein Anfall von Torschlusspanik. Ich bin kürzlich 35 geworden, erwache aus meiner Grasblase und stelle fest, dass die Welt um mich herum irgendwie anders tickt, als meine.


    Nee, also echt, Torschlusspanik ist da gar nicht notwendig. Das sehe ich an mir und meiner Partnerin, beide ueber 50, seit fast 3 Jahren eng verbunden und wir fuehlen uns gut dabei. Torschlusspanik kann sich jeder einreden, mehr nicht, die gibt es nicht, das Leben hat genug uebrig. Ich wuerde so etwas verstehen mit 80 aber nicht vorher. Warum auch, es gibt keinen Grund dafuer oder man schliest sich so ein das man das Tor nach aussen nicht mehr aufbekommt.

    Jede Liebe im Leben wird anders sein, eine davon wird man fuer sich als die "grosse Liebe" bezeichnen. Aber auch das geht nicht in dem Moment in dem man liebt. Man weiss ja noch nicht was da so alles kommt. Jede Liebe ist der Erinnerung wert, es waren Zeiten des erlebten Lebens, jede Einsamkeit ist es auch. Anspruchsvoll zu sein ist keine schlechte Eigenschaft, wenn die Ansprueche erreichbar bleiben, irgendjemand soll die ja erfuellen. Ansprueche runterzuschrauben damit die jeder erreichen kann ist sicher nicht richtig. Du musst Dir da einfach Zeit nehmen um das zu finden was zu Dir passt. Du wirst es nicht mal eben so vor der Tuer finden. Gehe unter Menschen und schau Dich um, ganz ohne Zeitdruck, ganz ohne "Weltanschauung", ganz ohne alles. Seh Dich um, fuer Dich und Dein Leben, erzwingen kannst Du es eh nicht.

    LG Siegfried

    Einmal editiert, zuletzt von Siegfried (2. April 2013 um 14:52)

  • Heh Siegfried und Gane,

    ich bin grad echt froh, das Thema nun doch hier eröffnet zu haben. Danke, dass ihr mich auch an euren Erfahrungen teilhaben lasst, ich finde es grad ziemlich bereichernd, verschiedene Blickwinkel darauf zu bekommen. Hach, die Besonnenheit von Leuten, die ein Stück älter sind, als ich - wunderbar... Da freue ich mich richtig auf's älter werden :gi:

    Ich mag es manchmal sehr gern ihm hier gleichtun :az: weil ich in Bezug darauf doch ganz schön unentspannt bin. Einen Tag denke ich mir, jetzt bin ich grad auf einem guten Weg, das ganz locker anzugehen und auf mich zukommen zu lassen, dann bekomme ich wieder Panik, weil mich der Fluchtinstinkt packt, sobald auch nur mal ansatzweise irgendwas anfängt zu prickeln. So richtig schlüssig bin ich mir noch nicht, wie ich das für mich lösen kann. Ich weiß nur, ich wäre bei dem Thema gern ganz entspannt, könnte die Dinge einfach auf mich zukommen lassen, ohne voreilige Reaktionen. Aber da verweile ich immer noch im Konjunktiv...

    Selbstliebe ist ein gutes Stichwort. Mir ist auch irgendwann klar geworden, dass es ohne das nicht wirklich möglich ist. Ich habe durchaus
    die Tendenz, vieles was ich tue negativ zu bewerten, bzw. mich permanent in Frage zu stellen, ertappe mich dann immer wieder dabei und
    sag mir selbst, dass ich nicht so hart mit mir ins Gericht gehen sollte (dann doch auch lieber nicht Hammer auf den Kopf :winking_face: ).

    Oh man, dieses Chaos in meinem Kopf... Hin - her, her - hin, so oder so oder doch ganz anders? Ist grad mal wieder akut, und mir ist ja so ein bisschen nach durchdrehen zumute. Und ein kleines fieses Teufelchen in meinem Hinterkopf schreit KIFFEN, aber nein - ich dreh die Musik lauter, so dass ich es nicht mehr hören kann.

    Aber es sollte einen nicht davon abhalten, diesen "Ist Zustand" zu überwinden & bereit zu sein, wenn es den berühmten Brizzel gibt!

    Puh, ja, aber wann ist es denn der berühmte Brizzel? Gehts jetzt nur mir so oder meinem Gegenüber auch? Steigere ich mich da in etwas rein? Und schwupps geht das große Infragestellen los. Einfach mal voll unentspannt...

    Gehe unter Menschen und schau Dich um, ganz ohne Zeitdruck, ganz ohne "Weltanschauung", ganz ohne alles. Seh Dich um, fuer Dich und Dein Leben, erzwingen kannst Du es eh nicht.

    Warum fällt mir das nur so schwer? Aber ja, schön dran bleiben, immer wieder ganz bewusst versuchen, mich zur Ruhe zu besinnen, mich reflektieren, mich gebetsmühlenartig immer wieder daran zu erinnern, mir Zeit zu lassen, einen Schritt nach dem anderen zu gehen und nichts überstürzen... Hmmm, aber wo liegen denn eigentlich die Grenzen zwischen reflektieren und in Frage stellen? :14:


    Heut ist mal wieder nicht mein Tag... :frowning_face: Ich wünschte wirklich, die Auseinandersetzung damit würde gar nicht so viel Raum in meinem Kopf einnehmen, aber das muss wohl grad so sein. Nochmal den guten alten Beppo Straßenkehrer hervor gezottel:

    Zitat

    "Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken. Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den
    nächsten Besenstrich. [...] Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat."
    Quelle: Michael Ende, “Momo”, Thienemann Verlag; Auflage: Neuausgabe. (1. Juli 2005), S.37

    (diesmal gekürzt, damit es hier stehen bleiben kann :winking_face: ?)

    Lieben Gruß
    Luc

  • Hmmm, kleine Hilfe zur Selbsthilfe?
    gerade, was das berühmte Denken/Wünschen angeht, hat mir das hier verdammt viel gebracht:
    http://www.spirituelle.info/artikel.php?id=6
    Weil, wir können uns sowohl zum Guten wie auch zum Schlechten "programmieren".

    LG.Gane (der Ältere) :winking_face::wink::top::16::4:

    *edit* also, was ich meine, ist:
    Nicht versuchen, sich über Merkssprüche/Mantren a la: "ich bin NICHT beziehungsunfähig"zu programmieren,
    sondern mit positiver Affirmation (Bestätigung) arbeiten:

    Ich bin beziehungsfähig.
    Ich bin entspannt und gelassen.
    etc...
    Fühlt sich anfangs etwas "komisch" an, hat mir persönlich jedoch (mit) geholfen, mich von ner Menge Negativität zu befreien...

    2 Mal editiert, zuletzt von ganesha (3. April 2013 um 18:00)

  • Ja, stimmt. Kenne ich ja eigentlich auch. Da werde ich mir mal die Zeit nehmen demnächst und ein paar ganz bewusst aufschreiben. Danke!! :top:

    Einmal editiert, zuletzt von luciente (3. April 2013 um 18:07)

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