Bulimie - Austausch-Thread

  • Ist doch nicht so schwierig, einen neuen Thread aufzumachen, liebe Leidensgenossinen/genossen...
    Hier können wir uns doch auch besser auslassen. Der Aufhörclub ist nun mal so organisiert, dass dort eher Zahlen stehen sollten, kann ich auch verstehen!

    Also dann...mal los...

    Verzweiflung, Hoffnung, Niedergeschlagenheit und Schuldgefühle, Geldnöte, Gesundheitsprobleme, diese Liste könnte ich jetzt ewig weiterführen...all das beschert mir die Essstörung. Und trotzdem mache ich weiter ... ganz schön krank, aber irgendwie scheine ich es noch zu brauchen, um den ganzen inneren Druck loszuwerden oder sonst was.

    Auf "gutes" Schreiben und Austauschen...

    LG von Hermine :wink:

  • Gute Idee von dir, Hermine, diesen Thread zu eröffnen!

    Ich sträube mich ja noch immer ein bisschen, einzusehen, dass ich eine ES habe, denn vor allem Bulimie verbinde ich mit Schwäche.
    Das bitte nicht falsch verstehen, ich halte Bulimiker/-innen nicht für schwach, denn bei anderen sehe ich genau das, was es ist: Eine Krankheit, eine Sucht.
    Nur bei mir denke ich immer, ich bin schwach, wenn ich noch nicht mal das "einfachste" auf der Welt kann: Nicht zu fressen, aber trotzdem genügend zu essen. :wall:

  • Hm, ja, das kannte bzw. kenne ich auch sehr gut, schwerelose.
    Ich tue mich da auch sehr schwer es wirklich ernst zu nehmen und zuzugeben, dass ich vielleicht wirklich 'ne 'Essstörung habe. Ich streite zwar nicht ab, dass mein Essverhalten teilweise echt komisch ist und es auch sehr problematische Phasen gibt - Aber so wirklich als eine 'Essstörung anerkennen will ich das ganze bei mir nicht!

    Und für mich wäre oder ist 'Bulimie auch die "geeignetere" 'Essstörung.
    Einfach weil mir das für 'ne 'Magersucht Durchhaltevermögen fehlt und es mir dann doch zu sehr an Selbstdisziplin magelt!
    Was so gesehen ansich wohl gar nicht so schlimm ist!

    Also ich hoffe, ihr versteht, wie ich das meine... :confused_face:
    Weiß irgendwie nicht, wie ich's anders ausdrücken soll...


    Liebe Grüße
    Fibra.

  • Also ich habe es schon lange aufgegeben, meine ES nicht als solche zu identifizieren.
    Wenn man ca. 3-4 Stunden (an schlechten Tagen auch mal 6-7 Stunden) am TAg frisst und kotzt, kann man es wohl nicht mehr leugnen. :frowning_face:

    Die Folgen sind mitlerweile echt verherend...wünsche ich euch nicht, das auch irgendwann zu erfahren!!!!!

    Es macht mich halb wahnsinnig, zu wissen, wie´s geht, "normal" zu essen aber es nicht ansatzweise hinzubekommen.
    Jeden Tag auf´s Neue in diesen schrecklichen Teufelskreis zu geraten, kann einen echt fertig machen.
    Es ist halt wirklich eine Sucht, und die nimmt mich voll und ganz ein.

    Wie ist das denn bei euch so? Ich meine damit, die Auswirkungen und wie zeigt sich bei euch die ES...nur wenn ihr mal erzählen wollt...

    LG von Hermine

  • Hm... bei mir. Ich kenne nur noch drei Sachen: Hungern (bzw. sehr bewusst kalorien- und fettarm wenig essen), Fressen, Kotzen.
    Wobei ich das Hungern von allem noch am liebsten mag.

    Auswirkungen: Na ja, mein Tag ist von meiner ES bestimmt. Oft genug mache ich die halbe Nacht Hausaufgaben, weil ich nachmittags keine Zeit habe, da ich entweder vor dem Kühlschrank hänge oder über dem Klo. :face_with_rolling_eyes:
    Gestern war ich beim Zahnarzt und ich hatte total Angst, dass ich schon irgendwelche Zahnschäden habe... zum Glück alles in Ordnung. Ist bei mir ja auch "erst" ein halbes Jahr, das geht wahrscheinlich nicht so schnell.

    Ist bei mir eigentlich so gekommen, dass ich mehr essen musste - meine Eltern und meine Therapeutin haben Druck ausgeübt und dazu muss ich mich auch noch regelmäßig beim Arzt mich wiegen lassen. Da hab ich eben mehr gegessen und anschließend kam das schlechte Gewissen. :frowning_face:

    Wie ist das eigentlich bei euch? Seid ihr untergewichtig oder nehmt ihr mit der Bulimie ab? Weil die meisten Bulimie-Kranken sind ja normal- oder übergewichtig. Ich nicht; einer der Gründe, weshalb ich daran zweifle, dass ich wirklich Bulimie habe.

  • Hm, wahrscheinlich kann ich hier gar nicht wirklich mitreden - eben weil ich ja nur "halb" betroffen bin...

    Aber ich hab's bei 'ner Bekannten gesehen, also 'ner Freundin von 'ner Freundin, die schon seit Jahren unter der 'Bulimie leidet, wie es sich auswirkt. Sie hat zwar mittlerweile auch eine Therapie hinter sich, aber damit ist das Ganze ja auch noch nicht erledigt.
    Also das erste, was ich bei ihr selbst bemerkte, war dass sie sehr sortiert gegessen hat. Es spricht ja nichts dagegen Salat als erstes zu essen, aber es weitete sich irgendwann einfach so aus, dass sie immer als erstes bestimmte Dinge aß, die besonders markant sind, beispielsweise was rotes oder eben Salat etc.
    Da ich sie nicht wirklich häufig getroffen habe, ist es mir auch nicht aufgefallen, ob sie nach dem Essen 'ne zeitlang weg war oder ähnliches.
    Wir hatten dann irgendwann unsere Baileys-Phase, und da ich sie ja meistens zu diversen Feiern getroffen habe, hatte ich natürlich auch etwas Einblick in ihren Alkohol-Konsum. Als sie irgendwann dann meinte, sie trinkt keinen Baileys mehr, weil der zu viel Kalorien hat, da ging bei mir natürlich ein Glöckchen an. Und von da an hab ich wohl mehr auf ihr Verhalten geachtet.
    Seltsamerweise hab ich nie auf ihre Hände geachtet, wegen bestimmten Abschürfungen oder so - Aber mit der Zeit gibt sich das ja sowieso.
    Und sie hat sich irgendwann über so Dinge wie Haarausfall beschwert.
    Jetzt, nach der Klinik, wahrscheinlich auch deswegen, weil ich sie länger nicht gehört habe etc. fiel mir bei der letzten Begegnung auch auf, dass ihre Stimme anders klang.
    (Und wahrscheinlich hat sie auch mein Verhalten irgendwie bemerkt und meinte dann, dass sie wegen ihrem Studium irgendwann zu 'nem Arzt musste und der diverse Schädigungen der Stimmbänder festgestellt hat!)
    Naja, mittlerweile habe ich gar keinen Kontakt mehr zu ihr, höre aber von ihrer Freundin hin und wieder was - dass sie beispielsweise immer noch nur sehr ausgewählte Dinge trinkt, also Bier und Wein etc überhaupt nicht, und ansonsten Tee, Wasser usw. Also dass sie auch jetzt noch sehr genau damit beschäftigt ist auf ihre Ernährung zu achten!

    *mal loswerden wollte*


    edit:
    Also ich selbst hab auch Normalgewicht, die benannte Bekannte ebenso. Und das war einer der Gründe, dass sich kaum jemand vorstellen konnte, dass sie wirklich ein Problem hat, eben weil sie nicht dürr oder zu dick war.


    Liebe Grüße Fibra.

  • nun dann will ich mich hier auch einmal zu wort melden.
    essstörung? ich? niemals! ja, so dacht ich auch lange zeit, denn ich war nie wirklich zu dünn, meistens normalgewichtig. teilweise will ich´s heut noch nich wahrhaben, aber es ist wohl so, das ich eine habe.
    normales essverhalten? was ist das bitte? kenn ich überhaupt nicht. entweder ich hungere oder, wenn mir das nicht gelingt, weil ich mal wieder zu schwach dazu war, dieses hungern durchzuziehen, hab ich gefuttert und mich anschließend diesen nahrungsmitteln wieder entlädigt. es ist ein einziger kreislauf.
    es gibt phasen, da denk ich nicht allzu viel drüber nach, wann ich esse oder was ich esse, da ess ich einfach - diese Phasen sind aber relativ selten-, aber wenn ich, wie auch jetzt wieder meine, diät halten oder am besten gar nichts essen zu müssen, dann stell ich mir selbst fallen, wo ich mir sage: okay j., wenn du das mit dem nichts essen nicht hinbekommst, gibt es ja noch die andere alternative. wie gesagt, es ist ein einziger kreislauf und ich denke, wenn man das schon so lange intus hat, wird es schwer sein, davon los zu kommen, wenn es überhaupt möglich ist.
    beides ist schlimm und es ist einfach sehr anstrengend, aber es hat einem im griff, sehr sogar.
    was du, fibra da beschreibst, mit dem essen sortieren, ja, das kenne ich auch. erst das “gute”, das, was nicht unbedingt allzu schlimm ist, wenn es im körper verbleibt und erst danach die “dickmacher”, die “schlechten” dinge, die, wenn sie zum schluss gegessen werden, als erstes wieder draußen sind. man geht schon sehr gezielt vor.
    diese verhalten hat natürlich etliche nebenwirkungen, der körper streikt irgendwann eben auch, wenn man so schlecht mit ihm umgeht, aber wie gesagt, so einfach davon loskommen...wie?

  • Einfach davon loskommen, das geht wohl wirklich nicht ! Hab ja auch schon 3 Therapien u.a. deswegen hinter mir.

    Wie kann das sein, dass du (schwerelose) sagst, du magst das Hungern noch am liebsten?Aber ich glaube ich weiß, was du meinst.
    Da hat man wenigstens noch ´n bissel Zeit für andere Dinge und Menschen. Freßattacken und das dazugehörige Erbrechen usw. nimmt so viel Zeit in Anspruch und man vereinsamt mit der Zeit völlig. :frowning_face:

    Zu meinem Gewicht ist zu sagen, dass ich wohl ziemlich wenig wiege für meine Größe. Aber bei Bulimie kann man jede Körperfülle haben und das Problem sowie die Ausprägung der gleichen ES ist trotzdem ähnlich.

    Gesundheitliche Folgen (nach ca. 8 Jahren) sind gravierend... mir fehlen mitlerweile sieben Zähne und zur Zeit hab ich noch ´n Provisorium. Ganz schön ätzend.
    Meine Konzentrationsfähigkeit und Denkprozesse sind auch meist wesentlich eingeschränkt.
    Kopfschmerzen und Verspannungen sind auch an der Tagesordnung.
    Der Kaliummangel (kann man leider nicht jeden Tag kontrollieren!) kann sehr gefährlich werden und geht auf´s Herz. Da hab ich manchmal ziemlich Angst, dass es irgendwann einfach aufhört zu schlagen...

    Nun ja. soviel erstmal...es tut gut, diese Gedanken mal aufschreiben zu können. Dann gehen die Gedanken wenigstens nicht immer nur im Kreis.
    Also, danke für´s Zuhören und liebe Grüße von Hermine

  • Hallo und Moin,

    dann will ich es mal wagen, doch zu schreiben (danke, Hermine :top:). Es geht mir im Augenblick mal wieder ganz mies.
    Ich habe eben Eure Beiträge gelesen und bräuchte eigentlich nur sagen, mir geht's auch so. Das bleibt aber unbefriedigend für mich, wenn ich es nicht selber ausspreche.

    Seit vielen Jahren geht es mir so, dass ich einfach nicht aufhören kann zu essen, sobald ich damit angefangen habe. Da ich alleine lebe, ist das auch kein Problem, keiner sieht mir zu. Wenn ich dann gegessen habe, kommt es wie ein kleiner "Bäuerchen", und schon renne ich zum Klo und erbreche. Das alles geht ohne Hilfsmittel wie Finger o.a. Ich weiß auch, dass nicht alles herauskommt, weil ich es nicht bis zum Umfallen treibe.
    Aus diesem Grunde bin ich auch normalgewichtig. Mir sind auch keine Schäden bekannt, die ich mir inzwischen angetan habe, weil ich ja in der Regel alles sofort herausbringe und die Säure kaum eine Chance hat. Manchmal denke ich schon, während ich über dem Klo hänge, darüber nach, was ich denn danach esse. Und ich gehe in die Küche, mache weiter oder bereite neu zu oder kaufe erst ein oder mache schnell sauber - es geht dann wieder weiter mit dem Fr.. und K...
    So habe ich permanent zu tun, sprich: (nichts anderes zu tun. Und das ist ja tatsächlich so, es geht auch nachts weiter, wenn ich aufwache.
    Wenn ich mich tagsüber mal an den PC oder Fernseher setze, dauert es nicht lange, ich springe auf und laufe wie fremdgesteuert in die Küche und dann geht's weiter.
    Ich bin unendlich sauer auf mich, dass ich es nicht schaffe, zumindest mal einen Tag normal zu sein. Immer wieder, insbesondere, wenn ich mal wieder Lebensmittel weggeschmissen habe, weil ich sie nicht mehr essen wollte, aber weiß,solange ein Vorrat vorhanden ist, ich sie doch esse - also weg damit -,und ich mir vorgenommen habe, (morgen) lass ich das, ich schaffe es nicht, kann es dann doch nicht lassen.
    Mit Alk habe ich ein ähnliches Problem, ich nehme mir vor, morgen oder nächste Woche höre ich damit auf. Was tue ich sofort nach diesem Vorsatz? Ich gehe einkaufen. Und sobald ich was im Hause habe . . .
    So, das ist ein Teil aus meinem Leben. Jetzt hab ichs mal ausgesprochen bzw. in Worte formuliert.
    Schönen Tag wünscht Lisa

  • Hallo ihr !
    Liebe Lisa,
    freut mich, dass du dich zu uns gesellst. Ist doch auch irgendwie wichtig, oder, sich mal auszukotzen, ohne über der Kloschüssel zu hängen. Zumindest schon mal ein Anfang...
    Das was du beschrieben hast , kenne ich in genau derselben Weise wohl auch.
    Eine Zeit lang kann ich irgendwas (schönes) machen und dann packt es mich und ich gehe wie ferngesteuert in die Küche. Und eh´ ich mich verseh, kocht auf allen Herdplatten und im Ofen irgendwelche Nahrungsmittel...dann geht die Post ab und es dauert meist so 3 Stunden, bis alles vernichtet ist...
    Die Kraft , die ich dazu benötige, schwindet langsam. Nach diesen Attacken brauche ich immer länger, um mich wieder davon zu erholen. Und so langsam streikt mein Körper richtig doll. Verstehe sowieso nicht so ganz, wie er das nun schon jahrelang so ausgehalten hat.

    Ich möchte davon wegkommen, der Weg fehlt mir noch. Aber ich denke der erste Schritt kann sein, nicht mehr alleine zu wohnen. Bin eigentlich ein Gesellschaftsmensch und Einsamkeit finde ich schrekclich. Aber genau das verursacht die ES, Einsamkeit. :frowning_face:

    Mein Kopf tut mir heute besonders weh und mir ist echt schwindelig. Deswegen werde ich es wohl heute bei einer FA belassen. Sonst falle ich wieder um, wie in den letzten Wochen ja schon drei MAl mir der Kreislauf abgeschmiert ist (auch wegen anderen Sachen).

    Also gut ,bis später dann mal...
    LG von Hermine

  • Hermine:

    Vielen Dank, dass du das geschrieben hast, dass dir inzwischen 7 Zähne fehlen! Auch wenn mir das ehrlich sehr leid tut, erschreckt es mich auch, dass es eben doch schnell passieren kann und es bestärkt mich darin, mit dem Kotzen aufzuhören. Ich will das wirklich, heute ist schon mein 5. Tag ohne Kotzen. :smiling_face:
    Das, was mir am meisten hilft, ist der Gedanke daran, was passieren würde, wenn ich es doch mal wieder tun würde: Ich würde sofort wieder reinrutschen, mit 2-3 Mal kotzen am Tag... Und wer weiß ob ich es dann nochmal schaffe, so lange aufzuhören!

    Warum ich das Hungern lieber als Fressen und Kotzen mag: Hm... da gibt es viele Gründe. Zum einen hast du schon Recht, man hat viel mehr Zeit. Dann natürlich spart man auch ziemlich viel Geld.
    Aber das sind erst mal nebensächliche Gründe. Ich mag den Hunger einfach lieber als das schreckliche Gefühl, wenn sich der Bauch von dem ganzen gefressenen Zeug aufbläht. Es ist nicht so anstrengend wie kotzen. Hunger ist für mich ein Zeichen von Stärke, von Macht und von Kontrolle über alles; die Leere im Magen lässt mich fühlen, dass ich "rein" bin. (Wenn du verstehst, was ich meine.)
    Es gibt mir einfach ein gutes Gefühl, und sagt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin (auch wenn ich weiß, dass es eigentlich das Gegenteil ist).
    Komisch irgendwie, das so zu lesen, weil ich weiß, dass das alles absoluter Schwachsinn ist, aber es fühlt sich trotzdem so an... :face_with_rolling_eyes:

  • Hallo,

    mir geht es ebenfalls so, ich möchte lieber hungern als essen/brechen. Ich fühle mich leicht und happy, wenn ich meinen leeren Bauch spüre. Dann will ich ihn auch so behalten. Hungern konnte ich immer ganz gut.
    Aber rutsche ich möglicherweise wieder in die MS ab. Dabei schreckt mich ab, was ich in der Klinik ertragen musste mit künstl. Ernährung usw. Das will ich auch nicht.

    Andererseits schaffe ich es bei meinem derzeitigen Essverhalten überhaupt nicht, nur mal länger als zwei Stunden ohne Essen auszuhalten. Und deswegen könnte ich heulen. Ich möchte lieber hungern und schaffe es nicht. Wenn ich wenigstens einen Anfang schaffen könnte.

    Was will ich überhaupt? Beides nicht, aber ich hätte dann irgendwie gar nichts mehr in meinem Alltag.

    Ich glaube das Wetter macht mich noch fertig. Ich kann nicht raus und Nachschub besorgen. Nun ist Behelf und Zusammenkratzen angesagt. Aber dann bleibt wenigstens mein Geld bei mir.

    Einen schönen Tag wünscht
    Lisa

  • Hallo!

    Also ich halt es leider nicht anders aus, als jeden Tag mindestens ´3mal zu kotzen. Das zipft mich total an. Und weil es mir danach nicht wirklich gut geht, trink ich Alkohol, meist Wein.
    Das mach ich jetzt schon ca. 3 - 4 Monate durch: Essen- Kotzen- Alk- Manchmal musste ich sogar 18 Mal kotzen. Ist echt furchtbar! :loudly_crying_face:
    Ich hasse Kotzen, aber brauche es offenbar... :kotz:
    Ansonsten hab ich noch das dringende Bedürfnis mich zu schneiden.. Weiß echt nicht, was besser ist..
    Traurige Farbe! :loudly_crying_face: :wall:

  • Dieses Dilemma kann ich so gut verstehen.
    Seit 5 1/2 Jahren bin ich zwar vom Alk weg , aber diese beschissenen "Bedürfnisse" Fressen, Kotzen und Schneiden wechseln sich bei mir auch ständig ab. Eigentlich ja völlig krank, man möchte leben und tut alles dafür, sich kaputt zu machen.
    Ja , so ca. (je nach Befinden) 10-mind.20 mal kotzen am Tag ist bei mir seit Jahren an der Tagesordnung, und wenn ich mal zu wenig Kraft oder so dazu habe, schneide ich (allerdings auch dann, wenn ich mich mal wieder zu dick fühle).

    Es läßt mich langsam echt verzweifeln, da mein Körper massiv anfängt, zu streiken (hab ich ja schon erwähnt...).

    Besser von dieser Alternativen ist wohl keine. Denn zufrieden bin ich letztlich mit nichts von dem...aber ohne geht es leider auch NOCH nicht.

    Ebenfalls traurige Hermine

  • Hallo Hermine!
    Will dir mal ganz viel Kraft schicken!
    Wünsch mir so, dass es dir wenigstens besser gehn kann..
    Es ist bei mir ein so aussichtsloser Teufelskreis. Wenn ich nicht schneide, kotze ich, und wenn ich kotze, trinke ich danach Alkohol... Und ohne dem hab ich´s bis jetzt nicht ausgehalten..
    Hab auch so furchtbare Erinnerungen an meine Vergangenheit nebenher.. Alles zusammen halt ich voll nicht aus!...
    Hoffe sehr, dass du das besser schaffst, Hermine! :frowning_face:
    Traurige Grüße von Farbe! :loudly_crying_face:

  • Es ist schon spannend, plötzlich zu erleben, dass man gar nicht allein ist mit der Problematik! Und es tut gut zu lesen, dass andere ähnliche Sorgen und Nöte, sogar ähnluche Abartigkeiten haben.
    Gibt es hier auch jemanden mit langjähriger Geschichte? Ich bin 34 und seit 20 Jahren essgestört, zurzeit quält mich das bulimische Verhalten (war in meiner Jugend magersüchtig).
    Allabendlich fange ich an zu essen, dann wird´s zum Fressen und schließlich landet es im Klo. Mal geht es leichter, mal fällt es unendlich schwer. Und mir ist so elend davor, dabei, danach, besonders wenn ich an meine beiden kleinen Kinder denke, die nebenan schlafen. Was für eine Mutter...
    Ich drücke euch fest die Daumen, dass ihr einen Weg findet!

    LG

    joi

  • Hallo joi,

    ja, da haben wir wirklich ein Problem am Hals. Mir geht es auch so, dass ich schon ziemlich heftige Abartigkeiten entwickelt habe, über die ich gar nichts preisgeben möchte, weils einfach nur widerlich ist. Únd plötzlich stellt man fest, dass es so viele gibt, die Ähnliches tun. Ist doch verrückt.

    Ich bin vom älteren Semester, und bei mir fing es vor fast genau 10 Jahren mit Magersucht an, die sich aber während einer stat. Therapie in eine Bulimie veränderte. Im Augenblick probiere ich es aus, von meinen Lastern
    - das Essen oder richtiger gesagt das Fressen
    - das Ko..
    - Abführmittel
    - Alkohol
    täglich mindestens eines nicht zuzulassen. Und es ist mir sogar schon mal passiert, dass ich von allem lassen konnte. Aber das passiert leider selten, und zu oft rutsche ich dann am Ende des Tages doch noch wieder aus und . . . Du kannst Dir denken, was passiert.

    Du hast Kinder. Du bist wegen Deiner Krankheit aber sicher keine schlechte Mutter. Ich weiß, wie schwierig das mit Kindern ist, denn ich hatte gerade in der letzten Woche Schlafbesuch von einem 10jährigen Jungen. Da ich essensmäßig ziemlich "verwahrlost" bin, war das eine reine Strapaze für mich (ich kann nicht mit Vorräten leben, sprich: Ich esse immer solange, bis alles weg ist und kaufe dann wieder ein). Ein elender Kreislauf. Aber Deine Sorgen liegen da wohl woanders als bei mir, weil ich ja sonst keine Kinder bei mir habe.

    Hast Du schon mal an eine Therapie gedacht - oder sie schon sogar gemacht? Aus dieser Krankheit rauszukommen, braucht man wohl professionelle Hilfe. Aber das funktioniert auch nur danan, wenn man wirklich diese Krankheit nicht mehr haben will.

    Aber eigentlich wollte ich gar nicht meine Geschichte niederschreiben, sondern Dir einfach sagen, schön dass Du da bist und ich hoffe, Du findest viele Schreibgenossinnen. Themen und Möglichkeiten gibt es ja viele hier.

    Liebe Grüße von
    Lisa

  • joi

    gegen abendlichen Fressattaken hat mir geholfen:

    - nur für einen Tag einkaufen

    - sehr wenig einkaufen, mit Ausnahme von Obst, das muss viel sein

    - alle Telefonnummer von Lieferservice wegwerfen

  • Lisa, danke dir für deine offenen Worte, Gia, danke für die Tipps! Ist mit den Kindern ein wenig schwer, so knapp einzukaufen, außerdem bin ich berufstätig. Der Gedanke, NICHTS im Haus zu haben, würde mich vermutlich auch annähernd wahnsinnig machen...
    Einen Lieferservice habe ich, glaube ich, zuletzt zu Studienzeiten bemüht (also vor ungefähr 10 Jahren), und meinen "Fresskorb" habe ich heute Morgen dem Müll übergeben. Der Abend ist erledigt, habe mir Bridget Jones reingezogen und dabei ein Glas Wein getrunken. Vorher brav gekocht UND gegessen (Spinattagliatelle). Und nun gehe ich zu Bett. Wow! Tag 1 "ohne". Der helle Wahnsinn.
    Lisa, danke auch für deine schönen Worte in Bezug auf die Kinder bzw. das Muttersein. Es fällt so schwer, den Kindern halbwegs gesundes Essverhalten zu vermitteln, aber tagsüber geht es so einigermaßen. Hinzu kommt, dass der Kleine (2) sehr, sehr gern isst und ein kleiner Pummel ist und die Große (5) isst wie ein Spatz und entsprechend dürr ist.
    An eine Therapie habe ich natürlich schon gedacht, werde aber wohl niemals eine machen, das weiß ich, ich kenne mich zu gut. Ich bin der verrückten Meinung, es ohne professionelle Hilfe schaffen zu müssen und zu können, wenn ich es wirklich WILL. Und ich denke, mit dieser Überzeugung und mit dem Willen schaffe ich es auch - irgendwie.

    Lisa, hast du jemanden, mit dem du über dein Problem sprechen kannst? Du isst, bist nichts mehr da ist? Wie bewältigst du deinen Alltag? Bist du/warst du in einer Therapie? Als "älteres Semester" hast du sicher schon Einiges an Erfahrung hinter dir.
    Und ich hoffe, du wirst deinen kleinen Besuchsschläfer auch ein weiteres Mal beherbergen können - trotz aller Schwierigkeiten :baby:.

    Liebe Grüße

    joi

  • Hallo...mache ich hier mal den Anfang...
    Die Bulimie ist im Moment mein größtes Problem.Ich habe das schon seit 4 Jahren und es ist mal mehr mal weniger schlimm.Bei mir geht es schon lange nciht mehr ums abnehmen.Klar ist der Wunsch da,aber iwie ist es etwas anderes.Ich unterdrücke damit Dinge,die mich belaten.Im Moment hat die ES auch wieder ihrern Höhepunkt erreicht.Ich kippe ständig ausn latschen,bin schwach etc...ihr kennt das ja.Nur ich habe wirklich non-stop den Zwang zu essen...ohne ende..immer mehr und immer mehr...und danach die unaushaltbare Schuld.Ich nehme auch zu von dem ganzen scheiß.Das macht es dann nicht grade leichter aufzuhören.Ich bin laut bmi normalgewichtig. und habe laut vieler Männer "eine geile Figur" aber ich seh es nciht,ich spüre meinen Körper agrnicht mehr,kann es nicht einordnen wie ich aussehe,bin stark abhängig von den äußerungen anderer und nehme meißt es nur die negativen an.Für mich bedeutet dünn sein mehr als nur dünn zu sein und das ist das Problem.Jetzt ist meine Frage...wie kann ich jetzte erstmal etwas mehr Kontrolle in den ganzen scheiß bringen?iwie mich lösen von diesen zwängen..?
    würde mich sehr über antworten freuen.

    lg unreal

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