Hallo,
habe hier einige Zeit passiv mitgelesen, und habe mich nun entschlossen, euch meine Geschichte zu erzählen.
Alles fing vor etwa 6 1/2 Jahren an. Ich damals, ein Musterschüler (Mittlere Reife 1,2), viele Freunde (ohne Drogen Bezug), gutes Verhältnis zu meinen Eltern, keine Drogen, kaum Alkohol, viel Sport. Leider ist nichts mehr so wie es war.
Was ist dann passiert? Tja, dass weiß ich bis heute leider selber nicht mehr so genau. Ich habe mit Freunden, die zu der Zeit selber nicht oft (1x in 3 Monaten geraucht) geraucht haben, meinenersten Joint geraucht. Hatte mich vorher schon bestimmt 6-7x den Überedungskünsten meiner Freunde entziehen können.
Nun war es um mich geschehen. Mit diesen 4 Freunden habe ich mich nun in den nächsten 6 Monate jeden Freitag zum gemeinschaftlichen Rauchen verabredet und glaubt mir wir hatten eine richtig gute Zeit. Alle in der Ausbildung, zum Teil in den Endzügen der Schule (wie ich, habe mein Abiturnachgeholt). Ich muss sagen, dass ich keinerlei Probleme hatte mit diesem Konsum, da wir uns zusammen immer maximal 2-3 Gramm geholt hatten und diese dann zusammen geraucht haben. Klar war man spät Nachts irgendwann auch K.O. und ist eingeschlafen, aber man hattejedenfalls die gesamte Woche wieder Zeit sich zu regenerieren.
Nach einem halben Jahr blieb es nicht mehr nur bei dem Freitag. Auf einmal hatten wir sogar noch genug da, um am Samstag noch rauchen zu können. So ging es dann ersteinmal weiter. Von da an verselbständigte sich die ganze Geschichte immmer mehr. Nachdem ich bereits 1 Jahr kiffte, habe ich mir an meiner damaligen Schule zum ersten Mal selbst etwas besorgt und war stolz wie Oskar. Geht ja einfacher als gedacht! Zudem wurde ich immer mehr zum Einsiedler, bzw. habe nur noch mit Leuten abgehangen die selber geraucht haben. Das Problem zu der damaligen Zeit war auch,dass einige Freunde den gestiegenen Konsum nicht mehr bezahlen konnten und verstärkt bei mir und meinen Kollegen "mitgeraucht" haben. Das war eine Zeit lang auch kein Problem, aber irgendwann dachten wir uns: Wir geben hier die ganze Zeit unser Geld für unser Hobby (Ja, Sport als Hobby aufgegeben und
Kiffen dafür eingesetzt) aus und die anderen machen sich einen Larry, dabei hätten Sie doch auch arbeiten gehen können? Oder zumindestens weniger rauchen. Ich mein, was ich mir nicht leisten kann, kann ich mir nicht leisten! Und ich hab neben der Schule (die meist um 15/16 Uhr endete) noch meinen Arsch aufgerissen, damit ich mir das finanzieren konnte. So kam es, dass ich und mein Freund uns langsam aber sicher von den anderen distanziert haben. Ergebnis davon: Immernoch dieselbe Menge Gras, aber deutlich weniger Lungen durchzufüttern.
Ich glaube, genau hier den Start meiner Sucht ausmachen zu können. Man gewöhnte sich an den Konsum und die Toleranz stieg, weshalb wir immer mehr rauchten. Ergebnis davon: Keine Einladungen mehr von damaligen Freunden (Anti-Drogen Beauftragte, mit 0 Verständnis, weine diesen Leuten aber keine Träne nach), mein Abitur mit 3,0(für mich eigentlich
nicht zufriedenstellend), zum ersten Mal richtigen Streß mit den Eltern, Gleichgültigkeit^10 (sehe ich leider erst heute so, damals sah ich mich natürlich im Recht) und man kapselte sich von der Realität immer mehr ab und lebte/traf sich nur mit Leuten die dasselbe machten wie man selbst.
Warum habe ich zu diesem Zeitpunkt (ca. 2 Jahre waren vergangen) nicht aufgehört? Weil ich mir eingeredet habe das alles läuft. Und ich mein so schlecht lief es nun nicht. Gut, das Abitur war nicht das beste, aber ich bekam eine Ausbildungsstelle und dachte mir: Kiffen und normal Leben? Das geht! Während der Ausbildung habe ich täglich gekifft, immer nach der Arbeit. Man muss sich das so vorstellen: 17 Uhr Feierabend, 17:30 Ankunft Elternhaus, 17:45 Abfahrt zu Freunden, da meine Eltern den Konsum insgesamt nicht tollerierten. Um 23-24 Uhr war ich dann meistens (nach 4-8 Joints) zurück und legte mich direkt hin.
So ging das dann die ganzen 2,5 Jahre der Ausbildung. Von seiten der Arbeit kam auch nie ein Kommentar der in die Richtung gehen würde, habe mich gut angestellt trotz des Kiffens. Zwar habe ich auch die Ausbildung aufgrund von Faulheit/Gleichgültigkeit nur mit 76/100 Punkten bestanden und war in der Berufsschule in jedem Block mindestens 3-4 Tage krank, jedoch wurde ich
trotzdem befristet für ein Jahr übernommen. Dann gabs es das große Geld und ich hab noch mehr geraucht (2-3g/Tag zuvor ca.1,5g/Tag). Trotzdem hatte ich ungemein Lust zu arbeiten, weil mir die Arbeit wirklich viel Spaß gemacht hat. Klar habe ich mir mal hier und mal da einen Gelben Schein gegönnt. Habe aber trotzdem gute Leistungen gezeigt, weshalb ich nach Ablauf des
befristeten Arbeitsvertrages einen unbefristeten Arbeitsvertrag angeboten bekomme habe.Sogar mit Gehaltserhöhung! Diesen habe ich natürlich auch angenommen.
Zu der Zeit hatte ich mir aber auch verstärkt Gedanken um meine berufliche Zukunft gemacht und mich für ein Studium entschieden, in welchem ich mich momentan auch noch befinde. Nachdem ich noch ca. 8 Monate gearbeitet hatte, startete mein Studium. Weg von Zuhause, keinerlei Kontakte in der neuen Stadt. Ergo: Fast keine Möglichkeit was zu rauchen zu besorgen. Und ich war
auch gewillt den Konsum einzuschränken bzw. aufzuhören. Mir ging es die ersten Tage echt gut, da ich bei Einzug in meine neue Wohnung die letzte Tüte gemütlich als Abschluss verköstigt habe und sich dann die Frage nicht stellte zu rauchen, da ich ja noch niemanden kannte. Nach ca. 2 Wochen hatte man sich die ersten Kontakte verschafft und wie sollte es anders sein, als das ich einen Kiffer kennengelernt hatte. Ich fragte natürlich ohne nachzudenken, ob
er mir was klären könne, was er bejahte. Tja, das war im Septemer 2014. Seitdem habe ich mich, was den Konsum angeht, in allem bisher dagewesenen Übertoffen. Nachdem es langsam losging, stieg der Konsum stark an. In der Regel habe ich 3 Gramm pro Tag geraucht. Manchmal 5G, manchmal 4g. Also so richtig deftig. Sogar ein jetzt enger Freund der zuvor noch nie(!) geraucht hatte, hat sich meinem Konsum #
angepasst. Zu den Vorlesungen bin ich nur im ersten Semester als der Konsum noch nicht wieder so stark war gegangen (zum Ende eher nicht mehr), habe kaum Klausuren geschrieben bisher und vegetier seitdem mit Kollegen und Tüten vor mich hin.
Zudem muss ich gestehen, dass wenn mir etwas gefällt ich Leute sehr einfach dafür begeistern kann. Ich weiß nicht warum, aber ich denke das ich einige Freunde in meiner Heimatstadt, sowie jetzt hier am Studienort zum verstärkten rauchen gebracht habe bzw. sie gesehen haben: Ach bei dem läufts ja! Aber ich weiß jetzt, es läuft gar nicht!!!
Warum ich so denke? Paar Zeilen vorher habe ich davon berichtet, dass jemand der vorher gar kein Gras geraucht hat, nun 3-5G pro Tag raucht. Liegt wohl eher daran, dass wir fast täglich zusammengehangen haben und ich meinen Konsum nicht nach unten angepasst habe, sonder relativ schnell wieder durchgestartet bin.
Die letzten 6 Monate hat sich im Grunde vom Rauchverhalten nichts geändert, mit dem Unterschied, dass ich jeden Tag eine Real-Life-Kelle bekommen habe. Was machst du hier überhaupt? Du rauchst gar nicht mehr zum Spaß, sondern weil du musst!? Wieso studierst du überhaupt, wenn du eh nicht hingehst? usw.
Nachdem ich dann über Silvester zu Hause war und mit einem guten Freund den Streß meines Lebens hatte (Freundschaft zerbrochen,Er kommt nicht auf Drogen(Gras,Amphe,XTC) klar,ist dadurch Arbeistlos geworden und gibt allen anderen die Schuld, so wie ich es auch gemacht habe), ist mir klar geworden: So will ich nicht sein, bzw. werden. Hat mir echt
die Augen geöffnet, wie sich Menschen dadurch zum negativen Entwickeln KÖNNEN.
Nachdem ich wieder zurück war, habe ich nicht direkt aufgehört, dass konnte ich nicht. Ich habe weiter jeden Tag drüber nachgedacht bis ich diese Woche den Entschluss gefasst habe aufzuhören. Habe mir eine Art Mindmap gemacht mit schönen Dingen, die da wieder kommen wenn die Sucht besiegt ist. Diese Mindmap habe ich nach meinen letzten Joint (13.01.2016 / 02:00 Uhr) unterschrieben und
mir aufgehängt, damit ich diese jederzeit sehen kann.
Nun sind fast 5 Tage rum, ich bin nicht euphorisch. Eher gelassen und rational. Wüsste auch nicht warum ich euphorisch sein sollte, habe mir immerhin viel verbaut in der Zeit. Auch wenn es mir nicht gutgeht (innerliche Leere, Antriebslosigkeit, Schwitzen bei Nacht, Schweißfuss, Schweißhände, schlechtes Schlafen), bin ich zu 100% überzeugt, dass ich nicht mehr rauchen werde(Aktuell gesetzter Zeitraum 1 Jahr). Habe eig. seit Tag 2 kein Verlangen mehr, habe sogar zum Spaß eine lodernde Tüte an den Lippen gehabt (von einem Kollegen).
Hätte auch die Möglichkeit mir jeder Zeit was zu holen, aber hab meine Dealer schon darauf vorbereitet, dass ich nicht mehr kommen werde. Ebenso meine Freunde. Habe mich gestern auch für das Programm LDG angemeldet.
Das einzige Problem was ich habe, und keine Lösung darauf weiß, ist die Zukunft. Ich liebe Graß, also den Geschmack und die Wirkung(vorallem Sativa). Aber ich kann mir beim besten willen noch nicht vorstellen, nie wieder Graß zu rauchen/dampfen/essen. Ich habe auch diverse andere Substanzen ausprobiert, aber wirklich nichts hat mich angemacht, so wie Graß.Alkohol hasse ich mittlerweile. Nun lese ich hier im Forum, dass ein geregelter Konsum nicht
möglich wäre. Aber warum? Ich hatte zwischenzeitlich schonmal für 3 Monate aufgehört. Und als ich dann eine Tüte rauchte, war ich nicht gleich wieder im Trott, sondern völlig vernebelt wie lange nicht mehr, fast anstrengend. Den nächsten Tag hatte ich nicht das Verlangen rauchen zu müssen. Als ich jedoch an 3 aufeinanderfolgenden Tagen wieder geraucht hatte, war ich wieder drin.
Zur Vervollständigung ich heute, nach etwa 6 1/2 Jahren schlechter Student, viele Freunde (mit Drogen Bezug), mäßiges Verhältnis zu meinen Eltern, viele Drogen, kein Alkohol, kein Sport.