Meine Geschichte und Rat gefragt

  • Hallo, das ist mein erster Beitrag hier im Forum, wenn ich irgendwelche Regeln nicht beachtet habe, dann schreibt mir doch bitte. finger2.gifsmilie-63.gif

    Ich sitze hier gedigen stoned und nachdenklich an einem Sonntagabend um 0:30 und verspührte irgendwie den Bedarf irgendwem meine Geschichte zu erzählen und fragen ob dieser hinsichtlich meiner Situation Rat hat.

    Zuerst etwas zu meiner Wenigkeit: Ich bin 19 Jahre alt, komme aus der Nähe von München und mache momentan mein Abitur. Kiffe seit ca. 5 Jahren regelmäßig. Ich habe also ziemlich früh angefangen, aber glücklicherweise bis jetzt keine nennenswerten Schäden davon getragen. Aufgewachsen in einer Kleinstadt und aus Langweile in den regelmäßigen Konsum getrieben, sind meine Freunde und ich jetzt schon länger, fast täglich am kiffen. Angemerkt, dass ich in den letzten 1-2 Jahren meinen Konsum eingeschränkt habe und nur noch jedes Wochenende konsumiere. Wobei wir auch schon bei meinem Problem sind. Wie schon gesagt wurde in unserem Freundskreis (so ca. 15 Jungs und Mädels) sehr früh mit Drogen experimentiert und alle waren von Gras begeistert. Anfangs haben wir nur zu besonderen Anlässen gekifft, aber der regelmäßige Konsum hat sich dann auch schnell eingeschlichen, kennt man ja. tongue.png Irgenwannd, so ca. nache einem Jahr haben wir dann täglich gekifft und aus legendären Abenden mit vielen Lachflashs und verstrahlten, einmaligen Erlebnissen wurde der Konsum zur Routine und der Spaß flachte ab. Man konsumierte ehern um sich möllig zu fühlen und eine Beschäftigung zu finden. Meistens trafen wir uns im Stadtpark mit 4-8 Freunden (wir wohnten fast alle in der selben Gegend), der Park war nett gemacht und man konnte dort ungestört sein, da in der Stadt meistens nich viel los war. Neben dem Kiffen gingen wir ab und zu feiern und ich trieb noch Sport. Außerdem gingen derzeitig auch alle, bis auf zwei Ausßnahmen, in eine Realschule. Wir kifften manchmal auch in den Pausen zwischen den Unterrichsstunden, manchmal auch vorm Unterricht, wir nannten das "wake n bake". Da in unserer Klasse sowieso fast alle ihre Cannabiserfahrungen machten, wusste auch jeder wie er sich im Rauschzustand vor den Lehrern den anderen gegenüber verhalten sollte. Fast alle haben mitgespielt und wir haben uns alle gegenseitig den Rücken frei gehalten, das nenn ich mal Klassengemeinschaft. Im Nachhinein denk ich, dass die Leher es doch gecheckt haben, weil sie unserer Klasse ausdrücklich verboten haben nach Amsterdam zu fahren, obwohl das im Rahmen der Möglichkeiten lag. Naja Schwiergkeiten gab es zum Glück trotzdem selten. Die Mitarbeit varierte bei dein einzelnen Personen im Rauschzustand von keinem einzigem Beitrag an einem ganzen Tag, bis zu einer soliden Beteiligung. Dementsprechend vielen die Zeugnisse in der 10. Klasse dann aus. Ich gehörte glücklicherweise zu den mit einem gutem Zeugnis und habe dann auf ein in der Gymnasium in der Nähe gewechselt. Mein Alltag bestand meistens zwar nur aus kiffen und zeitvertreiben in meinem Freundeskreis, aber ich wusste mich immer gut in der Klasse zu präsentieren und wurde halbwegs mit Intelligenz gesegnet. So kam es, dass ich bis dahin auch ohne lernen durchkam, was ich von den meinsten meiner Freunde leider nicht behaupten kann. Einer schaffte seinen Schulabschluss garnicht und die anderen waren auch nicht besonders gut. Nur eine Freundin kam mit auf das selbe Gymnasium. Ich würde die Zeit zwar als unproduktiv und einseitig bewerten, aber es hat doch irgendwie Spaß gemacht, da wir noch kaum über unsere Zukunft nachgedacht und in unserer kleinen, naiven Welt gelebt haben.

    Nach zwei Jahren gingen wir nun erstmal getrennte Wege, ein paar Freunde haben weiter die Schule besucht, andere eine haben eine Ausbildung angefangen. Obwohl wir uns nach der Schule immernoch oft trafen veränderte sich auch langsam der Freundeskreis. Einige rutschten immer mehr in die Drogen-Technoszene ab und zwei Freunde haben sich abgekapselt, kifften nur noch alleine und ließen sich nicht mehr blicken. Ich lernte auf dem Gymnasium schnell neue Freunde kennenm, die meisten natürlich Kiffer, der Konsum verbindet. Anfangs ging ich auch ab und zu auf die Techno-Partys mit, denn es waren eigentlich die Freunde, die immer unternehmungsfreudig waren und mit den ich am liebsten meine Zeit verbracht habe. Hinzu kam nun der Konsum von anderen Substanzen, meist chemische Drogen. Die Partys haben zwar im Rauschzustand mit meinen Freunden unglaublich Spaß gemacht, aber der Morgen danach war immer hart. Einer von den Freunden bekam dann ein Tag nach den Osterferien plötzlich eine drogeninduzierte Psychose und kam zwei Wochen nicht zur Schule. Er bekam die ersten drei Abende starke Panikzustände und halluzinierte auch ohne Einfluss von Drogen. Er hat mir unter vier Augen dann erzählt, dass er Fratzen und tote Menschen in seinem Zimmer gesehen hat und seine Mutter Abends bei ihm schlafen musste, weil er so eine Angst hatt. Kein Scheiß. Mit chemischen Drogen sollte man nicht spaßen. Er hat sich bis heute davon nicht mehr richtig erholt und hat manchmal immernoch Angstzustände, vielleicht sein ganzes Leben. Er hat mit keinem mehr aus unserem Freundeskreis was tun und ich schreibe auch nur selten mit ihm. Schokiert von diesem Vorfall wars das für mich auch erstmal mit dem Feiern und anderen Substanzen und ich fing an die ganze Situation zu hinterfragen. Die anderen 5 Freunde gingen weiter feiern und meinte, dass sie ihm gerietem haben nicht die Pille zu nehmen, war wohl mit 2CP und Ketaminen und dass er schon vom kiffen für andere Drogen labil gemacht wurde.

    Ab diesem Punkt fing ich das erste mal an meinen Konsum kritisch zu betrachten und habe die ganze Situation aus einem anderem Blickwinkel gesehen. Zwischen diesem Zeitpunkt und dem ersten Konsum liegen nun fast vier Jahre. Ich habe nur noch Gras konsumiert und den Konsum auf die Wochenenden verringert und mich von den meisten meines alten Freundeskreise entfernt. Ich kiffe mit den Leuten auf dem Gymnasium, oder vereinzelt mit meinen alten Freunden. Ich habe mich vor vier Monaten dazu entschlossen einen Schnitt in meinem Leben zu machen und etwas neues zu starten. Was auch ganz gut geklappt hat, ich habe derzeit einen 1,9er Schnitt und mache wieder regelmäßig Sport. Fühle mich insgesamt besser und habe neuen Ziele in meinem Leben gefunden.

    Aber trotzdem schaffe ich es nicht ganz mit
    dem Konsum von Gras am Wochenende aufzuhören. Unter der Woche bin ich
    abgelenkt und es stellt kein Problem dar, aber wenn ich Freitagabends
    Zuhause bin, wird mir schnell langweilig und ich kriege Lust mich mit
    Freunden zu treffen und das Freitagsritual nach gemachter Schule zu
    vollziehen. Menschen sind Alltagstiere und stark von ihren Gewohnheiten
    gesteuert. Ich denke, dass sich das Kiffen mit der Zeit stark in mein
    Belohnungssystem verankert hat und ich deswegen immer das selbe
    Verhaltensmuster zurück falle. Nun ehrenwerte Leser und Leserinnen (man
    ist ja heutzuatge gender-bewusst stupid.gif)
    frag ich euch wie ich mein Belohnungssystem verändern kann und wie ihr
    mit dem Konsum aufgehört habt. Für mich sind es die letzten
    Überbleipsel der Vergangenheit und ich will sie loswerden. Naja wie auch
    immer, danke für das durchlesen und die Zeit die du dir genommen hast. Sorry für die Rechtschreibfehler, aber habe keine Lust nochmal auf Korrektur zu lesen.
    Armen, Peace heißt Frieden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ducktales (14. März 2016 um 02:39)

  • Hallo Ducktales,

    ich habe deine Geschichte gelesen und finde du hast ja schon einiges erreicht, indem du 1. den Konsum chemischer Drogen eingestellt hast und 2. nur noch am Wochenende kiffst. Ich habe das mit dem Wochenend-Kiffen auch längere Zeit betrieben und es kam der Punkt an dem ich nur noch auf den Freitag geierte um schließlich zu kiffen. Du sagst es ja selbst, es ist zum großen Teil auch ein Ritual und eine Gewohnheit.

    Und du kannst auch neue Gewohnheiten etablieren. Das dauert eine Weile bis das Gehirn sich daran gewöhnt und man ein neues Muster entwickelt, aber es ist machbar. Du könntest anknüpfen bei Dingen die dir früher schon Spaß gemacht haben.

    Wenn es nichts geben sollte was dir früher Spaß bereitet hat (was ich absolut nicht glaube) müsstest du neue dinge ausprobieren um etwas zu finden was dir auch gut tut und Spaß macht, ohne so schädlich zu sein wie kiffen. Das ist nun im Grunde alles was ich dazu sagen kann, es ist alles immer leichter gesagt als getan, aber das schwierigste ist wie bei so vielen Dingen der Anfang und die ersten Schritte. Die ersten Wochenenden kommen einem komisch vor (bin selbst gerade auch wieder an diesem Punkt) aber nach einiger Zeit wenn man das aushält, wird es sehr viel besser und man ist stolz das geschafft zu haben.

    Alles Gute!
    lg, Thymia

  • Hiho,

    hab mir deine Geschichte auch durchgelesen.

    Was jetzt kommt sind halt meine Gedanken dazu, die nicht richtig sein müssen...

    Erstmal: Wer so früh mit kiffen anfängt, wird Schäden davon tragen. Man verändert damit in einer sehr prägenden Zeit einfach alles, das wird nicht ohne Folgen bleiben. Es müssen keine schwerwiegenden Folgen sein, wie bei deinem Freund mit der drogeninduzierten Psychose (die ich übrigens auch hinter mir habe, mehrmals und das ohne andere Substanzen). Aber du (und ich) wären andere Menschen, im postiven wie im negativen, hätten wir nicht gekifft.

    Dann. Schonmal sehr gut ist, dass du versuchst was zu ändern und auch schon viel in Angriff genommen hast. Was das Belohnungssystem angeht, kann ich auch keinen guten Rat geben. Hab es ne Zeit lang mit teuren Einkäufen kompensiert, ging irgendwann auch in die Hose. Du schreibst du machst Sport? Dann würd ich da ansetzen. Ich bin selber an dem Punkt, dass ich einen Ausgleich suche, der nichts mit Drogen zu tun hat. Hab mir extra ein Fahrrad gekauft, dass nun wieder zum Einsatz kommen soll.

    Mich würde auf jeden Fall interessieren, wie es bei dir weitergeht.

    LG aus Belgien
    dissolution

    Und

    @Quzen

    Das sind echt Beiträge, die die Welt nicht braucht! Ab in die Ecke!

  • Beitrag von Quzen (23. März 2016 um 14:24)

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