Hallo allerseits
Wie im Titel zu lesen ist, hat mein Mann derbe Probleme und dadurch auch ich. War ich einst auch noch so ne taffe Frau, so bin ich mittlerweile eigentlich selber ziemlich am Boden... fühle mich fast fremd im eigenen Kopf.
Wir sind seit ende 2013 verheiratet. Haben auch sehr schnell geheiratet. Nach einem Jahr Beziehung. Weil ja alles so toll und passend war..
Als ich ihn kennenlernte erzählte er mir direkt zu Anfang ganz offen von dem Kokain. Dass er sich dadurch viel kaputt gemacht habe und es bitter bereut. Viele Schulden, Mahnungen noch und nöcher, kaputte Beziehung, angespanntes Verhältnis zur Familie. All das waren so folgen davon und er wollte das alles nicht mehr. Wollte von nun an alles besser machen, mit dem Mist aufhören... Also ließ ich mich auf die Beziehung mit ihm ein. Ich glaubte ihm. ..
Er wollte seinen Führerschein machen, seine Mpu und ich unterstützte das natürlich. Ich glaubte echt, er wäre auf nem guten Weg.
Das trinken wurde mit der zeit immer offensichtlicher und bei den DrogenTests fiel er auch immer wieder durch. Zwei bis drei Tests waren immer gut und dann konnte sein Urin mal nicht ausgewertet werden oder er hatte den Termin verpasst...ja nachher kam alles andere ans Tageslicht. Er hatte halt in Wirklichkeit konsumiert und mir die dollsten Geschichten erzählt um mich für den Moment zu besänftigen.
Das trinken wurde halt immer öfter zum Thema bei uns und führte natürlich zum streit. Über Monate fuhr sich die Situation so fest, dass wir uns Anfang 2015 trennten. Ich zog aus und er konnte glücklicherweise im gleichen Haus eine kleinere Wohnung beziehen.
Monatelang war quasi funkstille, ich atmete auf. Da wir aber eben eine gemeinsame Familie haben (ich verstehe mich einfach zu gut mit meiner schwiegerfamilie ), hatte man hier und da eben doch noch Berührungspunkte. Irgendwann kamen wir uns dann doch wieder näher und er sagte, er würde alles so bereuen, mich so sehr lieben. Und dann packte er so richtig aus. Wahrscheinlich ist das immernoch nicht alles, aber für mich mehr als genug info.
Er hat mit dem Koks nie nie nie aufgehört. Raucht es hauptsächlich, hat es auch mal gespritzt. Ich bin da in eine ganz neue Welt eingetaucht, denn außer dass ich Zigaretten rauche, habe ich mit Drogen niemals was zu tun gehabt. Es war ein horror das alles zu hören. Thema waren auch andere frauen. Weil es nach seiner Aussage entspannter bei ihnen war. Er müsste sie nicht belügen, weil es entweder scheißegal war oder sie eben auch kosten oder Basen oder weiß der Geier.
Ich war/bin geschockt, verzweifelt, komme mir selber so dämlich vor, dass ich nie was gecheckt habe!
Er wollte dann alles besser machen. Eine Therapie und und ubd. Ja im Endeffekt führen wir seitdem eine on - off - Beziehung. Mal will er mich nicht, weil ich ihn zu vernünftig bin ("einen Stock im arsch" hätte) und mal brechen ich unter seinen ständigen Ausrutschern zusammen (lügen fliegen auf, er ist fies, er hält sich nicht an ansprachen, das volle Programm ). Nehme dann meine Sachen und gehe. Dan ist wieder funkstille und er tobt sich aus, bis er dann irgendwann wieder nen hellen Moment hat und sich bei mir meldet.
Er kommt dann mit den tollsten Versprechungen, schenkt mit Aufmerksamkeit und Wärme und bereut alles so. Will an unserer ehe festhalten, mich nie wieder als selbstverständlich sehen und und und...
Jedes Mal denke ich "jetzt hat er es gerafft, alles wird gut" .
Ich will bzw kann ihn auch einfach nicht aufgeben, auch wenn es noch so offensichtlich und aussichtslos erscheint und auch ist. Er richtet sich und mich immer wieder aufs neue zugrunde und ich ich stecke bereits so tief mit drin, dass diese "Beziehung " schon zu meiner Abhängigkeit geworden ist.
Ich war selber bei der örtlichen drogenberatung um mich zu informieren und auch um mir etwas den Kummer von der Seele zu reden, hab mir bei ihm den mund fusselig geredet. Mal sitzt er weinend vor mir wie ein Häufchen Elend weil er diese Drogen nicht mehr will und mich braucht und dann wieder schubst er mich weg und will in ruhe SEIN Leben leben wie er allein es möchte. Ja er muss es selber wollen, aber er weiß wohl nichtmal richtig was er will. Das sind alles gute Vorsätze, aber sobald der suchtdruck kommt oder Gehalt von der arbeit, ist es wieder vorbei damit.
Es gab Situationen, da musste ich den Krankenwagen rufen, weil er zusammen gebrochen und bewusstlos war. Bei ihm ist es ja auch dieser mischkonsum..
Ich würde ihn am liebsten einsperren, bis es "überstanden" ist. Klingt bescheuert, aber ich will nicht mehr leiden!
"Trenn dich, trenn dich" klingt super logisch, aber ich KANN NICHT.
Weil ich ihn geheiratet hab und an uns glauben möchte. ....
Momentan sind wir wieder "gut" miteinander. Aber ich lasse das Thema Drogen auch sein, er muss es wollen. Trotzdem ist es zum verzweifeln.
Haltet mich bitte nicht für bekloppt, ich bin emotional abhängig von ihm und kann und will die Hoffnung einfach nicht loslassen. Ich liebe ihn denn er hat ja auch viele gute seiten. Wahrscheinlich klammer ich mich an etwas, aber es ist so.
Jedenfalls stehe ich selber voll im leben und durch die zwei getrennten Wohnungen haben wir beide ja auch unsere rückzugsorte. Das ist gut!
Ich wünsche mir so sehr ein happy end...