Die Frage nach dem "wie"

  • Hallo! Ich frage mich, ob ich es wagen kann mal nach dem "wie..." zu fragen ;)Wie habt ihr es geschafft von den Drogen los zu kommen? Wie ist euer Rezept bei der Entscheidung zu bleiben? Wie kann ich akzeptieren, das ich ein Suchtmensch bin?

    LG
    Feefame

  • Hallo feefame !

    Keine Antwort hier bisher, da hab ich gedacht, ich geb mal meinen Senf dazu...

    Als ich aufgehört habe, zu trinken (vor knapp 6 Jahren) habe ich es fast ausschließlich für meine Eltern getan. Ich konnte ihnen nicht mehr ins Gesicht gucken und das hat mir sehr weh getan.

    So nach ca. einem Jahr hartem Kampf gegen mich selbst usw. fing ich langsam an, Gefallen am Trocken und Clean sein zu finden.
    Ich denke es wichtig, dass man ein bestimmtes Ziel hat und die Droge bzw. den Alkohol durch etwas schönes (auf jeden Fall durch was anderes) ersetzt! Irgendwann hab ich es dann auch für mich selbst getan. Das hat zwar gedauert. Aber ich habe den Menschen, die Erfahrung damit hatten einfach geglaubt, als sie sagten, ich muss GEDULD haben und es werden Veränderungen kommen, wenn ich nur die Drogen und das Glas stehen lasse.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als denen zu vertrauen .

    Also empfehle ich dementsprechend eine Selbsthilfegruppe. Bin selber in einer und bin im ersten Jahr fast jeden Tag dort gewesen.

    Also genug erstmal. Vielleicht ergänze ich später nch was, O.K.

    MAch´s erstmal gut
    LG von der Hermine

  • Guten morgen Hermine,

    schön das du den Anfang gemacht hast- danke! Für mich ist das hier wie ein Kraftspender in der Übergangszeit...bei dir hat es ein Jahr gedauert, bis du "Gefallen" an dem Trockensein hattest- das gibt mir Hoffnung und bestätigt auch mein Denken.

    Ich hab anfangs für meine Kinder aufgehört und es fiel mir schwer dies nur für mich zu tun.

    LG
    Feefame

  • Hi Feefame,

    klar kannst Du es wagen nach dem "Wie" zu fragen :winking_face: aber ein Rezept wirds nicht geben. Jeder ist einzigartig und genauso einzigartig ist der Weg, den jeder gehen wird wenn er aufhören will und sauber bleiben.

    Also mein "wie" kann ich nicht wirklich so einfach in Worte fassen.
    Das sind wahrscheinlich eine ganze Menge Faktoren, die da zusammengespielt haben und irgendwann war quasi "das Maß voll" und die Grundlagen zum clean werden erreicht. Keine Ahnung wie ich das sonst beschreiben soll :confused_face:
    Ich habe sehr lange gebraucht vom Erkennen meiner Suchtkrankheit bis zum Beenden des Konsums. Dann kamen auch diverse Lebensumstände, in die ich durch die Sucht geriet, durch die Grenzen überschritten wurden, die ich nie überschreiten wollte. Dann war da noch irgendwann mein Kind (jeder weiß: wenn es der Mutter gut geht, geht es auch dem Kind gut ;)).

    Ich hab angefangen mir Hilfe zu holen. Stationäre Therapien gemacht und jede Menge Entgiftungen. Jedesmal lernte ich ein bisschen mehr über mich und das warum meiner Krankheit. Alleine ohne professionelle Hilfe und Freunde, die ich auf dem Weg zum clean-sein getroffen habe hätte ich es aber nie soweit geschafft.

    Inzwischen seh ich die Suchtkrankheit eben als solche. Eine Krankheit, wegen der ich mich dementsprechend verhalten muß um nicht daran zu erkranken. Eben keinen Alkohol oder irgendwelche Pülverchen oder Tabletten zu nehmen. Da mich diese Krankheit unweigerlich in die Richtung eines frühen Todes treiben würde.

    Vielleicht ist es mein "inneres Kind", das diese unbändige Freude am Leben hat und jeden Tag als Geschenk sehen kann. Auch Tage die sich schlecht anfühlen und schwarz aussehen. Ich bin dankbar, dass ich sie heute spüren kann und somit handlungsfähig bin.

    Lieben Gruß
    Lea

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