sucht...

  • Hallo ich bin neu hier und denke im Moment es könnte mir helfen über meine Sucht zu reden. Ich bin 30 Jahre alt und eigentlich seit meinem 14 Lebensjahr abhängig nach etwas.
    Ich weis nicht ob der aktuelle Stand ausreicht oder man ganz vorne anfängt zu erzählen aber das würde so lange dauern, ich würde sicher nicht zu Ende schreiben und diese Seite einfach schliessen.
    Mit 16 habe ich angefangen zu Kiffen und dies auch ziemlich professionell (wenn man das so sagen kann) 11 Jahre gemacht. Harte Drogen habe ich alle genommen aber nie zur Abhängig werden lassen.
    Seit ca 6 Jahren bin ich auch Internet oder Spielsüchtig. Mit 27 habe ich dann aufgehört zu Kiffen und verfiel dem Alkohol. Ich habe ca 2 Jahre jeden Tag zuviel getrunken bis meine 11 Jährige Beziehung durch mein Verhalten kaputt ging. Komischerweise habe ich mich dann aber nicht fallen lassen sondern hörte auf zu trinken und die Zeit am PC war auch in Ordnung.
    Schnell lernte ich eine neue Frau kennen und ab da ging irgendwie alles wieder von vorne los, ich dachte wirklich ich hätte aus meinen Fehlern gelernt und würde diese nicht nochmal begehen. Falsch gedacht...ich trank bald wieder jeden Tag zuviel und verbrachte auch den kompletten Tag nach der Arbeit am Rechner.
    Hinzukommt das ich wohl Sexsüchtig bin oder zumindest habe ich einen Fetisch, der in dieser Beziehung nur Ansatzweise ausgelebt wird.
    Ich glaube das der Fetisch Auslöser für den ganzen Konsum ist um so das Gefühl zu verdrängen oder zu ignorieren aber wenn ich alleine bin und konsumiert, habe egal was, dann verbringe ich fast die komplette Zeit damit auf Sexseiten zu surfen.
    Vor einem Jahr habe ich mich entschlossen neben der Arbeit an der Abendschule meinen Techniker zu machen was auch sehr gut begann, ich war 2 Abende in der Woche schon mal in der Schule und konnte auch gar nicht trinken und surfen. Es machte sogar Spass und mein Leben hatte auf einmal einen neuen Sinn, ich war stolz auf mich und dachte ich mache doch noch etwas vernüftiges aus meinem Leben.
    Bis vor 2 Monaten lief alles Prima, ich hatte mein Alkohol- Spiel- Drogenproblem einigermassen im Griff. Die Sucht meinen Fetisch auszuleben hatte ich nie im Griff. Fats jede freie Minute wenn meine Freundin nicht da ist verbringe ich damit. Sie weis von dem Fetisch aber möchte das verständlicher Weise nicht wirklich ausleben. Ich liebe sie und verstehe das ja auch.
    Die Weiterbildung hat aufgehört Spass zu machen und fehle nun auch öfters. Seit Samstag ist meine Freundin beruflich im Ausland und ich verbringe seit dem die Zeit mit Amphetamin und Gras vorm PC und surfe auf Schmuddel Seiten. Ich weis einach nicht was ich gegen diesen Drang unternehmen kann. Ich schäme mich selber und kann doch nicht aufhören, zumindest ist seit heute Mittag das Speed alle und das wird sicher auch der Grund sein warum ich überhaupt schreibe.
    Würde mich über Hilfe freuen.

  • Hi taugenichts.

    Ich hab ja absolut keine Ahnung von dem Thema, abgesehen von meinem völlig miesen Computerverhalten... Aber ich wollte nun doch 'nen Kommentar abgeben:
    Hast Du schonmal daran gedacht, Dich an eine Suchtberatungsstelle zu wenden?
    Das ist grad so ziemlich das einzige, was mir einfällt, tut mir Leid...

    Incer

  • Hallo taugenichts,

    darf ich fragen, um was für einen Fetisch es sich bei Dir handelt (mir gehen da nämlich bei "nichtkonkretisierung" sämtliche Alarmglocken an), insbesondere wenn Du schreibst, dass Deine Freundin "verständlicherweise" nicht beim ausleben hilft...

    Gruß Minun

  • @ Incertitude...ja ich war mal beim Hausarzt vor ca. 3 Monaten nach einem heftigen Absturz und habe ihm alles erzählt, er hat mir eine Überweisung zum Neurologen gegeben, doch leider muss man ewig (4-5 Wochen) auf einen Termin warten.
    In der Zeit habe ich mir wieder eingeredet "ist ja alles halb so wild und du hast dich ja im Griff..." und dann habe ich den Termin wohl verdrängt und bin nicht hingegangen. Einige Zeit gehts ja auch immer gut, zumindest mit Konsum von Betäubungsmitteln.
    Ich vermisse dann meist auch nichts und fühle mich gut aber irgendwann kommt es wieder durch und ich muss mich verkriechen und konsumieren.
    Wie wohl bei den meisten Leuten denke auch ich noch das ich es alleine schaffen werde, ich würde mich schämen Arbeitskollegen, Eltern und Bekannten davon zu erzählen und meinen Arbeitsplatz, bzw. jetzt kommt auch noch die Schule dazu, zu gefährden.
    Tja die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...

    @Minun...Strumpfhosen...peinliche Angelegenheit, aber keine Ahnung wie man zu so etwas kommt. Aufjedenfall habe ich gelesen das man heute davon ausgeht, es wäre besser einen Fetisch nicht zu behandeln, da es meist sowieso erfolglos ist und dadurch meist noch viel schlimmere Probleme hervorgerufen werden, die der Fetischist aber durch seine Neigung irgendwie ausgleicht. Oder so ähnlich... :14:

  • Na ja, Du redest Dir zwar ein, dass Du Dich im Griff hast, aber scheinbar ist es ja nicht so. Ich denke, das kennen viele Leute. Man denkt, man schafft das schon irgendwie allein und so schlimm ist es ja auch gar nicht. Aber dem ist nicht so. Es gibt eben Dinge, die man nicht allein aus der Welt schaffen kann.
    Meinst Du nicht, dass Du genauso Deinen Arbeitsplatz gefährden könntest, wenn Du so weitermachst wie bisher? Dass Du nicht darüber reden willst, kann ich verstehen. Die Frage ist nur: Bringt Dich das Schweigen weiter?

  • Ah o.k., ich bin beruhigt was Deinen Fetisch betrifft. :smiling_face:

    Also der wichtigste Punkt ist ja Deine Sucht allgemein. Bei stoffgebundener Sucht liegt es ja nun eher auf der Hand, was man tun sollte: Den Stoff weglassen und sich mit den Gründen der Sucht beschäftigen (jetzt mal ganz pragmatisch). :winking_face: Bei Deiner sexuellen Vorliebe ist das ja nicht so einfach, weil da stellt sich ja die Frage: Was wäre, wenn Deine Freundin Deine Vorliebe teilen würde und sie "gesellschaftlich akzeptiert" wäre. Würde sie Dir dann noch solche Probleme bereiten? Stände sie Dir dann noch so im Weg? Vielleicht ginge es dann eher um eine "konstruktive Etablierung" in Dein Leben.

    Ich kann gut verstehen, dass es Dir schwer fällt im RL anderen von diesen Dingen zu erzählen. Musst Du ja auch gar nicht. Auch der Vorsatz "es alleine zu schaffen" ist löblich. Alleine schaffen musst Du es aber sowieso, sich dabei Hinweise, Tipps und Begleitung holen ist kein Makel. Ich würde, genau wie Incertitude es vorschlägt, überlegen, ob Du Dich an eine professionelle Anlaufstelle wenden kannst. Neurologen, Psychiater, Psychologen und Drogenberater unterliegen der Schweigepflicht, zu verlieren hast Du also nichts.

    LG Minun

  • Ich bin sicher selbstverantwortlich für mein Handeln und ständig im Zwiespalt mit mir selbst und frage mich immer woher diese Antriebslosigkeit etwas "Vernünftiges" zu tun herkommt.
    Ich hatte im grossen und ganzen auch eine akzeptable Erziehung genossen, in der meine Eltern sicher immer das taten was sie für richtig hielten. Ich bin zwar adoptiert und habe wechselnde Mütter erlebt aber meine letzte, die ich auch als richtige ansehe, gibt mir auch das Gefühl ihr Sohn zu sein. Also eigentlich nicht anders als in "normalen" Familien auch. Ich kann es also nicht mal auf meine Kindheit schieben und muss akzeptieren das alles wohl aus Langeweile entstand und zur Sucht wurde.
    Im scheinbar anonymen Netz fällt mir das Reden darüber weniger schwer und entlastet die Seele auch ein wenig, vielleicht ein Anfang...

    Da mir mein Handeln in den Momenten aber eigentlich auch immer Freude bereitet und ich es geniesse, weis ich nicht mal ob ich wirklich Hoffnung auf Besserung haben kann, denn Schuldgefühle habe ich erst hinterher und die halten nichtmal lange an... :confused_face:
    Die Psyche ist schon sehr seltsam und eigentlich ist auch alles egal denn den Verlauf der Welt stört es sowieso nicht was einer von 8 Milliarden alleine in seinem Zimmer macht.
    Vielleicht sollte man seine Neigungen und Süchte auch einfach geniessen, solange sie nicht zerstörerisch sich selbst oder anderen gegenüber sind. Klar Alkohol, Tabak und Drogen bringen dich um aber welches Leben ist schöner? Das kurze voller Genuss oder das Herausgezögerte in Abstinez, welches eigentlich ein ständiger Kampf gegen sich selbst ist.
    Ich denke das äussere wie Familie und Freunde geben einem das Gefühl sich ändern zu müssen, ohne Kontakt sind wohl die meisten verloren oder zufriedener?

  • Hallo taugenichts..

    habe gerade Deine Beiträge gelesen... Mmmhh.. Ich glaube, Dein Hauptproblem liegt wohl eher in der Sucht nach Alkohol oder Speed..
    Warum versuchst Du nicht, Deine Vorliebe für Strumpfhosen so zu akzeptieren, wie sie ist? Was ist daran schlimmes? Ich finde, solange kein anderer dabei zu Schaden kommt, ist es doch ganz gleich, welche sexuellen Vorlieben ein Mensch hat. Darf ich fragen, ob es sich bei Deinem surfen auf "Sex- Seiten" immer um den Fetisch dreht?
    Zum Thema Alkohol etc.: Gehe besser zu einer Beratungsstelle. Bin nicht sicher, dass ein Neurologe da so viel machen kann... Beratungsstellen gibt es in jeder Stadt so einige. Die Adressen findest Du auch im Internet :smiling_face:
    Wünsche Dir alles Gute!


    shadowsoul

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