Komme mit der Welt nicht klar?

  • Hallo,

    ich wollte erstmal ein herzliches "Hallo" an alle sagen.
    Ich suchte ein Forum für zwischenmenschliche Dinge und bin dann hieraus gestossen.

    Sicher hat niemand Lust das "Vorgeplänkel" zu lesen, von daher halte ich es so kurz wie nötig. Allerdings müssen ein paar Sätze schon sein.

    Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin und ich weiß auch nicht ob es schon einen ähnlichen Beitrag hierzu gibt. Ich habe im Moment nicht die Zeit mir alles durchzulesen, muss mal bei einer ruhigen Minute etwas hier lesen.

    Zu meinem "Problem?!":

    Ich komme mit den Einstellungen vieler Menschen nicht klar. Dauernd wird gefragt wie man beruflich vorankommt, man wird an seiner Kleidung und an seinem Verhalten gemessen und gewertet. Doch interessiert es die meisten weil sie sich um dich sorgen oder weil sie wissen wollen ob es ihnen nicht besser geht? Ob sie nicht Angriffsfläche haben um sich selbst besser bestätigen zu können?

    Gibt es nicht viel wichtigere Dinge als den beruflichen Werdegang? Klar ist es wichtig Geld zu verdienen um leben zu können und später eine Familie haben zu können.
    Aber man muss sich doch nicht ständig messen und vergleichen? Kenn ich nur viele falsche Leute? Andererseits nimmt es mich selbst sehr mit das ich (ich studiere gerade) nicht vorankomme im Studium, ich lerne einfach nicht und versuche mich durchzumogeln. Doch was danach? Ich bekomme auch kein Bafög mehr weil Leistungen fehlen, habe jetzt Wohngeld beantragt, müsste eigentl heute oder morgen kommen, ich weiß noch nicht wieviel es ist. Hab für nächsten Monat nen Nebenjob um die Miete zahlen zu können.

    Ich weiß einfach nicht ob ich das Studium weitermachen soll oder ob es verschwendete Zeit ist?

    Es gibt soviele Dinge mit denen ich nicht recht klar komme. Drogen sind es nicht, habe ich mal gemacht, bin ich seit nem Jahr weg von und war auch nie ernsthaft gefährdet, nur "leichte" harte Drogen. Also Speed und "Teile". Aber immer nur wenig, und nur am Wochenende mal.

    Mein größtes Problem ist eben die finanzielle Absicherung, ich mache das Studium ja nur weil es angesehen ist und es eben erwartet wird das man etwas macht.
    Ich würde am liebsten eine leichte Arbeit haben wo ich genug verdiene um davon zu leben, ich möchte nicht arbeiten um reich zu werden, sondern um das nötigste zu haben, was man für ein glückliches Leben brauche. Also Auto, Haus, Familie, Urlaub.

    Neben der Arbeit denke ich könnte ich mich besser verwirklichen. In meiner Freizeit, ich habe viele Gedanken die ich niederschreibe. Das finde ich interessant. Ich mag nicht die akademische Schreibweise, diese Pingelichkeit.

    Versteht jemand was ich meine? Schreibe ich Müll? :winking_face: Dann tut es mir Leid.

    Ich habe auch genug Freunde und habe einen angesehenen Status. Aber imr geht es auch so das ich vielen Menschen gar nicht zu hören will weil sie nur Müll reden. In meinen Augen. Selbstprofilierung mit total unwichtigen Sachen (hab dies getan, das gemacht, war ja alles so toll). Oder materielles denken, nervt mich auch. Genauso wie extrem rationales.

    Ich beende den Text jetzt hier, da er viiiieell zu lang geworden ist.

    Danke an alle die ihn gelesen haben, viell darauf antworten werden. Ich wüsste nicht wo ich sonst über so etwas schreiben kann. Reden mit Freunden mag ich da drüber auch nicht so, weil ich nicht als "Freak" da stehen will.

    Nun gut, bis denne...

    grz, blank

  • Hallo blank,

    erst einmal herzlich willkommen bei uns im Forum.

    Ich kann mich in das, was Du geschrieben hast, sehr gut hineinversetzen. Ich hatte/habe ähnliche Gedanken wie Du.

    Aber um näher auf das Thema einzugehen, brauche ich Zeit, die ich im Moment leider nicht habe (kein Internet, wenn nicht grad der Nachbar seinen Router an hat :grinning_squinting_face: )

    Ich äußere mich später mal dazu.

    LG

    schell

  • Zitat

    Original stammt von blank, heute, 15:12 Uhr


    Mein größtes Problem ist eben die finanzielle Absicherung, ich mache das Studium ja nur weil es angesehen ist und es eben erwartet wird das man etwas macht.
    Ich würde am liebsten eine leichte Arbeit haben wo ich genug verdiene um davon zu leben, ich möchte nicht arbeiten um reich zu werden, sondern um das nötigste zu haben, was man für ein glückliches Leben brauche. Also Auto, Haus, Familie, Urlaub.


    grz, blank


    Wenn du das Studium nur aus dieser Motivation heraus machst, dann brech ab. Besser gestern als heute. Mit 23 kannst du dich nochmal neu orientieren. Aber eins sei dir gesagt.
    Auto, Haus und Urlaub haben nichts, wirklich rein gar nichts mit einem glücklichen Leben zu tun. Okay, mit 23 darf man das noch denken.
    Eine Familie gründen schon eher. Aber auch die kann in die Brüche gehen.

    Was studierst du eigentlich?

    Ach ja, und leichte Arbeit und genug Geld sind meist zwei Dinge, die sich gegenseitig ausschliessen;). Ausser man bescheisst andere Menschen um sein Geld.

    Soweit erstmal.

    PS: Herzlich willkommen

  • Da geht es schon wieder weiter. Etwas interessiert es mich auch, mag nur die Art nicht wie alles gehandhabt wird.

    Das ein Auto, Haus und Urlaub nicht glücklich machen ist klar. Habe ich mich wohl etwas falsch ausgedrückt. Das sind grundlegende materielle Dinge auf die man als moderner Mensch nicht verzichten kann und sollte. Ohne inneren Frieden und dem richtigen Partner geht das natürlich nicht.

    Viel interessanter wäre für mich deine Ansicht zu einem glücklichen Leben? Dann kommen wir auch in die Richtung die ich mir von diesem Forum hier mit erhoffe.

    Ich studiere Sozial- und Verhaltenswissenschaften.

    Bin immernoch gespannt auf weitere und Schelliiee's Meinung(en).

  • Mal kurz eingeworfen:

    Ich hatte früher alles, mir fehlte es an nichts. Trotzdem war ich nicht glücklich und mein Ziel im Leben war es nicht, etwas zu erreichen, sondern endlich zu mir selbst zu finden (das weiß ich aber auch erst seit ca. 2 Jahren).

    Ich kenne auch viele Leute, die ihre Prioritäten auf Haus, Auto und Familie setzen, aber es gibt auch genug andere, die genauso denken wie wir.

    Ich bin glücklich mit dem, was ich habe. Klar hätte ich nichts dagegen, wenn ich ein bisschen mehr hätte, aber es ist eben so gekommen wie es jetzt ist.

    Ich hatte einen Arbeitskollegen, der genau in ein solches Klischee passt -Haus, Auto, Familie- und mir ging das tierisch auf die Nerven. Ich sagte einmal, dass ich da andere Prioritäten im Leben setze und nicht unbedingt Kinder haben möchte....da hat er mich nur schief angesehen, aber ist nicht näher drauf eingegangen. Ich habe daraus geschlossen, dass dieser Mensch sehr oberflächlich sein muss. Man konnte sich mit diesem Mann nur über Fussball, Karriere und Familie unterhalten. Andere Themen gab es da nicht.
    Gespräche, die tiefer gehen, fanden nie statt.

    Nun wieder zu mir...im Großen und Ganzen habe ich für mich das erreicht, was ich wollte und bin glücklich damit.

  • Nun, Unter grundlegend materielle Dinge zähle ich ein paar andere Dinge. Als da wären genug zu essen, ein Dach ( nicht unbedingt mein eigenes ) über dem Kopf. Nun das war es eigentlich schon.

    Ein Auto ist nicht unbedingt nötig. Und auch Urlaub ist im richtigen Licht betrachtet ein unglaublicher Luxus. Aber das mag jeder sehen, wie er will.

    Ein glückliches Leben? Ich finde den Begriff glücklich schon schwer. Lass uns lieber von einem zufriedenen Leben reden.


    Ich bin zufrieden, weil ich das machen kann was ich will. Ich denke, um zu einem erfüllten Leben zu kommen, ist es wichtig, sich über die Rahmenbedingungen des Lebens im Klaren zu werden. Also das, was realistisch ist und was nicht. Und das lässt sich über viele verschiedene Wege machen.

    Das, was du schon angesprochen hast, den inneren Frieden zu erlangen, darauf kommt es wohl an. Aber wie du diesen erlangst, kann niemand ausser dir selbst dir sagen. Das ist dein Weg, den du gehen musst, auch wenn du dich beispielsweise einer Glaubensgemeinschaft anschliessen solltest.Und du nur du wirst wissen, ob du ihn irgendwann erreicht hast.

    Und ob ein Partner essentiell für ein erfülltes Leben ist, wage ich zu bezweifeln. Mensch kann auch sehr zufrieden ohne sein.
    Wobei das eine eher moderne Erscheinung ist. Das Alleine Leben. Früher kam so gut wie jeder unter die Haube. Egal, das führt zu weit weg.


    Meine Meinung ist, Teilantworten lassen sich in der Literatur der Menscheit finden, sowohl in der antiken als auch in der modernen. Du bist ja nicht der Erste, der sich darüber den Kopf zerbricht;). Die Antworten werden dir so oder so nicht einfach in den Schoß fallen. Ein wirklich bewusstes Leben erfordert eine Menge Arbeit von dir.

    Naja, genug geschwafelt.

  • Willkommen in 21 Jahrhundert, der Zeit ohne Idealen, wo nur die Kohle zählt :smiling_face_with_horns:

    Die Erfahrung habe ich auch gemacht, habe das auch Einigezeit gerne mitgemacht, um einfach dazu zu gehören: er hat die geilste Klamotten? wer hat tollste Urlaub? :kotz:

    Zwischendurch ein bißchen protestiert, auf Demos gegangen, eingentlich mehr um sich selbst in Spiegel qucken zu können, habe die se Spass aber später auch gelassen: zu stressig, bringt nix und kann den Führungszeugnis versauen.

    Einerseits will man nich tso oberflächlich wie die rest sein, andereseits lassen die gesellschaftliche Zwänge richtige freie Entfaltung nicht zu..und am Ende macht doch jeder mit

    Das Leben ist einfach ein verlogenes Schauspiel

  • @ schelliiee: Was ist denn das was du erreichen wolltest, und was dich glücklich macht? Wenn du es nicht sagen möchtest verstehe ich das.

    Wenn du für dich sagst du willst keine Kinder, kommst du nicht manchmal in Erklärungsnot? Hast du nicht oft Gedanken, ob du nicht doch Kinder haben möchtest, oder ist das eine getroffene Entscheidung, die steht?

    @ Marvin: Zufrieden zu sein ist sehr erstrebenswert und wohldem, der dies von sich behaupten kann. Aber grundsätzlich nicht nach Glücklichkeit zu streben ist auch nicht der richtige Weg glaube ich.
    Ob man nun einen Partner braucht fürs Leben ist wohl ne individuelle Geschichte. Ich komme ganz gut ohne klar, habe aber das Verlangen nach einer Partnerin. Ein bisschen melancholisch gesagt, habe ich Sehnsucht nach meiner Seelenpartnerin.

    Mit dem Urlaub und Luxus hast du auch Recht. N Dach und Essen, das weiß ja kaum jemand zu schätzen. Genau wie Gesundheit. Irgendetwas findet man immer, was einem stört. Warum ist das so?

    Nochmal zu meinem Studium. Ich muss es machen. Da ich alles andere aus der gleichen Motivation heraus machen würde. Von daher tut es keinen Unterschied, so kann ich wenigstens im Studium meine Persönlichkeit besser entfalten.

    @ Felis: Das Leben ist ein verlogenes Schauspiel. Da ist was dran. Wenn mans so will sind die meisten Schauspieler, und somit ja Lügner, weil sie nicht das tun was sie wollen, sondern sich einfach vom Lauf des Lebens treiben lassen. Ohne sich einmal darüber tiefgründigere Gedanken zu machen.
    Das gesellschaftliche Zwänge die richtige freie Entfaltung nicht zulassen ist ja im endeffekt auch das Problem hier was ich ansprechen wollte. Abweichendes Verhalten wird sanktioniert, ob durch spöttische Blicke, oder verbale Äußerungen, die uns treffen. Sich dann noch wohl zu fühlen bei dem was man tut, ist das Problem.

    ==
    Hab mich lange nicht wieder gemeldet. Das liegt daran das ich zur Zeit jeden Tag anders über das Leben denke. Meine Freundin hat vor kurzem mit mir Schluss gemacht, ich habe sie sehr gemocht. Muss jetzt wieder Kraft und zu mir finden.

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