Eifersuchtswahn durch Cannabis

  • Hallo liebe Community!

    Ich bin 26 Jahre alt und rauche seit über 3 Jahren regelmäßig (täglich) Cannabis. An Aufhören habe ich eigentlich nie wirklich gedacht, bis jetzt... Der Grund: Seit 2 Jahren leide ich an Eifersucht, die immer extremer wird und ich denke, dass das eventuell von meinem Konsum kommen könnte.

    Die Story dahinter: Bei der kleinsten Kleinigkeit werde ich total eifersüchtig - als Beispiel: vor Kurzem hat mein Freund (sind seit knapp 4 Jahren in einer Beziehung) mit einer alten Bekannten geschrieben und sich mit ihr getroffen. Er hat mir sogar danach sofort davon erzählt, aber ich bin trotzdem komplett ausgerastet, weil er es mir nicht vor dem Treffen erzählt hat. Seitdem wird meine Eifersucht immer schlimmer, deswegen hab mit ihm und auch mit Freunden darüber geredet, und alle meinen, ich bräuchte mir keine Sorgen machen. Trotzdem komme ich von dem Gedanken nicht mehr weg, dass er mich eventuell betrügt oder zumindest schon mal betrogen hat. Am Liebsten würde ich sein Handy kontrollieren und ihm einen GPS-Tracker unterjubeln, aber ein bisschen rationales Denken ist noch vorhanden, was mich Gott sei Dank davon abhält!

    Weil ich früher absolut nicht so war und Eifersucht für mich eigentlich neu ist, habe ich in den letzten Tagen viel überlegt, ob meine übertriebene Angst vielleicht vom kiffen kommt. Selbst wenn ich einen Grund hätte eifersüchtig zu sein, ist es doch sehr extrem, dass ich ihn gerne 24/7 kontrollieren möchte. Wenn nur irgendwo das Thema Betrug aufkommt - und sei es nur in Filmen - beginnen meine Gedanken zu kreisen, ob er mich zu dieser oder jener Gelegenheit mal betrogen oder belogen hat und ich bekomme sogar Bauchschmerzen, mir wird schlecht und ich beginne zu zittern. Deswegen denke ich nicht mehr, dass es sich um normale Eifersucht handelt. Was meint ihr?

    Zurück zum eigentlichen Thema: Ich überlege nun, mit dem Cannabis aufzuhören, obwohl ich es eigentlich wegen meiner Schlafstörungen rauche (früher bekam ich in der Nacht nur 2-3 Stunden Schlaf, jetzt kann ich sogar 8-10 Stunden durchschlafen). Bisher hatte ich auch noch keine Probleme mit meinem Konsum (es wird ja oft gesagt, es fehlt einem damit die Motivation, was bei mir nicht der Fall ist, da ich jetzt sogar mehr unternehmen kann, da ich ausgeschlafener bin). Was der Hauptgrund ist, warum ich eigentlich nicht aufhören möchte. Der zweite Grund sind die Entzugserscheinungen (durch zwangsmäßige Pausen durfte ich die schon erleben), was sich bei mir dadurch zeigt, dass ich extrem schwitze und weder schlafen noch essen kann (meine längste Pause dauerte eine Woche, bis dahin noch keine Besserung der Erscheinungen).

    Meine Überlegungen jetzt: Wenn meine Eifersucht wirklich vom kiffen kommt, geht die dann auch wieder weg, wenn ich aufhöre oder bleibt das jetzt so? Wäre es einen Versuch wert, aufzuhören?! Ich bin dann sicher die nächsten paar Wochen zu nichts zu gebrauchen und wenn meine Eifersucht nicht davon kommt, könnte es die Beziehung noch mehr strapazieren.. Ich weiß, dass mir hier jeder zu einem Entzug raten würde, aber ich hätte auch gerne eine Meinung zur Gesamtsituation. Was haltet ihr davon? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Kommt meine Eifersucht davon oder von etwas anderem? Es wird ja oft von Psychosen in Zusammenhang mit Cannabis geredet, gehört Eifersuchtswahn dazu?

    Danke fürs Lesen und sorry für den langen Post
    :gc:

  • Servus Sunshine6,

    das man eine Schlafstörung mit Cannabis "behandelt", kommt recht häufig vor, dennoch wird das Problem Schlafstörung ja nur übertüncht und eben nicht behoben.

    Das Problem ist dabei oft, man merkt gewisse psychischen Empfindungen wegen dem Konsum nicht mehr und übersieht so manches Warnzeichen.

    Das Eifersucht direkt durch den Wirkstoff THC entsteht, ist mir zumindest nicht bekannt.

    Aber wie du vollkommen richtig schreibst und überlegst - was wirklich das Problem ist, wirst du vermutlich nur über einen Konsumstopp herausfinden.

    Oft sind aber solche Zeichen ein direkter Hinweis, dass man nun besser mit dem Kiffen aufhört - andere bekommen nach vielen Jahre Halluzinationen, andere Herzrasen, obwohl es zuvor nie Probleme gab.

    Wenn man regelmäßig und lange kifft, dann braucht es etwas mehr Zeit, bis der Körper alle Gifte absondern kann.

    Eine Woche reicht dazu jedenfalls nicht aus :winking_face:

    Bis alle Symptome abklingen, das kann gut und gerne einige Wochen dauern!

    Schau mal hier auf unserer Partnerseite ==> Onlineausstiegsprogramm "Lass das Gras"

    Und genau diese Seite würde ich der generell mal ans Herz legen, wenn du wirklich aufhören möchtest.

    Abschließend zu deiner Frage Psychosen ...

    Ich kenne es zwar eher von alkoholbedingten Psychosen, da ist Eifersuchtswahn schon bekannt und wird immer wieder beschrieben.

    Durch was aber eine Psychose bedingt ist, muss in Hinsicht Eifersuchtswahn aber nicht unbedingt eine Rolle spielen.

    Mach dich aber nun nicht völlig verrückt, das sollte schon ein Psychiater diagnostizieren.

    Generell wäre es sicher nicht verkehrt wenn du mal bei Hausarzt einen kompletten Gesundheitscheck machen lässt - würde ich auch vor einem Konsumstopp unbedingt empfehlen.

    LG Franz

  • Das Eifersucht direkt durch den Wirkstoff THC entsteht, ist mir zumindest nicht bekannt.

    Krankhafte Eifersucht kann durch Medikamente ausgelöst werden, die das Dopamin im Körper steigern (hab ich schon von mehreren Quellen gehört/gelesen). Wenn ich die Fakten richtig im Kopf habe, verändert Cannabis die Dopamin-Produktion oder?

    Aber wie du vollkommen richtig schreibst und überlegst - was wirklich das Problem ist, wirst du vermutlich nur über einen Konsumstopp herausfinden.

    Oft sind aber solche Zeichen ein direkter Hinweis, dass man nun besser mit dem Kiffen aufhört - andere bekommen nach vielen Jahre Halluzinationen, andere Herzrasen, obwohl es zuvor nie Probleme gab.

    Das Problem ist, dass der Wille zum Aufhören einfach nicht da ist. Außer der Eifersucht habe ich keine Probleme mit dem Cannabis und habe ein wirklich schönes Leben (bin absolut nicht eingeschränkt vom Kiffen - ich arbeite, gehe aus, mache Urlaub, kann mir mein Geld einteilen etc.)! Und ob die Eifersucht überhaupt davon kommt, ist ja auch die Frage. Ich möchte mir die Strapazen eines Entzugs nicht antun, weil ich mir nicht sicher bin, ob es nicht umsonst ist. Was wenn die Eifersucht dann auch nicht weg geht?! Dann ärgere ich mich, dass ich mich wochen- oder gar monatelang durch den Entzug gequält habe für nichts! Das ist wertvolle Zeit meines Lebens, die ich mit leiden verbringen würde, wo ich doch so viele andere Dinge tun könnte, die definitiv mehr Spaß machen. :2:

    Mach dich aber nun nicht völlig verrückt, das sollte schon ein Psychiater diagnostizieren.

    Generell wäre es sicher nicht verkehrt wenn du mal bei Hausarzt einen kompletten Gesundheitscheck machen lässt - würde ich auch vor einem Konsumstopp unbedingt empfehlen.

    Zum Psychiater möchte ich nicht, habe schon schlechte Erfahrungen mit diesen "Fachleuten" gemacht. Gesundheitscheck hab ich Anfang des Jahres machen lassen: gesundheitlich bin ich fit wie ein Turnschuh!! :thumbs_up:

  • Es stellt sich auch die Frage, wie du auf die Idee kommst, dass dein Freund dich betrügt.

    Hast du an seinem Verhalten Zeichen gesehen. Kleine Lügen, Verstecken, Mauscheln, eine Veränderung, plötzliche Distanz. Und das noch regelmäßig?

    Ist das Vertrauen gestört?

    Hast du Probleme mit dir selber, dass du denkst, du genügst dem Freund nicht, oder kochst du insgeheim selber irgendwie dein eigenes Süppchen, und erwartest vom Freund dasselbe, indem du von dir auf andere schließt?

    Von so herum würde ich auch mal versuchen das Pferd aufzuzäumen.

    Dass Cannabis einen Grundkeim an Misstrauen zwanghaft verstärkt, kann ich mir gut vorstellen. Aber dass sich sowas vollends aus dem Nichts heraus aufbauscht... Das mag schon möglich sein. Mir kommt eine Kombination/Verstärkung plausibler vor.

  • Es stellt sich auch die Frage, wie du auf die Idee kommst, dass dein Freund dich betrügt.


    Hast du an seinem Verhalten Zeichen gesehen. Kleine Lügen, Verstecken, Mauscheln, eine Veränderung, plötzliche Distanz. Und das noch regelmäßig?


    Ist das Vertrauen gestört?

    Er hat mir nur ab und zu ein paar Notlügen aufgetischt, aber sogar die hat er oft gestanden. Sonst gibt es auch keinen wirklichen Grund für ein gestörtes Vertrauen. :21:

    Es gab nie wirklich richtige Anzeichen für einen Betrug bzw. hab ich sie mir denke ich eingeredet - zB: er ist immer zu Hause, wenn ich von der Arbeit komm, ein Mal war ers eben nicht und weil er mir nicht vorher bescheid gesagt hat, wo er hin geht, bin ich voll ausgeflippt, obwohl er nur Zigaretten kaufen war (was sonst zwar immer ich mache, weil er kein Auto hat und wir im Kaff wohnen, aber okay..).

    Das ist nur eins von vielen Beispielen von Dingen, die mich früher einfach kalt gelassen hätten. Für kurze Zeit habe ich sogar eine offene Beziehung geführt, was für mich absolut kein Problem war (mein Ex sah das dann nach zwei Monaten plötzlich anders, was zur Trennung führte). Früher hab ich immer so gedacht: "Solang die Beziehung gut läuft wird schon nix sein, und wenn doch, is es mir egal, solang ich eine schöne Zeit mit meinem Partner hab. Wenn die Beziehung schlecht läuft, kann ich das dann noch immer beenden." - Jetzt denk ich so: "Egal ob es gut oder schlecht läuft, wenn da was mit einer anderen war, MUSS ich es wissen! Und am Besten noch alles, was er mir sonst nicht erzählt hat. Und am Besten noch alles was vor mir war." Dazu muss ich sagen, dass mich nie ein Partner betrogen oder schlimm belogen hat, was meine Meinung derart hätte ändern können. Ich kann mich noch an das erste Mal erinnern, als mich die Eifersucht richtig gepackt hat - das war vor 2 Jahren, als er einen Samsags-Job angenommen hat, wo er ab und zu mit seiner Ex zusammen gearbeitet hat. Und er hatte noch nicht mal seinen ersten Arbeitstag, war ich schon fest überzeugt davon, dass er mich mit ihr betrügen wird. :14:

    Seitdem ging das Gefühl nur mehr zeitweise weg und anfangs dachte ich nur ein Mal im Monat daran, später dann ein Mal die Woche, dann ein Mal pro Tag und jetzt will es mir eigentlich gar nicht mehr aus dem Kopf und ich suche nur noch nach Hinweisen. Egal wie sehr er versucht mich zu beruhigen und mir zu sagen, dass da nie was war und nie was sein wird, ich kann ihm nicht glauben.. :loudly_crying_face: Dabei läuft die Beziehung grade so gut wie nie (wir haben noch nie so wenig gestritten) und wir verstehen uns grade so gut, können so gut reden und alles.. Und ich zerstör gerade alles mit meinen Anschuldigungen.. :thinking_face:

    Hast du Probleme mit dir selber, dass du denkst, du genügst dem Freund nicht, oder kochst du insgeheim selber irgendwie dein eigenes Süppchen, und erwartest vom Freund dasselbe, indem du von dir auf andere schließt?

    Den Gedanken, dass ich ihm nicht genüge hatte ich schon ein paar Mal, weil ich anfangs seeeeeeeeehr zurückhaltend bin (wobei sich anfangs fast auf die ersten zwei Jahre bezieht), da gab es halt ab und zu mal Schwierigkeiten.. Aber das Thema haben wir schon vor einiger Zeit besprochen und haben eine Lösung gefunden. :3:

    Ich selbst bin in dieser Beziehung das erste Mal treu - und das gerne! Früher dachte ich während den Beziehungen oft an andere Männer und war auch das ein oder andere Mal untreu und weiß daher auch, wie einfach es sein kann und wie einfach es ist, sowas zu verheimlichen. Aber mein jetziger Partner gibt mir nicht das Gefühl an andere Männer denken zu müssen und so erübrigt sich das auch mit der Untreue. Was mir nur letztens durch den Kopf ging ist, dass es mich ärgert, falls er sich unbeschwert austoben würde und ich aber endlich mal treu bin. Aber selbst wenn es so wäre: ich würds Karma nennen - verdient hätt ichs ja.. :wall:

    Dass Cannabis einen Grundkeim an Misstrauen zwanghaft verstärkt, kann ich mir gut vorstellen. Aber dass sich sowas vollends aus dem Nichts heraus aufbauscht... Das mag schon möglich sein. Mir kommt eine Kombination/Verstärkung plausibler vor.

    Ein bisschen Eifersucht hat doch eigentlich jeder, der in einer guten Beziehung steckt (hab ich halt mal gehört :2:). Könnte es sein, dass bei mir diese Grundeifersucht so dermaßen verstärkt wurde? Ich bin allgemein ein sehr sensibler Mensch, aber meine Entscheidungen treffe ich dann doch lieber mit dem Kopf! Normalerweise lasse ich mich nicht so stark von meinen Gefühlen leiten, dass ich meinem Partner so auf die Nerven gehe, dass ich damit die Beziehung belaste (hab ihn in der letzten Woche sicher 5 Mal auf das Thema angeredet, weil ichs nicht mehr ausgehalten habe und er ist logischerweise verletzt und auch schon genervt davon). Früher hätte ich ein Mal kurz nachgefragt, hätte mir die Antwort angehört und gut ist, aber heute such ich in jeder Antwort einen Fehler! :14:


    Ein Arzt könnte vermutlich schon ein psychologisches Profil von mir erstellen, von dem ewig langen Text, den ich hier mit meinen verwirrten Gedankengängen gefüllt hab :grinning_squinting_face: Deswegen mach ich hier mal Stop und langweile euch nicht länger mit meiner halben Lebensgeschichte :2:

  • Hallo sunshine

    Ich erkenne mich zu 100 Prozent in deinen Aussagen wieder. Ich habe jetzt auch aufgehört mit dem kiffen. Mich würde interessieren ob die Eifersucht bei dir weg gegangen ist und falls dem so ist, wie lange es gedauert hat?

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