Kiffender Sohn: Gefühle nach dem „Loslassen“

  • Dissolution:

    "Nun brauche ich wieder ne Pause. Kifferei kostet mich wieder ca. 500 € im Monat...zudem stellen meine Kinder bald fragen."

    Aber "mein armer Sohn", ja?

    strider: Sicher hat seine/jede Drogensucht Gründe. Ich bin gern bereit, Gründe und Ursachen mit ihm zu suchen. Es ist nicht so, als würde ich nicht selbst schon seit Jahren überlegen, woran es lag.

    Momentan geht es mir um den Umgang mit der Tatsache an sich.

    Ich habe hier schon nach regionalen Möglichkeiten für Gruppen etc. geschaut.

    Mediation fände ich großartig!

  • Mediation im Sinne von Vermittlung Eltern - Kind ist wahrscheinlich sogar aktuell für ihn nachrangig. Schon wichtig, weil die Beziehung auch für ihn wichtig ist, und unbedingt geklärt werden muss.

    Aber viel wichtiger für ihn ist vielleicht, dass der Sohn eine Stelle findet, wo er Hilfe erhält. Also Hilfe bei der Bewusstwerdung seiner selbst.

    Vielleicht auch die Möglichkeit, Angebot oder Erkenntnis konstruktiver Alternative zum Abschalten oder für Aktivität.

    Er braucht vielleicht in erster Linie einen Vermittler zwischen seiner Situation und seinem Inneren. Gezeigt zu bekommen, wer er aktuell ist, in welcher Lage, was er braucht. Mögliche Wege und Optionen angezeigt zu bekommen. Zu Entscheidungen hingeführt zu werden.

    Sicher braucht er auch breiten Raum, zu agieren und die Konsequenzen zu erleben.

    Das ist jetzt alles spekulativ, ich kenne ihn ja nicht.

    Mir ist klar, dass auch die Eltern, die Mutter etwas ganz bestimmtes braucht. Verständnis. Feedback. Anstöße. Perspektiven. Sicher hat sie auch den Wunsch, zu sehen, dass ihr Sohn zurechtkommt.

    Das sind halt zwei Bedürfnislagen auf einmal. Ich weiß da auch gerade nichts Konkretes zu raten.

  • Btw meine Kinder sind 3 und 5. die kiffen natürlich nicht. Sie werden es irgendwann ausprobieren, da kann ich auch garnichts gegen tun. Will ich auch nicht. Gehört wohl zum sich ausprobieren dazu.

    Was ich sehr wohl kann, sind weichen stellen.

    Allerdings werde ich versuchen diese Weichen deutlich menschlicher zu setzen.

    Im Endeffekt macht es jeder falsch..einige halt falscher als andere...

  • Servus zusammen,

    ich würde mich freuen, wenn man versucht, die persönlichen Spitzen aus der Diskussion herauszuhalten!

    Natürlich verstehe ich, dass generell Diskussionen im Internet zwar schwieriger sind, wenn man seine gegenüber nicht vor Augenarzt.

    Dennoch bringt es wenig, wenn man seine eigene Einstellung als die einzig wahre ansieht und die schlimmstenfalls unter der Gürtellinie führt.

    Das ist zwar etwas überspitzt von mir geschrieben, aber einige Dinge sollte man manchmal zuerst sacken lassen, bevor man eventuell gekränkt unüberlegt antwortet.

    Was nun Persönlichkeitsentwicklung und Leistungsprinzip angeht, wird es immer verschiedene Ansätze geben, ich denke aber man soll sie es nicht in richtig oder falsch einordnen. Das wäre auch viel zu einfach, wenn dies möglich wäre …

    Grundsätzlich bewerte ich Leistung natürlich nicht als negativ, aber wir als Eltern übertreiben es vielleicht auch manchmal, wobei wir immer das Beste für unsere Kinder wollen.

    Eine Grundsatzdiskussion über das Kiffen an und für sich sollte also in einem zusätzlichen Thema diskutiert werden.

    Es kann auch die Persönlichkeit fördern, auch wenn ich mich mit solchen Stoffen auseinandersetze, zum Beispiel wenn ich konsumiere und als Jugendlicher erkenne, dass es mir nicht gut tut.

    Medizinisch ist aber auch erwiesen das Cannabiskonsum in frühen Jahren am meisten schadet, egal ob sich daraus später einmal eine Suchterkrankung entwickelt oder eben nicht.

    Nach meiner Überzeugung und eigenen Erziehungserfahrungen, muss aus jeglichen Diskussionen zwischen Kindern und Eltern als erstes die Schuldfrage ausgeschlossen werden.

    Darum darf es doch gar nicht gehen, sicher hat jeder seinen Teil dazu beigetragen, auf der anderen Seite vermutlich keiner das Ergebnis so gewünscht!

    Auf der anderen Seite sehe ich das Kiffen eben auch nicht als das alleinige Problem.

    Zum einen kommt hier wohl ganz banal die Pubertät mit ins Spiel, genauso könnte eine bisher nicht entdeckte psychische Diagnose eine Rolle spielen.

    Das hat aber strider schon genauer ausgeführt.

    Grundsätzlich muss man hier mal zwei Vorgänge auseinanderhalten!

    Aktuell sollten nicht Gründe oder Ursachen gesucht werden, jetzt ist doch nur ein gangbarer Weg zwischen Sohn und Eltern wichtig.

    Hier könnte eine Meditation sicher unterstützen, allerdings bezweifle ich im Moment beide Seiten dazu bereit sind.

    So viel zum Vorgang eins …

    Die zweite Sache, betrifft er nur den Sohn, er wird einer Suchbehandlung zustimmen und die auch durchführen müssen.

    Inhalt dieser Behandlung ist unter anderem dann auch die Suche nach Gründen, aber die steht normalerweise nicht am Beginn an. Wenn der Proband das wünscht, ist dem Therapeuten sinnvoll erscheint, kann man zu einem späteren Zeitpunkt gerade bei diesem Aktionen die Eltern dann natürlich mit einbeziehen.

    Punkt zwei, als das Eingeständnis deines Sohnes sich gegenüber (den Eltern gegenüber folgt es vielleicht später) dass er ein Problem hat und es vermutlich nur mit Hilfe angehen kann, sollte über alles gestellt werden.

    Leider bringt da weder Druck noch weiterer Streit etwas, dieses Leid des zusehen müssen's kann noch eine geraume Zeit weitergehen. Aber dafür sollte man einem Kind auch keine Schuld geben, es ist immer zu bedenken, es geht hier um eine Suchterkrankung und nicht um eine alleinige Trotzreaktion.

    Deswegen habe ich ja schon vor einiger Zeit empfohlen, als Eltern (am besten eben nicht nur als Mutter) den Austausch in einer Selbsthilfegruppe zu suchen. Natürlich ist das anfangs unangenehm, wenn man vor fremden Menschen seine Probleme offen auf den Tisch knallt, aber ich bin sicher nach einigen Treffen wird man benutzen erkennen und sehr schätzen.

    Man wird nach solchen Treffen erfahren, man ist nicht allein, man muss sich nicht verstecken, man hat dies und das falsch gemacht, genauso aber viel auch richtig gemacht.

    Zudem ist auch Selbstschutz ein Thema, es bringt keinem was, wenn gar die Eltern noch krank werden oder die Beziehung der Eltern unüberbrückbare Probleme wegen der Suchterkrankung des Kindes entwickeln.

    Grundsätzlich muss man hier mal zwei Vorgänge auseinanderhalten!

    Aktuell sollten nicht Gründe oder Ursachen gesucht werden, jetzt ist doch nur ein gangbarer Weg zwischen Sohn und Eltern wichtig.

    Hier könnte eine Meditation sicher unterstützen, allerdings bezweifle ich im Moment beide Seiten dazu bereit sind.

    So viel zum Vorgang eins …

    Die zweite Sache, betrifft er nur den Sohn, er wird einer Suchbehandlung zustimmen und die auch durchführen müssen.

    Inhalt dieser Behandlung ist unter anderem dann auch die Suche nach Gründen, aber die steht normalerweise nicht am Beginn an. Wenn der Proband das wünscht, ist dem Therapeuten sinnvoll erscheint, kann man zu einem späteren Zeitpunkt gerade bei diesem Aktionen die Eltern dann natürlich mit einbeziehen.

    Punkt zwei, als das Eingeständnis deines Sohnes sich gegenüber (den Eltern gegenüber folgt es vielleicht später) dass er ein Problem hat und es vermutlich nur mit Hilfe angehen kann, sollte über alles gestellt werden.

    Leider bringt da weder Druck noch weiterer Streit etwas, dieses Leid des zusehen müssen's kann noch eine geraume Zeit weitergehen. Aber dafür sollte man einem Kind auch keine Schuld geben, es ist immer zu bedenken, es geht hier um eine Suchterkrankung und nicht um eine alleinige Trotzreaktion.

    Deswegen habe ich ja schon vor einiger Zeit empfohlen, als Eltern (am besten eben nicht nur als Mutter) den Austausch in einer Selbsthilfegruppe zu suchen. Natürlich ist das anfangs unangenehm, wenn man vor fremden Menschen seine Probleme offen auf den Tisch knallt, aber ich bin sicher nach einigen Treffen wird man benutzen erkennen und sehr schätzen.

    Man wird nach solchen Treffen erfahren, man ist nicht allein, man muss sich nicht verstecken, man hat dies und das falsch gemacht, genauso aber viel auch richtig gemacht.

    Zudem ist auch Selbstschutz ein Thema, es bringt keinem was, wenn gar die Eltern noch krank werden oder die Beziehung der Eltern unüberbrückbare Probleme wegen der Suchterkrankung des Kindes entwickeln.

  • Wenn ich das hier so lese, dann gehr auch viel an der Frage überhaupt vorbei.

    Warum Schuldgefühle dauerhaft aufrecht erhalten, für etwas, was man nicht beeinflussen kann.

    Du kannst deine Kinder erziehen, lenken, ihnen Werte und Grundlagen vermitteln, aber du wirst es niemals beeinflussen können, was sie schluss letztendlich daraus machen.

    Denke mal zurück, die ersten Fremdeinflüsse beginnen mit dem Besuch des Kindergartens und so zieht sich der Faden weiter durch das Leben.

    Schuldgefühle sollte man haben, wenn man nichts versucht hat, um den Umstand zu ändern oder zu verhindern.

    So hart wie es sich auch anhört, aber du hast dir nichts vor zu werfen.

    Lass los und fange wieder an, an dich zu denken, dein Leben zu leben.

    Du wirst dich sonst selbst kaputt machen.

    Dein Sohn ist erwachsen und hat seinen Weg gewählt. Daran wirst du nichts mehr ändern können.

    Vielleicht wird er eines Tages erkennen, was er gemacht hat und wenn er dann den Kontakt sucht, dann darfst du ihn gerne wieder in dein Leben lassen.

    So lange er das nicht tut, wirst du dich mit deinen Gedanken nur kaputt machen.

    Fange an, ihn nicht mehr zu verteidigen, wenn jemand fragt, sag was los ist, höre auf, ihn zu "schützen".......

    Belüge dich nicht selbst und auch nicht den Rest der Familie, du gehst daran kaputt, glaube mir.

    Lg. Wickie

  • Ich würde den Thread gerne noch einmal aufploppen lassen, weil sich Eltern immer die Frage der Schuld stellen werden oder zumindest die meisten.

    Natürlich sind die Eltern am dichtesten dran am eigenen Kind.

    Ich selber bin aber auch Kind von Eltern und habe Erziehung "genossen". Meistens will man bei seinen eigenen Kindern das anders machen, was man bei den eigenen Eltern schmerzlich vermisst hat. Dasselbe galt auch für meine Eltern und meistens schiesst man dabei ins andere Extrem. Beispiel: Ein Vater hat sich nie für das Hobby Fußball seines Sohnes interessiert. Nie hat er am Fußballplatz gestanden. Das macht der Sohn anders beim eigenen Kind. Er ist immer dabei, sogar beim Training und mischt sich auch gerne ein, entgegen der Trainermeinung. Ist das "Extrem" besser?

    Was ich damit sagen will: wir alle tragen natürlich unsere Prägung und unsere Verletzungen mit uns herum und zu glauben, man könne alles hinter sich lassen, halte ich für eine Illusion.

    Alle geben immer ihr Bestes! Die Eltern und das drogenabhängige Kind. Ich muss mir das immer wieder ins Gedächtnis rufen. Allerdings gelingt es mir nicht immer. Die Frage nach Schuld ist deswegen völlig kontraproduktiv. Keiner kann mehr als er kann. In meiner damaligen Peer group, wir waren alles Kinder der Nachkriegskinder, war Alkohol bei den meisten Vätern seehr präsent. Ich kannte keinen einzigen Haushalt meiner Freunde, in dem Alkohol keine Rolle spielte. Einige, insbesondere Jungen, sind selbst abhängig geworden, manche schon verstorben. Einige Jahre in meinem jüngeren Leben hat Alkohol auch eine Rolle gespielt, glücklicherweise nicht abhängig. Irgendwann war der Spuk einfach vorbei.

    Hinzufügen möchte ich noch, dass sich das Frauenbild in der Gesellschaft zwar verändert hat, aber das viele Familien immer noch das traditionelle Familienleben führen. Das liegt sicher nicht nur an den Frauen, weil sie nichts anderes wollen, sondern selbstverständlich hängt das auch mit Verdienst ect. zusammen. Es dauert Generationen, bis sich alte Strukturen auflösen und jede neue Generation trägt ein Stück dazu bei. Meistens werden ja die Mütter angegangen, wenn Familie nicht gut läuft und keiner fragt nach den abwesenden Vätern.:wall:

  • Das macht der Sohn anders beim eigenen Kind

    Okay, ich habe mir das für meinen Sohn auch schon mal zur Sicherheit notiert. Ich wusste nicht, dass das so einfach ist. Wieder was gelernt :smiling_face: Das Leben lässt sich halt immer und überall berechnen :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face:

    Alle geben immer ihr Bestes!

    Definiere mal "das Beste" :smiling_face: Ist "das Beste" auch nächste Woche noch "das Beste"? Aber ich habe eben schon gelernt, einfach notieren und lernen. Danke!

    Hinzufügen möchte ich noch, dass sich das Frauenbild in der Gesellschaft zwar verändert hat, aber das viele Familien immer noch das traditionelle Familienleben führen.

    "der Gesellschaft" :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face: Und "Frauenbild" :grinning_squinting_face: Ich finde du zeigst gerade einmal mehr, wie sehr ihr Frauen das Frauenbild wollt. Warum hört ihr nicht einfach auf damit und wir alle können einfach nur von Menschenbild sprechen, damit wir merken auch das führt nicht zum Ziel?

    Es dauert Generationen, bis sich alte Strukturen auflösen und jede neue Generation trägt ein Stück dazu bei. Meistens werden ja die Mütter angegangen, wenn Familie nicht gut läuft und keiner fragt nach den abwesenden Vätern.

    Also die Zeitangabe "mehrere Generationen" ist schon recht genau, deshalb werde ich mir die Regel auch zu meinen "Best Practice for Life" aufschreiben. Mir fällt nur ein, dass es leider immer wieder Mütter gibt die ihre Rolle perfekt spielen. Mein Ego regt sich extrem auf wenn ich sowas egozentrisches hier lesen muss. Dein Sohn hat einfach ein Drogenproblem und du hast das richtige gemacht. Punkt. Ich sehe wie schwer es dir fällt und wie sehr du da deine Rolle als Mutter spielst - wahrscheinlich aus der Angst heraus nicht gut genug zu handeln. Mann, das bringt einen doch auf Dauer auch nicht weiter. Ihr zieht das jetzt durch und lass das Muttersein mal ein wenig bei Seite. Du brauchst ebenfalls Abstand von der Sache und dazu würde ich Raten eine Angehörigengruppe aufzusuchen. Und ja, schade eigentlich dass sehr viele Leute vorher schon davon gesprochen haben wie sehr du dich mit allem identifizierst und es nicht gut tut. Bin auf deiner Seite, aber es ist echt heftig was du teilweise von dir gibst. Klingt nach extremer Kontrolle und das man immer alles perfekt nach Schema/ Gesellschaftsnorm machen muss. Würde mich total eingeengt fühlen bei dir. Schade :frowning_face: Einfach mal nur Herz haben, mehr nicht. Seh dein Sohn als Mensch, nicht als Sohn einer Mutter die alles immer perfekt machen muss weil Vater nicht da ist.

  • Glücklicherweise hatte ich heute genau das Thema.:thumbs_up:

    Im Grunde hast du schon recht. Liest sich gut und hört sich auch eigentlich gar nicht schwer an. Lass ihn laufen!

    Ich habe ja mehrere Kinder und weiss ganz gut , wie sich Kinder und Eltern normalerweise voneinander lösen, wenn es soweit ist. Die Kinder nehmen ihr Leben zunehmend selbst in die Hand.

    Wenn du allerdings merkst bzw. jeden Tag siehst, dass das Kind Probleme hat, dann läuft es eben nicht mehr so einfach. Das macht es den Eltern, in diesem Falle mir, ungleich schwerer mich zu lösen. Das ist mir bewusst und wurde mir heute bestätigt. Ganz davon abgesehen, wäre es mir anders sehr viel lieber. Ich habe nämlich mittlerweile keine Lust mehr auf irgendeine Verantwortung, außer für mich. Das hat nichts mit perfekt sein zu tun oder irgendeinem übereifrigen Mutterdasein, sondern mit dem Gefühl, dass das Kind nicht klar kommt.

    Dass das nicht gut ist, ist mir klar. Wenn du wüsstest, was für ein freiheitsliebender Mensch ich bin und noch nie ein Spießerleben in einer todlangweiligen Sucht geführt habe, dann würdest du das eine oder andere vllt. nicht schreiben. Aber macht auch nichts. :2: Droge kann auch mal schön sein, aber nicht wenn man bei ihr fest angestellt ist.

  • Hey, ich sehe dich als Mensch, nicht als Mutter. Das ist mir sehr wichtig.

    Meine Worte waren an das gerichtet was du nicht bist wenn du in diese Angst verfällst. Das ist doch menschlich. Das mache ich genauso und dann verliere ich mein wahres Ich. Das Ich denkt viel nach über uns Menschen. Das wir alle gleich sind und irgendwo alle Angst haben vor dem Ende. Wer sich von allem lösen kann und ganz tief im Herzen versteht wer man wirklich ist, so löst sich alles auf. Auch das Mutter sein, oder das Eltern sein, das Familie sein, das Sohn haben, das der Sohn doch keine Probleme haben soll. Und ein großer Teil in uns weiß auch, dass das Thema dir noch viele schwere Zeiten bereiten wird.

    Mal andere Perspektive. Im Grunde ist dein Sohn dazu verdammt durch diese Erfahrung zu gehen. Nichts bleibt für immer, alles verändert sich. So werden sich auch die Probleme irgendwann auflösen, spätestens mit dem Tod. Was man jetzt braucht ist dieses Motto "einfach durch" und lass deinen Sohn zu jeder Zeit die volle Verantwortung tragen. Vielleicht fällt dir auf, wann du die Rolle der Mutter spielst. Ich benutze deshalb "spielen", weil man sich dabei vergisst wie im Film. Wenn das passiert, sei dir bewusst und es wird passieren. Dein Sohn wird jede Erfahrung zu 100% selbst durchleben und kein bisschen Leid können wir einander hier auf Erden abnehmen. Deshalb das Leben. Leben und Leben lassen.

    Das Ego kann schnell sagen, dass es sich anhört wie "Okay, mir ist alles egal". In Wahrheit lassen wir los, damit etwas (Raum) entstehen kann. Lässt man die Dinge ihren natürlichen Lauf nehmen, so findet sich die Natur auch wieder in der dann folgenden Balance.

  • Er ist nicht dazu verdammt (von wem denn?), er hat sich selbst dazu verdammt.

    Hatte ich noch vergessen - meine Beiträge sind immer geprägt durch Religion/ Spiritualität. Ich denke wir alle machen die Erfahrung die wir machen müssen damit sich unser Geist bishin zur Erleuchtung entwickeln kann. Wir können uns nie aussuchen was passiert/ nur 10% sind wirklich freier Wille. Ich mache mir nichts vor und nehme das Leben deshalb in JEDER Situation als etwas das ich betrachte/ nicht als etwas das mir gehört. Das möge die unterschiedliche Betrachtung erklären.

  • Ich mache mir nichts vor und nehme das Leben deshalb in JEDER Situation als etwas das ich betrachte/ nicht als etwas das mir gehört.

    Das ist sehr schade! Wenn du irgendwann am Lebensende stehst und keinen Sekundentod stirbst, sondern dir ein Abschied vom Leben möglich ist, ziehst du Bilanz. Immer und jeder ! Ich habe 70... Jahre beobachtet, das Leben habe ich leider verpasst, weil ich der Meinung war, dass es mir nicht gehört.:face_with_open_mouth: Ich überlege gerade, was wäre, wenn jeder Mensch das Leben nur beobachten würde? :sleeping_face: Das Forum würde es schonmal nicht geben.

  • Und genau das unterscheidet mich zumindest von solchen Aussagen - ich hätte nur 10% freien Willen :13:

    Wenn ich das so empfinden würde, dann würde ich meine 10% nehmen, auf den Putz hauen und freiwillig aus dem Leben scheiden ...

    Sicher gibt es Dinge die ein Leben in gewisser Weise vorbestimmen, aber letztlich kann jeder auch vieles ändern, wenn das unbedingt gewollt wird.

    Ich jedenfalls sehe es wie summa, ich habe meine Sucht selbst bestimmt, herbeigeführt und beendet!

    Grundsätzlich wäre mir das auch viel zu einfach, weil es letztlich dann bedeuten würde, egal was kommt, ich kann eh nichts dran ändern ...

  • Und genau das unterscheidet mich zumindest von solchen Aussagen - ich hätte nur 10% freien Willen :13:

    Wenn ich das so empfinden würde, dann würde ich meine 10% nehmen, auf den Putz hauen und freiwillig aus dem Leben scheiden ...

    Das ist sehr schade! Wenn du irgendwann am Lebensende stehst und keinen Sekundentod stirbst, sondern dir ein Abschied vom Leben möglich ist, ziehst du Bilanz. Immer und jeder !

    Dann halte weiter daran fest bzw. das machst ja nicht du sondern deine Gedanken. Für mich wird der körperliche Tod ein Erlebnis sein, dass ich mit aller Aufmerksamkeit beobachten werde. Mir schwebt vor, dass es die schmerzhafteste Erfahrung des aktuell vernommenen Daseins sein wird, doch da liegt für mich die Erleuchtung.

    Im hier und jetzt denke ich nicht an den Tod, denn er lenkt ab vom Dasein. Von dem was lebt. Was mein Ego zu Taten bewegt ist nicht der freie Wille, sondern der Drang zu überleben. Stets als das angenehmste. Zuerst vernimmt man die Angst nicht auszureichen, danach kommt ein Hinzufügen/ Umsetzen einer Handlung die so meinen wir unsere Angst auflöst. Vielleicht ist hier auch mehr Bewusstsein nötig, so wie ich die Welt wahrnehme, kann ich mir deine Welt nicht mehr vorstellen. Nur wenn ich dich als Mensch sehe und von allem Abstand nehme was ich bin, sehe ich dein wahres Gesicht. Eine tiefe Dankbarkeit macht sich gerade breit, weil Du der Grund bist, dass sich zeigt wie man darüber reflektieren kann. Alles erlebte wird zu einem Film, den man sich gerne anschaut weil man sieht wie relativ diese Beurteilungen sind. Ich kann nicht weiter festhalten an gut und böse, oder an einer Bilanz. Auch nicht an immer, denn immer bedeutet etwas konstantes. Das hat mit unserer Natur nichts mehr zu tun. Auch dein Ego wird noch lange Zeit haben um das weiter zu festigen. Schön so eine konstante Welt, nur hat das nichts mit Leben zu tun. Leben ist für mich das Fallenlassen in Entscheidungen die von alleine getroffen werden.

    Ich habe 70... Jahre beobachtet, das Leben habe ich leider verpasst, weil ich der Meinung war, dass es mir nicht gehört.

    Dein Ego hat gedacht, bewertet und vorhergesagt. Schöne Illusion in der man lebt. Warum ist man nicht einfach hier und dankbar, dass man lebt. Verpassen tut man nur Dinge die man braucht/ haben will. Dazu müsste ich in meinem Selbstbild viele Löcher aufweisen die es zu füllen gibt. Warum auch nicht hier einfach das Selbstbild in Ruhe lassen. Da wären wir wieder bei Anhaftung an die eigene Person/ Vorstellung. Aber gut, ich sehe das bringt zu nichts.

    Wir beide haben unterschiedliche Weltansichten. Trotzdem zeigst du mir wie ein Spiegel was man noch denken kann, welche Optionen es gibt. Dafür sage ich wie immer Danke - die Erfahrung nehme ich mit!

    Ich überlege gerade, was wäre, wenn jeder Mensch das Leben nur beobachten würde? :sleeping_face: Das Forum würde es schonmal nicht geben.

    Dann beobachtet jeder nur und tut aus Liebe was er tut :smiling_face: Was wäre wenn jeder Mensch, gemessen an der Angst vor dem wahren Leben, konsumiert und dicht ist? Aus der Angst nicht genug zu sein in dieser Gesellschaft aufgibt? Wo wäre man dann? Also warum halten wir fest?

    ... Ego?

  • Was wäre wenn jeder Mensch, gemessen an der Angst vor dem wahren Leben, konsumiert und dicht ist? Aus der Angst nicht genug zu sein in dieser Gesellschaft aufgibt? Wo wäre man dann?

    Das weiss ich nicht, wo man dann wäre und warum es bei dir so ist.

    Als bisher drogenfreier Mensch, kann ich dir aber sagen, dass ich nicht angstfrei durch mein Leben laufe. Das würde ich auch gar nicht wollen. Von meiner Angst wurde ich immer gut beraten. Ich wäre ja schön blöd, einem guten Berater die Tür zu weisen.

  • Für mich wird der körperliche Tod ein Erlebnis sein, dass ich mit aller Aufmerksamkeit beobachten werde. Mir schwebt vor, dass es die schmerzhafteste Erfahrung des aktuell vernommenen Daseins sein wird, doch da liegt für mich die Erleuchtung.

    Träum mal weiter. Mach mal ein mehrwöchiges Praktikum im Hospiz.

  • Mach mal ein mehrwöchiges Praktikum im Hospiz.

    Das könnte ich in der Tat. Nur wie lange? Du möchtest doch sicherlich nicht, dass mir bei längerer Zeit doch klar wird, dass es keinen Unterschied macht und wir wie schon gesagt "alles" Menschen sind. Ein Mensch der stirbt sollte einem genauso viel Wert sein wie ein gesunder Mensch. Aus dieser Auffassung heraus würde es keinen Unterschied machen wie meine Umgebung aussieht. Ich schaue da nicht mehr nach.

    Ich werde jetzt mal weiter überlegen, warum du dich als "bisher drogenfreier Mensch" anführst. Besonders auch was das für eine Art Information hier für uns darstellen soll...

  • Ich werde jetzt mal weiter überlegen, warum du dich als "bisher drogenfreier Mensch" anführst.

    Das kannst du natürlich überlegen oder mich einfach fragen. Ich weiss doch heute nicht, wie mein Leben weiter verläuft. Vllt kann ich im Alter nicht schlafen oder vereinsame. Da gibt es viele bunte Pillen, die mir ein Arzt verschreiben kann. Sucht im Alter ist kein neues Phänomen, nur nicht so in den Köpfen verankert. Klar, da geht es in der Regel um Medikamentensucht. Vllt wäre es mir mit 70 oder 80+ aber auch scheißegal.:thinking_face: Wait and see.:7:

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