Kiffender uneinsichtiger Partner, Ratschläge gesucht..

  • Hallo Zusammen,

    ich muss meinen Kummer mal von der Seele schreiben..

    Ich bin seit 3,5 Jahren mit meinem Partner zusammen und wir haben einen 1jährigen Sohn. Das erste Jahr war super, er war lieb, aufmerksam, respektvoll und wir haben viel Zeit zusammen verbracht, dh er war quasi jede freie Minute zuhause und ich musste ihn quasi drängen mal was alleine zu unternehmen mit Freunden. Ich wurde geplant schwanger und dann wandelte sich alles, er kiffte auf einmal (bis dato hatte er nur 1-2mal auf Party grkifft wo ich es wahrgenommen hatte, im Nachhinein weiß ich nicht ob er es heimlich gemacht hat) und ging jedes WE on Tour. Seine "Freunde" sind allesamt Kiffer ohne Ausnahme. Mit anderen kann er nichts anfangen. Der Konsum steigerte sich extrem, er hockte jede freie Minute im Park und jede Freizeitaktivität wurde mit kiffen verbunden. Ich sass nur noch alleine zuhause mit meinem 1. Sohn (6J) und auch nach der Geburt änderte sich nichts.

    Kurzfassung: Familienleben ist gleich null, er ist mir ggü emotionslos, kalt, wird schnell laut und ist dauergereizt und ignorant. Hab ihn 100 mal gesagt er soll seinen Konsum reduzieren, es interessiert nicht. Ich soll Geduld haben. Gekifft wird auch auf dem Balkon, obwohl ich es nicht will aufgrund der Nachbarn. Wenn ich reden will geht er raus und kommt nach Ewigkeiten bekifft zurück. Jedes WE ist er sowieso on Tour, dann wird Gras und Alkohol zusammen konsumiert. Die Kids sehen ihn z.Zt. nur noch müde, lustlos oder schlafend.

    Seinen Job vernachlässigt er nun auch, kifft die Nacht vorher so dass er zu spät zur Frühschicht kommt und kifft auch regelmäßig vor der Arbeit. Er versucht es vor mir teils zu verheimlichen aber ich bekomme es trotzdem oft mit.

    Momentan ist er weg, ausgezogen seit 2 Wochen nach einem großen Streit und ich bin die Böse, die ihn kontrollieren will, sich als Mutter aufspielt und ihn nicht als Mann Ernst nimmt.

    Ich habe ihm in seinem Leben echt viel geholfen und wir haben soviel zusammen gemeistert und ich bin einfach enttäuscht, dass er sich null einschränkt oder aufwacht.

    Man hat doch eine Vorbildfunktion den Kids gegenüber und ich wir hätten viel weniger bzw gar keine Diskussionen mehr. Er meldet sich nun gar nicht mehr, ist bockig, wohnt bei einem Freund, geht seiner Arbeit wohl kaum noch nach und benebelt sich, damit er nicht nachdenken muss.

    Lohnt sich ein abwarten oder kommen manche Personen einfach nie zur Einsicht?

    In der Drogenberatung wurde mir gesagt sein Verhalten ist ist bilderbuchtypisch für eine Sucht und man kann die Person nur fallen lassen.

    Fällt mir aber sehr schwer...

    Vielleicht habt ihr ja Tipps oder könnt aus Erfahrung berichten...

  • Hallo Kelly85,

    schade wie sich das bei euch grade entwickelt ...

    Besonders schlimm finde ich es immer, wenn Kinder darunter leider müssen und das ist hier ja gegeben.
    Stress der Eltern, egal ob es um Drogen geht, wirkt sich ja so oder so auf Kinder aus - wenn der Vater einfach abhaut, ist das natürlich absolut doof.

    Was heißt den fallen lassen, also wie soll das genau aussehen?

    Aktuell ist er ja ausgezogen, meldet sich nicht und hat scheinbar nichts anders im Kopf als konsumieren.

    Natürlich hört sich das nach Bilderbuchkarriere eines Süchtigen an, aber in der Regel macht man so was ja nicht einfach aus Jux und Tollerei.

    Ein Abwarten lohnt sich meiner Meinung immer, es kommt nur drauf an, wie man das gestaltet.

    Es geht auch nicht nur um Einsicht, wenn es um eine Suchterkrankung geht ...

    Es geht auch nicht um reduzieren oder aufhören, wenn wer den Faden so verliert, dann muss da vermutlich viel mehr passieren.

    Cannabis und Alkohol spielen zwar eine Rolle, aber letztlich hat ein Konsument schwerwiegende Probleme, wenn alles so aus dem Ruder läuft!

    Man muss also für sich herausfinden, in wie weit man gehen mag/kann ...

    Als erstes sind die Kinder zu schützen, meist kann man denen eh nichts vormachen!!

    Dann wirst auch du für dich Grenzen und Ziele formulieren müssen.

    Egal wie es weiter gehen mag, du musst auch bedenken, früher oder später wird es um Umgang mit eurem gemeinsamen Kind gehen.

    Daher sollte man immer versuchen, keine Türen für immer zu verschließen, zumindest eben nicht die, welche Kinder betreffen.

    Aber Konsum im direkten Umfeld von Kindern kann unter keinen Umständen akzeptiert werden!

    Das ist ja z.B. schon mal ein Punkt, der ihm vermittelt werden muss, genauso das er keinen Umgang pflegen kann, wenn er zuvor konsumiert hat.

    Gibt es keine Person, welche zu ihm Zugang hat und nicht unbedingt aus seinem Kifferumfeld kommt?

    Geschwister, ältere Freunde oder Eltern?

  • Also erstmal wusstest du scheinbar etwas über ihn nicht. Wenn er nur Kifferfreunde hat, dann war das doch scheinbar mal ein großes Thema für ihn.

    Andererseits hört es sich für mich so an, dass er sich ausgeklinkt hat.

    Was ist passiert? Er hat zu arbeiten, einen 6-jährigen Jungen mitzuversorgen, ein eigenes Kind gekriegt, eine Beziehung in der der Alltag einzieht mit hundert zwingenden Abläufen.

    Ich würde mal sagen er hat Probleme, die Rolle eines Familienvaters anzunehmen oder auszufüllen, und irgendwelche offensichtlichen Spannungen oder Interessenkonflikte konntet ihr beziehungsmäßig augenscheinlich nicht auflösen, oder euch nicht auf notwendige Abläufe einigen und diese umsetzen.

    Wenn er deine Mutterrolle angreift, dann ist das für mich ein weiteres Indiz, dass er Probleme hat, eine Vaterrolle einzunehmen. Oder/und in eurer Beziehung läuft irgendwas aus dem Ruder. Das ist natürlich unmöglich von außen zu sagen, bzw. ich kann nur spekulieren.

    Das und seine Sucht. Es kann auch sein, dass er auch kiffen würde, wenn zum Beispiel keine Kinder da wären.

    Entweder er will doch mitarbeiten und wendet sich euch wieder zu, und ihr könnt eure Spannungen ausgleichen, oder ihr werdet wohl getrennt weitermachen müssen.

    Du kannst ihn ja fragen, was er für sein Kind zu tun gedenkt, was nicht. Darüber wird er mal gründlich nachdenken müssen. Wenn er dir zuliebe scheinbar schon aktuell nichts machen zu wollen scheint.

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