Bald 3 Wochen nüchtern und so schlimm habe ich mich noch nie gefühlt, nichtmal als exzessiver Konsument.
Das Praktikum stresst mich, es macht mich kaputt. Ich frage mich, wie andere Menschen 8 Stunden lang arbeiten. Ich empfinde es als die Hölle. Ich hab Haarausfall, massive Schlafstörungen, mein Zahnfleisch und meine Augen sind entzündet, alle Gelenke schmerzen, ich habe stechendes Kopfweh und jede Nacht Alpträume.
Ich bin da jetzt 3 Wochen, und es wird jeden Tag schlimmer. 5 muss ich noch, und habe keine Ahnung ob und wie und Alternativen habe ich auch keine.
Die Tränen laufen wieder überall, auf der Arbeit, im Supermarkt, in öffentlichen Verkehrsmitteln, zuhause natürlich stundenlang. Ich spreche nachts mit meinem verstorbenen Freund und schreibe Gebete in die Googlesuchleiste. Da oben ist niemand, aber bei Google kann man zumindest auf Enter drücken, das finde ich irgendwie beruhigend.
Heute war ich 2 Stunden da bevor ich geflüchtet bin. Noch 5 Wochen. Wie nur...
Glück ist gerade meine geringste Sorge...ich sehe meine gesamte Existenz in Gefahr. Und mal wieder: Dilemma. Normalerweise würde ich zu jemandem mit meiner Symptomatik sagen: Bleib zuhause, ignorier die 1000 Alarmsignale nicht.
Aber...ich habe bereits 3 abgebrochene Ausbildungen. War an 5 Gymnasien, weil ich so oft geflogen bin. Bin nicht mehr ewig jung. Alle ziehen an mir vorbei. Für meine Eltern, die sich einfach nur gewünscht haben dass ich selbstständig und glücklich werde, bin ich auf ganzer Linie eine Enttäuschung. Ich kann nicht abbrechen.
Die Wahl liegt mal wieder zwischen kalter und aufgewärmter Scheiße.