Aufhören für Kinderwunsch

  • Hallo,

    ich bin 32 jahre alt und ich kiffe seitdem ich 13 war. Nicht durchgehend aber regelmäßig. Juli 2017 habe ich es für einen monat geschafft aufzuhören mit "hilfe" von Alkohol und das dann auch nur noch in gesellschaft. Der Grund war der Kinderwunsch mit meinem Freund.

    Doch im September 17 verstarb ganz plötzlich meine geliebte Oma und ich fing wieder an um den schmerz des verlustes nicht mehr ertragen zu müssen. Seitdem jeden tag mit ausnahme wenn mein freund erst nächsten tag was besorgen konnte. (Ich darf mich nicht erwischen lassen weil ich in einem sicherheitsbereich arbeite und ich somit sofort meine zulässigkeit verlieren würde und arbeitslos würde).

    Mein Konsum beträgt im Monat min. 200 euro gras, was ich alleine rauche. Nach der arbeit ist es das erste was ich mache: einen bauen. Nur leider ist der tag dann gelaufen weil ich dann nicht mehr oder nur selten raus gehe. Die paranoia ist zu groß das andere es sehen könnten. An Tagen die ich frei habe rauche ich den ganzen tag 6 tüten oder auch mehr, bis ich keine wirkung mehr gespürt habe.

    Wir hatten einen tollen sommer 18 und ich habe ihn meist breit auf der couch verbracht, was mich tierisch geärgert hat aber ich nicht dagegen getan habe.

    Ich leide seit langer zeit an mittelschweren depressionen die therapiert und behandelt werden mit hilfe eines Psychiaters. Doch hatte nie die eier in der hose, ihm zu sagen das ich kiffe.

    Heute der 12 januar ist der ERSTE tag wo ich nichts mehr zurauchen habe und das war auch mein plan.

    Ich habe mich auf die suche nach gleichgesinnten gemacht und dieses forum gefunden und einige Threads gelesen, was mich ehrlich gesagt, beruhigt und mich entschlossen mich auch zu registrieren um vielleicht beistand von euch zu bekommen. Mein Freund steht hinter mir aber er kann sich glaube ich nicht richtig in die situation hinein versetzen weil er dieses suchtgefühl nicht hat. Mein Ziel ist es endlich aufzuhören weil ich den großen Kinderwunsch habe. Das soll mein ansporn sein um es zu schaffen.

    Bloß ich kenne meinen Kopf. Ich habe schon mehrere nachrichten angefangen zuscheiben das mein freund mir was besorgen soll aber sie alle wieder gelöscht. tschaka

    In vergangener zeit habe ich recheriert was man rauchen kann was sich so im Haushalt befindet. Zu meiner Schade habe ich dann die stiele vom gras aufgehoben, gemörsert und mit handelsüblichen Pfefferminztee geraucht. Ich finde es schlimm ehrlich gesagt und ich bin wütend auf mich weil ich es gemacht habe.

    Sorry es ist jetzt doch ein sehr langer text geworden aber ich weiß das ihr alle bis um schluß lesen werdet weil sonst würde dieses forum keinen sinn machen. Oder?

    Vielen Dank für eure zeit und ich hoffe auf beistand in den nächsten Wochen/Monaten.

    Liebe grüße und weiterhin viel erfolg

    p.s. Respekt an euch alle die es geschafft haben und immer noch standhaft sind :thumbs_up:

  • Ich frage mich, was hindert dich, deinem Psych die Wahrheit zu sagen?

    Ganz ehrlich, da ist die Therapie vergebene Liebesmüh, das kann einfach nicht funktionieren :face_with_tongue:

    Bekommst du Medis gegen deine Depressionen?

    Wie läuft es nun, seit Samstag kein Kiff, wie kommst klar?

    Wenn wer alles mögliche als Ersatz rauchen will, zum Entzug Alkohol verwendet, da würde ich schon von einer hochgradigen Abhängigkeit schreiben ...

    Dein Therapeut könnte dich da wirklich unterstützen, aber dazu muss er natürlich wissen was abgeht.

    Grundsätzlich würde ich dir noch unser Partnerprogramm Lass das Gras empfehlen, schau einfach mal rein!!

  • @Niewieder

    ich kann dich schon verstehen, du hast auch sehr früh damit angefangen, 20 Jahre ist eine lange Zeit.

    Die Sucht wird zur Gewohnheit, oder umgekehrt.

    Bei mir war es so, dass ich jedesmal wenn ich gekifft habe, mir immer überlegt habe wie ich aufhören kann.

    Die Alarmsignale waren bei mir auch da: Isolation, und das Schönreden von wegen ich mache das gerne usw.

    Man muss sich eingestehen, dass der beste Freund - Kiffen - zugleich dein grösster Feind ist. Am anfang ist es gut und schön, und man kann das lange so machen, aber irgendwann kommt der Moment wo man nicht mehr mag.

    Ich habe es dann trotzdem noch weitergezogen und mein Gefühl, dass ich aufhören möchte unterdrückt.

    Nun habe ich bald 40 Tage ohne kiffen, und es geht mir gut.

    Ich kann dir sagen, die Motivation kehrt zurück.

    Der Gedanke ist immer da zu kiffen, aber ich sage mir einfach, heute kiff ich nicht!

    und wenn ich morgen aufwache... dann kiffe ich wieder nicht.

    Du musst es wollen! Dein Gehirn wird 1000 Wege finden dich verarschen zu wollen, und du musst dir dem bewusst sein, dass in deinem schwächsten Moment, dein Gehirn dir mitteilt dass du doch jetzt kiffen solltest, dann gehts dir besser... Ich seh das als Selbstverarsche und sage NEIN.


    ich rutsch da nicht mehr rein !!!

    No retreat, no surrender

    never give up

    und glaub an dich

  • Franz

    Heute ist Tag 7 und es geht mir gut dabei. Keine großen Entzugserscheinungen oder ähnliches. Klar zwischendurch hätte ich Bock drauf aber nur weil es schon mein Alltag war. Ich muss mir nur einen neuen Tagesablauf angewöhnen. Nach Feierabend kommt der Gedanke: ok ab nach Hause und bauen aber das geht ja nicht mehr weil nichts da ist. Aber dann ist es auch wieder gut. Der Gedanke verschwindet und ich lenke mich mit meinem Haushalt ab. Putzen hilft:thumbs_up:

    Ich rauche dadurch natürlich mehr Zigaretten aber das wird das nächste Projekt werden wenn ich keinen Gedanken mehr ans kiffen habe.

    Dieser Entzug ist Alkoholfrei. Willensstärke und positive Unterstützung von meinem Freund der mir jeden Tag sagt wie Stolz er auf mich ist. Er wundert sich selbst das ich so " locker" damit umgehe. Er kennt mich anders wenn nichts zu rauchen da war. Und das macht mich wiederum Stolz.

    Zur Therapie: Ich nehme seit über einem Jahr Escitalopram 5mg jeden Tag. Seit Mitte Dezember setzen wir es langsam ab. Also alle zwei Tage eine Tablette. Ich habe Nebenwirkungen bekommen die kontraproduktiv für mich sind. Erhebliche Gewichtszunahme ist der Hauptpunkt.

    2017 kam alles auf einmal. Burnout durch die Arbeit, der Tod meiner Oma. Ich könnte einfach nicht mehr. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich sagen daß es mir gut geht und an Psychischer Stärke dazu gewonnen habe. Ich lasse den Arbeitsstreß einfach nicht mehr an mich ran. Mein Kollege unterstützt mich in dem Fall sehr. Er passt drauf auf das ich mich nicht wieder aufrege und holt mich gegebenfalls wieder runter indem er mit mir spricht das es nicht mein Problem ist, dafür haben wir Chefs die sich drum kümmern müssen wenn auf es arbeit abgeht.

    Ich arbeite in der Gastronomie, da ist Streß vorprogrammiert.

    Es funktioniert super so.

    Unterm Strich läuft es gut für mich.

    Ich bin zufrieden.

  • akyoadaro

    "Ich hab einfach kein Bock mehr darauf" war immer mein Gedanke wenn ich geraucht habe aber nächsten Tag ging es von vorne los. Oft habe ich mir gesagt: das rauchste noch weg und dann ist Schluss damit, naja was soll ich sagen, das war es dann nicht.

    Bis vor einer Woche.

    Als wenn ein Schalter umgelegt wurde. Gras war leer und das war es dann wirklich.

    Ich habe mir irgendwann selbst nicht mehr geglaubt:" jaja machste ja sowieso nicht"

    Ich wollte es auch meinem Freund beweisen das ich es durchziehen kann und werde für unsere Zukunft.

    Wenn ich mehrere Tage in meinem Heimatdorf war, kam mir nie der Gedanke ans rauchen.

    Es wussten nur wenige das ich kiffe. Freunde ja aber meine Familie nicht.

    Ich habe nur zu Hause in meinen vier Wänden geraucht sonst nirgendwo.

    Zu Hause habe ich meine Zigaretten durch Tüten getauscht. Deswegen rauche ich jetzt mehr aber das wird sich mit der Zeit wieder legen, bis ich soweit bin auch die Zigaretten sein zu lassen.

    Das Gehirn kann echt ein arschloch sein dem man widersprechen muss.

    Ich habe echt gute Hoffnungen für die Zukunft.

    Es ist toll das man sich austauschen kann und sich gegenseitig motiviert.

    Danke dafür

  • Wieso besorgte dir dein Freund Drogen, wenn du sie nehmen wolltest. Das ist ganz schön eigenartig. Ihr solltest euch da mal hinterfragen, was ihr da gemacht habt. Das habt ihr gemacht, weil du Angst hast, dass dich jemand bei der Beschaffung erwischt, weil du in einem Sicherheitsbereich arbeitest?

    Zum Glück liegt das jetzt hinter dir. Auch die Paranoia und die Gefahr für die Arbeit lässt du endlich los und befreist dich!

    Ich hoffe, du schaffst das, es wäre auch ein Hoffnungszeichen für andere, die leider seit so jungen Jahren kiffen.

    Ich finde es auch gut, dass du den Selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmer abgesetzt hat, weil er auch dir offensichtlich nur Nebenwirkungen verschafft hat. Dann braucht das kein Mensch, wenn es gegen die Depressionen außerdem nicht hilft. Und ich glaube auch, dass SSRI und hochdosiertes Kiffen nichts beieinander verloren haben, wegen Wechselwirkung.

    Ich stimme Franz zu: wenn du Therapie machst, und der Therapeut weiß quasi Null über dich, das ergibt keinen Sinn. Sag an, was los ist, wozu sonst der Hokuspokus.

    Du schriebst, dass du dich im Sommer über dich selbst geärgert hast, weil du das Wetter nicht genutzt hast. Ich hoffe, dass du den Winter jetzt gut nutzen kannst.

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