Essstörung - Schädigung abhalten, egal wie?

  • Hallo zusammen.

    Da es an anderer Stelle eine Diskussion gab, ich aber denke es war nicht der passende Ort, will ich die Möglichkeit in einem separaten Thema anbieten.

    Besonders würde ich mich freuen, wenn sich da auch wer beteiligt, der von einer Essstörung (direkt oder indirekt) betroffen ist/war.

    Wie jemand zunimmt ist doch egal ...

    Die Intention dahinter verstehe ich, aber leider geht es nicht darum wie man zunimmt - auch wenn klar ist, man braucht die Nährstoffe.

    Ich habe einige Essstörungen (indirekt) miterlebt, bis hin zur Zwangsernährung.

    Meiner Meinung steht oft um Vordergrund das verweigern von noch so wenigen Kalorien.

    Daher würde auch eine Nahrungsaufnahme über spezielle Drinks oder entsprechenden "Notportionen" helfen.

    Natürlich ist das nur ein kleiner Teil von Essstörungen, genauso gehören Fressattacken und viele andere Auswirkungen mit dazu.

    Was meint ihr?

  • Wir können diese Diskussion gerne hier weiterführen.

    Ich habe hochkalorische Drinks kennengelernt, als ich aus physischen Gründen nicht mehr essen konnte. Das ist in der Tat etwas anderes als eine psychische Essstörung. Aber ich war davon nicht weit weg, weil ich auch nicht essen wollte. Ich hatte weder Hunger noch Appetit, mir wurde bereits beim Gedanken ans Essen übel.

    Bei einer Essstörung, wo es weniger um den physischen Vorgang des Essens geht, sondern mehr um das psychologische Problem der Ablehnung von Gewichtszunahme, können meiner Meinung nach diese Drinks aber auch sehr hilfreich sein. Denn sie sind, wie ich an anderer Stelle bereits schrieb, ein sehr niedrigschwelliges Angebot zur Nahrungsaufnahme. Man braucht kein Essen zuzubereiten, man braucht nicht einmal essen. Damit wird der gesamte Problemkomplex einfacher und wegverlagert vom mit der Gewichtsszunahme eigentlich untrennbar verbundenen und dem daher in der Regel verhassten oder zumindest schwierigem Essen an sich zum reinen Thema des Zunehmens - was ja ein schleichender Prozess ist und keine aktive Handlung.

    Wenn das Problem der Gewichtszunahme so groß ist, dass man deswegen entweder gar keine Nahrung gleich welcher Art mehr zu sich nehmen will oder alles gegessene (oder getrunkene) gleich wieder erbricht, dann hat man sowieso nur die Wahl zwischen zwei Dingen: Tod durch Verhungern oder Therapie. Solchen Menschen kann nur in einer Klinik geholfen werden, da helfen auch keine hochkalorischen Drinks.

    Wer allerdings, wie unsere A... hier, Kinder hat, der trägt Verantwortung nicht mehr nur für sich selbst. Das - meine ich - könnte vielleicht das notwendige Plus an Motiviation sein, um sich endlich (und endgültig) in eine ordentliche und nachhaltige Therapie zu begeben und den Teufelskreis zu durchbrechen. Und dabei könnten hochkalorische Drinks wiederum sehr helfen. Einmal als niedrigschwellige Möglichkeit der Nahrungsaufnahme für den Patienten selbst, um sich wieder an eine regelmäßigere Nahrungsaufnahme zu gewöhnen (und um vielleicht auch um von einem kritischen Untergewicht schnell wieder wegzukommen) und andererseits auch als sofort wirksame Möglichkeit eine Mangelversorgung des Kindes abzustellen.

    Einmal editiert, zuletzt von Franz (5. Juli 2019 um 15:55) aus folgendem Grund: Namen und persönliche Daten entnommen ...

  • Wie geschrieben, ich verstehe deine Intention, bezweifle aber das solche Drinks bei einer Anorexie helfen.

    Da Betroffene ja sehr genau wissen (kontrollieren) was sie zu sich nehmen, wird ja sowieso eher Kalorienarme Kost eingenommen.

    Für eine therapiebegleitende Maßnahme kann es aber sinnvoll sein, wenn von Patientenseite Kalorienaufnahme angestrebt werden soll.

    Und ja, ich teile die Meinung, dass so eine Erkrankung im Grunde klinisch behandelt werden muss - zumindest zu Beginn.

    Und ja, so was geht nicht einfach vorbei ... leider ...

  • Ich nehme gerne als ehemalige Betroffene an der Diskussion teil. Bin allerdings gerade auf dem Sprung, daher erstmal nur kurz..

    Verstehe beide Ansichten.

    Frisubin habe ich selber eingenommen.

    Zu Zeiten in denen ich kritisches Untergewicht hatte. Dieses Untergewicht war nicht gewollt, zumindest nicht bewusst.

    In Zeiten in denen ich NICHT zunehmen WOLLTE, hätte ich es wahrscheinlich nicht getrunken oder aber mit einer Ablehnung, die einem Feindbild gleichen könnte. Erfahrungsgemäß hat eine solche Basis, in solchen Zeiten, nicht lange Bestand. In diesen Moment wäre Fresubin für mich kein Hilfsmittel gewesen.

    Im Fall einer Schwangeren, aollte unbedingt Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden. Fresubin und ähnliche Drinks, dürfen auch nicht kopflos bei jeder Erkrankung eingenommen werden.

    Desweiteren gibt es Fresubin auch in verschiedenen Ausführungen, die auf verschiedene Mängelzustände abgestimmt sind.

    Der Grundgedanke ist sicherlich gut (im Bezug auf die Situation der schwangeren Frau, sollte aber nie in Hinsicht auf ihrer beider Gesundheit, auf eigene Faust unternommen werden.

    Bei Offenheit der betroffenen Person und in extremen, also lebensbedrohlichen Situationen, sicherlich ein guter und möglicher Weg.

    Jetzt ist doch was länger geworden :o

    Liebe Grüße. pamuk.

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