Angehörige eines Drogenabhängigen

  • Hallo,

    Bin neu hier und suche Rat bzw. Tipps wie ich mit meiner Situation umgehen soll..

    Ich versuche eine kleine Zusammenfassung meiner Situation zu schreiben (wobei kurz kann ich das nicht halten, hoffe es ist nicht zu lange):

    Ich bin seit 6 Jahren mit meinem Freund zusammen und wie mein Titel bereits hinweisen lässt ist er Drogenabhängig.. unser Anfang war schwer, kurz nachdem wir zusammen kamen, bekam ich einen Anruf er sei im Gefänis.. versuchte was aus der tschei zu schmuggeln fuhr über die Grenze mit einem Kumpel, sie wurden angehalten, etc. Der Aufenthalt im Gefänis war von kurzer Dauer ca. 1 Monat. Der Führerschein war weg (mit 18).. damals dachte ich ich mache die Hölle mit, doch ich wusste nicht was 6 Jahre später auf mich zu kommen wird..

    Anfangs konsumiere er "nur" cannabis, was für mich nicht schlimm war. Die Jahre vergingen und langsam merkte ich dass er doch mehr macht als nur zu kiffen und zog sich immer mehr zurück von seiner Familie. Er verbrachte mehr Zeit mit Leuten die meiner Meinung nach ein "schlechter Umgang" waren. Ich habe ihn auch darauf angesprochen doch er verneinte etwas mit harten Drogen zu tun zu haben und so glaubte ich das auch. Das ging dann ca. 2 jahre lang so.. er machte gerade so seine Ausbildung und arbeitete danach nur kurz und war dann arbeitslos, das Arbeiten war nicht sein "Ding". Immer wieder schrieb ich mit ihm Bewerbungen und er hatte auch hier und da Jobs für paar Monate doch er ziehte nichts durch. Ich hoffte es sei eine Phase der Selbstfindung. So ging das Paar Jahre, ich blieb immer an seiner Seite. Dieses Jahr traf mich der Schlag.. ihm wurde der Kiefer auf einer Faschingsfeier gebrochen, laut ihm weiß er nicht wie das passieren konnte. Er war in einer Klinik und wurde operiert, musste natürlich paar Tage dort bleiben... er schreibte mir ca nach dem 2. Tag dass er dort keine "gescheiten" Medikamente bekäme und ich soll bitte was von ihm daheim mitbringen.. er musste mir quasi seine verstecke preisgeben und so wurde mir bewusst dass das nicht normal sein kann.. sprach ihn darauf an, wieder kam eine die Antwort von ihm dass er das unter Kontrolle hat und nur ab und zu macht.. ich machte mir Sorgen. 1 Monat nachdem er sich quasi vor mir und seiner Mutter aufgrund der Medikamente Outen musste, entschloss er sich von einem auf den anderen Tag eine Therapie machen zu wollen. Ich war skeptisch, denn er zieht ja nichts durch. Ich sprach ihm zu und meinte ich finde das eine gute Idee und bin stolz dass er es eingesehen hat das er Hilfe braucht. In den vergangenen Jahren versuchte er oft selbst von den Drogen loszukommen, schaffte aber immer nur 3-6 Monate. Diese Entscheidung fiel im März diesen Jahres. Er leitete alles alleine in die Wege. Er war bei der Suchtberatung, hat einen Therapieplatz den er im August antreten kann... doch die letzten 4 Wochen sind wirklich Hölle für mich und für seine Familie.. er konsumiert Unmengen.. Subutex, clonazepam, tilidin, diazepam etc in Kombination mit Alkohol und cannabis. Ich kenne mittlerweile so viele Tabletten und Drogen von denen ich lieber nichts wissen wollte.. er hat die letzten Wochen extreme Stimmungsschwankungen und ist sofort von 0 auf 100.. seine Freunde haben sich Abgewandt, ich bin laut ihm der einzigsten Mensch neben seiner Mutter der noch zu ihm hält und ihn unterstützt. Ich bin jeden Tag nach der Arbeit bei ihm und versuche ihn auf andere Gedanken zu bringen und ihm gut zu zu reden und mit ihm über seine Gefühle zu reden.. doch oftmals kann er sich an die Gespräche nicht erinnern bzw. Weiß manchmal gar nicht das ich da war weil er immer so zugedröhnt ist. Zu meinen eigentlichen Anliegen, zur Zeit ist es so schlimm, dass er total eskaliert wenn ich einen Tag nicht zu ihm komme... er wirft mir dann vor ich lasse ihm in Stich und bin in der schlimmsten Zeit nicht da.. ich mein ich bin 1 Abend nich da.. ich fühle mich erdrückt von ihm, ich bin gerne für ihn da aber ich stelle mein Leben die LETZTEN Monate zurück und bin voll für ihn da und nehme mir das recht raus mal nicht bei ihm zu sein, Max 2x die Woche.

    Jedes mal wenn ich ihm sage dass ich daheim bleibe kann ich mir sicher sein zich Nachrichten von ihm zu bekommen wie: "wenn du nicht gleich da bist ist es rum" oder "du bist schuld dass es mir schlecht geht, ich hab mich auf dich verlassen" und noch viel mehr solcher Nachrichten... und oftmals fuhr ich nach solcher Nachrichten zu ihm wegen meines Gewissens und durfte mich von ihm beleidigen lassen und dann tickt er immer aus..ich bin ratlos. Gestern habe ich die Nachrichten ignoriert da die letzten male es eskaliert ist... und heute wollte er wieder reden.. ich meinte zu ihm dass ich ein paar Tage meine Ruhe brauche und wir die Tage reden. Erst war es für ihn in Ordnung und 1 Std später meinte er dan wieder für ihn hat sich das erledigt.. er ändert seine Meinung im Minutentakt..

    Ich befürchte im Moment dass er die Therie nicht antritt, es läuft im Moment so aus dem Ruder..

    Ich hab schon probiert mit ihm zu reden und ihn darauf aufmerksam zu machen was ich nicht in Ordnung an seinem Verhalten und erst ist er einsichtig aber das vergeht schnell..

    Wie soll ich damit umgehen? Ignorieren? Kalte Schulter bei falschen Verhalten zeigen?

  • Oh mann...

    Mach dir bewusst, dass du nicht und niemals Schuld bist an der Situation, in der dein Freund steckt. In diese Scheiße hat er sich ganz alleine selbst hinein geritten, und er ist zunächst mal ganz alleine selbst dafür verantwortlich, ob und wie er da wieder herauskommt.

    Du hast viel für ihn getan und bist ja auch nach wie vor für ihn da. Das ist sehr lobenswert und wahrscheinlich der Grund, warum dein Freund noch dein Freund ist. Aber dir sollte auch bewusst sein, dass es Grenzen der Hilfsbereitschaft und Freundschaft (oder in einer Beziehung) gibt. Die sind dort, wo das eigene Leid unerträglich wird. Du bist nicht verantwortlich für das Leben deines Freundes, dafür ist nur er selbst verantwortlich. Du kannst ihm helfen, aber du musst es nicht - und du darfst es nicht, wenn ihm zu helfen für dich unerträglich oder gar existenzbedrohend wird.

    Informiere dich mal über die Themen "Co-Abhängigkeit" und "toxische Beziehung".

  • Vielen Dank für die Antwort.

    Tut mir gut mal mir das alles von der Seele zu schreiben und von anderen Menschen mal eine Meinung zu hören.

    Ich versuche aktuell auf Abstand zu gehen für paar Tage, denn ich merke wie ich langsam die Lust verliere mit Freunden oder Familie was zu

    unternehmen und isoliere mich regelrecht ab, weil mich das alles total auffrisst. Ich bin in letzter Zeit wirklich nur auf Arbeit und direkt bei ihm um für ihn da zu sein.

    Die letzten Tage hatte er wieder so stimmungsschwankungen, ich befürchte langsam es geht in richtung Psychose/Shizo.. bin natürlich keine expertin..

    Ich versuche jetzt auf mich zu achten, ich komme mit seinem Verhalten absolut nicht klar, bin ja die letzten Jahre einiges gewöhnt doch das ist echt Psychoterror.

    Er ist wie fixiert auf mich, so kenne ich das gar nicht... er hat jetzt wieder gemeint ich bin nich für ihn da in seiner schlimmsten Zeir und ich soll mich "verpissen" und hat jetzt mehr oder weniger Schluss gemacht weil ich ein paar Tage Ruhe brauche.. aber ich kann nicht mehr.. was macht man da? Fallen lassen und abwarten?

    Ich versuche positiv zu bleiben und hoffe er zieht seine Therapie durch, eigentlich sollten es noch knapp 2 Wochen sein bis zur Entziehungskur und wollte bis zum Schluss an seiner Seite sein und helfen

    aber ich brauche diese Pause um wieder auf mich zu hören.. Er weiß selber nicht ob er das durchzieht, wie gesagt übelste Stimmungsschwankungen..

    Ich bin der Meinung wenn man was will schafft man das, ich versuche mir da keinen Vorwurf zu machen falls er seine Therapie nicht durchzieht.

    Ich habe mir jetzt einen Termin bei der Caritas gemacht um mir dort auch professionell

  • Ich habe mir jetzt einen Termin bei der Caritas gemacht um mir dort auch professionell

    ... Hilfe zu holen, nehme ich mal an :smiling_face:

    Ich finde du handelst richtig, wenn du dich mal ne Zeit zurück ziehst.

    Wenn er in 2 Wochen Therapieantritt hat, wird es vermutlich eh ne Zeit Kontaktsperre geben - was meist so ist.

    Aber wie soll das denn ablaufen, kennst du da Details?

    Zuerst sollte ja ne Entgiftung stattfinden, oder und dann? Langzeittherapie oder was??

    Mein Tipp, klar sagen, geh zur Therapie und zieh die komplett durch - dann sehen wir weiter. :winking_face:

  • Hallo Franz,

    Ja hole mir Hilfe bei der Caritas für mich.

    Er hat es so geplant dass er am 23.7 auf Entziehung geht und anschließend einen Therapieplatz hat für ca. 6 Monate.. er hat 4 Monate auf den Platz gewartet und nun dreht er durch weil ich meine Zeit brauche und er den ganzen Tag alleine ist. Heute drohte er mir wieder weil ich nicht für ihn da bin geht er nicht auf seine Thera. Ich meinte nur zu ihm dass es seine Entscheidung ist und ich ihm das nicht abnehmen kann

  • Die Drohung, er würde jetzt wegen dir nicht die Therapie antreten, ist allein seine Entscheidung!

    Natürlich schiebt er dir so den "schwarzen Peter" zu, aber wenn du darauf einsteigst, hast du letztlich deine Entscheidungskraft aus der Hand gegeben.

    Letztlich wäre es schlimm wenn es dazu kommt, aber die Entscheidung trifft doch er für sich und wenn er eine Therapie von dir abhängig macht, dann wird die kaum was bringen.

    So wärst du ja die nächsten Jahre immer Schuld, egal was er tut oder eben nicht :kotz:

    Sag ihm einfach, du hast dich beraten lassen, es wird sowieso eine Kontaktsperre kommen, also soll er nun zeigen wie ernst er es meint und dann wird man sehen ...

    Genauso musst du jetzt Grenzen setzen und bestimmen, wann , wie und wo du ihn treffen oder unterstützen wirst - basta!!

    Ganz ehrlich, früher hat man oft (auch in der Suchtberatung) zeigen sollen - der Süchtige muss am Boden sein, dann wird er erst therapiefähig.

    Das ist aber auch mal schief gelaufen oder eben wie bei dir, wurde die Thera nicht angetreten ...

    Trotzdem muss man schon klare Grenzen aufzeigen - deine Kraft reicht jetzt nicht für dich und einen Süchtigen.

    Auf Einsicht solltest da nicht hoffen, aber an dich und deine eigene Gesundheit schauen.

    Kurz und gut, völlig richtig reagiert, egal was passiert, du bist für deine und er für seine Entscheidungen verantwortlich.

  • Ich bin aktuell am Ende mit meiner Kraft und will mich und meine Lebenslust nicht verlieren und spreche momentan offen über das was mich bedrückt mit Freunden und Familie, was ich 6 Jahre lang unterdrückt habe. Ich wünsche es mir für ihn dass er die Therapie macht und mal klar denkt. Denn aktuell ist er nicht er selbst und handelt so auch nicht. Ich versuche auf Abstand zu gehen und auf seine Nachrichten nicht mehr zu reagieren. Jeder ist seines Glückes Schmied und ich möchte mich nicht so behandeln lassen auch wenn es nur noch 1-2 Wochen sind (vorausgesetzt er geht auf die Entziehung)..

    Ich werde die Beziehung auch beenden wenn er es nicht durchzieht.. denn 6 Jahre warten waren für mich eine lange Zeit des hoffens und immer da sein. Er wird seine weg gehen.. wenn nicht jetzt dann wann anders aber ich kann mich nicht komplett zurückstellen.. vielleicht ist das egoistisch aber ich bin nur ein Mensch und bin wirklich am Ende mit meinem Latein. Auch mir gehen die positivität aus.

    Er wohnt bei seiner Mutter aktuell.. ist rausschmeißen wenn er die Therapie macht eine Option? Ich habe ein sehr enges Verhältnis zu seiner Mutter und sie ist auch total am Ende und weiß nicht mehr was sie machen soll.

  • Deine ersten 2 Absätze sind letztlich genau´das was du jetzt umsetzen solltest :smiling_face:

    Es ist nicht egoistisch, wenn man sein eigenes Leben rettet!

    Auch die Kommunikation mit Familie und Freunden, hier schreiben und sich eben mitteilen, das ist lebensnotwendig - alles mit sich allein ausmachen zu wollen, klappt nicht, da wird man nur krank.

    Der 3. Absatz, nun, ich schreib es mal so - das sollte erst gar nicht zu deinem Problem werden :winking_face:

    Ich verstehe das seine Ma und du euch austauscht, aber die Entscheidung sollte seine Mutter treffen und sich entsprechend beraten lassen - unabhängig von dir.

    Am Ende bist du die Böse, sicher nicht seine Ma ...


    Aber das Thema hatte ich im leiten Beitrag angerissen - mit dem am Boden sein usw.

    Wenn seine Ma es nicht mehr aushält, dann bleibt ja nichts anderes.

    Auf der anderen Seite, wenn er jetzt auf der Straße ladet oder bei Drogenfreunden unterkommen muss, dann war's das mit der Therapie vermutlich - weil ja alle böse sind und nur er das Opfer dieser schlechten Welt ist.

    Wenn es irgendwie möglich ist und er noch 10 Tage bei seiner Ma bleiben kann, dann würde es ihm sicher nicht schaden.

    Doch das ist einfach abhängig von seinem verhalten und dem Verhältnis zu seiner Ma.

    Nicht vor die Türe setzen kann aber schon klare regeln oder eben Grenzen beinhalten ...

    Seine Ma kann also schon bestimmen unter welchen Voraussetzungen er noch bleiben kann, sollte das nicht klappen, ist am Tag drauf das Schloss ausgewechselt!

    Sollte es soweit kommen, würde aber ein Zettel der Notschlafstelle oder so nicht schaden :smiling_face_with_halo:

    Auch Eltern müssen nicht alles hinnehmen, wenn das Kind voll daneben ist - aber klar sollte sein, seine Ma hat doch noch ein Stück mehr Verantwortung als du.

    Wenn sie sich unsicher ist, dann gibt es 2 Möglichkeiten - die örtliche Suchtberatung, unter den Umständen dürfte sehr schnell (normal umgehend) ein Notfall-Beratungstermin möglich sein.

    Die 2. Möglichkeit ==> Condrobs ConAction - auch hier dürfte eine telefonische Sofortberatung oder via Chat möglich sein, wenn München nicht gerade um die Ecke ist :winking_face:

  • vielleicht ist das egoistisch

    Nein, ist es nicht. Das ist ganz gesunder Selbsterhaltungstrieb.

    Denn aktuell ist er nicht er selbst und handelt so auch nicht.

    Er ist aktuell das, was Drogenmissbrauch aus einem Menschen macht. Er ist genau er selbst, genau das Ergebnis, was aus jahrelangem unkontrollierten Drogenkonsum zwangsläufig fast immer entstehen wird. Er mag früher anders gewesen sein, aber das war früher. Heute ist er der Mensch, der dir gegenüber steht.

  • Wenn es irgendwie möglich ist und er noch 10 Tage bei seiner Ma bleiben kann, dann würde es ihm sicher nicht schaden.

    Doch das ist einfach abhängig von seinem verhalten und dem Verhältnis zu seiner Ma.

    bis zu eigentlichen Antritt seiner Entgiftung wird er bei ihr wohnen, wenn er nicht völlig durchdreht..

    Ja das stimmt es sollte nicht zu meinem Problem werden.

    Sie ist schon bei einer Beraterin bei der Caritas, sie gab mir auch den Anstoß mir dort auch Hilfe zu holen.

    Das was du im 1. Absatz geschrieben hast dass stimmt man kann nicht alles mit sich selber ausmachen, ich hab es gemerkt.. habe 6 Jahre lang versucht alles mit mir zu klären und nach außen nichts zu zeigen bzw drüber zu reden. Bin fast daran kaputt gegangen. Ich bin wirklich ein positiver und hilfsbereiter Mensch aber meine Kapazitäten sind die letzten Wochen an meine Grenzen gekommen. Der Austausch tut mir unheimlich gut und seitdem ich hier geschrieben habe ist mir wirklich ein Stein gefallen.. mir fällt es leichter meine Entscheidung mit dem Abstand und ihm seine Entscheidung ob er seine Therapie antritt oder nicht ihm zu überlassen leichter.. ich gebe mir nicht mehr die Schuld, die er mir zuweist und es bestärkt mich dass ich ihn mit dem was ich tue nicht im Stich lasse sondern er merken soll dass er selbst verantwortlich für das ist was er tut..

    Ich frage mich dennoch ob diese Aussetzer und seine Boshaftigkeit von seinem überkonsum kommen..

    Gestern schrieb er mir wieder ich bin schuld dass er böse Dinge macht und er braucht so jemanden wie mich nicht der ihm das Leben schwer macht und ihn alleine lässt.. solche Nachrichten nagen an mir wenn ich das lese.

    Vor paar Wochen war er total aggressiv aus keinem erklärichen Grund und sagte des öfteren er hätte richtig Lust jemanden umzubringen.. solche Aussagen versetzten mich in Angst.. sowas hab ich noch nie von ihm gehört..

    Letzten Sonntag war er auf LSD und ketamin und wir wollten kurz auf ein Fest in unserer Nähe.. meine Mutter und Schwester waren auch dort. Bevor wir losgehen wollten, hatte ich ihn nur darüber informiert dass sie auch dort sein werden und er rastete völligst aus und warf mir vor ihm einen "Film zu drücken" er heulte dann war er aggressiv. Sagte dass genau so Leute auf lsd Psychosen bekämen... und sollte ich ihm nochmal so einen filmdrücken würde er mich umbringen, denn keiner, so sein Wortlaut:"ficke seinen kopf".. ich war total verängstigt und hoffte der Abend gehe schnell vorbei.

  • Nein, ist es nicht. Das ist ganz gesunder Selbsterhaltungstrieb.

    Er ist aktuell das, was Drogenmissbrauch aus einem Menschen macht. Er ist genau er selbst, genau das Ergebnis, was aus jahrelangem unkontrollierten Drogenkonsum zwangsläufig fast immer entstehen wird. Er mag früher anders gewesen sein, aber das war früher. Heute ist er der Mensch, der dir gegenüber steht.

    Hallo Rabert,

    Ja das mit seinem Verhalten ist wohl resultierned aus dem Missbrauch.. hoffe dennoch das falls die Therapie gemacht wird zu einem Normal agierenden und denkenden Menschen wieder wird. Hätte niemals gedacht dass das alles mal so ein Ausmaß annimmt.

  • Hallo Positivevibe,

    ich möchte dich auch gerne in der Entscheidung bestärken, dir Angehörigen-Beratung in einer Drogenberatungsstelle einzuholen (sofern die Beratung in der Caritas nicht spezifisch darauf eingeht).

    Es kann sehr hilfreich sein theoretischen Input in Suchtmodelle in einer solchen Beratung zu bekommen und herauszuarbeiten, welche Verhaltensweisen zwar an sich von deiner Seite gut gemeint sind, aber letztlich suchtfestigend wirken können. Zudem liegt in einer solchen Beratung der Fokus bei dir und deinen Handlungsmöglichkeiten, statt bei der süchtigen Person und der Hoffnung, dass sie sich so verhält, wie das Umfeld sich das wünscht.

  • Hallo Positivevibe,

    ich möchte dich auch gerne in der Entscheidung bestärken, dir Angehörigen-Beratung in einer Drogenberatungsstelle einzuholen (sofern die Beratung in der Caritas nicht spezifisch darauf eingeht).

    hallo @ConActionFabienne , danke für den Zuspruch. Habe am Montag den Termin und bin gespannt was dabei rauskommt.

    Fühle mich wesentlich besser die Tage seitdem ich Abstand zu der Situation und meinem Freund nehme. Versuche jetzt auch aktiv mehr mit Freunden zu unternehmen und sitze nicht mehr daheim und gebe mir die Schuld und lasse mich von der Situation die ich nicht ändern kann runterziehen zu lassen.

  • hoffe dennoch das falls die Therapie gemacht wird zu einem Normal agierenden und denkenden Menschen wieder wird.

    Das ist durchaus möglich. Dafür gibt es in der Tat genug Beispiele, auch in diesem Forum. Leider gibt es aber auch genug Beispiele, dass dieses Ziel nicht erreicht wird. Ich denke, es könnte für ihn hilfreich sein zu wissen, dass er einen Platz hat zu dem er zurück kommen kann, wenn er die Therapie erfolgreich hinter sich gebracht hat. Er muss aber verinnerlichen, dass dies nur der Fall ist, wenn die Therapie in der Tat erfolgreich ist. Diese Bedingung muss ihm von Anfang an klar sein - und dir selbst auch.

  • Ein ein kleines Update..

    Habe den Kontakt seit Montag abgebrochen und durfte mir über Nachrichten wie schon erzählt anhören er macht die Therapie nicht wegen mir etc...

    Heute morgen kam eine Nachricht von ihm dass er Montag auf entgiftung geht wie geplant und für längere Zeit weg ist und er mich gerne davor nochmal sehen will.. bin froh dass er sich besinnt hat und hoffe er geht.

    Ich bin ehrlich mir geht es die Woche besser ohne Kontakt.. ich weiß im Moment nicht ob ich mich mit ihm treffen soll, habe bisschen Angst vor dem Treffen.. bin grad zwiegespalten.. mein Bauchgefühl sagt es wäre besser ihn davor nicht zu sehen... vill wäre es besser ihn erst nach paar Monaten zu besuchen wenn er auf Therapie geht. Ich lasse ihn nicht im Stich.. denke vill hat mein Kontaktabbruch die Woche was gebracht und er merkt dass ich mit dem Verhalten welches er aufwies nicht kann und weiß was auf dem Spiel steht und seine Thera macht.

    Die Frage ist was ist das Richtige im Moment? Treffe ich mich mit ihm nochmal und evtl eskaliert es nochmal? Oder lasse ich es und besuche ihn in paar Monaten wenn er einigermaßen "normal" ist?

  • Ich kenne ihn nicht. Aber wenn er freundlich bittet, würde ich ihn an deiner Stelle wohl nochmal treffen. Aber nicht bei dir oder ihm zu Hause, sondern in einem Café oder an einem anderen öffentlichen Platz mit viel Publikum. Sag ihm, dass du für ihn da bist - nach einer erfolgreichen Therapie; und dass er dich auch erst dann wiedersehen wird. Das könnte ihm helfen und ein Anker sein, wenn es schwer wird.

    Mach das aber auch nur dann, wenn du selbst damit klar kommst. Du hast schon genug gelitten, du brauchst dir nicht länger selbst weh zu tun.

  • Ich kenne ihn nicht. Aber wenn er freundlich bittet, würde ich ihn an deiner Stelle wohl nochmal treffen. Aber nicht bei dir oder ihm zu Hause, sondern in einem Café oder an einem anderen öffentlichen Platz

    mir fällt es so unheimlich schwer zu entscheiden.. habe nur noch heute und morgen.. er hat mich freundlich drum gebeten aber ich kann damit aktuell nicht umgehen er hat diese Woche seine Meinung schon 100 mal geändert und wollte schonmal mit mir reden und dann wieder nicht und dann war ich wieder schuld an allem.. dann sagte er geht nicht auf Therapie und ich bin daran schuld und heute wiederum will er sprechen. Das zerrt an meinen Nerven

    Ich weiß nicht was ich tun soll.. bin froh dass er die Entscheidung getroffen hat dich weg zu gehen. Bin ratlos und hin und her gerissen...

  • allerdings glaube ich es auch erst wenn er wirklich weg geht.. und er muss die entgiftung erstmal durchziehen und das wird denk ich hart für ihn.. er hat Unterstützung von seiner Familie, ich kann das im Moment nicht mehr..

    Zu viel hat er schon versprochen und nicht gehalten und ich will nicht mit dem treffen am Ende "verantwortlich" sein dass er sich mal wieder umentscheidet.. er hat mir die letzten Wochen zu oft den Schwarzen Peter zugespielt..

  • er hat Unterstützung von seiner Familie, ich kann das im Moment nicht mehr

    Also hast du dich nun entschieden. Das ist gut. Höre nun auch auf zu zweifeln.

    Vor einigen Jahrzehnten (ich bin mittlerweile 60) stand ich vor einer ähnlichen Situation. Ich habe das Ende mit Schmerzen gewählt. Ich habe es nie bereut.

  • Also hast du dich nun entschieden. Das ist gut. Höre nun auch auf zu zweifeln.

    Vor einigen Jahrzehnten (ich bin mittlerweile 60) stand ich vor einer ähnlichen Situation. Ich habe das Ende mit Schmerzen gewählt. Ich habe es nie bereut.

    Zumindest hab ich mich erstmal dazu entschieden dass ich ein treffen vor seiner entgiftung lasse um einen Streit oder sonstiges zu vermeiden.

    Ich werde ihn unterstützen wenn ich sehe dass er die Therapie antritt und 1-2 Monate dort ist. Sein therapieplatz ist 6-7 std entfernt von uns.. da werde ich ihn mal besuchen wenn wie gesagt er es durchzieht..

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