Hallo zusammen,
Ich habe einige Beiträge im Forum gelesen und finde es toll wie ihr euch hier alle gegenseitig unterstützt!!
Ich hab lange gezögert ob ich auch etwas über meine Geschichte schreiben soll, oder lieber nicht. Auf der einen Seite glaube ich kann sie helfen den Mut zu finden zügig durch den Entzug zu kommen, aber ich will auch niemanden dazu drängen auch so schnell vor zu gehen, da wir alle sehr unterschiedlich auf die Reduktion reagieren (wie häufig im Forum zu lesen).
Zu mir: Ich habe erstmals auf Grund einer Rheumatischen Geschichte (Morbus Bechtetew) und wöchentlichen Notaufnahmen (Schmerz im Iliosakralgelenk) über Tilidin bis zu Fentanyl zu tun. Habe dann zwei Jahre hochdosiert Fentanylpflaster getragen bis auf Grund meines zweiten Jokers - Colitis Ulcerosa - mein Dickdarm komplett entfernt werden musste. Da seltsamerweise damit die Schmerzen schlagartig weg waren habe ich danach zu Hause über etwa 5 Wochen einen Entzug gemacht (in Abstimmung mit Arzt und Suchttherapeut). Damals war ich sehr ungeduldig und hab die Ärzte überredend, dass ich mich selbst an meine Grenzen rantasten darf beim Entziehen - mein Arzt wollte nur auf dem Laufenden gehalten werden.
Mit dem Vorsatz- nie wieder Opiate - bin ich damals happy und wacher wieder durchgestartet.
Leider ist die Darmgeschichte so ausgeartet, dass ich etwa 1,5 Jahre später nach 5 weiteren OPs um den Darm einzubremsen und nicht ständig rennen zu müssen wieder auf Opiate gesetzt wurde (nach viel Nachfragen und Ablehnung meinerseits) da es wirklich keine Alternative gibt die den Darm so bremst wir Opiat.
Durch das stark Potente Fentanyl waren meine Rezeptoren allerdings schon so gestört, dass ich sehr schnell auf sehr hohe Dosis Morphin(sulfat) gesetzt wurde.
Ich habe am Ende Täglich 18 Tabletten a 60 mg gefressen - mein Hirn hat mir das nicht gedankt (müde, antriebslos, ... ihr kennt das).
Das ging jetzt fast zwei Jahre so - vor etwa 3 Monaten habe ich beschlossen, dass es jetzt ohne gehen muss (lieber öfter auf Toilette) - evtl. Geht es ja auch ohne inzwischen (Hab einen Dickdarm Ersatz aus Dünndarm- die brauchen manchmal ein bisschen bis sie 100% funktionieren).
Plan war innerhalb von 2 Wochen auf 50% und dann in die Schmerzklinik und in 2 Wochen stationär den Rest.
Erster Teil war „einfach“, dann ist leider mein Arzt krank geworden und das ganze sollte nach hinten verschoben werden, ich war aber schon von 1000mg auf 400mg runter.
In Absprache mit meinen Docs hab ich beschlossen es zu Hause durchzuziehen.
Die letzten 3 Wochen hab ich mich von 400 auf 0 (vorgestern) runter gekotzt und seit heute geht es mir deutlich besser!!
Ich bin einfach nicht geduldig- lieber „kurz“ und schmerzvoll als langsam und zermürbend.
Habe aber dafür doch noch einen kurzen Krankenhaus Aufenthalt gewonnen, da ich in den letzten 3 Tagen (20mg, 10 mg, 0mg) so viel spucken musste (+Durchfall), dass ich einfach zu dehydriert bin.
Bin jetzt seit gestern morgen im KH - bekomme nur Kochsalzlösung und Glucose- und habe heute wieder essen können.
Ich glaube das war jetzt das schlimmste- viel kommt da nicht mehr bei mir.
Manchmal hab ich noch ein bisschen Schüttfrost aber was solls.
Ich werde berichten falls das ein Trugschluss ist...
So - dass war jetzt viel zu viel und viel zu durcheinander, aber evtl. blickt ja trotzdem jemand durch - Danke fürs lesen trotzdem
Liebe Grüße
Poisn