Timms Highway (to) out of hell

  • So gude, bin der Timm und komme aus RLP.

    Hätte eine Umschulung bezahlt bekommen da ich nicht mehr in meinen erlernten Beruf zurückkann aufgrund einer Nervenentzündung in meinem Bein.

    Ich war nie so der Kiffer, der einfach gekifft hat und sich dachte nach mir die Sinnflut. Ich habe auf zwischenmenschliche Beziehungen geachtet obwohl es mir dann doch zunehmend schwerer fiel diese auch zu halten vor allem ohne Kiff. Dann habe ich viel auf die Beine gestemmt was die Schule und den Beruf anging. Ich flog einst vom Gymi bis zur Haupt durch und habe nach meiner 3jährigen Ausbildung im Alter von 17-20 meine Mittlere Reife erhalten, daraufhin habe ich das Abitur gemeistert, versuchte zu studieren (ist nicht so meins) arbeitete in 2 Pharmaziefirmen und erkrankte leider an meinem Bein... Ich entschloss aus einen Kräften eine Ausbildung anzufangen damit ich mich besser in der Pharmawelt behaupten kann und nicht nur dann Quereinsteiger bin.

    Meine Ex verließ mich genau in der Zeit, muss dazu sagen, wir wurden schwanger und verloren das Kind. Sie meinte sie wolle lieber Party machen jetzt. Wohlgemerkt, ich körperlich behindert und konnte nicht arbeiten gehen und die Wohnung die wir hatten alleine bezahlen. Es war auch eine Ausbildung die ich selbst zahlen muss.


    Nun ja... Paar Fehlentscheidungen später, endete bei meiner damaligen Freundin, die nun auch meine Ex ist und entkam dieser Hölle nicht ohne weiteres. Sie hat 3 Kinder und ich liebe Kinder. Ich wollte schon immer eine grosse Familie haben. Ich ließ mich davon leiten, zog schnell bei ihr ein und versuchte von da aus noch meine Ausbildung zu retten. Ich trat aber meine Abschlussprüfung dieses Berufs nicht an... Habs verpatzt, hatte Angst.

    Sie hat wohl Borderline und... sie ist einfach nur krass drauf. Kann da grad nicht mehr draufeingehen. Ich verarbeite das gerade sehr langsam, wohl auch in meinen sehr realen Alpträumen die ich von ihr habe.

    Ich habs dann über das Arbeitsamt geschafft, durch Gutachten dass sie mir genau diese Ausbildung bezahlt hätten die ich verpatzt habe... Entband meine Therapeutin von der Schweigepflicht und diese sagte es dem Jobcenter weiter. Am Tag der Einschulung sollte ich dann also einen Drogentest machen. Der verlief positiv auf THC. Ausbildung am Arsch. Ich sprach mit der Thera und sagte, dass ich sowieso schon lange aufhören will und das ich auch kein Problem damit habe während der Ausbildung getestet zu werden. Ich hab so kein Bock mehr aufs Kiffen. Es nervt mich, es kostet Geld, ich hab oftmals Fressflashs und dabei ist mir meine Figur und Sport sehr wichtig geworden. Vor allem nachdem ich erkrankt war mit der Nervenentzündung weiß ich es zu schätzen, dass ich überhaupt wieder gehen, laufen und schwimmen kann.

    Ich komm auf Leute die kiffen auch nicht mehr klar, ich kam auf mich selbst nicht mehr klar. Als jetzt Abstinenter finde ich diese Wessnveränderung während des Kiffens bei Anderen als sehr unangenehm. Eben konnte ich mich noch vernünftig unterhalten und jetzt ist alles was ich sage lustig oder ich muss es 2-3x sagen bzw wiederholen. Es ist anstrengend. Ich hänge noch mit den Leuten ab, gehe sogar auf Reggaepartys, kann den Grasgeruch riechen aber ich selbst trau mich auch gar nicht mehr zu kiffen. Ich entferne mich allmählich von ihnen und suche "Ersatz". Im Sportstudio von mir gibt's Kurse und an einem LBGQT Stammtisch nehme ich auch Teil. Morgen will ich zu einer Drogen Beratung und dort irgendwie "Anschluss" finden.

    Meine Thera geht davon aus, dass ich ADHS habe. Und ich hoffe ehrlich gesagt, dass es auch nur ADHS ist. Wir denken, dass das auch der Grund ist wieso ich die Abschlussprüfung nicht antrat und wieso ich von morgens bis abends so viel Hummeln im Arsch habe. Einen Termin bei einem Psychiater habe ich auch bald.


    Ich habe nicht mehr viel Familie, gestritten haben die sich schon vor meiner Geburt und ich bin Einzelkind. Mein Vater ein Überchrist mit dem man selten ein vernünftiges Wort wechseln kann und meine Mutter ist auch eine Person für sich... Das ist auch der Grund wieso ich so schnell in ihrer Familienkonstellation reingehuscht bin, es fühlte sich sehr gut an und ich wurde überschwenglich von ihr und den Kindern geliebt... Was bei meiner Ex aber nicht lange anhielt. Es war ein dauerndes Auf und Abwerten meiner Person und auch das gegenüber den Kindern. Ich sah mich als Streitschlichter für Situationen wo ich mir heute denke, ich hätte beim ersten Mal schon meine Sachen packen und gehen sollen. Und ich freute mich jedes Mal wie ein Kind wenn sie sich Zeit für mich nahm, weil das nicht die Norm war. Sie war nur am Handy und mit nur mein ich nur. Selbst wenn sie ihre Kinder abholte von Hord oder Kindergarten, hatte sie Ohrstöpsel drin und ließ die Kids ohne ein Ton mit ihnen zu sprechen neben sich her joggen.

    Allein um das alles zu verarbeiten, hätte ich vorher zu Kiff gegriffen. Aber eig hat mich Kiff überhaupt erst in diese Situation gebracht. Das ist es ja. Klingt dumm aber ich bin sauer auf Marihuana und auf mich selbst. Von hier an, kann es nur noch bergauf gehen.

    Ich habe all meinen Besitz verloren, habe keine Arbeit und die "Freunde" die ich hatte, mit denen man nur was machen kann wenn sie stoned sind, von denen hab ich mich auch verabschiedet. Meine Ex redet wohl auch mit denen. Und ich sitz hier, abstinent und warte...

    Puh, tat das gut sich mal auszukotzen.

  • Servus,

    habe dein Thema mal in den Bereich hier verschoben, zu Therapietagebuch gehört es nach derzeitigem Text und meiner Meinung eher nicht.

    Wenn du das weiter ergänzt, dann kannst gerne auch anmerken, wo du das am besten aufgehoben (also in welchem Themenbereich im Forum) sehen würdest :winking_face:


    Es ist aber auch einiges vermischt, also Krankheit, Lebenserfahrungen, Beziehung, Therapie und eben Cannabis ...

    LBGQT Stammtisch

    Aus Interesse oder warum?

    Kiffen aufgehört, seit 4 Wochen, wie geht's dir damit - also hinsichtlich Entzug usw.?

  • Hallo,

    Ja kein Problem, danke für die Verschiebung. Ich muss mich noch in diesem Forum zu Recht finden.

    Nicht nur aus Interesse gehe ich dorthin, mit meiner Sexualität kann ich mich dort einreihen.

    Heute ist Tag 32. Und mir geht es soweit gut. Was mich frustriert ist, dass ich es zugelassen habe solange in meinem Rausch zu stecken um soziale Konflikte aus dem Weg zu gehen. Ich versuchte eigentlich allem aus dem Weg zu gehen. Ich finde es schade, dass ich mich immer nur unter Kiffern "wohlgefühlt" habe, selbst wenn ich diese Kiffer auch nicht nett fand wie sie so mit mir umgegangen sind. Ich habe wie eine Art Zuflucht gesucht.

    Habe ich jemals Freundschaften gesucht? Und ich finde es schade, dass es oft an sozialen Kontakten zerbrach wenn ich dann im Beisein von "Normalos" einen Joint rauchte und dann high war. Musste das sein? Ich mache mir viele Selbstvorwürfe und das ist in meinem Kopf so getriggert, dass ich es gern ausblenden würde und gerne genau jetzt einen paffen würde um diesen Schmerz nicht mehr zu fühlen.

    Die Welt bzw meine Umwelt, mein Alltag beinhaltet so viele Ups und Downs, dass ich erstmal lernen muss damit produktiv umzugehen. Ich fördere wohlmöglich mit meiner hibbeligen unstrukturierten Art diese Ups and Downs.

    Ich habe keine körperlichen Entzugserscheinungen. Das wundert mich selbst. Ich mache aber viel Sport. Manchmal bin ich 3-4 Stunden im Fitnessstudio. Mir fällt es schwer Ruhe zu bewahren und Ruhepausen einzuhalten.

    Oder mal einen ganzen Tag zu Hause zu sein, so wie jetzt gerade, weil ich auf so ein blödes Paket von DHL warte und ich nicht weiß was ich mit meiner Zeit ohne Bewegung anfangen soll. Achja und ohne Playstation weil ich noch dazu spielsüchtig bin und beides in Kombination, zocken und kiffen einfach mein Lebensinhalt war.

    Ich bin super zufrieden mit der Abstinenz. Ich hatte wirklich schon sehr lange keinen Kick mehr beim Paffen und 2 grundlegende Dinge die mich immer runterzogen sind nun weg. 1) ich habe Zeit für andere Dinge, da ich mich nicht mehr mit dem Besorgen von Gras beschäftigen muss 2) ich habe keinen Frust mehr weil es Geld kostet und ich das Geld für andere Dinge ausgeben kann

    Ich merke wie sich mein Gedächtnis erholt, meine Merkfähigkeit sich erhöht und ich bin morgens weniger gereizt als wenn ich gekifft hatte am Abend zuvor. Ich lächele schon morgens und werde zurückangelächelt. Ich muss sagen, dass ich leicht paranoid schon wurde unter Marihuana und ich es genieße festzustellen, dass ich keine Angst mehr haben brauch vor angeblich feindseeligen Blicken. Ich bin relaxter als vorher. Das ist total krass.

    Ich habe ehrlich gesagt auch Angst davor wieder zu kiffen, für mich ist es doch eine Art Kontrollverlust auch wenn ich es mir nie eingestehen wollte. Ich denke auch, dass ich nicht der Typ bin der ab und zu mal einen rauchen kann und dann wieder wochenlang aufhören kann. Die Gefahr da wieder reinzurutschen ist mir einfach zu groß. Ich bin einfach müde davon geworden... Dieses Hin und her, wieviel rauch ich, wo besorg ichs, wieviel Geld bleibt noch übrig, ich hab ja nicht mehr so viel im Baggy - jetzt muss ich mich einteilen, und hab sowieso jedes mal auf meine Einteilung geschissen... Einer geht noch, so nach dem Motto...

    Ich hab im Moment eher Stimmungsschwankungen aber gut, befinde mich auch gerade in einer heiklen Lebenssituation und wohlmöglich hätte der ein oder andere da auch eine depressive Verstimmung.

  • Deine Sexualität hat aber nichts mit deiner Suchterkrankung zu tun, oder?

    Das man auf gewisse Gruppen besser anspricht, die eben gleiche Interessen/Süchte haben, ist oft normal.

    Da passen dann normale Leute nicht mehr so gut dazu, aber das ändert sich ja nun gerade - siehe Lächeln und Erwiderung :smiling_face:

    Wenn keine körperlicher Entzug spürbar ist, dann sei froh und nutze das entsprechend - aber hier muss man auch aufpassen, Sport kann auch zur Sucht werden.

    Ich meine, man kann nicht alles aufholen, auch wenn wir das oft wollen :winking_face:

    Wenn dein Gehirn auch merklich besser wird, dann läuft es wirklich gut.

    Gelegenheitskonsum ist vlt für Menschen möglich die keine Suchtprobleme haben, aber wenn wer wirklich mal problematischen Konsum durchlaufen hat, dem sollte klar sein - Drogen sollten nun tabu sein!

    Schon mal dran gedacht wegen deiner Unruhe eine Facharzt aufzusuchen?

    Grade wenn man Drogen absetzt, kommen schon mal Störungen zu Tage, die eben Drogen unterdrückt haben.

  • Ja, ich habe Termine bei 2 Psychiatern wegen dem Verdacht auf ADHS. Endlich!

    Ich war mal sportsüchtig vor ca 3 Jahren und habe nun eine chronische Nervenentzündung... Daran denke ich oft, denn etwas mit den Nerven zu haben wünsche ich nicht mal meinem schlimmsten Feind! Ich musste auf ein Antiepelitikum (Lyrica) eingestellt werden weil absolut nichts half. Kein Tramal oder Tramadol.

    Daher lass ich das mit dem "zu viel" Sport, es fällt mir aber echt schwer.

    Ich durchlebe wohl die "Realisationsphase". Echt hammer, dass das es da wirklich eine Phase gibt und das sie einen Namen hat lol.

    Morgen habe ich einen Termin für eine SHG für Cannabisabstinenz. Ich hoffe auf einen regelmäßigen Austausch mit Gleichgesinnten.

    Danke Dir für die aufbauenden Worte.

    Timm

  • Termin bei 2?

    Zweitmeinung auch gleich oder warum 2?

    Für Nervenschmerzen ist ein Opioid auch nicht das richtige, wie kommst mit Lyrica zurecht?

    SHG ist immer ein super Ansatz, finde das gut als ersten Schritt.

    Wie oft finden die Meetings statt?

  • Hey ho,

    Lyrica hatte bei mir einen hohen Suchtfaktor und ich setzte es schlagartig ab. Bekam es letzte Woche wieder verschrieben nach dem Neurotermin und habe auch davor Angst es wieder zunehmen. Es ist sehr stimmungsaufhellend.

    Ja 2, wegen der Zweitmeinung.

    Das Vorgespräch in der SHG lief sehr gut. Die Dame ging 1 1/2 Stunden auf mich ein und das tat sehr gut.

    Die Meetings finden alle 2 Wochen statt.

    Dort sind keine Abstinenzler sondern Menschen die über ihren Konsum nachdenken. Ich hoffe es passt dennoch.

    Die Frau sagte mir allerdings auch, dass ich mich um eine Cannabisschmerztherapie bemühen sollte bzgl der Schmerzen... (mein Kopf dachte sich in dem Moment JACKPOT)

    Am Dienstag hab ich teilgenommen an einem Kung Fu Kurs, das war mega. Hab ich seit Jahren nicht mehr gemacht, mir irgendwas vorgenommen um aus meinem Schneckenhaus rauszukommen und es auch wirklich durchgezogen! Trotzdem würd ich am Liebsten mal grad einen rauchen... So nach dem Motto: Hey, du hast es dir jetzt bewiesen, du kannst das noch aber jetzt ist mal gut. Rauch mal wieder einen.

    Das wird immer mal wieder vorkommen, nach knapp 13 Jahren kiffen, ist das auch nicht verwunderlich, sagte sie...

  • Lyrica hat nicht nur bei dir einen hohen Suchtfaktor - viele beschreiben das als Betroffene.

    Generell ist aber bei Schmerzen immer die Frage, kann ich eine Abhängigkeit in Kauf nehmen, wie wirkt sich das in meinem (Sucht-)Leben aus!

    Für mich gibt es da nur eine Lösung - das muss mit einem erfahrenen Schmerztherapeuten abgeklärt werden - am Besten sogar in einem Schmerztherapie, egal ob Tagesklinik oder stationär.

    Wenn diese SHG langfristig nicht passt, dann kannst ja wechseln.

    In dem Moment wo du Cannabisfrei lebst, könnte es aber schwierig werden ...

    Warum von der SHG-Dame aber so ne merkwürdige Ansage kommt, da sag ich lieber nix dazu :kotz:

    Solche Sportarten sind sicher nicht verkehrt, normal sag man ja:

    In erster Linie ist Kung Fu nicht Kampf, vielmehr ein Konzept über Lebensführung.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!