Hallo liebe sus-Gemeinde,
meine beste Freundin, Maria, leidet seit knapp einer Woche an Paranoia. Sie selbst betitelt es so und doch ist sie sich nicht sicher ob es wirklich so ist aufgrund vergangener Ereignisse.
Maria hatte bereits einige traumatische Erlebnisse in ihrer Kindheit, welche aber bereits aufgearbeitet wurden. Dennoch wurde sie noch bis letztes Jahr als Borderlinerin behandelt. Die letzte Psychologin sagte, wie wir beide selbst festgestellt haben, dass die Symptome gar nicht mehr richtig vorhanden sind und sie auch nicht sagen würde sie sei eine Borderlinerin.
Sie hatte Ende des vergangenen Jahres eine sehr schwere Trennung von ihrem Freund mitgemacht, verlor ihre Arbeit und ihre Freunde ließen sie im Stich. Später, im Dezember, verlor sie ihre Wohnung, konnte bei einem Familienmitglied unterkommen und fand auch wieder Arbeit. Nach ein paar Wochen wurde sie auf Arbeit raus geekelt doch kam an einem anderen Standort unter mit den gleichen Aufgaben. Die Vorgesetzten sind sehr überzeugt von ihrer Arbeit, wollten die gute Arbeitskraft nicht verlieren und ließen sie deshalb woanders unterkommen. Sie hängt sehr daran zu arbeiten, ist ein Workaholic und muss beschäftigt sein.
Sie fand wieder eine neue Wohnung, hatte Arbeit nur finanziell musste sie erst noch auf einen grünen Zweig kommen. Sie konnte aber bereits von Anfang an ihre Wohnung als Rückzugsort betrachten.
Nun zu dem aktuellen Problem. Sie ist Cannabis abhängig, es hilft ihr einzuschlafen. Aus einer alten Beziehung machte sie Erfahrung mit Speed und greift mittlerweile nur noch sehr selten dazu um auf Arbeit zu funktionieren. Nun wurde ihr aber auch Klebstoff mit rein gestreckt und sie hatte sehr starke Schmerzen, könnte dies aber mit Haushaltsmitteln "heilen". Seitdem fühlt sie sich auf ihrer Arbeit beobachtet, genau so Zuhause. Dies hatte sie eine ganze Woche lang und ist mittlerweile so sehr drin dass sie sich eingestehen möchte dass sie paranoid ist. Sie zweifelt immer noch daran und meint sie bildet sich das nicht ein, dass sie auf Arbeit beobachtet wird (sie ist sehr gut aussehende und arbeitet in einem öffentlichen Gebäude mit Kunden) und Zuhause meint sie Bewegungen vor ihrem Fenster zu bemerken und Stimmen zu hören (es gibt einige Verehrer).
Jedenfalls ist es jetzt so schlimm das sie riesige Ängste hat, das Haus nicht mehr verlassen möchte und seit gestern Abend sich in psychiatrische Hilfe begeben muss, NICHT MÖCHTE.
Sie vertraut nahezu niemanden mehr und ich habe heute von ihr erfahren dass ich auch in diesem Zirkel drin sei, sie sagt selbst sie redet sich ein dass sie mir vertrauen kann doch irgendwo ist es eben wie es ist, und nun sehe ich mich auch nicht mehr auf einer Position ihr helfen zu können da sie mir eben nicht mehr zu 100% vertraut.
Ich mache ihr auch deswegen keine Vorwürfe oder irgendwas. Klar verletzt es einen, doch ich möchte ihr einfach nur irgendwie helfen. Ich finde das Thema Paranoia auch sehr schwierig und ja ich habe mich bereits im Internet dazu belesen, genau wie damals mit dem Borderline, doch ist es für mich aktuell ein viel heftigeres Thema bei dem man vermutlich viel mehr falsch machen kann und dem Menschen schadet wenn man versucht als nicht Profi etwas zu machen ohne zu wissen wie.
Ich wende mich also an euch um eure Meinung zu hören was für sie jetzt die richtigen Schritte wären/sein könnten und ob ich mich vielleicht doch distanzieren sollte, zumind. für eine Weile um ihr nicht zu schaden (es würde mir sehr sehr schwer fallen) und sie ihren aktuellen Zustand irgendwie aufarbeiten kann.
Ich möchte auch nochmal erwähnt haben das es noch nie Verrat, Misstrauen oder irgendetwas gab als Anlass für das gestörte Vertrauensverhältnisses. Etwas warum wir eben auch beste Freunde sind und sie leider nur sehr selten in ihrem Leben erfahren hat.
Danke für eure Aufmerksamkeit, sollte jemand das hier lesen.
Liebe Grüße - Daniel