wie komme ich da bloß wieder raus?

  • Jetzt geht es meinem Mann schlecht.

    War das meine Schuld?

    Ich glaube schon. Zumindest hab ich dazu beigetragen. Ich hab gezeigt, wie es mir geht. Natürlich hab ich nichts vom ssv gesagt. Dennoch. Ich hätte ihn nicht belasten dürfen. Hätte auf seine Verfassung Rücksicht nehmen müssen. Ich war zu viel.

    Ich muss das allein schaffen. Ich muss da alleine raus.

    Ich bin allein.

  • Ich kenne das Gefühl, wenn man denkt, überwacht zu werden. Ist nicht schön, aber manchmal notwendig. Meinst du nicht? Und selbst, wenn es deinem Mann jetzt schlecht geht, so wird er dir noch dankbar dafür sein, dass du ihn um Hilfe gebeten hast. Das war gut und mutig von dir. Du musst da auch nicht alleine raus kommen. Du hast das Recht dir Hilfe zu suchen. Rede noch mal mit deinem Mann. Lass ihn das erzählte sacken und dann sprich ihn noch mal drauf an. Aber vielleicht tut er es auch von sich aus. Block nicht ab, wenn er noch mal darüber reden will..

    Viel Mut und viel Kraft!

  • Versuche diese Gefühle los zu lassen. Du hast getan was du in dem Moment für richtig gehalten hast. Du bist nicht allein!

  • Es geht ihm immer noch schlecht. Sonst geht es ihm abends immer besser. Das bin ich nicht wert.

    Ich werde das nicht noch einmal ansprechen. Wenn er darüber sprechen würde, blocke ich nicht ab. Aber er ist kein großer Redner, damit rechne ich nicht.

    Ich werde ihm gegenüber nicht mehr zeigen, wie es in mir aussieht. Es hat ihm zu sehr zugesetzt. Das halte ich nicht aus. Es war eine zutiefst falsche Entscheidung.

    Er schläft jetzt gleich tief und fest. Dann geh ich raus.

  • Ich sitze gerade an einer Stelle draußen, an der ich nicht nass werde vom Regen. Und an der ich allein bin.

    Hab Schritt 1 geschafft, danach aber nicht die anderen.

    In meinem Kopf ist Chaos.

    Ich kann nicht um Hilfe bitten. Ich muss dafür jedes Mal bezahlen.

    Wozu ist das gut? Warum fühle ich mich so?

    Dee Therapeut hat mein Verhalten mal anders beschrieben. Als wäre ich jahrelang misshandelt worden und würde jetzt freiwillig zu meinem Peiniger gehen und mir die Strafen abholen, weil ich selbst denke, dass ich mich falsch verhalten habe.

    Zum ersten Mal kann ich Frauen verstehen, die ihren schlagenden Mann nicht verlassen können.

    Die Scham bringt mich um.

    Ich hab solche Angst.

  • Warum reicht es nie?

    Ich hab drei Ansätze gemacht, bevor ich wirklich aufhören konnte. Und jetzt kämpfe ich schon wieder.

    Warum ist es nie genug?

  • Es ist, als hätten wir einen Wettbewerb, mein Mann und ich. Wem geht es schlechter? Wer muss sich ums Kind kümmern? Wer tröstet sie, wenn ihre Freundin wieder mal abgesagt hat? Wer bietet ihr Ideen an, was sie machen kann?Wer hält ihre Wut und Frustration aus, die aus der Langweile entsteht?

    Also kümmere ich mich.

    Und brülle sie an, weil ich nicht mehr weiter weiß.

  • Ich bin, als mein Mann sich kümmern konnte, aufs Rad gestiegen und weg gefahren.

    Hatte keine Kontrolle mehr und hab svv über die Maßen gemacht.

    Ich hatte keine Kontrolle mehr. Wäre mir nicht "der Stoff" ausgegangen, säße ich noch dort.

  • *fragt sich, ob sie etwas Falsches, Triggerndes oder Kränkendes geschrieben hat, weil niemand antwortet, oder ob das an völlig anderen Faktoren liegt*

    *beschließt, dass die anderen schon alleine groß sind und sich an nin wenden werden, wenn sie was falsch gemacht oder jemanden gekränkt hat *

    *versucht weiter, sich durchzukämpfen und sich nicht zu allein zu fühlen *

  • Hab heute wieder Therapie.

    Und Angst, dass er mich "zwingt", zum Arzt zu gehen. Ich hatte vor Jahren mal einen Therapeuten, der das über Rückrufe und so gemacht hat.

    Gleichzeitig wünsche ich mir, dass ich die Verantwortung ein bisschen abgeben kann. Dass jemand für mich sorgt. Ich glaube, dass es besser wäre, wenn ein Arzt draufguckt. Ich hab schon zweimal die Kontrolle verloren und bin über das Ziel hinaus geschossen.

    Aber wenn ich mir das vorstelle, schäme ich mich in Grund und Boden. Gerade jetzt, wo die Ärzte überlastet sind, mit selbstverursachten Problemen zu kommen :ct: :az:. Mir vorzustellen, wie das versorgt wird und was die Ärztin und die Arzthelferin sagt, verursacht Übelkeit. Und auch den Verband dran zu lassen kann ich mir nicht vorstellen.

    Und mir vorzustellen, dass mein Mann etwas weiß, macht mich noch panischer. Bis jetzt habe ich es gut verborgen und ich glaube, er ahnt nichts. Hoffe ich.

    Heute Abend hab ich außerdem noch einen anderen Termin. Dem hab ich vor Wochen gesagt, dass ich mich früher selbst verletzt hab (das war vor corona und ich hatte mich auch noch nicht verletzt). Jetzt hab ich Angst, dass er sich das zusammenreimt.

    Ich hab versucht, den Termin auf einen anderen Tag zu legen, das hat aber nicht geklappt.

    Hey, das wird ein Super Tag! :fo: :fn::cf:

  • Hallo nintje,

    Und Angst, dass er mich "zwingt", zum Arzt zu gehen.
    Gleichzeitig wünsche ich mir, dass ich die Verantwortung ein bisschen abgeben kann

    Ich weiss jetzt natürlich nicht wie es lief, aber ich sehe da ein Schwarz-Weiß und bin mir nicht sicher, ob du auch ein grau als Handlungsoption sehen kannst?

    Zwischen Verstecken und Zwang liegt ja noch die Eigenverantwortung. Alleine schaffen geht eher nicht, auf Zwang ist auch nicht gut... das schreit nach einem Deal mit dem Therapeuten. Manchmal hilft es, dass z.B. ein Versprechen gegeben wird oder ein "Auftrag" ausgesprochen werden muss, d.h. dass dein Therapeut das ausspricht. Aber der Clou ist: du bittest ihn darum. Du kannst ihn beauftragen, dass er dir z.B. ein Versprechen abnimmt, dass du, wenn du denkst, dass es nötig ist, einen Arzt draufschauen lassen musst. Das nimmt den Zwang, weil du bist handlungsmächtig, nimmt aber auch gleichzeitig das Problem, dass du nicht direkt dementsprechend handeln kannst. Bei einigen funktioniert das ganz gut. Alternativen gibt es aber auch noch. Hilfreich wäre es aber sicher, wenn du das und deine Ambivalenz diesbezüglich ggü. deinem Therapeuten ausspricht. Es geht ja auch darum, die Hürden zu erkennen und abzubauen, die dich daran hindern dir gegenüber fürsorglich zu handeln. Das geht aber nur, wenn er um diese Kämpfe auch weiss.

  • P.S.

    *versucht weiter, sich durchzukämpfen und sich nicht zu allein zu fühlen *

    Versuchen etwas nicht zu fühlen funktioniert meiner Erfahrung nach sehr schlecht, da es sich dann anderweitig unterdrückt z.B. im Handeln auswirkt. Mir hilft es manchmal Gefühle zu fühlen wie sie sind. Ohne zu handeln. Nur zu fühlen, wie sich das anfühlt, z.B. im Körper etc., welche Gedankenmuster aufkommen, wie man das interpretiert und dann das Gefühl durchzufühlen, ohne danach zu handeln, sondern fürsorglich damit umzugehen. Z.b. sich selbst zu geben, was man von anderen vermisst, wenn man "alleine" ist.

    Das ist sauschwer, finde ich. Und braucht richtig viel Übung. Ist aber m. E. nach eine Option, den Umgang mit eigenen Emotionen wieder zu lernen. Auch alleinsein ist ein aushaltbares Gefühl, es muss nicht bedrohlich sein, wenn man z.B. die Schutzfunktion des Gefühls anschaut und sich überlegt, wie man diese Schutzfunktion anderweitig ausüben kann...

    Das hat bei mir Jahre gebraucht und braucht es immer noch, hat sich für mich aber gelohnt, so mit mir zu arbeiten.

  • Versuchen etwas nicht zu fühlen

    Ich meinte eher, dass ich versuche, mich auf die Kontakte zu konzentrieren, die ich habe, als auf die, die ich mir wünsche...

    das Gefühl durchzufühlen, ohne danach zu handeln, sondern fürsorglich damit umzugehen

    Fürsorge ist gerade nicht so meine Stärke :16: allerdings ist das etwas, was ich lernen muss.

    Ich hab nach Rücksprache mit dem Therapeuten Ammoniak Ampullen bestellt, die gerade gekommen sind. Ich soll sie erstmal ausprobieren, ohne dass ich Druck hab.... schwierig, da der Druck die ganze Zeit da ist. Ich hab heute bisher noch nicht viel gegessen und schaffe es nicht, mir das zu erlauben.

    Schnuppere gerade Lavendel, das ist doch schon mal was... :53:

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