Cannabisentzug seit 25.10.25

  • Hallo leute.

    Hi zusammen,

    ich (33) habe am 25.10. nach mehreren Jahren Konsum (davon ca. 4 Jahre täglich) komplett aufgehört. Seitdem fahre ich gefühlt Achterbahn – körperlich und psychisch. Ich suche Austausch mit Leuten, die etwas ähnliches durchhaben.

    Kurzfassung

    Tag 10 ohne Cannabis.

    Hauptprobleme: Angst/Panikwellen, Appetit fast weg (seit ~2 Wochen), Durchfall (besser phasenweise), Schlaf 5h mit Unterbrechungen, gestern Arbeit abgebrochen nach 3 Std (überfordert, viel geweint).

    Checks: Ultraschall Bauch unauffällig; Lipase anfangs hoch (217), jetzt wieder normal (30); Leberwerte leicht erhöht.

    Heute: 08:30 25 mg Opipramol (½ Tablette) genommen, merke noch nichts; Imodium + Banane gegen Durchfall.

    Suche Erfahrungen: Wie lange hielten bei euch Appetitlosigkeit, Magen-Darm, Derealisation/Angst? Tipps für Wiedereinstieg in Arbeit? Erfahrungen mit Opipramol?


    ---

    Mein Verlauf (mit Daten)

    25.10. (Tag 0): Stopp. Direkt Schlafprobleme, Unruhe, Durchfall, null Hunger.

    25.–30.10. (Tage 1–5): Entzug voll da: Herzrasen, Grübeln, Panikmomente, Nächte fast ohne Schlaf.

    31.10.–03.11. (Tage 6–9): Körperlich minimal besser (Schlaf wieder ~5h, aber unterbrochen). Psyche weiter schwierig, viel Angst, weinen, sozial überfordert.

    04.11. (Tag 10, heute): Starke Panikwelle, Appetit weiter schlecht. 08:30 25 mg Opipramol genommen (zum ersten Mal/niedrig dosiert) – bisher keine Wirkung spürbar. Imodium und Banane genommen, trinke Tee/Wasser.


    Untersuchungen / Medizinisches

    Ultraschall Abdomen: unauffällig.

    Blut: Lipase anfangs 217 (Norm 60), inzwischen 30 (wieder normal). Leberwerte leicht erhöht.

    Schilddrüse: frühere Unterfunktion, seit Jahren keine Medikation – Abklärung läuft/steht an.


    Arbeit / Alltag

    Gestern 3 Stunden gearbeitet, dann überfordert, viel geweint, kaum mit Menschen reden können → nach Hause.

    Will’s schaffen, aber merke, dass mein Nervensystem noch auf 180 % ist. Zu Hause bei meiner Freundin und meinen Katzen fühle ich mich sicherer.


    Was mir (ein bisschen) hilft

    Warmes Essen/Trinken (Suppe, Hafer, Tee), kleine Portionen über den Tag verteilt.

    Kurze Spaziergänge (10–20 Min.).

    Wärme (Dusche/Wärmflasche).

    Handy eher weglegen / Musik statt Googeln.

    Abends früher ins Bett (Schlaf ist zwar unterbrochen, aber insgesamt etwas besser als in Woche 1).


    Meine Fragen an euch

    1. Appetitlosigkeit: Wie lange hat’s bei euch gedauert, bis der Hunger wiederkam? War das bei wem auch ~3–4 Wochen?


    2. Magen-Darm: Hatte jemand >10 Tage Probleme und es wurde dann plötzlich besser?


    3. Angst/Derealisation: Wie lange in Woche 2–3? Was hat konkret geholfen (Atem, Ablenkung, Struktur)?


    4. Opipramol: Hat euch eine niedrige Dosis (25–50 mg) geholfen? Nach wie vielen Tagen merkt man vernünftig etwas?


    5. Wiedereinstieg Arbeit: Hat jemand in Etappen gesteigert (2–3h → 4h → 6h)? Wie habt ihr das organisiert, ohne euch zu überfordern?


    Ich will das langfristig ohne Rückfall schaffen, aber gerade brauche ich wirklich etwas Hoffnung und konkrete Tipps aus echter Erfahrung.

    Danke fürs Lesen – jede Rückmeldung hilft. 🙏

    — A. (33)

  • 1. Appetitlosigkeit: Wie lange hat’s bei euch gedauert, bis der Hunger wiederkam? War das bei wem auch ~3–4 Wochen?

    Ist durchaus so schon bei einigen vorgekommen ...

    2. Magen-Darm: Hatte jemand >10 Tage Probleme und es wurde dann plötzlich besser?

    Kann ebenfalls länger auftreten, aber eben auch "Plötzlich" abklingen

    3. Angst/Derealisation: Wie lange in Woche 2–3? Was hat konkret geholfen (Atem, Ablenkung, Struktur)?

    Sport, frische Luft und eben leichte Belastung - wie z.B. Spazierengehen ...
    Es muss nicht im Extremsport enden :winking_face:

    4. Opipramol: Hat euch eine niedrige Dosis (25–50 mg) geholfen? Nach wie vielen Tagen merkt man vernünftig etwas?

    Bei solchen Medis kann es schon mal einige Wochen dauern, bis eine spürbare Wirkung einsetzt.
    Wer verschreibt das?

    5. Wiedereinstieg Arbeit: Hat jemand in Etappen gesteigert (2–3h → 4h → 6h)? Wie habt ihr das organisiert, ohne euch zu überfordern?

    Hat meine Frau nach längerer Krankheit so gemacht - langsam, aber stetige Steigerung alle 2 Wochen.

    Viel Erfolg!

    Ah, und Glückwunsch für deine Entscheidung und das Durchhalten.
    Grundsätzlich gilt, Entzug ist nach einigen Wochen durch, aber dauerhafte Entwöhnung brauch noch sehr viel mehr Geduld und Arbeit an sich!

  • Hallo Franz

    danke dir erst mal für deine Antwort.

    Die Medikamente hat mir der Hausarzt verschrieben. Ich habe sie aber abgesetzt, weil ich denke, dass ich das Ganze auch so in den Griff kriege.

    Mein größtes Problem sind mein Schlaf und das ständige Grübeln. Ein Verlangen ist wirklich nicht da, aber ich überlege, eventuell wieder anzufangen, weil mir das psychisch gerade nicht guttut. Ich lebe mit meiner Partnerin zusammen und habe Angst, sie durch den Entzug bzw. meine Psyche auch noch kaputt zu machen.

    Ich bewege mich viel: Ich fahre viel Fahrrad, gehe jeden Tag mindestens 30 Minuten spazieren, und übers Wochenende war meine Schwester da – das hat mich auch abgelenkt.

    Die größten Probleme habe ich mit meinem dauernd kämpfenden Kopf, der mir Streiche spielt wie: „Du hast etwas Ernstes“, obwohl es wirklich nichts Ernstes ist. Jedes Mal aufs Neue sucht sich mein Kopf eine neue Sache heraus, und der Kampf beginnt wieder von vorn.

  • Ein Verlangen ist wirklich nicht da, aber ich überlege, eventuell wieder anzufangen, weil mir das psychisch gerade nicht guttut.

    Der war gut, sorry, aber dass es dir nicht so dolle geht, dürfte klar sein :face_with_tongue:

    Das könnte man das Suchtteufelchen nennen, das redet einem immer so tolle Gründe für das Weiterkonsumiren ein.
    Du schreibst doch selbst, dass dir dein Kopf Streiche spielt.

    Ich hoffe, du hältst es durch, ansonsten bereust du es und die 2-3 Wochen wären auch für'n Hintern.

    Ich lebe mit meiner Partnerin zusammen und habe Angst, sie durch den Entzug bzw. meine Psyche auch noch kaputt zu machen.

    Was sagt deine Partnerin denn dazu, zum Entzug, zum Konsum?
    Das sollte sie doch selbst entscheiden können, ob sie das verkraftet.

    Grundsätzlich sollte klar sein, der körperliche Entzug ist das eine - meiner Meinung das kleinere - Ding, dann aber alles aufarbeiten, der viel schwerere und längere Part.
    Du hast Jahre Cannabis konsumiert, da brauch Körper und Geist seine Zeit, sich wieder zu erholen.
    So wie du deinen Zustand beschreibst, da wäre es ratsam, therapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen - zumindest wenn das noch länger anhält.

    Die Ein- und Durchschlafprobleme werden sich geben, aber ohne Dunstglocke in dieser Welt zu stehen, ist eine große Herausforderung.

    Bleib dran, langfristig ganz sicher der bessere Weg :winking_face:

  • Hallo, wie geht es dir jetzt? habe 2 Tage später aufgehört. Habe 13 Jahre täglich geraucht. Aber durch eine Panikattacke habe ich es sein lassen, mittlerweile mache ich eine Achterbahn meiner Psyche durch.

    Liebe Grüße

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