Warum morden? - Meine Gedanken zur Selbsttötung

  • So so so. Gedanken über Selbsttötung. Find ich gut formuliert, weil wenn würde ich mich ja nicht selbst ermorden. Mord ist immer etwas böses, bei denen man anderen körperlichen Schaden zufügt und direkt würde man's nicht machen bei einer Selbsttötung, finde ich.

    Meine Gefühle zu dem "netten" Thema sind im Moment etwas gespalten. Einerseits geht's im Moment mit dem Wunsch abzuspringen vom Lebenszug. Andererseits ist die Angst, dass es wieder schlimmer wird immer present. Wer garantiert mir, dass ich nicht doch in einer Kurzschlusshandlung von einer Brücke springe oder vor ein Auto laufe. Das Gefühl des "Mach's doch einfach, du Feigling!" ist so oft da und ich fühl mich an manchen Tagen dem so ausgeliefert. Ich kann mich dann ja noch nicht einmal in meinem Zimmer verkriechen, weil es selbst da noch zu viele Möglichkeiten gäbe, mich selbst lebensbedrohlich zu verletzen. Ich frage mich, ob ich überhaupt noch in der Lage bin, mich dauerhaft vor mir selbst zu schützen.
    Im Moment ist es für mich kein akutes Problem, weil ich auch genug mit anderen Dingen beschäftigt bin. Aber woher soll ich wissen, dass sich das nicht bald wieder ändert?

    Wenn ich mich nur einmal verstehen würde ...

  • Hey würmschn

    so ähnlich geht es mir auch manchmal, aber ich denk mir dann immer

    ,,was wäre wenn ich jetzt z.B vor ein Auto laufen
    ( nehmen wir mal des Bsp von dir) und doch überleben aber zB immer an n Rollstuhl gefesselt bin'' , oder so,
    das verteibt die Überlegungnen über Selbstmord.
    ( gut ich stell mir dann zwar die ganze zeit vor wie n leben im rollstuhl wäre , aber wenigstens hab ich andere gedanken :D)
    Dann nehmsch doch lieber des Leben so wie is bzw halt es aus und versuch es zu ändern.
    ( obs klappt is wieder ne andere geschichte :()

    LG

    Bloody

  • Wenn ich bei vollem Verstand bin, denke ich mir das auch. Dann kann ich das auch gut steuern. Solche Überlegungen kommen bei mir jedoch meistens ganz plötzlich, wenn ich zum Beispiel an einer Ampel warte oder über eine Brücke gehe. Dann sind's nur Bruchteile von Sekunden, die über Selbsttötung oder nicht entscheiden und das kann ganz schön schwer sein. Ich bekomme es meistens auch nicht mehr wirklich mit. Es ist mehr, als würde meine Psyche dann die Kontrolle übernehmen wollen und ich hab da nicht so viel zu melden.
    Aber bisher lebe ich ja noch. Auch wenn's manchmal so verdammt einfach wäre. Dann wär zumindest der ganze Leistungsdruck weg.

  • Hi Wattwurm,

    freut mich, wenn es jemand auffällt, es auch gut heißt, weil 'Freitod oder 'Selbsttötung ist fachlich richtig und wie du schon sagst, 'Selbstmord gibt es nicht - keine Ahnung wo der doof Ausdruck herkommt.

    Ich weiß nich, sicher wäre für den Moment alles weg, jeder Stress, jede Sorgen und alles Leid. Aber was mag kommen?

    LG Franz

  • @ Franz:
    Ich vermute mal, der Ausdruck kommt noch aus der religiöseren Zeit Deutschlands. Die Kirche hat die Selbsttötung ja bekanntlich absolut missbilligt und "Selbstmördern" auch die Beerdigung auf einem Friedhof verweigert. Aus religiöser Sicht ist es indirekt ein Mord, weil man etwas gottgegeschenktes und etwas, dass einem nicht gehört, zerstört. Ich vermute, dass daher der Ursprung des Wortes kommt.

    Wenn ich freiwillig das Klo runter rutschen würde, wäre ich wahrlich alle Sorgen und Probleme los. Was dann kommen mag? Ja, das würde mich ja dann auch nicht mehr interessieren, weil ich dann nicht mehr da bin. Das ist ja auch das Problem bei der ganzen Sache. Müsste ich mich den Konsequenzen stellen, wäre der Anreiz nicht da, weil dann hieße es, dass es nicht unbedingt leichter werden würde.
    Ich weiß, dass ist ein schlechter Gedankengang, nur meine Psyche macht leider nie das, was für sie gut wäre. Intelligenz war noch nie ihre Stärke. :winking_face:

    Heute geht's im Moment. Der Druck ist immer noch unglaublich groß und der Wunsch auszuweichen da. Aber ich bin im Moment realistisch genug, um zu wissen, dass es kein Ausweg ist. Es gibt auch wirklich schlimmeres als ein paar Klausuren, auch wenn sie für mich die Welt bedeuten. Der beste Weg ist da wohl, Scheuklappen aufsetzen und einfach dämlich drauf los rennen. :winking_face:

    Das dumme Würmchen

  • Hey Wattwurm,

    sicher hast dus schwer ganzklar. sonst wärs nich so wies is.
    aber du hast auch einen ganzschön hohen anspruch hab ich bemerkt.
    -Leistungsdruck genau-
    was für ne Leistung überhaupt?
    effektiv und stilvoll zu leiden und zu jammern?
    ok. bitte nich bös werden, ich meins nich bös oder doof.
    da du viel zeit am pc bist bist vermutlich auch oft allein...
    ich geh jez einfach ma von mir aus falls es quatsch is, is es quatsch. ok?

    ich will auch garnich klugscheißen.
    meine empfehlung sei zum harten los des lebens auchma bissl härter.
    nich nur matschiger wattwurm, vielleich bissl neunauge?
    mit biss, und der geist der hadert nur.
    wattwurm beißt sich ständig seine fühler ab.
    ich jammer manchma auch zuviel und dann mag ich mich garnich.

    denn mitleid auch selbstmitleid saugt nur kraft.
    und die gedanken was wäre wenn wird sein was sein könnt usw.
    sorry, ich seh den wattwurm im krähennest eines schiffes ohne steuermann.

    wenn ich meiner eingebung folge, würde dir glaube ich soetwas wie Bogenschießen gut tun...
    schonmal gemacht?
    im zen spielt das auch eine große rolle.
    ein mittel zu seiner mitte zu finden seine gedanken und kräfte auf ein ziel zu konzentrieren, nur im augenblick zu leben, körper und geist ganz nah.
    ich hoffe du verstehst was ich mein?

    außerdem ist eine Frau mit einem schönen bogen in spannung auf das ziel ein kraftvolles bild : ein Avatar der mir sehr gefällt kraftvoll aber in einer lockeren spannung voller energie. gebündelt . tödlich kraftvoll zielgerichtet sich der macht bewußt sein über leben und tod entscheiden zu können.
    (als Metapher, nix sollst totschießen, dichselber geht eh sehr schwer damit.)

    ich hoffe einfach du verstehst was ich ausdrücken will.
    wichtig ist aber nicht der gedanke sondern die tat.
    ich werd jez auch wieder bogenschießen.
    es ist ein therapiegerät, und sehr kraftvoll. auch in der ruhe vor dem schuß.
    diese abfolge überträgt sich auf das unterbewußte und mit bissl geduld und ehrgeiz,
    findest du diese ruhe in der spannung und konzentation für jede entscheidung dann besser.

    ok das hat mir auch was gebracht darüber intensiv nachzudenken, also war in dem monolog auch eigennutz - klaro interessant muß ein gedanke schon sein, das ist mein überschraubter anspruch als egozentriker.

    schau doch mal da :

    - Otterhof

    keine werbung soll das sein aber der ist super nett und den kenn ich halt und weiß daß er kein plastik und so mag und das gefällt mir sehr wie er das macht.
    das gewachsene auch mit seinen eigenheiten, wie alles lebendige.
    etwas magisches.

    so ok damit hab ich mir auch geholfen jez denn gerade heute hätte ich auf der arbeit beinahe einen extremen zorn auf gegenstände ausgeübt, und dann wärs wohl dort mein letzter tag gewesen.
    ich hab auch Angst vor einer unkontrollierbaren wut in mir.
    nur die richtet sich dann eben auf dinge die brechen und splittern. hmmm

    lieben gruß


    we

  • @ oryx:
    Na, Wattwürmer sind doch gar nicht matschig. Man kann sie zwar beim Ausgraben ziemlich leicht aufspießen, aber dafür haben sie schon eine relativ dicke Haut und sind ganz schön kräftig. Es gehört schon einiges dazu, immer wieder einen Sandhaufen rauszuschieben und sich durch den Sand zu fressen, wenn man so ein kleiner Wurm ist.
    Neunaugen finde ich persönlich nicht so toll. In meiner letzten WG hatten wir fast einen Monat lang eines in der Eistruhe vom Büro liegen, weil unser Chef ihn verpennt hat abzuholen. War nicht so toll, weil's ziemlich gestunken hat und das Tier auch nicht so ein schöner Anblick war. Da mag ich doch Würmer lieber. :winking_face:
    Ich gebe dir in manchem Recht, jedoch nicht in allem. Suizidgedanken, finde ich, haben nicht viel mit Selbstmitleid oder Mitleid zu tun. Bei mir ist es viel mehr ein Aufschrei aus Verzweifelung, weil ich dann immer nicht mehr weiter weiß und dem Druck des Alltags nicht gewachsen bin. In meinem Leben zählt leider Leistung unglaublich viel, weil es das einzige ist, was ich wirklich kenne und verstehe. Wahrscheinlich auch das einzige, was mir Anerkennung in meinem Leben eingebracht hat und damit das Gefühl, akzeptiert und geliebt zu werden. Leistung kann aber einen unglaublichen Druck entstehen lassen und es ist schwer diesen Druck abzubauen. Bogenschießen, wie du vorgeschlagen hast, ist nichts für mich. Ich hab's vor einigen Jahren schon ausprobiert und mir fehlt die innere Ruhe, mich total auf ein Ziel zu konzentrieren und alles um mich herum auszublenden. Mir hilft dann eher joggen zu gehen, weil ich dabei meinem Frust sinnbildlich davon laufen kann und mich verausgaben kann (Nur blöd, wenn man's ne zeitlang nicht darf. :frowning_face: ). In Klausurphasen geht's mir nur oft auch zu schlecht, als dass eine halbe Stunde bis Stunde joggen am Tag ausreichen würde, genug Glückshormone zu produzieren. Den ganzen Tag kann ich nur dann leider nicht laufen gehen oder Musik machen und muss dann irgendwie über die Runden kommen. Gerade im Winter, wenn die Stimmung eh schon im Keller ist, sind solche Gedanken ans Aufgeben dann schnell da und präsent. Da ist's schwer gegen anzugehen und zu sagen, ich will das jetzt nicht. Es mag Menschen geben, die das können, ich kann's leider nicht und knick dann in regelmäßigen Abständen ein.
    Vielleicht bedauere ich mich dann manchmal auch selber, weil ich es nicht schaffe aus dem Teufelskreis hinaus zu kommen. Aber meistens ist es einfach eine Tatsache, die ich irgendwann akzeptieren muss, damit ich damit leben kann.
    Tja, Suizidgedanken sind nicht kontrollierbar, auch wenn ich's gerne hätte. :frowning_face:
    Mit deinem Steuermann liegst du auch nicht so falsch. Wenn's mir schlecht geht, bin ich ab einem bestimmten Punkt nicht mehr in der Lage mich selber aufrecht zu halten und durch's Leben zu manövrieren. Nur leider besitze ich nicht die Gabe, dann um Hilfe zu bitten und dümpel so lange vor mich hin, bis mich eine frische Frühlingspriese erwischt und mitnimmt.
    Danke auch für deinen langen Eintrag. Ich hatte die letzten Tage wegen der Klausuren und des Fädenziehens so viel um die Ohren, dass ich kaum im Internet war und mir nicht die Zeit nehmen konnte, in Ruhe über deinen Beitrag nachzudenken und zu antworten.

    @ Themachen:
    Im Moment geht's mir eigentlich ganz gut. Die Gedanken sind kaum da und ich fange gerade an, das Leben zu genießen. Es wird ja auch langsam wieder Frühling und die Klausuren sind jetzt erst einmal vorbei, auch wenn ich die Hälfte davon mit 90 % Wahrscheinlichkeit in den Sand gesetzt habe. Tja, da muss ich dann im Sommer eben noch mal ran. Aber jetzt mache ich's erst einmal so, wie jeder anständige Mensch es machen sollte: Das ist ja noch weit hin! :winking_face: Warum also Sorgen wegen etwas machen, was noch so weit weg ist?

  • Das ist komisch. So lange habe ich kaum darüber nachgedacht und jetzt sind die Gedanken wieder da. Sie sind nicht so stark wie noch vor wenigen Wochen, aber es reicht, dass sie wieder da sind und meine Stimmung nicht die beste. Im Moment kann ich's ganz gut kompensieren, aber die Angst, dass es wieder schlechter wird, ist natürlich sofort wieder da. Ich frage mich, warum diese Gedanken wieder aufgetaucht sind. Ansich gab es keinen richtigen Grund dafür und es passt auch nicht.

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