Borderline - Beziehung

  • Guten Abend zusammen,

    Nun.. ich weiß nicht wie ich meine Frage am Besten und Verständlichsten ausdrücken soll. Habe das Gefühl, derzeit nicht richtig formulieren zu können, hmm. Aber darum geht es hier ja nicht :winking_face:

    Es geht viel mehr um Borderline und Beziehungen jeglicher Art.
    Und ich möchte euch fragen, wie ihr solche erlebt.
    Wie ihr es persönlich empfindet und wie sehr es euch manchmal Belastet oder Beflügelt…

    War mir nun lange nicht sicher, ob ich es in diesem Bereich posten soll, denn ich scheue mich immer noch davor, mich selbst irgendwie in den Borderline-Zusammenhang zu bringen, … :face_with_rolling_eyes:

    Nunja, zurück zum eigentlichen Thema. Beziehungen führen.

    Wie ergeht es euch mit den Zwischenmenschlichen Verhalten?
    In wiefern könnt ihr darin aufgehen, inwiefern schüchtert euch des ein?
    Funkt die Verlustangst ab und zu mit rein, oder ist sie „Dauererscheinung“?
    Zieht ihr euch öfters von anderen Personen zurück, oder ist das kein Thema bei euch?
    Wenn ja, wie geht ihr mit dem Rückzug um und wie erlebt ihr ihn?
    Wie geht es euch mit nähren Kontakt zu Personen?
    Wenn ihr euch körperliche Nähe ersehnt, könnt ihr es dann auch immer ertragen?
    Wie sehr spielt dieses Spruch (oder auch Buchtitel) „Ich hasse Dich, verlass mich nicht“ irgendwie in eurer Verhalten mit ein?
    Wie geht ihr damit um?

    Und die andere Seite,..
    Wie ergeht es Partner, Freunden von Borderliner?
    Welche Gedanken spielen sich bei euch ab. Wie erlebt ihr das ganze Auf und Ab?


    Nur ein Teil der Fragen, die sich in meinem Kopf anhäufen. Aber für den Moment ausreichend.

    Mich interessieren einfach eure Erfahrungen, euer Leben auf sozialer Beziehungsebene.
    Würde mich gern ein wenig mit euch auf dieser Ebene austauschen :smiling_face:

    Ja, den Beitrag belass ich nun erstmal hierbei, hab eh keine Zeit mehr :winking_face:
    Einen ruhigen Abend euch,
    Zyna

  • Hi Zyna,
    würde mich natürlich auch interessieren wie es bei dir ist. Scheint dich ja schon zu beschäftigen wenn du die Frage stellst :winking_face:
    Also bei mir...mhm...ich denke da hat sich im Laufe der Jahre schon viel verändert. Und trotzdem ist mein Umfeld damit grad nicht so glücklich. Also früher war es schon so ein "Ich hasse dich, verlass mich nicht". Also ich hab mich sehr an andere geklammert, wenn schon mal jemand da war für mich. Und das dann auch mit allen Mitteln. Jetzt inzwischen ist es meistens eher das Gegenteil, dass ich mich ziemlich zurückziehe wenn es mir schlecht geht. Müsste mal nen Mittelweg finden.

    Naja, sonst glaub ich schon auch, dass meine Beziehungen stabiler geworden sind. Früher war da doch viel mehr Chaos drin, Nähe-Distanz und so. Ich denke der Hauptpunkt ist eben, dass ich etwas mehr bei mir selbst bin jetzt, mich besser auf mich selbst verlassen kann und so. Da bin ich dann nicht mehr so abhängig von anderen.
    Aber verletzbar trotzdem noch irgendwie. Wenn man mich ablehnt oder so, das kann schon reinhauen. Dann fangen die Zweifel wieder an.

    Verlustangst ist auch nicht mehr so Thema. Irgendwie...naja bin ich eher diejenige die Probleme hat Kontakt zu halten und so.

    Das mit der körperlichen Nähe...naja inzwischen kann ich es schon zulassen. Früher war es mit Umarmungen zum Teil schon schwer, grad auch, wenn es mir schlecht ging. Also wenn mich dann jemand in den Arm nahm um mich zu trösten, dann ging das gar nicht. Jetzt kann ich es zum Teil echt genießen. Natürlich nicht bei jedem. Aber das muss auch nicht sein.

    Mhm, wenn ich das so schreibe dann merke ich schon, dass sich viel verändert hat in mir. Dann hat das Alles wohl doch was gebracht :smiling_face:

    Ähm ja...was die andere Seite angeht...Also ich glaub ne Beziehung zu nem Borderliner würde ich nicht aushalten. Gut, zum Einen suche ich im Moment eh nach Kontakten die mir bisschen mehr Stabilität geben. Aber dieses Beziehungschaos dieses Hin-und Her zwischen Nähe und Distanz, Vergötterung und Abwertung...hab es zweimal erlebt und das war echt immer arg heftig. Aber da seh ich eben auch, dass es "den Borderliner" nicht gibt, dass es auch Veränderungen geben kann. Und dass dann eben auch ein Normales (Beziehungs-)Leben möglich sein kann. Aber dann muss man glaub ich auch ziemlich an sich arbeiten. Nur dann ist es denk ich schon möglich.

    LG, Ragazza

  • Hallole,

    Ich hab zwar nur Symptome von Borderline und kein Borderline (und nein, das ist nicht die typische "ich will kein Borderline haben"-Aussage, dass kam vom Arzt), kann hier aber trotzdem mitreden.

    Zwischenmenschliches Verhalten ist sehr schwierig, vllt kennt ihr das "Borderlinemärchen" Hans-mein-Igel? Wenn ja, genauso ist es bei mir (also mit den Stacheln und der hälfte Mensch), allerdings habe ich mehr Stacheln als menschliches. Sprich Nähe zu anderen Menschen geht gar nicht. Alles ist mir zu nah und ich finde das richtige Maß nie, wenn ich aber dann liebe Personen auf sehr weite Distanz halte, fehlen sie mir wieder :14:. Was ich aber nicht zugebe, weder gegenüber mir noch den Personen. Körperlicher Kontakt (im nicht stoned-Zustand) ist nicht drin ich fliehe fluchartig.

    Zu "ich hasse dich, verlass mich nicht".. hab das Buch nicht gelesen, nur ne Zusammenfassung gehört. Ich unterdrück dieses geh weg & komm her: ich schicke weg, nja denken tue ich komm her, aber sagen tue ich es nicht und auch nicht zeigen; will dann immer nicht das Menschen die mir wichtig sind meine Instabilität erleiden müssen, weil nahe kommen können sie mir nicht. Das klingt ja schon beim Schreiben völlig durchgeknallt:).

    Die andere Seite.. ich teile Ragazzas Meinung völlig.

  • Hallo Zyna,

    oh ja, ein intensives Thema, das auch mich sehr umtreibt. Ich bin nun seit über acht Monaten mit meinem Freund zusammen und ich glaube, für einen Borderliner ist das schon eine recht lange Zeit.
    Für mich sind zwischenmenschliche Beziehungen ein ganz ganz wichtiger Teil meines Lebens. Ich brauche Menschen um mich. Klar bin ich auch mal ganz gern alleine, aber allgemein bin ich ein eindeutiges Herdentier! :winking_face: Auch wenn diese Beziehungen (egal ob Partnerschaft oder Freundschaften) von dtarken Verlustängsten geprägt sind. Mein Glück ist, dass ich meine beste Freundin und meinen jetzigen Partner beide in der Klinik kennen gelernt habe, wo wir alle drei Therapie machten. Die beiden sind also auch nicht frei von psychischen Problemen und konnten mich von Anfang an richtig einordnen und ich konnte von Anfang an richtig offen sein, weil ich damals ja davon ausgegangen bin: "Die seh ich sowieso nie wieder!" Ja, Pustekuchen! :winking_face: Aber so konnte ich von Anfang an frei über meine Probleme, also auch über meine Verlustängste und meine teilweise nicht nachvollziehbaren Verhaltensmustern reden, so dass beide wussten, auf was sie sich da einlassen. Und in diesem guten dreiviertel Jahr bis Jahr, in dem ich die beiden nun kenne, ist z.B. meine Verlustangst bei diesen beiden sehr viel weniger geworden. Es ist ok, wenn meine Freundin sich ein paar Wochen lang nicht meldet, ich weiß so ist sie und wenn ich sie brauch und kontaktiere, ist sie da. Als ich dann mit meinem Freund zusammen gekommen bin, wurden eben diese Verhaltensmuster auch nochmal extrem stark. Ich hab ihm dann eben jenes Buch, das du angesprochen hast, Zyna, zum Lesen gegeben und es hat ihm schon weitergeholfen. Ich hab ihm versucht zu erklären, was in mir passiert, wie ich vieles erlebe. Ist mir nicht leicht gefallen, oh nein, gang und gar nicht, aber ich wusste, das ist meine einzige Chance, etwas wirklich dauerhaftes, das mir gut tut, aufzubauen. Entweder er lernt, damit klar zu kommen und ich bekomme somit die Chance, weiter an mir zu arbeiten und alles besser in den Griff zu bekommen, oder er ist nicht der richtige. Hat mir eine Heidenangst gemacht und war extrem schwer für mich, doch es hat sich gelohnt! Es ist nicht immer leicht für ihn, das weiß ich, doch er kommt einigermaßen gut damit klar. Und meine Verlustangst wird auch bei ihm immer weniger. Von den über acht Monaten, die wir zusammen sind, hat er fast vier in Krankenhäusern und Kliniken verbracht, so dass ich mehr oder weniger gezwungen war, mit dem Alleinsein, das mir so wahnsinnig viel Probleme bereitet, klar zu kommen und ich keine Wahl hatte, als entweder die Beziehung zu beenden oder zu lernen, ihm zu vertrauen. Ihm und seinen Worten, nach denen er mich liebt und es keine andere Frau für ihn gibt! Das klappt auch noch nicht immer, es gibt immer wieder Momente, in denen die Zweifel hoch kommen und ich Angst habe, dass er es doch nicht mit mir aushält. Aber diese Momente werden immer seltener und da bin ich sehr sehr froh drüber.

    Ich mache weiter ambulante Therapie (nach meinem Klinikaufenthalt letztes Jahr) und auch durch diese schaffe ich es immer besser, mit dem Alleinsein zurecht zu kommen und nicht gleich durchzudrehen, wenn er mal nicht ans Handy geht oder so. Es ist nicht leicht, doch ich sehe nun immer besser, dass es möglich ist, mit dieser Krankheit zu leben, ihre Symptome durch die richtige Therapie zu verringern und auch eine stbile Beziehung aufzubauen, egal in welchem zwischenmenschlichen Bereich!

    Liebe Grüße
    rose

  • Schönen guten Tag ihr drei,

    ich bin euch sehr dankbar für eure Antworten und eure Offenheit.
    Es tut gut zu lesen, sich in manchem wieder zu finden und verschiedene Dinge mit sich selbst zu vergleichen.

    Ja Ragazza, die ganze Sache beschäftigt mich derzeit wirklich sehr. Meine Gedanken sind gefangen und ich kann sie nicht raulassen, auch wenn es mich noch so sehr belastet.
    Wie ich zu dem ganzen stehe, schreib ich weiter unten, will erstmal auf eure Beiträge eingehen.

    Ragazza, es freut mich zu lesen, dass du selbst ein wenig erkennst, dass sich in deinem Verhalten schon etwas geändert hat. Es zeigt doch, dass die Arbeit an dir nicht vergebens war sondern du schon einige Schritte gegangen bist. Ich denke es ist wichtig dies zu sehen und auch zu schätzen :smiling_face:

    Zitat

    Ich denke der Hauptpunkt ist eben, dass ich etwas mehr bei mir selbst bin jetzt, mich besser auf mich selbst verlassen kann und so. Da bin ich dann nicht mehr so abhängig von anderen.

    Ja das kann ich gut verstehen. Ich denke wenn man mit sich selbst im Reinen ist und sich auf sich selbst stützen und verlassen kann, hat man schon viele Punkte gesammelt.
    Darf ich fragen wie du das erreicht hast… durch Thera?

    Zitat

    Also wenn mich dann jemand in den Arm nahm um mich zu trösten, dann ging das gar nicht.

    Ja das kenne ich auch, nur das muss man erstmal dem Gegenüber klar machen.
    Trost – schön und gut.- Aber oft habe ich die selbst schon die Worte nicht ertragen, wenn jemand zu mir sagt, dass es nich so schlimm ist etc..


    grany, das Märchen kenn ich nicht, wird es aber die Tage wenn ich mehr Zeit hab mal durchlesen.

    Zitat

    prich Nähe zu anderen Menschen geht gar nicht. Alles ist mir zu nah und ich finde das richtige Maß nie, wenn ich aber dann liebe Personen auf sehr weite Distanz halte, fehlen sie mir wieder

    Hast du denn schon ansatzweise eine Möglichkeit gefunden damit umzugehen, bzw die Möglichkeit gefunden, darüber zu reden. Es dem Gegenüber zu erklären. Denkst du, das würde etwas bringen?

    Ich denke nicht, dass deine Schilderung durchgeknallt klingt, im Gegenteil. Du kannst es doch schon sehr gut erkennen. Ich kann gut verstehen, dass du diese Personen nicht der Instabilität aussetzen willst, aber dich ganz zurückziehen, in deinen Gednaken und deinem Tun, .. hm.. braucht es das?


    gelberose, ja es ist wirkliche ein intensives Thema, mit allen Fassetten… nicht einfach.
    Aber ich finde du schlägst dich mit der 8-Monatigen Beziehung richtig klasse :winking_face:
    Ich denke es ist nicht einfach, aber gerade durch solche Situationen wo man dem „ausgesetzt“ ist, lernt man dazu. Kann sich mit sich selbst auseinandersetzen ohne einen Rückzug zu machen, bzw wäre ein Rückzug mit mehr/größeren folgen verbunden.
    Dadurch, dass du von Anfang an offene Karten bei deinem Partner und Freunden hattest, find ich das einen guten Schritt. Man muss sich weniger verstecken. Das ist viel wert.

    Aber gerade das zeigt ja, dass man generell in zwischenmenschlichen Kontakte, die einem wichtig sind, Offenheit ein Pluspunkt sind. Wofür verstecken?
    Aber es ist eben nicht einfach. Gedanken in Worte zu verfassen, wenn sie einen selbst so oft überfordern.

    Ich hoffe sehr, dass du weiter an dir arbeiten kannst und die Verlustangst bei dir immer geringer wird und du Vertrauen kannst. :smiling_face:


    Hm, ja meine Gedanken mein Verhalten.
    Ich weiß selbst nicht, was derzeit los ist. Eigentlich ist es schon immer so gewesen, oder es hat sich mit der Zeit immer mehr aufgebaut.
    Ständiges Schwanken zwischen Verlangen nach Kontakt und dann wieder Rückzug.
    Ich weiß nicht, in wie weit was nach außen dringt oder in wie weit es sich in meinem Kopf abspielt.
    Meine Gedanken machen mich verrückt. Ich sehne mich so sehr, nach einem normalen Zwischenmenschlichen Kontakt, weiß aber nicht wie ich das anstellen kann.
    Verlustangst, macht mich zu Unsicher und lässt mich teilweise mehr auf Rückzug gehen, auch wenn ich weiß, dass das evtl das Gegenteil bezwecken kann.
    Auch wenn es für meinen Gegenüber nicht bemerkt wird, oder ich mich evtl doch nicht so dusselig in der Sache anstelle, so macht es mich ein Stück weit fertig. Zieht mich runter etc.
    Ich gehe auf Rückzug und will doch nur reden, schreien, Teil des Lebens sein.
    Doch es geht nicht …
    Bekomme oft zu hören, dass ich mich mal öfters melden soll, kann aber manchmal auch einfach keine Kontakte aufrecht erhalten. Habe kein Interesse auch wenn sie mir wichtig sind. Finde es zu anstrengend…

    Und immer wieder dieses Klammerpersonen. Hab ja schon mal hier im Forum darüber geschrieben.
    Ich wird es nicht los und gehe daran innerlich zu Grunde. Finde bei mir selbst keine Stabilität sondern warte drauf, bis mich diese Klammerperson aus meinem Loch zieht.
    Auch wenn ich weiß, dass das nicht geht.
    Ich denke nicht mal, dass meine Klammerperson das alles merkt, … mit der Zeit hab ich eben doch gelungen eine Maske, eine Fassade aufgebaut.
    Ersehen mit Gespräche zu dieser Person und habe doch Angst was falsches zu sagen. Achte auf jedes Wort, jede Gestik.
    Genau wie in sonstigen zwischenemenschlichem Verhalten. Es ist anstrengend.
    Es gibt nur wenige Menschen, bei denen ich mich voll und ganz fallen lassen kann. Bei denen ich mir sicher bin, dass sie zu mir stehen und mich nicht im Stich lassen.
    Vielleicht müsst eich generell die Angst nicht haben, aber ich hänge zu sehr an Kontakte die mir wichtig sind. Werde manchmal extrem eifersüchtig.

    Aber ich kann das alles nicht akzeptieren. Es soll doch aufhören. Ich will mich normal Verhalten. Will normale Gedanken in meinem Kopf :frowning_face:

    Nun, was das körperliche angeht… ja da ist es wohl derzeit dieses typische „Ich hasse dich, verlass mich nicht“
    Körperliche Nähe, die ich erdulde, weil ich sie in einem kleinen gewissen Maß ersehne. Halte mir etwas warm, was ich nicht will.
    Was ich oft als störend empfinde.
    Aber was ist, wenn ich dann mal diese Nähe brauch und ich habe die Möglichkeit nicht dazu. Es klingt wirklich krank…
    Will nicht loslassen, kann nicht. Was hab ich denn dann noch?

    Beziehungen jeglicher Art, .. habe das Gefühl nie richtig damit umgehen zu können, zumindest kommt es mir so vor …

    Nun, das war nun in gelungener Wortreicher Beitrag, den ich mal lieber beende :winking_face:

    Lg Zyna

  • Zyna, ja kann das echt nachvollziehen was du schreibst. Is schon krass, dass man sich eigentlich was wünscht aber dann oft das Gegenteil durch sein Verhalten erreicht...oder dass man sich Nähe wünscht, die man dann doch nicht aushalten kann.

    Aber welcher Gedanke grad bei mir im Kopf ist...Ist alles denn "nur" Borderline oder sind das ganz normale menschliche Verhaltensweisen? Ist glaub ich bei mir grad so ein Gradmesser, dass ich immer überlege was in meinem Denken und Verhalten noch BL ist und was gesund ist. Und wenn ich dann so drüber rede mit anderen oder andere beobachte...es gibt so viele, die sich schnell mal zurück ziehen, die es nicht schaffen Kontakte zu halten usw. Vielleicht ist manches gar nicht so krank sondern passiert auch gesunden Menschen. Nur dass wir es bei uns dann anders werten. Und vielleicht auch mehr darunter leiden als andere...

    (und zu deiner Frage, ja bei mir war es schon viel die Therapie...und dann eben auch stabile Beziehungserfahrungen, sei es durch Freundschaften, sei es durch Beziehungen im therapeutischen Kontext...da hab ich dann auch viel gelernt)

    LG Ragazza

  • Hm,.. ja das ist es wohl wirklich.
    Dabei kann ich nur sagen, dass ich eiinfach nur klar denken und nich so oft zweifeln will.
    Hab immer das Gefühl, alle andern aus meinem Umfeld können das.

    Wenn ich wüsste, inwieweit die Schwierigkeiten haben, dann könnte ich abwägen was normal wäre und das eben eher in die BL Richtung geht.
    Und da wären wir schon bei dem, was du angesprochen hast.
    Was ist eigentich "normal" und was eben nicht, bzw übertrieben im denken.

    Wi ekann man evtl Strich eziehen und es sein lassen, sich da noch mehr dran aufzuarbeiten?
    Klar an sich denke ich sollte man sich selbst akzeptieren und auch sein Verhalten, dann hat man wahrscheinlcih weniger Probleme, aber das ist alles andere als einfach...

    Ich denke, ober so wie ich es erlebt habe und auch gehört beruht ja alles auf normale Verhaltensweisen?
    Doch ist eben die Frage, ob es jeder so stark empfindet, bzw so starke Probleme damit hat. Es ist grad schwer für mich da richtige Worte zu finden.

    Hast du diese Gedanken oft Ragazza, dass du nachdenkst, was normale Verhaltensweisen sind und was eben nicht?
    Wie gehst du damit um, kannst du Filtern?

    lg und schönen Tag
    Zyna

  • Also ich sitz eh nich den ganzen Tag da und denke nach und analysiere alles. Aber ich beobachte halt schon viel andere Menschen. Und naja ich denk es ist einfach so, dass sich bei mir einiges entwickelt hat. Und ich immer mehr von BL weg will und auch weg komme. Und da war ich irgendwann dann mal an nem Punkt wo ich überlegt hab was nun eigentlich normal/gesund ist und was nicht. Also gesund bedeutet ja auch nicht, dass es mir nur gut geht. Und da ist es eben schon so, dass ich meine Reaktionen inzwischen versuche einzuordnen. Also ich hab da sicher auch immer paar Personen (starke, gesunde Menschen) an denen ich mich orientiere. Und wenn ich dann auf ne Situation reagiere oder ein bestimmtes Gefühl entsteht, dann überleg ich mir, ob es auch anderen so gehen würde. Oder ob ich da wirklich überreagiere, halt noch nicht ganz gesund mich verhalte.
    Überleg grad ob mir ein Beispiel einfällt...Ok. Also is schon ziemlich extrem bei mir, dass ich mich verkrieche, andere Menschen meide und so. Jedenfalls nehme ich das (noch) als krank wahr. Dann bekomm ich nen Brief von jemandem (also von so einer Orientierungsperson) und sie schreibt, dass sie manchmal auch einfach von ihrer Freundin angetrieben werden muss um was zu unternehmen. Und dann merke ich eben, dass es doch auch gesunden Menschen so geht...vielleicht nicht so extrem, aber eben auch. Und dass meine Reaktionen vielleicht gar nicht soo krank sind.
    Mhm, einzige Beispiel was mir auf die Schnelle so einfällt. Vor allem weiß ich auch nich ob es die Antwort auf deine Frage war...

    LG, Ragazza

  • Ich weiß nicht ob das am Borderline liegt, aber Beziehung ist für mich schwierig....

    Ich wünsche mir Nähe so sehr, wenn ich sie dann haben kann, kann ich sie fast nicht ertragen. Ich fühle mich schnell eingeengt, und kontrolliert. Sehe ich meinen Freund dann aber länger nicht, fange ich an, ihn zu vermissen. Aus diesem Gefühl wächst dann die Angst, ich könnte ihm schon zu anstrengend sein.
    Sexuelle Nähe geht immer nur bedingt, werde ich gedrängt kann das extreme Auswirkungen haben. Es ist nicht so, dass ich es generell ablehne, aber ich habe damit eben Probleme, was meine Verlustangst noch verstärkt, weil ich immer denke es muss dazu gehören, ohne wenn und aber....jemanden zu finden, der einen diesbezüglich versteht und das auf längere Zeit, ist selten.

    Meine letzte Beziehung ging 7 Monate, in denen immer wieder Schluss war. Wir hatte extreme Zeit zusammen, und es war einfach, mich fallen zu lassen....jede Beziehung bisher hatte ihre Extreme. Ich suche (mich finden) immer solche, die garantiert in mein Muster passen....Beziehungen die mir nicht gut, die ich aber nicht beenden kann. Ich fühle mich ausgeliefert, wie abhängig.... immer hat es was mit Macht zu tun. Vertrauen fällt mir schwer, ....

    Es geht nicht mit, aber auch nicht ohne.


    ...ich schließe mich da Ragazze an, die es durch viel Arbeit schon wirklich weit geschafft hat. In dem Moment, wo man zu sich selber stehen kann, kann man auch gleichwertige Beziehungen führen, weil man vielleicht nicht immer denkt, der andere könnte doch recht haben.

    Ich bin auch der Meinung, das jemand der schon einmal in Zusammenhang gebracht wurde mit Borderline, oder der sogar die Diagnose hat, gefährdet ist, alles als krankhaft anzusehen. Ich tue mir auch schwer zu erkennen, dass es auch andere Menschen gibt, die dieselben Probleme, oder Verhaltensweisen haben, und keine Borderliner sind.

    alles Gute Zyna

    LG Julchen

  • Hallo Zyna,

    glaub schon, dass es schwierig sein kann, zu sehen, ob es nun grad eben Borderline ist, das einen zu schaffen macht. Die Grenzen sind ja da fließend und ich seh auch oft an anderen Leuten Verhaltensweisen, die dazu hin tendieren. Eben auch, weil Borderline genug Verhaltensweisen beinhaltet, die jeder mal im Leben an sich bemerkt. Nur dann wenn man das Gefühl hat, es beeinträchtigt einen, dann hat man die Grenzen überschritten und es belastet.


    Zitat

    Hm, ja meine Gedanken mein Verhalten.
    Ich weiß selbst nicht, was derzeit los ist. Eigentlich ist es schon immer so gewesen, oder es hat sich mit der Zeit immer mehr aufgebaut.
    Ständiges Schwanken zwischen Verlangen nach Kontakt und dann wieder Rückzug.
    Ich weiß nicht, in wie weit was nach außen dringt oder in wie weit es sich in meinem Kopf abspielt.
    Meine Gedanken machen mich verrückt. Ich sehne mich so sehr, nach einem normalen Zwischenmenschlichen Kontakt, weiß aber nicht wie ich das anstellen kann.

    Ich denk mal, dieses Verhalten haben bestimmte Erfahrungen im Leben ausgelöst. Wenn ich immer erfahre, dass ich eh nur verlassen werd, und es bei mir so ankommt, dass ich, egal was ich tue, am Ende allein dastehe, dann fällt es schwer sich auf Beziehungen einzulassen. Lieber nimmt man das auch vorweg...also bevor einen jemand verlässt, verlässt man selber...Und zwar schon ganz am Anfang. Mir hat mal da mein Thera gesagt:

    "Das Leben ist Risiko, ihnen ist das ein paarmal passiert, und nun nehmen sie sich im vornherein schon die Möglichkeit, dass es anders sein könnte...?!"

    Das es passiert ist, heißt noch lange nicht, dass es immer so sein wird. Kontakte kann man auch langsam aufbauen. Wenns einem zuviel wird, kann man sich bissl zurückziehen, heißt aber nicht, dass man das alles dann ganz aufgibt, sondern nen Maß für sich findet. Auf sich achtet. Wann wird MIR das zuviel, dann verhalte ich mich anders, zieh mich bissl zurück, so dass ich mich dabei besser fühl. Man muß nur aufpassen, dass man dann nicht anfängt, den Kontakt total zu blocken, sondern das richtige Maß finden, bei dems einen gut geht.

    Ich sag nur: üben üben üben und nochmals üben. Anders gehts wohl auch nicht. Wie soll man was lernen, wenn man kein Übungsfeld hat? Also zieh Dich nicht komplett zurück, Du tust Dir damit am Meisten weh, und das kanns ja wohl nicht sein oder? Und glaub mir, ich weiß selber, WIE schwierig das ist!

    Zitat

    Und immer wieder dieses Klammerpersonen. Hab ja schon mal hier im Forum darüber geschrieben.
    Ich wird es nicht los und gehe daran innerlich zu Grunde. Finde bei mir selbst keine Stabilität sondern warte drauf, bis mich diese Klammerperson aus meinem Loch zieht.
    Auch wenn ich weiß, dass das nicht geht.
    Ich denke nicht mal, dass meine Klammerperson das alles merkt, … mit der Zeit hab ich eben doch gelungen eine Maske, eine Fassade aufgebaut.
    Ersehen mit Gespräche zu dieser Person und habe doch Angst was falsches zu sagen. Achte auf jedes Wort, jede Gestik.
    Genau wie in sonstigen zwischenemenschlichem Verhalten. Es ist anstrengend.

    Hm....wie soll ich sagen....genau DIE Person, die hast Du Dir nun ausgesucht, als so ne Art Retter. Du scannst alles ab, was er tut, jedes Wort, Gestik. Nur diese Person kann dich also retten? Der zieht Dich raus, rettet Dich aus allen Problemen, nur er kann dir helfen.
    Das ist auch so ne Art Verantwortung an jemand abgeben. Das tut man sehr gern, wenn man meint selber sich nicht genug helfen zu können. Die Person wird nicht Dein Retter sein, egal was Du tust und wie sehr Du das willst, nur eine Person kann Dich retten, und dass bist DU selber!

    lg

    eternal

  • hm hoffe ist ok wenn ich den thread mal wieder ausgrabe...
    borderline und beziehung ist auch ein thema das mich sehr beschäftigt und mit dem ich zwangläufig tagtäglich konfrontiert bin..
    mein freund und ich sind beide von borderline betroffen, was es doppelt schwierig macht. man könnte vllt meinen es sei ein vorteil, weil man sich gegenseitig besser verstehen und aufeinander eingehen kann usw. aber das ist ein völliger trugschluss - es macht alles noch viel schwieriger, die ganzen probleme die man als borderliner in einer beziehung hat verdoppeln sich wenn beide betroffen sind.
    bei uns ist es diese klassische hass-liebe.. bzw dieser klassische wechsel von entwertung und heroisierung des anderen, wie er in der fachliteratur immer wieder beschrieben wird - das leben wir gezwungenermaßen bilderbuch-mäßig aus, und es ist sowas von anstrengend, da gibt es keine worte für. und es ist zudem oft tief verletzend, obwohl man sich gleichzeitig dennoch liebt.
    es gibt phasen in denen sieht mein freund mich als das schlimmste und böseste ding auf erden und sagt es auch so (da bin ich dann schonmal ein "miststück") und behandelt mich auch so... und gleichzeitig phasen in denen ich das göttlichste perfekteste wesen bin das er "je lieben durfte" und dementsprechend behandelt er mich als wäre ich zerbrechlich.. kümmert sich, macht alles für mich, bringt mir frühstück ans bett usw.. ist einfach der perfekte freund. umgekehrt ist es ähnlich, ich liebe ihn über alles aber dennoch gibt es phasen in denen ich ihn einfach nur hasse (obwohl ich ihn gleichzeitig natürlich trotzdem noch liebe) ... da bekommt er dann auch schon mal ein "du bist das schlimmste was mir je passiert ist" zu hören, und hinsichtlich der dinge die mir schon passiert sind ist das wirklich eine ganz böse beleidigung... im grunde wollen wir uns gar nicht weh tun, es sind einfach diese momente in denen wir uns nicht wirklich unter kontrolle haben, in denen jeder andere feind ist... dann wird gezofft bis aufs blut und zehn minuten nach dem zoffen sind wir wieder das perfekteste pärchen das es gibt, ein herz und eine seele, und würden alles füreinander tun..
    naja es gibt natürlich noch viele andere aspekte aber dies ist der problematischste der unsere beziehung am meisten belastetet.. dieser ständige wechsel zwischen grenzenloser liebe und abgrundtiefer verachtung...
    ich glaube das wird auch niemals aufhören... wir sind jetzt über zwei jahre zusammen und haben vor das auch weiter so zu halten, wir wollen uns nicht trennen weil wir uns lieben, aber phasenweise leiden wir beide schon sehr unter uns... die schönen zeiten halten uns dann aber immer wieder davon ab alles hinzuschmeißen... es ist eben ein auf und ab, und auf jedes tief folgt immer auch wieder ein hoch. wir leben für die hochs und versuchen die tiefs so gut es geht zu ertragen und zu überstehen...

  • Zyna, wies bei mir is, haste ja in der woche mit meinen f*** stimmungsschwankungen mitbekfommen, mich bedrückt die vorstellung:
    WAS PASSIERT WENN!, klingt komisch is aber so,

    ich versuche dann meistens mich gedanklich auf was anderes zu konzentrieren und manchmal brauche ich halt doch mein bedarf, dies gilt aber nicht immer.

    Im Zwischenmenschlichen kontakt habe ich keine Großen Probleme, da ich gelernt habe meine gefühle ausenvor zu lassen, sobald aber dann gefühle wie mögen, freude oder trauer dazukommen( bei mir als BL`er heisst das dann Achterbahn fahrn xD) gehts nimmer, ich werd manchmal so niedergeschlagen dadurch das ich deprisive züge annehme, sobald ich aber klar weiss woran ich im endeffekt bin bei dem Menschen der mir so Kopfzerbrechen bereitet hat, habe ich keine gefühls-/stimmungswechsel oder schwankungen bei demjenigem, ich durchlaufe diese phase aber nun schon so lange und erlebte sie schon so oft, das ich gelernt habe damit wenigstens so weit gehend umzugehen das ich eben die Deprisiven phasen nur anschneide und nicht mehr durchlaufe, was ja auch gut so ist.

    Was Körperliche nähe angeht habe ich ein relatives Problem, wenn ich den Menschen mag, dann ists ok. Wenn aber nicht dann reizt es mich und macht mich sogar Ziehmlich Aggresiv.

    ABER: Nichts ist schöner auf dieser f***ing welt als Liebe und Freundschaft :winking_face:

    Hoffe ich habe das thema nicht alzuweit verfählt xD

    Biba to all

    Haenger

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