Depressionen und die Ernährung

  • Ich würd gerne mal eine Diskussion anregen. Kann sein, dass ich jetzt mal wieder voll den falschen Bereich erwische. :winking_face: Aber ich finde, es passt irgendwie mehr in die Spalte "Meinungen".

    Also ich würde gerne mal wissen, ob ihr glaubt, dass die Ernährung unser psychisches Wohlempfinden so stark beeinflussen kann, dass zum Beispiel Depressionen durch Fehlernährung entstehen können. Bei Essstörungen ist es ja deutlich erkenntlich, dass es sich auf die Psyche stark auswirkt. Aber wie ist das bei einem Menschen, der sich "normal" ernährt? Also jemand, der vielleicht nur ungesund lebt? Kann sich das auch auf die Psyche auswirken?

    Ich könnte jetzt noch total viel dazu schreiben, aber ich möchte nichts beeinflussen und deshalb warte ich einfach mal ab, was zurück kommt.

    Auf eine hoffentlich produktive Diskussion. :winking_face:
    Der Wattwurm

  • also ich glaube schon, dass essen einen bestimmten einfluss auf die psyche nehmen kann, aber wirklich nur einen begrenzten. Dass allein durch (falsches) essen Depressionen ausgelöst werden können, denke ich nicht.

    Es ist ja nachgewiesen, dass z.b. schokolade oder bananen tryptophan enthalten, dass ist eine vorstufe zum Dopamin, was wiederrum eine große rolle bei der Stimmungsregulierung spielt. Aber genauso wenig wie ich es für möglich halte, sich "in eine Depression zu essen", halte ich es nicht für möglich, sich durch oben genannte Lebensmittel aus der Depri "heraus zu essen".

    Stimmungen können sicher in einem gewissen rahmen verstärkt/vermindert werden, aber nicht großartig.

    Wenn man aber ständig zu viel isst und zunimmt, kann dies imo schon zu Depressionen führen. Nur ist da die frage, inwiefern da wieder eine Essstörung vorliegt.

    Gruß, ashia

  • Ich schließe den Bereich 'Essstörung nun mal komplett aus...

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine ungesunde Ernährung Grund für 'Depressionen sein kann. Umgekehrt kann ich mir aber ebensowenig vorstellen, dass gesunde Ernährung gegen 'Depressionen hilft.

    Natürlich gibt's die Schokoloaden-Bananen-Sachen, die die Stimmung kurzfristig beeinflussen, aber das passiert ja auch nur für einen kurzen Zeitraum. Von 'ner langfristig "heilenden" Wirkung der 'Depressionen hab' ich da noch nichts gehört, und von daher..

    Aber zurück zum Ausgangsthema, ob ungesunde Ernährung 'Depressionen vielleicht irgendwie fördert.
    Wie schon gesagt, vorstellen kann ich mir das nicht so wirklich.
    Das liegt aber vielleicht auch daran, dass meine Erfahrungen anders sind. Ich hatte sicherlich ein nicht unbedingt gesundes Essverhalten - Aber ich hab da keinen Einfluss meine Stimmung bzw. meine 'Depressionen bemerkt. Im Gegenteil, ich war eigentlich ganz zufrieden mit meiner Ernährung, einfach weil ich mich wohl damit gefühlt habe. Ich hatte auch keine Mangelerscheinungen oder Ähnliches, die vielleicht depressive Symptome verstärkt haben oder hätten können (können hätten?).

  • Hallo zusammen,

    ich bin schon der Meinung, dass eine falsche Ernährung Depressionen, sowie auch allgemein gesagt, psychische Erkrankungen begünstigen kann.

    In dem Buch " Die Ernährungslüge" von Hans-Ulrich Grimm,
    http://www.amazon.de/Die-Ern%C3%A4hrungsl%C3%BCge-Lebensmittelindustrie-Verstand-bringt/dp/3426778076/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1204557037&sr=1-2

    wird eine Frau beschrieben, die Depressionen hatte, Stimmen hörte usw. Psychopharmaka zeigen bei ihr nicht den gewünschten Erfolg. Man gab ihr "Omega-3 Fettsäuren" (in Fischöl) und die Sympthome klangen ab.

    Omega-3 Fettsäuren kommen vorallem in Fischprodukten vor. Und ich hab auch bei Wikipedia Omega-3-Fettsäuren – Wikipedia drüber etwas gefunden:

    Omega-3 Fettsäuren in Neurologie und Psychiatrie, Zitat:

    "Unipolare oder bipolare Depressionen treten häufiger bei Personen mit geringem Verzehr von Fisch und/oder niedrigen Spiegeln von Eicosapentaen- und Docosahexaensäure auf"

    In den oben genannten Buch steht z.B. auch, dass Milch die Stimmung beeinflusst. Die Muttermilch beruhigt den Säugling. Es wird von Versuchen erzählt, in denen man Küken sogenannte "Exorphine" (die in Milch vorkommen) verabreicht hat und denen es dann weniger ausgemacht hat, von der Mutter getrennt worden zu sein.

    Auch soll Milch den Schlaf und die Träume beeinflussen. Durch das "Tryptophan", ein Serotonin-Vorläufer, der von manchen Ärzten verschrieben wird, um Albträume zu mildern....

    Oder, was jeder kennt, wenn man Schokolade isst, fühlt man sich gleich besser. Angeblich wird dabei die gleiche Gehirnregion angeregt, wie wenn man Drogen nimmt....Nur eben abgeschwächt...

    Bis dahin erstmal....

    lg

    eternal

  • ich denke mal, dass Depressionen nie eine einzige ursache allein haben - da kommt immer ein ganzer batzen zusammen. aber generell nimmt die ernährung ja einfluss auf die gesundheit - und wenn man sich schlecht ernährt dann ist man auch nicht so gesund wie man könnte. und ungesund führt zu schlecht fühlen, wenn man sich insgesamt schlecht fühlt hat man auch eher depris...
    und gerade vitaminmangel kann ja schon zu abgeschlagenheit, müdigkeit usw. führen.

    außerdem läuft wie immer auch viel über die persönliche Einbildung; wenn ich der meinung bin dass ich unbedingt lebensnotwendig schokolade zum leben brauche und ich krieg die dann einmal nicht macht mich das ja unglücklich - und in dem zustand ist man wieder anfälliger für Depressionen.
    aber ich denk mal im großen und ganzen ist die ernährung für Depressionen jetzt nicht so relevant

  • Sehr interessant. Ich habe gerade wieder einiges dazu gelernt. Zum Beispiel das mit den Omega-3-Fettsäuren kannte ich noch gar nicht.

    Ich versuch jetzt auch mal zu erklären, wie ich über darauf gekommen bin. Ich habe vor einiger Zeit einmal einen Artikel über Homocysteinspiegel gelesen. Darin ging's auch darum, dass ein zu niedriger oder zu hoher Homocysteinwert zu Depressionen führen kann, weil der Verdauungstrakt dann über- oder untersäuert ist. Es ist noch ein relativ unerforschtes Gebiet und deshalb auch nicht bei vielen Medizinern angekommen. Aber der Grundgedanke ist schon interessant, wenn man davon ausgeht, dass ein falsches Säure-Base-Verhältnis im Darm zu Verstimmungen führen kann. Ob es auch schwere langanhaltende Depressionen verursachen kann, finde ich auch fraglich. Allerdings könnte ich mir schon vorstellen, dass es für eine vorübergehende schwere Verstimmung sorgen könnte.

    Dass Milchprodukte zu Stimmungsveränderungen führen können, glaube ich nicht unbedingt. Es gibt so viele Menschen, die keine Milchprodukte konsumieren dürfen. Zum Beispiel auf dem asiatischen Kontinent sind es sehr viele Menschen, die keine Milchprodukte vertragen, weil es sich aus evolutionärer Sicht einfach stärker durchgesetzt hat und überlebenswichtig war. Diese Menschen müssten also entweder in diesem Bereich stark von uns Europäern unterscheiden oder Milchprodukte haben auch mehr einen psychologischen Effekt, weil wir glauben, dass sie uns helfen.

    Aber die Gedanken sind sehr interessant und ich werd mal noch ein wenig weiterschauen, was es da noch so alles gibt. Danke auf jeden Fall schon mal für die Antworten. :smiling_face:

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