Der Teufelskreis zwischen Nähe und Distanz.
Die Tage konnte ich nicht greifen, was sich in mir abspielt. Konnte Gedanken nicht zuordnen, nicht sortieren. War mir selbst fremd, weil es nicht greifbar war.
Meine Therapiestunde hat dem ganzen mehr Struktur gegeben und mich ermutigt diese Zeilen nun zu schreiben.
Um den ersten Schritt zu gehen, um weiter in mir zu sortieren und um evtl. Tipps von euch einzuholen.
Derzeit spielen Gedanken und Gefühle ein teils gewohntes Spiel mit mir. Ein Teufelskreis.
Es ist so, dass ich gerade jetzt wo mein Klinikaufenthalt nicht mehr all zu lang hin ist, mir jemanden Wünsche der mich in den Arm nimmt, weil mich das ganze zu sehr überfordert.
Ich ersehne mir Nähe. Worte, Geborgenheit.
Weil ich Sorge hab, das ganze zu schaffen. Weil ich mir Gedanken mache, wie die nächsten Wochen ablaufen. Weil ich schlussendlich einfach große Angst habe und mir schon bei dem Gedanken, an die kommende Zeit, Tränen in die Augen schießen.
Es ist nicht so, dass ich niemanden hätte, bei dem ich dies „einholen“ könnte. Es gibt Leute um mich herum, bei denen ich mich Niederlassen kann. Die mir Schutz bieten mit das geben, was ich brauche.
Der Knackpunkt bin ich selbst.
Ich verbiete es mir.
Entziehe mir den sozialen Kontakt.
Vergrabe mich und will meine Ruhe. Stille, Einsamkeit.
Schädige mich somit selbst, will mich damit ein Stück mehr zerstören, weil ich mir nicht das gebe, nicht das erlaube was ich doch im Moment brauche.
Doch gleichzeitig ist die Angst zu groß.
Angst vor dieser gewissen Nähe, genau vor den Worten, den Berührungen – welche doch hilfreich wären.
Angst es nicht auszuhalten, …
Vergangene Tage, welche ich mich sozusagen selbst auf Entzug gesetzt habe – waren alles andere als hilfreich, aber es ging nicht anders.
Habe versucht mich irgendwo niederzulassen, vor allem hier im Forum, welcher mir immer ein sicherer Ort war. Doch, es fühlt sich so fremd an.
Alles um mich herum fühlt sich so fremd und unerreichbar an.
Und am meisten ich mir selbst.
Und so drehe ich mich in diesem ewigen Kreis zwischen dem Verlangen nach Nähe und dem mich selbst auf Distanz setzen.
Die Einsamkeit und der Wunsch nach dem was ich mir nicht erlaube, scheint ertäglicher zu sein, als der Kontakt nach außen.
Ich weiß, dass dies ein Spiel meines Selbstzerstörungstriebs ist. Es scheint, als nutze ich dafür derzeit fast jede Gelegenheit… *seufz*
Und somit weiß ich, dass ich diesen Kreis unterbrechen muss. Der erste Schritt war dieser Beitrag.
In der Hoffnung, dass hier vielleicht noch jemand diese Situation kennt. Das jemand eine Methode gefunden hat, das ganze zu unterbrechen.
Sich wieder auf Menschen einzulassen, trotz Unsicherheit und Angst.
Ich will mich nicht dem hingeben, was sich in mir Aufsträubt.
Doch ich weiß nicht wie ich das anstellen soll, … derzeit überrollt mich das ganze einfach nur. Und das in was ich mich flüchte, sind schlechte Verhaltensweisen und Entzug sozialer Kontakte. Prima…
Gruß von einer leicht verzweifelten Zyna
Teufelskreis: Nähe und Distanz
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hi, zyna!
beim lesen deines beitrags ist mir grade aufgefallen, das einige von deinen gedanken meinen nich ganz so unähnlich sind..ich will das bei mir nicht bewussten "entzug von sozial kontakten" nennen, aber in meinem fall siehts so aus: oft möchte ich mit leuten reden..wie ichs vor all dem hier auch gerne gemacht hab..aber wenn ichs dann tue - vor allem in real, aber auch im icq und so is meine geduld schnell zuende - bin ich nach ein paar minuten nur noch schlapp, müde und desinteressiert und will so schnell es geht von ihm/ihr weg..in kurz: mir gehen leute..das "um leute herum sein", extremst schnell "auf den geist" und ich brauch diese meine bude - und zwar ALLEINE! was natürlich shcon zu einiger isolation geführt hat inzwischen aber..seufz..wie gesagt: ich hoff in 2 wochen auf mehr info!(= -
Hey Zyna,
nochmal die Gedanken vor einem Aufenthalt wie deinem sind normal, Angst vor dem Ungewissen....
Ich kenne das auch Rückzug, Kontakte absagen die einem eigentlich wichtig sind, die einem gut tun würden.
Warum, weil du innerlich denkst, du jammerst eh nur rum?
Weil du denkst die anderen können eh nicht verstehen, was in dir grad vorgeht?
Die anderen könnten denken was ist das denn für eine, nur am rum jammern, ja je kann die sich nicht mal zusammenreißen und halt einfach mal glücklich sein? Sie hat doch alles, was will sie denn?Nein und stopp, so ist das wohl meisten gar nicht, und wenn, dann sind es die falschen Leute.
Ich nenne es ... ich denke, das sie anderen denken, das ich denke, oder so, weiß gar nimmer wirklich
baut mich jetzt auf, weil ich habs schon fast eliminiert...
Wir reden morgen du kommst mir nicht aus;)
bis dahin hoffe ich du hast einen nicht allzu verzweifelten Abend
LG Julchen
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"Die anderen könnten denken was ist das denn für eine, nur am rum jammern, ja je kann die sich nicht mal zusammenreißen und halt einfach mal glücklich sein? Sie hat doch alles, was will sie denn?"
julchen..woher kennst du meine frau mama??? XD das hätte ein original sein können..zusammen mit "is doch deine schuld, du bist ja nie fröhlich!" und "freu dich endlich mal". inzwischen ist sie ende 60 und ich mach ihr offen keine vorwürfe aber naja..musste eben sein..fiel mir so drastisch auf! -
Guten Morgen ihr zwei,
Finni, erstma vorweg, was ist dennin zwei Wochen?
Nun, dieses sich schlapp fühlen durch Gespräche oder den Kontakt zu anderen, das kenne ich so nicht. Weißt du woran das liegen könnte, also genau?
Hast du das Gefühl es kostet zu vie Anstrengung die eigenen Interessen an einem Gespräch mit dem Gegenüber zu vereinen oder so ähnlich?Julchen, ich erlaube mir mitlerweile auch die Gedanken bezüglich der Klinik, weil ich stetig die Rückmeldung bekommen hab, das es in Ordnung ist. Aber die Gefühle diesbezüglich sind eben da und nun muss ich damit umgehen. Aber das is schon in Ordnung - ich hab ja meine Methoden
Ich habe jetzt nicht unbedingt das Gefühl, dass die andere mich nicht verstehen würden, vielleicht sogar das Gegenteil. Also diese Befürchtung hab ich nun nicht.
Klar, ich denke, dass ich meinem Gegenüber die Zeit stehlen würde, aber dieses Gedankenmuster hat sich schon lange in mich eingeprägt und machmal schaffe ich es auch diese Hürde zu überwinden.
Zumindest habe ich Leute um mich herum, die mich auf diesem Weg ermutigen und mir vermitteln das dem nicht so ist und da bin ich sehr froh drum.Hm, aber es geht auch nicht direkt um die Fragen die du erwänt hast, die tummeln sich nicht in mir rum.
Es ist eher, genau weil ich das brauche, gebe ich es mir nicht. Soviel zur Selbstfürsorge.
Weil ich auch mit dieser Nähe nicht weiß umzugehen. Sie überfällt mich und anstatt es einfach mal auf mich zukommen zu lassen zu sehen wie ich darauf reagiere, gehe ich dem aus dem Weg.
Was ja auch nicht der Sinn sein kann...Gruß Zyna
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huhu, du!
stimmt, sowas ist schwierig..ich sagte ja: ich hab dieses "sich selbst was verbieten" gefühl dabei nicht. aber ein stück weit könnte es das sein, was du meinst: dieses "es zu mühsam finden, leuten was zu vermitteln, das sie wahrscheinlich sowieso ignorieren" und soweit wie du, leute um mich zu haben, die mich mit dem weiterkommen bestärken muss ich erst mal sein!(= bis jetzt mach ich das weitgehend alleine und das ist zeitweise wirklich so schwer, das mans kaum bewältigt. und mich sozial kontak technisch unheimlich vernachlässigen tu ich nicht erst seit gestern..aber ursprünglich hatte das nichts mit psychischen problemen zu tun, sondern damit, das mein kind nicht ist wie andere kinder und damit sowieso kaum wer zurecht kommt! also irgendwie war das wohl der anfang zum ganzen rest - jedenfalls in der richtung!
hmm...von genauen, konkreten ideen kann immo nicht die rede sein..ich denk, da liegt einfach viiiel zu viel im dunkeln irgendwo rum, das dann zusammengesetzt wahrscheinlich ganz genau passen wird.
ach ja: in 1 1/2 wochen ist mein 1. termin!vor dem ich eben deshalb WEIL es SOviel ist, direkt etwas Angst hab..ich hoff nur, das es bei mir mit der guten frau möglichst früh "klickt"..ich hätte sonst etwas Angst, das ich wegbleibe - ist alles schon passiert! aber OT!
hast du dir schon mal gedanken gemacht, warum du dir bewusst so wehtust, indem du dir kontakte verweigerst?? sowas tut nämlich weh..kann es sogar sehr!(= -
@ Zyna du schaffst das schon, bald ist die Warterei vorbei
... dann gehts dran das zu ergründen
@ finni, vllt war meine Mum auch manchmal s, überhaupt kenne ich diese Rückmeldung schon von außen
wünsch euch einen schönen Tag
LG Julchen
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finni, ich drück dir auf jeden Fall die Daumen, für den Termin. Und auch, dass du eine Thera gerätst, mit der du gut auskommst!
Diese Selbstschädigung, .. ja das mach ich ja in vielen Situationen. Es hat sich immer mehr gezeigt, dass nicht nur das Schneiden oder sonstige sichtbare Selbstverletzung bei mir auftritt, sondern ich mich auch in Situationen begebe, von denen ich weiß dass sie mir nicht gut tun. Oder eben jetzt, dieser Entzug.
Wieso genau, das weiß ich nicht ...Julchen, ja klar hab ich bald den geschützen Rahmen und die Zeit dem ganzen auf den Grund zu gehen. Aber ich kann tortzdem die Zeit bis dahin nicht abwarten, weil diese Situation wie sie jetzt ist, mir nicht gut tut, im Gegenteil.
ICh will auch nicht erforschen wieso es so ist, ich will nur den Moment erträglicher machen. Eine Methode finden, damit umzugehen... -
Guten Morgen,
ich muss dann auch mal was dazu sagen, weil dies bei mir auch manchmal so ist. Nur ich entziehe mir das was ich bracuhe, wie Liebe, Nähe usw. , nicht bewusst. Es kommt halt weil ich mich auch lieber zurückziehe, weil es eben einfacher ist...
Als ich damals nach Therapie ganz allein in ein Ort gezogen bin, wo ich niemanden kannte, war alles erstma ganz schlimm. die Situation, auf einmal im normalen Leben zu stehen, eigene Wohnung zu haben, allein zu sein usw. und das alles im CLEANEN Kopf ertragen zu müssen, hat mich lang lang überfordert. Zum Glück hatte ich von der Thera aus schon ein Platz in einem Projekt für ehemlas süchtige Frauen, die ins berufsleben einsteigen möchten, organisiert. das hat etwas abgelenkt, war aber auch nicht einfach, sich in eine gruppe einzufügen...zudem habe ich nachsorge gemacht,und genau dies war hauptthema. hat mir sehr geholfen...ZitatWeil ich auch mit dieser Nähe nicht weiß umzugehen. Sie überfällt mich und anstatt es einfach mal auf mich zukommen zu lassen zu sehen wie ich darauf reagiere, gehe ich dem aus dem Weg.
oje ja, das kenn ich nur zu gut! ich sehne mich auch nach solchen dingen. wenn ich von der arbeit heim in meine wohnung komme, alleine auf der couch liege, alleine einkaufen gehe, alleine was koche, alleine einschlafe, da merk ich oft ganz stark, das was fehlt...wenn ich dann diesen gedanken weiter denke, kommt aber auch gleich die Angst hoch, ich kann noch nicht mal genau sagen vor was. ich hab tierische probleme damit, mich in den arm nehemn zu lassen, mir liebe worte sagen zu lassen, geschweige denn intim zu werden. vllt ist es auch die Angst, vor der verletzlichkeit die man dann in solchen momenten der gefühle, preisgibt. ich musste sogar lernen, meine eltern in den arm zu nehmen, obs nur zur begrüssung ist oder sonst was.aber das geht mittlerweile. ich mein es ist klar, ich habs nie anders gelernt. meine gefühle habe ich in jungen jahren schon gelernt wegzustecken und immer die starke zu spielen, dann im drogengeschäft gings ja genauso ab. immer die harte, die starke sein!!
nunja, und die versuche, jetzt im cleanen leben mich auf z.B. männerbeziehungen einzulassen gingen auch ganz schön in die hose.grad wenns intim wurde, waren meine gedanken am kreisen und ich konnte mich nieeee fallen lassen und geniessen. ich weiss nicht was das ist, keine ahnung.
wichtig ist, sich selbst nicht unter druck zu setzen...das weiss ich. aber ansonsten kann ich da auch Net wirklich irgendein ratschlag dir geben, sorry.LG pInK
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