• hm, dann fange ich einfach mal an. Ich bin einsam. völlig einsam. Obwohl ich jeden Tag von
    Menschen umgeben bin. Zuhause lebe ich momentan mit meiner Mutter. Mit ihr kann ich mich
    noch einigermaßen normal unterhalten,aber auch nur über Dinge, die nicht zu tief liegen.
    Zu meinen Geschwistern habe ich eigentlich kaum Kontakt und zu meinem Vater ebenfalls.
    Aber auch ausserhalb bin ich völlig allein, bzw. fühle mich so. In der Uni sitze ich zwar
    mit Menschen in einem Raum, aber irgendwie doch nicht. Reden tue ich mit diesen Menschen
    auch so gut wie nicht und wenn dann über fachliches. Irgendwie will es mir auch überhaupt
    nicht mehr gelingen über andere Dinge zu reden. Außer in seltenen Momenten, so einer war letztens wieder, das war sehr befreiend, auch wenn es mehr oder weniger nur Smalltalk war. Privat unternommen habe ich seit einer Ewigkeit nichts mehr,mittlerweile habe ich dazu auch gar keine Lust mehr. Auch reden, Freunde finden und der ganze Kram, manchmal wünschte ich mir, damit nichts mehr zu tun zu haben. Und wenn dann jemand zu mir sagt "Und was ist dein wochenendprogramm" und ich erwidere darauf nur ein Schulterzucken, dann zieht mich das auch wieder mega runter, obwohl ich damit doch gar nichts zu tun haben will.
    und dann wünsche ich mir auf einmal nichts sehnlicher als einen Freund, dem ich vertrauen kann und der mir vertraut. So ein Dreck, so ein verdammter.
    Sind Freunde so verdammt wichtig, dass man unbedingt welche haben muss, koste es was es wolle? Was soll das. Die Menschen, die mich momentan umgeben, sind eigentlich alle nett zu mir, aber ich lasse sie nie nahe genug an mich heran, ich weiss nicht warum, aber ich habe
    ? Angst ? davor?

    Mittlerweile habe ich auch meine Pläne, auszuziehen, verschoben, weil ich dann ganz alleine bin. Alleine in meiner Bude. Damit werde ich nicht glücklich, Mit Menschen um mich herum bin ich im Moment auch nicht glücklich. Ein Dilemma, ich drehe mich im Kreis und weiss nicht mehr wohin.
    Ich weiss noch nicht, ob ich das hier abschicken werde, selbst im Internet habe ich immer extreme Hemmungen, etwas zu schreiben oder mich auszudrücken.
    Selbst hier, in diesem Forum, fühle ich mich alleine. Kein Wunder, ich sitze ja auch alleine vorm Rechner.
    Tut mir leid, wenn das alles ein bißchen wirr ist, ich realisiere das alles so langsam erst, das ich im wesentlichen alleine bin.
    (etwas später, ich habe offline hier dran geschrieben und zwischendurch unterbrochen)
    Jetzt hab' ich das Gefühl, als würde ich mich in Selbstmitleid suhlen, als ob ich mir das alles nur vorstelle, meine ganzen Probleme. Manchmal stelle ich mir vor, wie es wohl wäre, das alles hinter mir zu lassen. Dieses ganze zivilisierte Getue. In ein Kloster zu gehen oder in die Wildnis, völlig alleine. Dann schrecke ich wieder zurück vor einem solchen Gedanken, bedenke welche Vorteile man hier hat und doch hätte das etwas Verlockendes. Eigentlich hat das ganze hiermit nichts zu tun, ist mir nur so rausgerutscht.
    Ich habe das gefühl, als ob mir alle Fähigkeiten abhanden gekommen sind, um einen Freund zu finden oder zu erkennen, wenn er vor mir steht.
    Ich fange an, mich zu widerholen. Höre wohl besser auf.

    Liebe Grüße pu

    PS: wenn ihr das hier lesen könnt, dann habe ich den Text wohl abgeschickt.
    Ich habe jetzt den ganzen Abend gegrübelt, ob ich das hier abschicke. Ich habe mich wohl dazu entschieden, um das alles nicht mehr alleine in mich hineinzufressen.

  • Hallo pu, schön das du es doch abgeschickt hast, ich finde es gut, das du hier vielleicht lernst, deine hemmungen zu reden , ablegen kannst!

    Vielleicht können wir dir hier (auch im Chat dann) das Gefühl geben, hier ist jemand der Dir zuhört.

    Hier sitzten alle doch irgendwie im selben Boot.

    Deine Gedanken jedenfalls sind mir nicht fremd.

    LG von nick

  • Hallo FloralDust53,eigentlich wollte ich jetzt schlafen gehen und nicht mehr ins Internet, naja. danke für deine Antwort. ich hab sogar beim Abschicken die Augen zugemacht, aus lauter Angst. Ehrlich gesagt war ich noch nie in nem Chat. Das könnte noch ein wenig dauern, bis ich mich da blicken lasse, bitte nicht böse sein deswegen. Das zeugt nicht von Desinteresse, es fällt mir halt nur irgendwie schwer.
    Gute Nacht pu

  • Oh HIlfe Pu Bär ich wollte nicht drängend klingen, ich wollt nur klar machen hier wirst du aufgefangen und hast die chance an deinen defiziten zu arbeiten.

    Schlaf schön Bärchen

  • hallo pu

    ich kann dich sehr gut verstehn , die einsamkeit frisst einen auf , ich finde es gut , daß du deine geschichte doch hier geschrieben hast , nur mut , hier sind viele genauso einsam wie du und auch wenn ich hier allein vorm pc hocke , fühle ich mich nicht gar so allein , es gibt hier so liebe user die einen aufbauen und das gefühl vermitteln , doch nicht allein zu sein .
    wenn du erstmal bischen kontakt , hier im chat , zu einigen gefunden hast , wirst du merken wie gut es tut mit gleichgesinnten *reden* zu können , mir geht es jedenfalls so
    hoffe wir *sehn* uns mal im chat und keine Angst es tut dir hier niemand etwas böses

    lg runaway

  • Hallo pu,

    auch wenn du denkst, dass du wirr geschrieben hast, so konnte ich es doch ziemlich genau nachvollziehen was du damit sagen willst - so wie die anderen offensichtlich auch.
    Für mich klingt deine Geschichte wie die eines Depressiven (meine laienhafte Meinung!). Ich kann jetzt nur von mir ausgehen, denn ich leide selbst auch immer wieder an schweren Depris. Richtig ausgeprägt seit 3 Jahren, aber schon mind. 10 Jahre lang vorher, was nie jemand bemerkte. Die Anzeichen waren genau so, wie du es beschrieben hast. Keine Lust und kein Antrieb mehr etwas zu unternehmen... Freunde wollen, aber doch keine in der Nähe ertragen können .... sich in ner Menschenmenge zu befinden und doch das Gefühl zu haben, der einsamste Mensch auf der ganzen Welt zu sein ... etc. etc..
    Leidest du eigentlich auch unter Schlafstörungen? Oder bist du viel müde, auch wenn du eigentlich ausreichend Schlaf gehabt hättest? Das wären auch noch so Anhaltspunkte für eine Depression. Natürlich gibts da noch unendlich viel mehr dazu zu sagen und schließlich is jeder Mensch ja auch ein Individuum. Hier im Forum steht auch viel Interessantes zu dem Thema.

    Ich habe in einer schweren Krise während einer Depri einen Sui-Versuch unternommen als letzten Ausweg aus meiner für mich unerträglichen Situation.
    In der Klinik habe ich dann später gemerkt, dass da noch mehr "solche wie ich" sind und dass ich kein Außerirdischer mit meinen komischen Gefühlen und Gedanken bin!
    Bitte lass es nicht erst so weit kommen! Das Schlimme ist, es geht oft schneller als man denkt.
    Ich würde dir empfehlen, dass du hier im Forum/Chat versuchst, wieder etwas näher an Menschen zu kommen ... und wenn du dich dann etwas gefangen hast wäre vllt. eine Selbsthilfegruppe (von Depressiven) nicht schlecht. Dort kommst du dann in realen Kontakt mit Menschen, die Verständnis für dich haben und die dich auch mal auffangen können, wenn wieder ein Tief in Sicht ist. Mir hat der Kontakt mit Mitpatienten mit Sicherheit mehr gebracht, als der Kontakt zu meinen Therapeuten.
    Nur, die Entscheidung dafür, die kann dir leider niemand abenehmen. Überwinden mußt du dich leider ganz allein.

    Oh Mann, wollte eigentlich nur ein paar Zeilen schreiben *augenverdreh*
    Hoffe es ist einigermaßen verständlich was ich sagen sollte :smiling_face:

    Lieben Gruß und viel Kraft für dich

    Mel

  • Erstmal vielen lieben Dank fuer eure Antworten und Ratschlaege

    Es koennte natürlich sein, dass ich am Anfang einer depression stehe.

    edit auf Wunsch von pu der bär Franz (Nachricht von pu der bär vom 28.11.2005 23:25)

    Aber andererseits fühle ich mich immer noch stark genug, dem Alltag entgegenzutreten ( ein bisschen bloed formuliert). Ich schaffe meine Arbeit, lasse mich koerperlich nicht haengen oder so, schlafe regelmaessig manchmal auch nachmittags, wenn die Katze Streicheleinheiten braucht oder ich.Und essen tue ich auch gesund, regelmaessig und so weiter. Also ich habe schon einen geordneten Alltag, manchmal vielleicht etwas zu regelmaessig ( das dritte Mal, dass ich das Wort gebrauche, aber es faellt mir nix besseres ein), aber voellig entkoppelt von anderen Menschen. Es gibt so gut wie keine Beruehrpunkte zwischen dem Alltag anderer
    menschen und meinem. Manchmal empfinde ich das als sehr angenehm, da ich mich halt nach niemandem richten muss. Und manchmal empfinde ich eben genau das Gegenteil.
    Noch ein Woertchen zum Suizid. Ich habe mich noch nie ernsthaft damit beschaeftigt, also auf mich bezogen wie auf die Motivation eines Suizid. Also, ich hatte noch nie den Wunsch danach und bisher zeichnet sich kein Grund ab, warum sich daran etwas aendern sollte. Ich liebe meinen Koerper und auch mich und das bleibt auch so.
    Ich würde mich ja gerne mal wieder mit Menschen privat treffen, aber da ich selbst nicht mehr die Initiative ergreife, wird das ziemlich schwierig. Das muss ich wohl irgendwie lernen. Mir ist auch klar, dass niemand auf mich zukommen wird und sagt, hey komm, ich bin jetzt dein Freund, lass uns was unternehmen, wenn ich nicht selbst etwas dafür tue.
    @ nichstueck Ich habe das auch nicht als Draengelei empfunden, nur fuer die meisten Menschen scheint es etwas absolut normales, in einem Chat zu sein, fuer mich nicht. Das wollte ich damit nur ausdruecken.
    Irgendwie kriege ich immer Schreibwut, wenn ich einmal anfange. Geht mir in meinem Tagebuch auch so, da werden es mal schnell fuenf, sechs Seiten. Is keine Absicht.
    Jetzt kommt mein Kaetzchen, da ist nix mehr mit Schreiben.
    Liebe Gruesse pu, euch alle umarmend

  • Na toll, mittlerweile lasse ich es nicht nur passiv zu, dass ich alleine bin. Ich fange an, anderen aus dem Weg zu gehen. Ganz bewusst. Irgendwas stimmt nicht mit mir. Aber was? verhaltensgestört, Depressiv ? was weiss ich. Wie komme ich da wieder raus? Ich muss irgendwas dagegen tun.

  • hast du vielelicht schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht?

    Mobbing oder sowas?

    weil deine Gefühle sind mir auch nicht unbekannt, ich war jahrelang gemobbt und hatte danach eine Phase, wo ich nur mit Bücher Freundschaften schliess. Ich war total alleine und hatte nur immaginäre Freunde
    diese Zustand dauerte fast 4 Jahren und ich habe dadurch wertvolle Jahren meiner Jugend verloren, die ich später vergeblich nachholen versuchte

    Ich rate dir deswegen, sich Hilfe zu holen.

  • Tatsächlich gibt es momentan zwei/drei Personen, die nun ja, nicht wirklich mobben, aber versuchen zu provozieren. Nur, das ist nicht auf mich bezogen, das machen die bei allen, die nicht zu ihrer Gruppe gehören. Denen gehe ich auch völlig aus dem Weg, was leider zur Folge hat, das ich auch zu ein paar anderen den Kontakt verliere. Aber ich habe keine Lust mehr auf konfrontation, und ich habe denen schon mal gesagt, dass sie ziemlich bescheuert sind und ihr Verhalten überdenken sollten. genutzt hat es nix. Das wäre ja halb so wild, warum soll ich mich mit menschen umgeben, die ich nicht leiden kann. Aber auch die, die ich nett finde ausserhalb dieser Gruppe, ignoriere ich, bzw mache gar nicht erst den versuch, ein Gespräch aufzubauen.
    Der Hauptgrund liegt in mir, nicht bei den anderen. ich bin ja derjenige, der flieht.
    Schlechte Erfahrungen mit Menschen? Ich weiss nicht genau, das ist schon was her. Das war in unserer Kiffergruppe. Da habe ich mich mal gegen den Mainstream gestellt und plötzlich stand ich auch alleine da, so von einem Tag auf den anderen, mehr oder weniger. So ganz grob. Wirklich detaliert kann ich mich da nicht mehr dran erinnern.Aber im Nachhinein wurde mir klar, dass ich nur ausgenutzt wurde von denen. Danach war ich schon etwas diszantierter. Aber nicht so wie heute.
    Hilfe? In welcher Form?

  • Du hast natürlich recht. Ich muss etwas tun. Nur, auf eine echte Psychoanalyse oder vergleichbares habe ich keine Lust. Ich habe wohl Angst, dass dabei einiges zutage kommt, von dem ich gar nix wissen will. Was dann, verhaltenstherapie? Aber wie soll die mir helfen? Irgendwie sträubt sich alles in mir dagegen. Und das schlimmste, ich räume dem nicht einmal oberste Priorität ein.

  • Ich sollte mich freuen. gerade wurde ich von einem lieben Menschen zu seinem Geburtstag eingeladen. und meine erster Gedanke ist, was soll ich da, worüber soll ich mit denen reden? Eigentlich will ich dort nicht hin und werde trotzdem gehen. ich sehe es schon kommen, wenn ich vor der Tür stehe, brauch ich fünf Minuten, bis ich die klingel drücke. Ich hasse das. Wieso kann ich mich nicht einfach freuen, dass jemand anders sich freut, mich zu sehen? Ich komme mir wie ein gefühlloser kalter Klotz vor. ich schweife wohl ab. Sollte mir auch mal ein postfach anlegen, um meinen ganzen frust rauszulassen. Sorry.

  • Kann mir das gut vorstellen was du beschreibst. Ging mir Jahre lang so ähnlich.Hatte bestimmt schon damals depressionen,wußte es nur nicht. Hatte auch keinerlei Interesse an sozialen Kontakten.Blieb lieber für mich allein. Ich dachte auch immer, wieso will mich jemand sehen? Aber du schreibst das du dich magst? Ich mochte mich nie, hielt mich immer für langweilig. Ich lebte meine Wünsche nur in Bildern aus. So wie Aliena das beschreibt, mit imaginären Freunden, Partys und allgemeine Unternehmungen. Fand alles nur im Kopf statt! Ich hoffe für dich das du es schaffst dir auf irgendeinem Weg Hilfe zu holen, bevor du zu sehr vereinsamst. Mir hat es zumindest ein bißchen geholfen.
    Außerdem finde ich es toll, das du es schon geschafft hast, hier im Forum zu schreiben.

    lg destiny

  • Manche probleme werden erst richtig offensichtlich, wenn man mit ihnen konfrontiert wird. Ich bin schon auf diese einladung eingegangen und habe dort erst richtig gemerkt, dass ich mittlerweile erhebliche Kommunikationschwierigkeiten habe. Sonst rede ich ja nicht all zu viel, und dann soll ich plötzlich mehrere Stunden reden und zuhören. Das ist anstrengender als ein Marathon. Zumindest habe ich ein paar gespräche hinbekommen. Es ist nicht alles hoffnungslos *lach*


    @ destiny: Was hat dir denn damals geholfen?


    Ja, ich mag mich, seltsam nicht wahr? Ich bin mir selbst gegenüber sehr achtsam, körperlich wie geistig. Nur anderen Menschen gegenüber kommt es mir halt so vor, als ob ich das verlernt habe. Aber was man verlernt, kann man doch auch wieder lernen ?

  • Ich hab damals ne Psychotherapie angefangen, leider nach einem halben Jahr wieder abgebrochen. Weil ich dachte das es mir wieder gut genug ging. War ein Irrtum! Nun fang ich wieder von vorne an.
    Aber du schreibst ja ,das du daran kein Interesse hast!
    Wenn man erst mal Vertrauen gefasst hat, dann geht es. Ich hatte damals auch große Hemmungen mit einem Wildfremden Menschen über mein Innerstes zu reden.

    Vielleicht findest du ja einen Weg, der für dich passt. Wenn der Leidensdruck groß genug ist, tut man meistens etwas.

    Natürlich kann man das wieder lernen, wenn man wirklich will....

    lg destiny

  • Hallo nochmal, ja ich habe geschrieben, dass ich keine Lust auf eine Therapie habe. Nun, ich habe jetzt ein wenig darüber nachgedacht, woraus diese Abneigung resultieren könnte. Und bin dabei auf einige Punkte gestossen, die relevant sein könnten. Denn eigentlich habe ich Ärzten, gleich welcher Fachrichtung eine positive Einstellung gegenüber. Nur auf mich bezogen traf das nicht zu. Jedem anderen hätte ich einen Psychologen empfohlen, nur mir selbst nicht. Das hat mich dann doch gewundert. Nun ja, fang ich halt doch an, in der Vergangenheit zu wühlen.

    Liebe Grüße pu

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