Man kann es mir aber auch nicht Recht machen...

  • Guten Tag zusammen,

    hm ja ... wie soll ich am Besten anfangen. :61:
    Nun, nach meine längeren Klinikaufenthalt, hat sich ergeben, dass sich in meinem Leben so einiges verändern muss.
    Vor allem, meine beruflicher Zweig. So habe ich meine Ausbildung (zur Krankenschwester) gekündigt und musste folgedessen aus dem Schwesternwohnheim ausziehen. Derzeit bemühe ich mich - so gut es geht und mein Elan es zulässt - um eine therapeutische Wohngruppe, oder sowas in der Art.
    Muss aber vorübergangsweise bei meinen Eltern unterkommen.

    Und genau darin liegt das Problem. Und, mit diesem Problem komm ich nicht wirklich gut zurecht.
    Im Großen und Ganzen habe ich eigentlich kaum Probleme mit meinen Eltern. Würde auch bisher sagen, das ich friedvoll aufgewachsen bin.
    Klar,.. es gibt immer Dinge die einem nicht passen, .. aber drauf soll das nun gar nicht hinauslaufen, denn da bin ich mir selbst noch nicht sicher.

    Es geht eher um dem derzeitigen Umgang, um das Zwischenmenschliche was sich hier abspielt.
    Ich bin derzeit nicht einfach, das will ich auch gar nicht schön reden.
    Habe die letzten Tage stark mit Stimmungsschwankungen zu kämpfen. Weiß nicht wo die herkommen und wie ich besser damit klar komme.
    Und genau das bekommen eben auch meine Eltern zu spüren.
    Sie bemühen sich. Sie lassen mich in Ruhe, wenn sie das Gefühl haben ich brauch das. Sie versuchen mich anzutreiben.
    Aber egal was sie machen, sie machen es falsch. Es stört mich einfach nur.

    Als ich gestern zu meiner Mum sagte, ich will und soll auch von meiner Therapeutin mehr Sport machen, damit ich zu Hause nicht untergehe. Schön und gut.
    Heute kommt meine Mum gleich auf mich zu und meinte, wir können ja zu Fuß zur Sparkasse gehen.
    Ja sie meint es gut, aber mich hat das zur Weißglut gebracht. Sie wollte mir sanft in den Hintern treten und ich hab alles abgewehrt und war danach auch nicht mehr zu gebrauchen. Hab kein Wort mehr geredet, konnte nicht.
    Es ging nicht.
    Es war zu anstrengend.

    Und genau das ist es. Es ist wahnsinnig anstrengend. Der ganze Umgang mit Ihnen.
    Ziehe mich zurück um Gesprächen mit ihnen aus dem Weg zu gehen. Und wenn ich das Gefühl habe, mich stabilisiert zu haben und den Kontakt zu ihnen suche, dauert es 5 Minuten und in mir brodelt es.
    Und ich kann nicht mal benennen wieso…
    … entweder unterdrückte Wut – wer weiß – mit anschließendem Schneidedruck oder ich schieb das alles weg, so das nichts mehr da ist. Flüchte mich in eine irreale Welt.

    Und genau das ist der Punkt, es ist nicht gesund. Und ich merke wie sehr es mich belastet.
    Mein Verhalten stört mich selber. Sie können es mir nicht richtig machen.

    Ach ich weiß auch nicht. Es belastet nur so sehr … :frowning_face:
    Kennt das jemand, in der Art?
    Hab das Gefühl mich irgendwie schlecht ausgedrückt zu haben

    Gruß, Zyna

  • Hi du,


    Zitat von Zyna;91673

    Derzeit bemühe ich mich - so gut es geht und mein Elan es zulässt - um eine therapeutische Wohngruppe, oder sowas in der Art.

    das halte ich für eine gute Sache. Bleib da dran :smiling_face:

    Zitat von Zyna;91673

    Es geht eher um dem derzeitigen Umgang, um das Zwischenmenschliche was sich hier abspielt.
    Ich bin derzeit nicht einfach, das will ich auch gar nicht schön reden.
    Habe die letzten Tage stark mit Stimmungsschwankungen zu kämpfen. Weiß nicht wo die herkommen und wie ich besser damit klar komme.
    Und genau das bekommen eben auch meine Eltern zu spüren.
    Sie bemühen sich. Sie lassen mich in Ruhe, wenn sie das Gefühl haben ich brauch das. Sie versuchen mich anzutreiben.
    Aber egal was sie machen, sie machen es falsch. Es stört mich einfach nur.

    es ist ein gutes Stück vielleicht einfach das Ungewohnte. Wenn man alleine wohnt, ist es viel einfacher, anderen Menschen aus dem Weg zu gehen und mit der Zeit verlernt man sicher auch ein Stück weit "zwischenmenschliche Fähigkeiten" (doofes Wort, aber mir fällt grad nichts anderes ein). Ich könnte mir schon vorstellen, dass man sich dann anfangs entsprechend schwer tut, wenn man dann "mit anderen Menschen" konfrontiert wird - vorallem wenn sie dann im selben Haus wohnen und man ihnen nur bedingt aus dem Weg gehen kann. Vielleicht ist das aber auch eine gute Gelegenheit, zu lernen, damit wieder besser zurecht zu kommen. Nimm dir die Zeit und versuch kleine Schritte zu machen. (aber das ist jetzt nur mal eine Theorie meinerseits!)

    Zitat von Zyna;91673

    Als ich gestern zu meiner Mum sagte, ich will und soll auch von meiner Therapeutin mehr Sport machen, damit ich zu Hause nicht untergehe. Schön und gut.
    Heute kommt meine Mum gleich auf mich zu und meinte, wir können ja zu Fuß zur Sparkasse gehen.
    Ja sie meint es gut, aber mich hat das zur Weißglut gebracht. Sie wollte mir sanft in den Hintern treten und ich hab alles abgewehrt und war danach auch nicht mehr zu gebrauchen.

    denkst du es lag mehr an einem möglicherweise unpassenden Vorschlag oder generell daran, dass deine Eltern dich anschubsen wollen? So wie du erzählst scheinen sich deine Eltern ja schon auch zu bemühen, vielleicht musst du einfach etwas nachsichtig mit ihnen sein. Vielleicht kannst du dir beim nächsten Mal einfach denken "ach, ein Spaziergang kann natürlich nicht schaden" und dich darauf einlassen, ohne, dass gleich so viele negative Gedanken aufkommen. Was genau waren das denn für Gedanken?

    Zitat von Zyna;91673

    Und genau das ist es. Es ist wahnsinnig anstrengend. Der ganze Umgang mit Ihnen.

    denkst du es liegt daran, dass sie deine Eltern sind und somit vielleicht in der ein oder anderen Beziehung "vorbelastet" sind oder generell am zwischenmenschlichen?

    Zitat von Zyna;91673

    Kennt das jemand, in der Art?

    ... dass mir teils die bloße Anwesenheit anderer Menschen (z.B. Eltern) schwer fällt? Ja das kenn ich auch. Ich hatte auch schon Zeiten in denen ich bei meinen Eltern war, wo mir das alles zu viel wurde und ich nur weg und meine Ruhe haben wollte. Doch, das kenne ich recht gut. Ist aber nicht immer so, hängt von meiner eigenen Stimmung ab. Ist diese schlecht, fehlt nicht viel und dann geht mir dort alles auf die Nerven :winking_face:

    Zitat von Zyna;91673

    Hab das Gefühl mich irgendwie schlecht ausgedrückt zu haben

    Find ich nicht. Wenn dann, habe ich mich jetzt schlecht ausgedrückt :winking_face:

  • Hey elmx,

    danke für deine Antwort.

    Zitat

    das halte ich für eine gute Sache. Bleib da dran

    Ja.. ich halte das eigentlich auch für ne gute Sache. Nur leider frag ich mich, woher ich die Kraft dafür nehmen soll, dass alles nach meinen Vorstellungen durchzuziehen. Egal


    Wie ich dir schon gesagt habe, aber es tut gut, eben mögliche Theorien zu lesen. Eben weil sich dann der ganz Gedankenmatsch, der sich bei mir auftut, ein wenig mehr Lichtung bekommt.

    Zitat

    Wenn man alleine wohnt, ist es viel einfacher, anderen Menschen aus dem Weg zu gehen und mit der Zeit verlernt man sicher auch ein Stück weit "zwischenmenschliche Fähigkeiten"

    Ja klar, das sehe ich auch so. Aber eigentlich war ich Zwischenmenschlich besser drauf als sonst. Eben weil ich in der Klinik dem Ganzen nicht aus konnte. Leider verlier ich den teils erlernten Umgang wieder so ein wenig, schleichend. Aber in manchen Situationen merk ich eben: Hoppla, das ging schon einmal besser.
    Leider glaube ich aber, dass hier erst wieder eine etwas harmonischere Atmosphäre entstehen kann, wenn ich hier weg bin. Weil einfach das aufeinander hocken nicht gerade das ist, was die ganze Beziehung fördert.
    Aber vielleicht verbock ich mir durch diese Einstellung schon vorweg was.

    Was den Sport anbelangt. Ach… ja bin dann doch zu Fuß zur Sparkasse. Sie hat ja Recht, aber es regt mich trotzdem auf, dass sie dann so daherredet, als wüsste sie genau was und wie. Dabei kennen sie sich am wenigsten aus. Ja ich denke genau das ist der Punkt und du hast es auch schon gesagt.
    Vielleicht hab ich irgendwas im Hinterkopf, was gute Ratschläge gleich ins negative zieht.
    Gerade weil ich bei diesem ganzen Thema eh schnell abblocke, weil es mir einfach zu viel wird und ich so oft nicht drüber nachdenken will.
    Und dann reicht oft ein kleines Wort und man kann mit mir nichts mehr anfangen. Aber eben meist nur, wenn es von meinen Eltern kommt.
    Wenn jemand zu mir sagt: Komm wir gehen zu Fuß da und da hin, das tut dir sicherlich gut“ , dann ist es schon wieder was anderes. Komische Sache. Meine Eltern sind da wahrscheinlich wirklich ein wenig vorbelastet..

    Nun aber irgendwie muss ich die Zeit hier rumbekommen und ist eben schwierig. Denn der Umgang hier, macht mir das ganze nicht einfacher.
    Weiß nur irgendwie keinen richtige Lösung..

    Wenn ich mich dauernd zurückziehe, dann verfall ich in meinen gewohnten Trott.
    Wenn ich hier auf sie zugehe, wird meine Innere Anspannung größer.
    Find keinen Mittelweg :frowning_face:


    Gruß, Zyna

  • Hallo Zyna,

    ich kenn das was du da beschreibst auch nur zu gut. Ich wohne zwar nicht mehr bei meinen Eltern, aber wenn ich sie besuchen gehe, und ich hab nicht gerade die tollste Laune von vornherein, merk ich das jeder noch so gut gemeinte Rat oder Wort mich total annervt. Bei mir läuft das so ab:

    • hab eh en miesen Tag
    • lasse dadurch eh nichts an mich ran
    • empfinde die Ratschläge oft als , wie du sagts, dahergesagt, als selbstverständlich und "ist ja soooo einfach"
    • dann denk ich das sie mich Net ernst nehmen, kein Verständnis haben, obwohl es Quatsch ist
    • joa un dann schnauz ich die auch richtig an
    • und schon kommt das eine Wort auf das andere und es eskaliert


    Nunja, ich denk, das es gerade in der Eltern-Kind-Beziehung relativ normal ist. Auf der einen Seite ist man immer die kleine Tochter und auf der anderen Seite bin ich erwachsen.
    Vllt kann man von den Eltern nichts annehmen, weil man ja gerade ihnen zeigen will, das man erwachsen ist...Schwer zu erklären...


    Zitat

    Leider glaube ich aber, dass hier erst wieder eine etwas harmonischere Atmosphäre entstehen kann, wenn ich hier weg bin.

    Das denk ich auch. Denn man wird immer das kleinen Kind für die Eltern bleiben, gerade wenn noch sowas war wie Drogensucht, Borderline usw., denn dann haben Eltern doppelt Angst. Und ich wiederum möchte ja gerade ihnen zeigen das ich auch "normal" mein Leben auf die Reihe bekomme.

    Vllt solltest du das was du hier schreibst auch mit deinen Eltern bereden. Ich habe mit meinen Eltern darüber gesprochen in einem klaren Moment, und nun merken sie auch schon, wenn mir diese gutgemeinten Ratschläge/Worte gerade nicht passen und verkneifen es sich auch mal. Somit eskaliert es auch nicht immer zu nem Streit.
    Ansonsten kann ich dir leider nix dazu raten, um diese zeit angenehmer zu gestalten.

    LG

  • Tag’chen Pink und danke für deine Antwort.

    Ja dieses Spalt zwischen dem kleinen Kind und der Erwachsenen. Ich denke den wird es immer geben, auch wenn es das ganze nicht viel einfacher macht. :winking_face:

    Ja so in etwa, kann ich die Reihenfolge, wie sich so ein Streit entwickelt nachvollziehen. Nur bei mir eskaliert es nie. Klar ist gut so, aber vielleicht wär das so zwischendurch nicht mal so schlecht.
    Wie gehen denn deine Eltern mit einer solchen Situation um?

    Mit meinen Eltern, ja versuche ich oft zu reden. Ihnen es zu erklären. Aber irgendwie …
    Mein Dad hat mir letztens gesagt, er weiß nicht wie er mit mir umgehen soll. Was er zu mir sagen kann etc.
    Ich würde es ihm ja gern genau erklären, aber ich weiß es doch auch nicht.
    Ich bin selbst noch so fremd, wie sol ich dann anderen erklären wie sie mit mir umgehen sollen

    Derzeit ist die Stimmung hier immer noch gereizt.
    Bin viel in mein Zimmer und wenn ich dann denke, jetzt könnte ich den Kontakt packen, schau ich mal bei Ihnen vorbei. Oft bin ich dann schon genervt oder unter solch innerer Anspannung, dass ich es nicht länger als 10 Minuten oder so aushalte.
    Aber ich versuche es immer wieder, schau aber auch drauf, was geht und wie lange.
    Ja darauf bin ich ein wenig stolz :smiling_face:
    Und ist für mich ne kleine Veränderung.
    Ich schau drauf, was ich in dem Moment brauch und nicht, was ich tun kann damit es meinen Eltern gut geht. Wenn ich es so machen würde, wäre ich ständig bei meinen Eltern und um das zu ertragen, würd ich heimlich Schneiden. Damit ich das brave Kind bin.

    Aber ich hab erkannt, dass das alles nicht aus böser Absicht ist. Irgendwann müssen das nun nur noch meine Eltern verstehen.
    Ich vesuche ihnen zu erklären, dass ich halt manchmal in meinem Verhalten nicht anders kann.
    Was es mit sich zieht ist, dass mein Vater derzeit nicht mit mir redet, oder kaum. Aber gut so. Es stört mich nicht mehr so wie es mich früher gestört hat.
    Früher hab ich gedacht, er mag mich nicht mehr. Heute denk ic mir, ich muss ihm nicht nachlaufen, wie ein Hündchen und um seine Aufmerksamkeit betteln. Hört sich komisch an…
    Aber genau das hat mich wahrscheinlich bisher dahin gebracht, wo ich heute steh.

    Ich sollte wohl den Titel dieses Threads ändern in „Man muss es mir auch nicht Recht machen, ich bin die einzige die es mir Recht machen kann“ …

    Mal schaun.

  • Nabend Zyna,

    Zitat

    Wie gehen denn deine Eltern mit einer solchen Situation um?

    wie gesagt, sie lassen mich dann auch einfach mal in ruhe.

    hm, ja wir haben halt auch schon sehr viel geredet, seit ich in therapie war. wir haben uns sozusagen ausgesprochen. auch über die unschönen dinge die damals passiert sind. mir war es wichtig das ich ihnen einfach mal alles erläutern kann auch die zusammenhänge.manches verstehen sie auch. wir führen oft hochtherapeutische gespräche. sie sind mitllerweile nicht mehr so kleinkariert im denken. dazu muss ich sagen, das aber auch shcon meine eltern so ihre erfahrungen haben. mein vater hatte schon tiefste Depressionen und meine mutter war alkkrank.somit ist ihr blick weiter, sag ich mal.

    Zitat

    Mein Dad hat mir letztens gesagt, er weiß nicht wie er mit mir umgehen soll. Was er zu mir sagen kann etc

    Zitat

    Ich vesuche ihnen zu erklären, dass ich halt manchmal in meinem Verhalten nicht anders kann.
    Was es mit sich zieht ist, dass mein Vater derzeit nicht mit mir redet, oder kaum.

    ich denke das er selbst sehr unsicher ist.

    verstehen hin oder her, ich denke, das das noch nicht mal so wichtig ist. wichtig ist dann eher, wie man in solchen momenten miteinanderumgeht.
    also ich weiss, das mich niemals, alle verstehen werden.muss auch nicht.nur ich möchte, dass wenigstens mein gefühl oder mein denken akzeptiert wird. auch wnen vllt mal nicht der hintergrund verstanden wird. es sind meine eigenen grenzen, sozusagen, und die sollen nicht überschritten werden.

    Zitat

    Aber ich versuche es immer wieder, schau aber auch drauf, was geht und wie lange.
    Ja darauf bin ich ein wenig stolz :smiling_face:

    das kannst du auch sein:2:

    oje, hoffe du verstehst was ich meine...Liebe Grüsse, pInK

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!