mein partner dreht durch

  • hallo zusammen.

    ich hab schon seit ein paar tagen das gefühl, dass mein partner irgendwas einwirft. wir hatten in den letzten wochen beziehungsprobleme, jetzt hat er noch stress mit seinem besten freund bekommen. er arbeitet in einem schwulen club an der bar. freitag, samstag und sonntag musste er arbeiten und wie ich das gehört habe hat er nicht eine nacht geschlafen, nur getrunken und mit anderen typen rumgemacht. gestern bekam ich von ihm eine sms, dass er mich nicht braucht, weil ich ein feigling sei und er sein leben sehr gut ohne mich leben könne. er beleidigt alle seine freunde, die sich sorgen um ihn machen. er ist hiv positiv und sollte medikamente nehmen, die pillen lagen aber alle einzeln überall in der küche verteilt in der völlig vermüllten wohnung (wir wohnen zusammen, aber ich war das wochenende nicht zu hause).
    er war vor 5 jahren schon mal drauf und eigentlich clean seit wir uns kennen, aber jedes mal wenn er einen stress hat schießt er sich völlig ab und taucht in seine discowelt ab, treibt es mit anderen männern und will niemanden, vor allem mich nicht, sehen. so exzessiv wie dieses wochenende hat er es aber noch nie getrieben und ich mache mir wirklich sorgen um ihn. ich weiß auch nicht genau, was er nimmt und wie ich ihm helfen kann. ich kann doch nicht dabei zusehen, wie er sich total fertig macht! :,( hat jemand einen rat für mich? ich bin dankbar für jede ehrliche antwort...

    alles liebe

  • Hallo Ikarus,

    bist in einer ziemlich schwierigen Situation find ich. Erst einmal schick ich Dir ganz viel Kraft sie zu bewältigen. Den einzigen Rat den ich Dir geben kann ist: Rede mit ihm! Sprich offen an, wie Du die Situation empfindest, welche Sorgen und Befürchtungen Du hast, was Dir auffällt gerade. Frag ihn, ob er rückfällig geworden ist, beschreib ihm, was die Situation mit Dir gerade macht.

    Hast Du für Dich denn klar, in wieweit Du für die Beziehung kämpfen willst und in wieweit Du für Dich dabei Unterstützung bräuchtest, oder ob Deine Grenzen erreicht sind? Vielleicht könntet ihr gemeinsam eine Paarberatung beginnen. Setzt natürlich voraus, dass ihr beide das Ziel habt Eure Beziehung weiter zu führen.

    Also nochmal: Reden, reden, reden... das einzige was Dir im Moment weiter helfen könnte find ich.

    LG Minun

  • Hallo Ikarus,

    ich kann mich Minun da nur anschließen.

    Vielleicht noch das Eine, bitte pass auf dich selber auf...sorge in erster Linie gut für dich selber, also schau, wo sind deine Grenzen.

    Natürlich kannst du nicht einfach zuschauen, aber ich finde, es klingt sehr nach Selbstzerstörung was dein Freund da treibt.

    Mehr als ansprechen, und ihm versichern, dass du zu ihm stehen willst, kannst du nicht.
    Er muss es anders wollen, etwas verändern. Du bist nicht verantwortlich für das was er tut.
    Sag klar du kannst da nicht mehr zuschauen, biete ihm an mit ihm in die Beratungsstelle zu gehen, aber den Weg gehen muss er selber.

    Ich drück dich mal, und wünsch dir viel Kraft
    LG Julchen

  • die beziehung ist es wert darum zu kämpfen und das wollte ich auch tun. er hat nicht mit sich reden lassen sondern mich nur beschimpft, gesagt, dass er kein problem hat und keine hilfe brauch. er wär schon alleine groß und hätte sein leben im griff, ihm würde es jetzt besser gehen als je zuvor und er würde mich nicht brauchen, weil ich für ihn eh ein feigling bin. ich habe ihm gesagt, dass ich ihn immer lieben werde und immer für ihn da bin wenn er hilfe braucht. dass ich seinen weg nicht teilen kann aber er jederzeit zurück kommen kann und keine strafe oder ablehnung zu befürchten hat. dafür habe ich von ihm ein "fuck off" kassiert. er will keinen kontakt mehr und ich mag ihn auch nicht bedrängen. ich kann jetzt wohl nur hoffen und warten.
    sein bester freund hält kontakt zu ihm und mich auf dem laufenden. mein (ex?)partner nimmt wohl Kokain und Crack, hängt mit einem typen zusammen, der ihm das zeug besorgt und mit dem er konsumiert. angeblich sind sie verliebt und ein paar, kann und will ich aber nicht glauben... sein bester freund hat erfahrungen gemacht mit drogen und versucht zu ihm durchzudringen und ihm begreiflich zu machen, dass er süchtig ist und die drogen nicht gut für ihn sind, dass er das doch eigentlich nicht will. immerhin war er ja schon mal drauf. ich verzweifle daran und ich habe auch keine kraft mehr... ich will ihn nicht verlieren. und ich habe Angst, dass er stirbt und ich dann das gefühl bekomme, dass ich ihn hätte retten können wenn ich nur was unternommen hätte... nun muss ich für 3 wochen ein wichtiges praktikum in einer anderen stadt machen, ich kann mich auf die arbeit kaum konzentrieren. ich versuche aber, dass mein leben so gut es geht weitergeht und ich mich ablenke... ich würde einfach gern mehr tun... ich habe versprochen auf ihn aufzupassen und immer für ihn da zu sein. es fühlt sich an als hätte ich auf ganzer linie versagt...

  • Hallo!
    Ich will mal versuchen, dir als ExDruffi wenigstens das schlechte Gewissen ein wenig zu mildern!

    Klare Aussage: DU kannst nix dafür, dass dein Macker wieder drauf ist & du kannst auch nicht wirklich was tun, um ihn runter zu holen!

    Mach dir das bewußt & glaube es mir!
    Im Moment bist du für ihn einfach nur ein Spielverderber, jemand, der total nervt & überhaupt nix rafft!
    Mach dein Praktikum, versuch dich auf dein Leben zu konzentrieren...
    Falls bei ihm irgendwann mal die Einsicht kommen sollte, so kannst du zumindest stark sein & bist nicht auch noch abgestürzt dabei.

    Einem Süchtigen kann erst geholfen werden, wenn er angefangen hat, sich selbst zu helfen!

    Wünsch dir viel Kraft & Energie. Ganesha.

  • es sagt sich so leicht... ich liebe ihn und ich kann nicht zusehen, wie er in ein offenes messer rennt! du wirst ganz sicher recht haben, aber mein herzgefühl sieht es anders. er schlittert immer tiefer rein und ich kann nichts tun. ich soll nichts tun. das ist hart für mich...

  • letzte woche hat mein partner sich freiwillig dazu entschieden einen entzug zu machen. er hat sich bei mir gemeldet und gefragt ob ich noch für ihn da bin und ihn unterstützen werde. dem habe ich natürlich zugestimmt. er ist jetzt in einer klinik und wird voraussichtlich anfang nächster woche entlassen. dann werde ich für ihn da sein, auch wenn ich weiß, dass der weg nicht leicht sein wird.

    ich bedanke mich für die unterstützenden nachrichten.

  • Ich hoffe es folgt auch eine umgehende Therapie, weil Entzug ist der Anfang, aber sicher nicht das Ende :winking_face:

    Viel Erfolg für euch beide :smiling_face:

    LG Franz

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