Der kleine Stern
Einst stand einmal ein kleiner Stern,
am blauen Himmel so weit fern.
Er fühlte sich so sehr allein
und wollte nicht mehr traurig sein.
Die anderen Sterne ringsumher,
die glitzerten wie Gold so sehr.
Erstrahlen hell im edlen Schein,
von einer Schönheit, sanft und rein.
Dem Sternlein war das Herz so schwer,
die anderen, ja, die glänzen sehr.
Und ich, ich armer Wicht,
zum Funkeln taug ich nie und nicht.
Da weinte dann der kleine Stern,
am dunklen Himmel so weit fern,
als plötzlich eine Stimme klingt,
die ihn auf einmal Hoffnung bringt:
"Du dummer kleiner Sternenmann,
was fängst du so zu weinen an?
Sieh dich mal an, du bist zwar klein,
dein Herz ist aber hell und rein!"
Die Stimme, die kam aus dem Mond,
wo ewig schon ein Männlein wohnt.
Es galt als Weise, sanft und gut,
und machte unserem Sternlein Mut.
"Nun hör mal zu, mein lieber Stern,
die Antwort, die liegt gar nicht fern.
Die anderen glänzen außen sehr,
doch du glänzt innen umso mehr.
Mach auf dein Herz, verzage nicht!
Du findest H O F F N U N G - W Ä R M E - L I C H T.
Und nur die Liebe stets gewinnt,
wenn alle Schönheit längst verrinnt."
Von nun an stand ein kleiner Stern,
am blauen Himmel, so weit fern.
Von einer Liebe eingehüllt,
die alle Galaxien füllt.
© M.
(mit dem Gedicht gewann sie damals einen Preis in der Jugendzeitschrift "Bravo", und doch wusste keiner, dass es hier tatsächlich um die Auseinandersetzung zwischen den Innis in einem Multiplen Menschen ging)