...und es wird definitiv nicht einfacher, trocken durch den Tag zu stolpern
Klar - wie auch?
Die äusserlichen Symptome, die ich bis vor kurzem schlicht und einfach 'ertränkt' habe, sind ja noch immer da. Die Symptome? Schon kurz nach dem Aufstehen merke ich, wie ein nervöses Zucken der Mundwinkel beginnt und sich dann etwas später die gesamte Wangen- und Kiefermuskulatur verkrampft, was dann ein paar Stunden damit endet, dass ich mächtig mit den Zähnen knirsche (vor kurzem habe ich mir damit den ersten Backenzahn geschrottet; Ein Drittel davon sprengte ab wie damals am Mt. St. Helens).
Als müsste ich mich regelrecht durch den Tag 'beissen'.
Ja, bis vor kurzem öffnete ich das Ventil mit Alkohol, aber dass das nur kurzfristig und keinesfalls auf Dauer eine 'Lösung' darstellt ist mir klar. Und bei meiner Vergangenheit ist das noch nichtmal kurzfristig akzeptabel.
"Nur heute nicht! ... du schaffst das! Morgen dann ... (vielleicht)."
Ich weiß nicht, wie oft ich die letzten Tage schon vorm Schrank stand und mir sagte: "Sch..egal - jetzt wird 'entspannt'!"
Ich tat`s nicht.
Dieser verfluchte *Druck* - wenn ich nur wüsste, woher der kommt! Er ist mir sehr bewußt, dieser Druck, und ich habe schon
einiges versucht, um herauszufinden, woher er stammt bzw. wie ich ihn loswerde - ohne Erfolg bisher (ausser mit Dope, aber damit bin ich wieder am Anfang).
Dabei ist das nichtmal *Saufdruck*, wie ich ihn schon öfters kennengelernt habe.
Es ist eher so, als ob alles in mir schreit:
"Weg hier!", "Raus hier!" "...raus aus dieser Realität, wohin auch immer.Alles ist besser....!"
(Ist es nicht! Im Gegenteil! Alles ist besser als der Sucht nachzugeben!)
Aber diese Einsicht aufrecht zu erhalten ist nicht einfach.Und schon garnicht, wenn fast schon der Kessel platzt vor lauter Überdruck
Rechner aus hilft, aber ich verdiene meine Brötchen an dieser Kiste.
Spaziergehen hilft, bis ich wieder zu Hause bin.
Leutz besuchen ist gut, zumindest 1-2 Stunden lang und...bis ich wieder zu Hause bin.
Tee anstatt Kaffee ist auch gut, hilft kurzfristig bzw. baut nicht nochmehr Druck auf.
Die ambulante Therap, die ich bis Frühjahr hatte, griff leider nicht sooo, wie ich mir das erhofft hatte, aber dazu habe ich -jetzt im nachhinein betrachtet- meinen Teil beigetragen. Naja, hinterher ist man immer schlauer.
Materielle oder finanzielle Not ist nicht gegeben. Emotionale schon eher, da mir der Suff bisher 'wichtiger' war als soziale/
emotionale/zwischenmenschliche/intime Kontakte. Auch Minderwertigkeitskomplexe tragen ihren Teil dazu bei, dass ich
nicht unbedingt DER Partylöwe bin. Liegt hier vielleicht der Hund begraben?
Irgendwie habe ich mich scheinbar selbst *verloren* und muß nun zusehen, wo ich mich habe liegenlassen.
Schöne (Fest-)Tage wünsche ich euch!
Gipfel